Debians Init-System der Zukunft
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Ich finde systemd eine hervorragende Lösung, die vieles besser und auch einfacher macht. Was mir an dem neuen Ansatz gefällt: Er ist eine gut durchdachte und systematische Lösung. SysVinit mit seinen Skripten hallte ich eher für Gefrickel.
Ich kann auch nicht sehen, dass systemd den Unix-Ansatz verletzt, also für jede Anwendung ein spezielles Programm. Systemd ist schließlich keine Anwendung, kein Werkzeug, sondern ein Systembestandteil, der mithilfe geeigneter Abstraktionen viele bisherigen Lösungen überflüssig macht. Und wenn man systemd nicht mag, weil er den Unix-Ansatz verletzt sieht, der müsste eigentlich auch gegen den Linux-Kernel sein.
Praktisch sieht es so aus, dass meine Rechner besser laufen als vorher. Mein Netbook mit 1 GB RAM hat nach dem Start von Gnome weniger als 200 MB belegt. Das System läuft besser als je zuvor.
Ich kann auch nicht sehen, dass systemd den Unix-Ansatz verletzt, also für jede Anwendung ein spezielles Programm. Systemd ist schließlich keine Anwendung, kein Werkzeug, sondern ein Systembestandteil, der mithilfe geeigneter Abstraktionen viele bisherigen Lösungen überflüssig macht. Und wenn man systemd nicht mag, weil er den Unix-Ansatz verletzt sieht, der müsste eigentlich auch gegen den Linux-Kernel sein.
Praktisch sieht es so aus, dass meine Rechner besser laufen als vorher. Mein Netbook mit 1 GB RAM hat nach dem Start von Gnome weniger als 200 MB belegt. Das System läuft besser als je zuvor.
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Könnte dies an der "socket/port activation" liegen? So wie ich es verstanden habe, werden daemons ja erst dann gestartet, wenn man auf sie zugreift. Somit würde nach dem Start noch gar nicht so viel verbraucht. Sobald jeder Daemon einmal angefasst wurde, müsste der Speicherverbrauch eigentlich fast identisch sein. Ich habe in einer KVM mal ein nacktes Debian SID auf systemd umgestellt. Die Startmeldungen waren ja wirklich überhaupt nicht mehr zu sehen, so schnell ging das. Das würde zu der "socket/port activation" passen.PeteMaravich hat geschrieben:Mein Netbook mit 1 GB RAM hat nach dem Start von Gnome weniger als 200 MB belegt.
Soft: Bullseye AMD64, MATE Desktop. Repo's: Backports, kein Proposed, eigene Backports. Grafik: Radeon R7 360 MESA.
Hardware: Thinkstation S20, Intel X58, 16GB, Xeon W3530, BCM5755 NIC, EMU10K1 SND, SATA SSD+HDS und DVD+RW.
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Bestimmt liegt es daran. Aber da ich ohnehin meist nur surfe (ist schließlich ein Netzbuch ), brauche ich die meisten Dämonen auch nicht. Im Großen und Ganzen läuft das System nun runder. Meine Workstation mit 4 GB genauso. Zwar braucht die mehr RAM als das Netbook, aber das mag wohl an den Caches liegen. Wenn der Rechner erkennt, dass genug RAM da ist, geizt er umso weniger mit Festplattencache. Und meines Wissens gibt es immer noch Optiminierungspotential. Wenn ich lese,dass consolekit durch systemd überflüssig wird, dann würde ich gerne darauf verzichten. Ausprobiert habe ich schon, Gnome läuft auch ohne consolekit, aber dann kann man den Rechner nicht mehr in Bereitschaft schicken.nudgegoonies hat geschrieben:Könnte dies an der "socket/port activation" liegen?PeteMaravich hat geschrieben:Mein Netbook mit 1 GB RAM hat nach dem Start von Gnome weniger als 200 MB belegt.
Re: Debians Init-System der Zukunft
RAM"verbrauch" hängt in erster Linie von der messtechnik und den Einstellungen ab. Du kannst dem Kernel auch sagen, dass er nur die ersten 256MiB von deinem RAM nehmen soll. Wird dein System total lahm aber dafür hast du wunderbar RAM gespart.
Und zu nur browsen: Nach Egoshooter-Spielen so ziemllich das Anspruchsvollste was ein rechner so macht.
Wenn man ihm genug RAM zur verfügung stellt nimmt der FF sich erstmal ein knappes GiB ohne dass man überhaupt irgend was aufruft. Und Prinzipiell wäre es toll wenn das GiB schon vor dem start im RAM wäre. Deswegen startet Konqueror hier so wunderbar schnell. 99% hat KDE einfach schon im RAM liegen bevor der startet. Google hat das kapiert. Da wird kein Programm mehr beendet bevor der RAM benötigt wird.
Und zu nur browsen: Nach Egoshooter-Spielen so ziemllich das Anspruchsvollste was ein rechner so macht.
Wenn man ihm genug RAM zur verfügung stellt nimmt der FF sich erstmal ein knappes GiB ohne dass man überhaupt irgend was aufruft. Und Prinzipiell wäre es toll wenn das GiB schon vor dem start im RAM wäre. Deswegen startet Konqueror hier so wunderbar schnell. 99% hat KDE einfach schon im RAM liegen bevor der startet. Google hat das kapiert. Da wird kein Programm mehr beendet bevor der RAM benötigt wird.
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Re: Debians Init-System der Zukunft
...zumal der Linux Kernel den Speicher sowieso lazy allokiert http://landley.net/writing/memory-faq.txt
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Finde diesen Fred seit seiner Erstellung sehr interessant,habe es aber unter frischgebackenenem stable es nicht hinbekommen, sysvinit de-zu-installieren und stattdessen das "schnellere", "debian-zukünftige" init-System zu installieren...Praktisch sieht es so aus, dass meine Rechner besser laufen als vorher. Mein Netbook mit 1 GB RAM hat nach dem Start von Gnome weniger als 200 MB belegt. Das System läuft besser als je zuvor.
Ich kann nach dem das "frischgebackene" stable mit sysvinit installiert wurde zwar ein apt-get install systemd systemd-init-system installieren,aber sobald ich das alte init-system(sysvinit) von der Platte haben möchte, kommt es dazu:
Habe ich in dieser Hinsicht was falsch verstanden oder gar interpretiert?root@m3c:/home/m2c# apt-get purge sysvinit
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen.... Fertig
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
sysvinit*
WARNUNG: Die folgenden essentiellen Pakete werden entfernt.
Dies sollte NICHT geschehen, außer Sie wissen genau, was Sie tun!
sysvinit
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 1 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.
Nach dieser Operation werden 283 kB Plattenplatz freigegeben.
Sie sind im Begriff, etwas potentiell Schädliches zu tun.
Zum Fortfahren geben Sie bitte »Ja, tue was ich sage!« ein.
?]
Wie macht ihr denn das?
Würde ich zum Fortfahren "ja" wählen, würde es vieles von der Platte hauen und das System würde dann nicht mehr laufen.Oder habt ihr das so hinbekommen, dass ihr das neue init-system parallel zu sysvinit installiert, ist es so zu verstehen?
Ich würde mal systemd gerne ausprobieren auf meinem asus eepc-1201pn,aber wie schon oben beschrieben, klappt es nicht...
/ASUS-F751S/ Intel Pentium N3710 @ 2.560Ghz
VGA compatible controller: Intel Corporation Atom/Celeron/Pentium Processor x5-E8000/J3xxx/N3xxx Integrated Graphics Controller (rev 35)
Linux/5.19.13-arch1-1 x86_64 GNU/Linux
WindowManager: BSPWM
VGA compatible controller: Intel Corporation Atom/Celeron/Pentium Processor x5-E8000/J3xxx/N3xxx Integrated Graphics Controller (rev 35)
Linux/5.19.13-arch1-1 x86_64 GNU/Linux
WindowManager: BSPWM
Re: Debians Init-System der Zukunft
Genau, du kannst beides parallel installiert haben. Um dann mit systemd zu starten, gibst du dem Kernel noch einen init-Parameter mit. Für Grub änderst du zum Beispiel in /etc/default/grub die entsprechende Zeile, dass sie so oder ähnlich aussieht:jimmy lukuluku hat geschrieben:Oder habt ihr das so hinbekommen, dass ihr das neue init-system parallel zu sysvinit installiert, ist es so zu verstehen?
Code: Alles auswählen
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet init=/lib/systemd/systemd"
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Heieiei wenn man schon am Init System rumspielt, sollte man doch wohl Wiki Artikel lesen können. Das ist doch hier lang und breit erklärt:
https://wiki.debian.org/systemd
https://wiki.debian.org/systemd
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz
Re: Debians Init-System der Zukunft
Moin Forum,
ich habe den Schritt jetzt auch mal getan: systemd aktiviert. Das Teil bootet jetzt ja, wie die Feuerwehr
Allerdings habe ich noch ein Problem, dass der sshd nicht startet:
... und ich kann ihn auch nicht nachstarten:
Aber eigentlich wollte ich gar nicht nach einer Lösung dafür fragen, sondern eher, wo wird systemd im Zusammenhang mir Debian diskutiert - auf User-Level? Ich wollte micht nicht zu tief in die Eingeweide begeben.
Ciao,
Photor
ich habe den Schritt jetzt auch mal getan: systemd aktiviert. Das Teil bootet jetzt ja, wie die Feuerwehr
Allerdings habe ich noch ein Problem, dass der sshd nicht startet:
Code: Alles auswählen
root@picard:~# systemctl list-units
UNIT LOAD ACTIVE SUB DESCRIPTION
[...]
speech-dispatcher.service loaded active exited LSB: Speech Dispatcher
ssh.service loaded failed failed OpenBSD Secure Shell server
sysfsutils.service loaded active exited LSB: Set sysfs variables from /etc/sysfs.c
systemd-hostnamed.service loaded active running Hostname Service
systemd-journald.service loaded active running Journal Service
systemd-logind.service loaded active running Login Service
[...]
Code: Alles auswählen
root@picard:/etc/systemd# systemctl enable sshd
Failed to issue method call: No such file or directory
Ciao,
Photor
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Trotzdem: Der Service heißt in dem Fall ssh, ohne d. Und sofort starten tust du mit systemctl start, systemctl enable sorgt nur für automatisches Starten beim Bootenphotor hat geschrieben:Aber eigentlich wollte ich gar nicht nach einer Lösung dafür fragen […]Code: Alles auswählen
root@picard:/etc/systemd# systemctl enable sshd Failed to issue method call: No such file or directory
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Jo, du hast recht. Und dann tut's auch.
Hab jetzt nur noch das alte Problem, dass die Netzkarte nicht immer will Das hat sich auch mit systemd nicht geändert.
Ciao,
Photor
Hab jetzt nur noch das alte Problem, dass die Netzkarte nicht immer will Das hat sich auch mit systemd nicht geändert.
Ciao,
Photor
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Was systemd fixt nicht automatisch Probleme mit Hardware? Skandal!
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.
Re: Debians Init-System der Zukunft
Nee, das nicht. Aber eine kleine Hoffnung darf man doch haben, oder?
Ciao
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Es war ja nicht viel was anderes zu erwarten. Aber die homgenität auf verschiedenen Plattformen zu Opfern nur um eine altes System durch ein neues mit schlechter Architektur zu ersetzen ist zwar der Mainstream zerstört aber den wichtigsten Vorteil von Debian. Schade darum es war die letzte gute Linuxdistribution ...
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Das dürfte euch interessieren: http://www.pro-linux.de/news/1/20949/ke ... stemd.html
insbesondere ganz unten der letzte Satz.
insbesondere ganz unten der letzte Satz.
Gruß niesommer
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Re: Debians Init-System der Zukunft
Wie wäre es denn mit sowas: http://smarden.org/runit/?
Wurde gar nicht vorgeschlagen oder?
Gerade einen Artikel im Linux-Magazin gelesen das klang auf den ersten Blick nicht so übel. Es gibt ja sogar schon fertige Pakete bei Debian dafür. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert.
Wurde gar nicht vorgeschlagen oder?
Gerade einen Artikel im Linux-Magazin gelesen das klang auf den ersten Blick nicht so übel. Es gibt ja sogar schon fertige Pakete bei Debian dafür. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert.