Grundlegendes Setup für einen KVM Host / Hypervisor

[Descartes]

Hallo Zusammen,

hier steht einen frischen Lenovo TS140 mit XEON Prozessor, 8GB RAM und 2 x 1TB HDD. Auf diesem soll ein minimales Debian wheezy mit KVM installiert werden um ein paar VM darauf laufen zu lassen. Alternativ hatte ich an Proxmox gedacht, aber ich brauche keine VZ-Container.

Ich habe mich schon durch einige Seiten gelesen, aber ich bekomme die grundlegenden Antworten auf eine Hypervisor Installation irgendwie nicht zusammen. Gedacht hatte ich an ein (Soft-)RAID1 über beide Festplatten, darauf aufsetzend LVM (VG über das gesamte RAID dev) und in der VG zu Beginn ein / LV (20GB), ein /swap LV (4 GB). Dabei wollte ich EFI für den Bootvorgang einsetzen, also brauche ich wahrscheinlich ein zusätzliches LV /boot als EFI partition?

Gefunden habe ich bspw. https://wiki.debian.org/DebianInstaller ... reRaidRoot , aber das scheint mir für EFI veraltet. Es soll auch wie unter http://askubuntu.com/questions/355727/h ... -raid1-lvm beschrieben gehen.

Welches Layout ist für einen KVM Host angeraten? Zu den oben genannten vielleicht noch ein eigenes LV für alle VMs, bspw. /var oder /var/lib/libvirt/images/ oder eigenes LV für jeden einzelnen Gast oder etwas wie unter http://blog.mindfab.net/2013/09/hyrbid- ... nager.html beschrieben? Evtl. zusätzlich ein gesondertes LV für "Backups" der VM?

Der KVM Host soll ein minimales Debian werden auf dem - neben den VMs - noch ein apcupsd und ggf. die smartmontools laufen.

Ich frage mich, ob das ein "gängiges" / passendes / state-of-the-art Setup gibt und ob ich das mit dem aktuellen wheezy Installer aufsetzen kann oder ob Handarbeit notwendig ist. Ich weiß ehrlich nicht, wie so ein RAID1 - LVM - EFI - KVM Setup aussehen soll(te) und je mehr ich lese umso verwirrter bin ich.

Viele Grüße

Martin

[towo]

Mal bgesehen davon, warum Du unbedingt EFI willst, würde ich hier trotzdem auf Proxmox setzen.

[Descartes]

Mal bgesehen davon, warum Du unbedingt EFI willst

Nachdem ich den Beitrag unter viewtopic.php?f=12&t=141004 und unter viewtopic.php?f=27&t=146572 gelesen hatte, erschien mir das sinnvoll um bei zukünftigen Backups profitieren zu können.

[towo]

Ich kann in den beiden verlinkten Beiträgen keinerlei Vorteile für EFI erkennen.

[r4pt0r]

EFI bringt keine vorteile, man handelt sich eher ärger ein durch die vielen fehlerhaften implementierungen...

Ich würde hier ebenfalls dringend proxmox empfehlen. Ich betreue 2 Proxmox-Hosts im produktiveinsatz und habe auf Notebook + desktop debian mit "selbstgebautem" KVM für tests/windows-VM. Das handling ist unter proxmox um welten einfacher und dank vieler patches/optimierungen und nahtloser konfigurationen bedeutend angenehmer. SPICE wurde sauber integrier tund funktioniert out-of-the-box - auf meinen debian-systemen hab ichs bisher nicht sauber zum laufen gebracht (nutze daher dort den virt-viewer...)

Bezüglich raid/LVM:

da bei nur 8GB Ram recht häufige swap-nutzung zu erwarten ist würd eich folgendes empfehlen:
auf beide Platten /boot, /lvm, /swap
/boot und /lvm als raid1, swap direkt einbinden.
Dabei besteht zwar die gefahr des datenverlustes in swap beim ausfall einer platte, aber der overhead eines raid1 oder sogar lvm wird das system regelmäßig ersticken lassen... Für ernsthafte Virtualisierung würde ich dringend mehr Arbeitsspeicher empfehlen. Zudem solltest du dir auch containervirtualisierung anschauen - gerade für interne Netzwerkdienste und bei knappen Ressourcen sind container erste Wahl.

[Descartes]

Hallo,

ich nehme die Ratschläge gerne an und werde es jetzt ohne EFI und mit Proxmox versuchen. Ich habe mir ersteinmal das "Mastering Proxmox" ebook gekauft und werde das jetzt erstmal durchlesen.
Den RAM werde ich noch verdoppeln, aber swap werde ich ebenfalls wie empfohlen anlegen.

Danke!

[Dimejo]

hier steht einen frischen Lenovo TS140 mit XEON Prozessor, 8GB RAM und 2 x 1TB HDD. Auf diesem soll ein minimales Debian wheezy mit KVM installiert werden um ein paar VM darauf laufen zu lassen. Alternativ hatte ich an Proxmox gedacht, aber ich brauche keine VZ-Container.

Wieviel VMs willst Du denn laufen lassen? Wieviele Zugriffe erwartest Du? Ich würde mir bei nur 2 Festplatten nämlich sorgen um die I/O-Performance machen.

[Descartes]

Hallo Dimejo,

es werden ca. 5 sein, die ausschließlich im Intranet zur Verfügung stehen werden. Hierauf läuft zunächst eine VM mit Anwaltssoftware (Server) auf die ca. 10 Clients zugreifen, wobei ein gleichzeitiger Zugriff aller 10 Clients eher nicht vorkommt. Nach und nach sollen weitere VMs dazukommen, die ergänzende Services (bspw. OCR) zur Verfügung stellen.

Ich habe Proxmox jetzt aufgesetzt und werde die Performance in den nächsten Wochen beobachten, aber nach den ersten Tests bin ich recht zuversichtlich, dass es für uns ausreichen wird. Die HDD sind im Übrigen 2 x WD RE4 1 TB Enterprise (WD1003FBYX).

Viele Grüße
Martin