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von Radfahrer » 22.12.2014 19:12:18
Naja,
eine neue Version erscheint (so etwa alle zwei, drei Jahre) und dann wird die alte Version durch die neue ersetzt. Ob das nun automatisch oder von Hand gemacht wird, ist doch egal.
Ein Rolling Release "rollt" aber, wie der Name ja schon sagt. Da gibt es keine Sprünge von einer Version zur nächsten, sondern das System wird ständig "rollend" aktualisiert. Erscheint eine neue Version einer Software, wird diese "eingepflegt", wie man so schön sagt. Das ist bei Debian aber nicht so.
Der Unterschied zwischen Stable und Wheezy in der sources.list ist nur der, dass du mit wheezy bei wheezy bleibst und mit Stable bei Stable. D.h., wenn du Stable dort einträgst, wird, sobald Jessie Stable wird auf Jessie aktualisiert. Eben, weil Jessie dann nun mal Stable ist. Trägst du Wheezy ein, bleibt das System bei Wheezy und ist dann eben Oldstable.
Aber das hat nichts mit Rolling Release zu tun.
Tatsache ist ja, dass die Software in Stable zu dem Zeitpunkt, wenn ein neues Release erscheint, eben schon zwei bis drei Jahre alt ist. Von Rolling Release also keine Spur.
In Stable gibt es keine Softwareaktualisierungen. Wenn z.B. LibreOffice bei Erscheinen von Debian Jessie in der Version 4.3 vorliegt, dann bleibt das auch so bis zum Ende von Jessie.
Schau dir mal an, welcher Kernel zur Zeit aktuell ist und welcher in Wheezy enthalten ist.
In einem Rolling Release würde, wenn LibreOffice eine neue Version herausbringt, diese übernommen werden, so dass in so einer Distri (z.B. Arch) die Software immer aktuell ist. Bei Debian Stable bleiben die Versionen erhalten, die zum Zeitpunkt des Freezes aktuell waren. Das heißt, bei Erscheinen eines neuen Stable-Releases ist die Software bereits ca. ein halbes Jahr alt. Kommt halt darauf an, wie lange der Freeze dauert.
Bei Testing ist das anders. Hier wird die Software (fast) laufend aktualisiert. Allerdings erst, nachdem sie vorher in Sid getestet wurde. Da dies aber auch hier mit dem Freeze vorbei ist, ist auch Testing kein Rolling Release.