debian-installer und btrfs

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scientific
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debian-installer und btrfs

Beitrag von scientific » 25.04.2017 17:11:06

Hi Leute!

Hier ein detaillierteres Problem noch mals an der richtigen Stelle.

Ich habe ein Skript, welches mir auf einer bereits mit btrfs-formatierten partition, die ich z.B. nach /mnt mounte eine wohldefinierte Struktur an Verzeichnissen und darin enthaltenen BTRFS-Subvolumes erzeugt.
@debian ist ein Subvolume, worin das System liegt. Darin ist eine Verzeichnisstruktur erzeugt.
__ALWAYSCURRENT__ ist auf der selben Ebene ein weiteres Subvolume. Darin sind weitere Subvolumes enthalten die z.B. usr-local oder var-mail heißen.

Das Skript erzeugt alle diese Verzeichnisse und Subvolumes und mountet dann aus __ALWAYSCURRENT__/ die subvolumes nach @debian.
z.B.
mount /dev/sdXY/ /mnt/@debian/usr/local -osubvolume=__ALWAYSCURRENT/usr-local,compress

Wenn alle Subvolumes erzeugt und an die korrekten Stellen gemountet wurden, lasse ich im Skript debootstrap auf /mnt/@debian los und installiere das Grundsystem.
Ist das geschehen, werden noch /proc und /sys mit --bind dorthin nach @debian gemountet und mit chroot nach /mnt/@debian gewechselt.

Dann kann ich darin alles weitere installieren. Desktop, Kernel, tzdata, initramfs, grub oder refind...

Das erfordert aber doch schon Erfahrung und ist für mich noch nicht so ohne weiteres weiterzuempfehlen.

Daher würde ich gerne den originalen Debian-Installer auf /mnt/@debian loslassen...
Sprich eine Abzweigung zum Auswählen, nachdem die Struktur erzeugt und gemountet wurde statt zu debootstrap zu debian-installer-launcher.

Das Problem dabei ist aber, dass der Debianinstaller aber eine eigene Netzwerkverbindung aufbauen möchte (was noch irgendwie zu Umschiffen ist) jedoch kann ich beim Partitionierer nur aus einer Liste mit Checkboxen verschiedene vorgegebene Mountoptionen wie relatime oder noatime auswählen. Ich kann keine weiteren manuellen Optionen wie z.B. "subvol=@debian"
Und ich kann den Installer nur auf eine Partition, nicht auf ein gemountetes Verzeichnis loslassen...

Das ist gar nicht gut. Oder stehe ich nur so am Schlauch und finde nicht, wie man den Installer richtig bedient, sodass er in ein Vorhandenes btrfs-Subvolume (oder ein Verzeichnis im Live-System, in das ein Subvolume und darin weitere Subvolumes gemountet wurden) installiert?

Kann mich bitte jemand in die richtige Richtung schubsen?

lg scientific
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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von smutbert » 25.04.2017 23:39:53

Der Installer ist glaube ich ziemlich unflexibel was das die subvolumes angeht.
Geht es darum, dass normale Anwender die Installation durchführen und dabei den eigenen Wünschen anpassen können sollen?

scientific
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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von scientific » 26.04.2017 00:55:17

smutbert hat geschrieben:Der Installer ist glaube ich ziemlich unflexibel was das die subvolumes angeht.
Geht es darum, dass normale Anwender die Installation durchführen und dabei den eigenen Wünschen anpassen können sollen?
Das ist nett formuliert :)

Eigentlich möchte ich einfach nur den Debian-Installer nutzen, so wie er ist, aber eine BTRFS-Subvolume-Struktur zusätzlich einbauen...

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zur Entscheidung, dass es wohl besser ist, gleich von vornherein den Setup-Prozess so aufzubauen, dass ich einfach in die btrfs-Partition installieren lasse (Das kann ich auch mittels Preseed veranlassen).

Wenn ich das Paket installiere, welches die Snapshot/Backup-Funktion bereitstellt lass ich wohl per Skript die entsprechenden Verzeichnisse prüfen und bei Nichtvorhandensein die Subvolumes erstellen und die Daten hin- und herzuschieben...
Dann kann man nämlich auch später die Zeitmaschinen-Funktion nachrüsten... Es muss nur das System auf btrfs installiert sein.


Ich denk noch darüber nach... :)

lg scientific
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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von smutbert » 26.04.2017 12:32:53

Du willst ja ohnehin ein Livesystem zur Wiederherstellung bauen. Könntest du das nicht gleich auch zur Installation benutzen?

Bei deinen Vorlieben
- eine EFI System Partition
- eine große Partition mit btrfs und
- eine für ein Rettungssystem (wobei ich letzteres einsparen und stattdessen eventuell ein Rettungs-iso auf der EFI System Partition ablegen würde)
ist die Partitionierung und Formatierung ja keine Herausforderung. Bei der Paketauswahl sehe ich bei debootstrap auch keinerlei Nachteile und mit Debiangrml-debootstrap ist es vielleicht noch einen Hauch komfortabler/einfacher.

Wenn du dann noch den Bootloader unabhängig vom System installierst, so wie ich es bei meinem Rettungsstick mache (Wiki-Artikel zum Thema Ein Notfallsystem auf einem USB-Stick installieren) — im fertig installierten System grub und efibootmgr als Pakete also gar nicht (jedenfalls nicht zwangsweise) installiert sind — dann fällt es aus dem System heraus auch wesentlich schwerer den Bootloader kaputt zu machen und damit das Booten des Rettungssystems zu erschweren.

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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von scientific » 26.04.2017 15:23:17

Ah ja. Grml-debootstrap hab ich grad nicht am Radar gehabt.
DAS ist natürlich sehr leiwand.

Das kann ich gut mit div. Parametern füttern.

Dennoch brauch ich auch ein konvertierungsskript für allfällige Konertiten....

Aber vom Debianinstaller bin ich in der Tat etwas enttäuscht... So flexibel Debian sonst ist, der ist grenzwertig starr...

Lg scientific
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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von scientific » 26.04.2017 15:55:43

Zum Bootloader...
Ich verwende seit geraumer Zeit schon den EFI-Stub des Kernels.
Sprich mit refind und einer Datei in /boot lasse ich den Kernel sich selber booten.

Das klappt richtig gut.
Einzig iso-Files schafft refind offenbar nicht.

Aber mich wundert, dass dies nicht schon weiter verbreitet ist... Hab das aus einem Podcast von Pöttering, der vor längerem mal hier gepostet wurde.
Wahrscheinlich wirds nicht propagiert, weil Pöttering es gut findet [emoji16]
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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von smutbert » 26.04.2017 16:34:00

refind mag ich nicht besonders - eine alte Abneigung, die noch von Apple-Rechnern und refit herrührt und grub bietet mir im Gegensatz zum nackten Kernel eine bequeme Möglichkeit zwischen mehreren Installationen zu wählen, ins BIOS/UEFI-Setup zu kommen, von meinem Rettungsstick oder einem grml-iso oä zu booten.

soweit ich das mitbekommen habe, ist das direkte Starten des Kernels vom UEFI unter Arch aber eh nicht so unüblich.

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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von Bequimao » 28.04.2017 18:39:14

scientific hat geschrieben:Hi Leute!
...
Das Problem dabei ist aber, dass der Debianinstaller aber eine eigene Netzwerkverbindung aufbauen möchte (was noch irgendwie zu Umschiffen ist) jedoch kann ich beim Partitionierer nur aus einer Liste mit Checkboxen verschiedene vorgegebene Mountoptionen wie relatime oder noatime auswählen. Ich kann keine weiteren manuellen Optionen wie z.B. "subvol=@debian"
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...
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Was macht der Installer, wenn du das Subvolume als Default-Subvolume setzt?

Code: Alles auswählen

btrfs subvolume set-default nnn /
Er müßte dann das Subvolume mounten und dorthin installieren.

Ich selbst habe schon mehrfach normal nach ext4 installiert und dann erfolgreich nach Btrfs mit vorher definierten Subvolumes geklont.

Viele Grüße
Bequimão
Bequimão (gesprochen: Be-ki-mãu) ist Manuel Beckmann, brasilianischer Revolutionär in Maranhão (1630 - 1685).

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Re: debian-installer und btrfs

Beitrag von scientific » 10.07.2017 23:59:44

Ich arbeite mich gerade in grml-debootstrap ein.
Aber auch dieses Programm/Skript bietet keine Möglichkeit, NACH der Erstellung des Filesystems am Target und VOR der Installation des Grundsystems ein eigenes Skript laufen zu lassen...
Dieses Skript sollte - wie schon oben erwähnt - direkt im Target zwei Subvolumes "@debian" und "__ALWAYSCURRENT__" erstellen. In "__ALWAYSCURRENT__" müssen dann weitere Subvolumes erstellt werden für verschiedene Verzeichnisse im Verzeichnisbaum und dann direkt auf @debian in die entsprechenden Verzeichnisse gemountet werden.

Wenn dieses abgeschlossen ist, kann dann debootstrap weitermachen und das Grundsystem nach @debian installieren.

Aber da grml-debootstrap ein Shellskript ist, werde ich mir wohl eine angepasste Version mit diesem Hook bauen.

Hat jemand Erfahrung mit den grml-Entwicklern, ob die für solche Erweiterungen prinzipiell offen sind? Bringts was, das dort weiterzugeben?

Nachdem die Burschen ja in Wien sitzen... könnt ich ja einfach auch mal auf ein Bier mit denen gehen 8)

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