barney hat geschrieben:Der Preis spielt keine Rolle.
Du meinst, dass es dir auf hundert Euro mehr oder weniger nicht ankommt. Zehntausende Euro wuerdest du aber halt doch nicht ausgeben, denn sonst koenntest du dir einfach eine Firma damit beauftragen, das Problem fuer dich zu loesen.
Ich habe nicht jeden einzelnen Post im Detail gelesen, darum hoffe ich, dass ich hiermit nochmal Neues beitrage:
Der Fehler in all diesen Ueberlegungen liegt darin, dass man versucht, ein Medium zu finden, das man einmal schreibt und das dann ewig unveraendert Bestand hat, so wie man das von Tontafeln und Pergamenturkunden gewohnt ist. Wenn man das anstrebt, dann sollte man alle Daten ausdrucken (auf saeurefreies Papier) oder microverfilmen. Will man die Daten aber digital erhalten, dann muss man sein Gedankenmodell aendern: Digitale Daten erhalten sich wenn sie leben. Statt also einen Speicher zu suchen, der keine weitere Pflege bedarf, muss man stattdessen ein Pflegeverfahren suchen, das wenig Aufwand bedeutet. Wie schon angedeutet wurde, sollte man Festplatten nicht einfach in den Schrank legen und denken, man haette das Problem geloest. Entscheidend ist, dass man die Speichermedien regelmaessig erneuert. Bei HDDs wechsele ich z.B. alle vier Jahre auf ein neues Modell. Ob man das alle vier oder alle fuenf Jahre macht ist egal, wichtig ist der Vorgang an sich. Ebenso ist es recht egal, ob man HDDs oder SSDs oder optische Scheiben oder sonstwas nimmt, solange man die Daten in einem dem Medium angemessenen Intervall auf neue Medien umzieht.
Neben diesem regelmaessigen Umkopieren ist Redundanz wichtig, also nicht nur eine Kopie sondern mehrere zu haben. Wenn man noch sicherer gehen will, sollten diese verschiedenen Kopien auf verschiedenartigen Speichermedien liegen. Aber da beginnt natuerlich der Aufwand zu explodieren ... (Allerdings, wenn mir die Kiste mit der externen HDD runter faellt, dann werde ich froh sein, wenn ich die Daten auch noch auf einem Flashspeicher hatte, weil dem die Erschuetterung nichts ausmacht.)
Wenn man nun noch einen Schritt weiter gehen will -- und dann landet man bei der digitalen Archivierung -- dann reicht es nicht, mit all diesen Verfahren zu verhindern, dass man die Bitsequenz erhaelt und dass die Daten auf lesbaren Datentraegern liegen, denn in 30 Jahren kann man manche Formate von heute nicht mehr verstehen. Noch ein Grund der fuer lebende Daten spricht. Was hilft es mir, wenn ich noch eine Datei von vor zwanzig Jahren in einem damaligen Format habe, wenn ich deren Inhalt nicht mehr interpraetieren kann? Aber nunja, darueber gibt es ein ganzes Forschungsfeld, naemlich die digitale Archivierung.
Man koennte noch sehr viel mehr schreiben, aber das wuerde zu weit fuehren. Besser nochmal die Kernpunkte:
- Regelmaessig auf neue Speichermedien umziehen
- Mehrere Kopien (an unterschiedlichen Orten und evtl. auf verschiedenartigen Medien) halten
- (Die Nichtinterpraetierbarkeit von Formaten im Blick halten)
- (Ordnung halten, weil etwas nicht wiederfinden Koennen einem Verlust gleich kommt)
Nur wer sich regelmaessig kuemmert, erhaelt!