USB-RAID + Stromausfall - Glück gehabt?

[Lookbehind]

Hi zusammen,

ich betreibe einen kleinen Home-Server (Wheezy) auf einem alten Laptop. Da der interne Speicher nicht reicht, habe ich 4 externe Platten über USB angeschlossen. Davon habe ich je 2 zu einem RAID 1 per mdadm zusammen geschlossen und ein LVM über beide RAIDs gebildet. Das System befindet sich komplett auf der internen Platte des Laptops, im RAID finden sich /home und ein paar Daten-Partitionen. Funktioniert seit ein paar Jahren prächtig.

Jetzt gab es grade einen kleinen Stromausfall von etwa 10 Minuten. Den konnte der Akku des Laptops locker weg puffern, allerdings sind dabei die externen Platten allesamt aus gegangen. Als der Strom wieder da war, habe ich mich kurz eingeloggt und sofort nach dem RAID geschaut:

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$ cat /proc/mdstat 
Personalities : [raid1] 
md1 : active raid1 sdb1[0](F) sdd1[1]
      2930061120 blocks super 1.2 [2/1] [_U]
      
md0 : active raid1 sde1[0](F) sdc1[1]
      2930127680 blocks super 1.2 [2/1] [_U]
      
unused devices: <none>

Beide RAIDs degraded, aber immerhin, je eine Platte noch da. Also im Zweifelsfall alles gut. Sicherheitshalber, hab ich die Kiste dennoch einmal neu starten lassen.

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# shutdown -r now

Broadcast message from root@Server (tty2) (Thu Jun  9 12:31:11 2016):

The system is going down for reboot NOW!

So stand es dann da ... und stand da... und stand da ... und nix passierte. Spaßeshalber hab ich dann mal versucht mich per SSH ein zu loggen und siehe da, es ging. Alles lief normal, bis auf das RAID und dann war da in der Prozessliste noch dieser nette shutdown-Befehl, der nichts tat aber sich auch nicht abschießen ließ (kill -9). Auch konnte ich mich per exit nicht wieder ausloggen. Alles was passierte, war, dass der cursor in die nächste Zeile rutschte.

Ich hab dann direkt am Server per Magic-Sys-Request einen Neustart gemacht, was funktioniert hat. Der Bootvorgang lief so weit normal, bis auf zwei Meldungen, dass er zwei Daten-Partitionen aus dem Journal wiederhergestellt hat (ext4). Ein anschließender Blick auf das RAID ergab:

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$ date; cat /proc/mdstat
Do 9. Jun 12:53:18 CEST 2016
Personalities : [raid1] 
md1 : active raid1 sdb1[0] sdd1[1]
      2930061120 blocks super 1.2 [2/2] [UU]
      
md0 : active raid1 sde1[0] sdc1[1]
      2930127680 blocks super 1.2 [2/2] [UU]
      
unused devices: <none>

Alles wieder da. Ich erkenne auch sonst keine großen Probleme, kann in den Log-Files bisher auch nix unerklärliches finden (wobei ich aber noch nicht alles gesichtet habe). Zur Sicherheit lasse ich jetzt nochmal einen checkarray von mdadm laufen, der wird allerdings ein Weilchen brauchen.

Für mich sieht es so aus, als hätte ich Glück gehabt und bin mit dem Schrecken davon gekommen.
Frage: Hab ich irgendwas wichtiges übersehen? Potentielle Probleme, auf die ich jetzt in nächster Zeit stoße? Lohnt es sich, die Backup-Platte hervor zu kramen? Oder ist vermutlich alles in Ordnung? (Dass ihr das nicht mit 100% Sicherheit sagen könnt, weiß ich auch, geht mir nur darum ob ich irgendwas grobes übersehen habe.)


Gruß

Look

PS. Ich hoffe ich bin hier im richtigen Unterforum gelandet, war mir da nicht ganz sicher, hätte auch in ein paar andere gepasst. Zur Not bitte verschieben.

[heisenberg]

Hi,

ich gehe mal davon aus dass da alles in Ordnung ist. Du kannst ja mal deine System-Logs nach Meldungen bzgl. Raid durchforsten.

Wenn Du bei so etwas ganz sicher sein willst, dann sei Dir ein Dateisystem empfohlen, das Prüfsummen verwendet. (btrfs, zfs). Das erkennt beim lesen, wenn die Prüfsumme nicht simmt und liest Sie dann ggf. vom anderen Spiegelsatz.

h.

[Lookbehind]

Ja, sieht so weit in OK aus, denke ich.

btrfs steht noch auf meiner ToDo-Liste, aber wichtiger wäre mal das Upgrade auf Jessie, das ich schon seit nem Jahr vor mir her schiebe. Wenn ich noch lange warte, kann ich direkt auf Stretch hoch ziehen