Formatierung USB-Stick als normaler Benutzer

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zubr
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Formatierung USB-Stick als normaler Benutzer

Beitrag von zubr » 17.06.2016 14:33:00

Hallo,

ich würde gerne und jessie als normaler Benutzer (nicht privilegiert) einen USB-Stick verschlüsseln.

Wenn ich jedoch über gnome-disks den Stick mit "Encrypted, compatible with Linux systems (LUKS + Ext4)" formatieren will, kommt die Meldung
"Error formatting volume - Not authorized to perform operation (udisks-error-quark, 4)."

Wenn ich gnome-disks mit sudo aufrufe, funktioniert alles.

Es ist also ein Rechteproblem. Beispielsweise kann ich den Stick auch nicht als normaler User unmounten.

Was muss ich tun, um den USB-Stick als normaler Benutzer formatieren zu können (meine /etc/fstab ist per default leer)?

Danke.
Viele Grüße,
Chris

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smutbert
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Re: Formatierung USB-Stick als normaler Benutzer

Beitrag von smutbert » 17.06.2016 15:47:25

Also eigentlich sollte er dich nach dem root-Passwort oder wenn sudo so eingerichtet ist, nach deinem Passwort fragen, um die notwendigen Dinge als root auszuführen zu können.

Eventuell fehlt dir einfach ein PolicyKit Authentication Agent?
Welche Desktopumgebung verwendest du denn?

zubr
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Re: Formatierung USB-Stick als normaler Benutzer

Beitrag von zubr » 17.06.2016 16:39:44

Wenn ich sudo ausführe, fragt Debian mich nach dem Passwort. Aber durch das Starten von gnome-disks als root sind auch die Rechte für den Zugriff auf den Stick entsprechend für root gesetzt.

Ich verwende KDE.

Was meinst du mit PolicyKit Authentication?

Oder sollte ich grundsätzlich den Stick anders formatieren, um ihn zu verschlüsseln (vielleicht ist gnome-disks nicht der richtige Weg)?

rendegast
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Re: Formatierung USB-Stick als normaler Benutzer

Beitrag von rendegast » 17.06.2016 17:41:52

Es gab in älteren udev mal eine Regel,
die usb-Sticks aka Disks mit Typ/Attribut "removable" die Rechte root:floppy gab. (statt root:disk)
Normale Benutzer waren normalerweise in Gruppe floppy und konnten somit mit usb-Sticks alles machen.

Das Verschwinden dieser Regel dürfte wohl dem zunehmenden Einsatz von Desktop-Mount-Dämonen geschuldet sein.



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udev 175 -> 60-persistent-storage.rules, 91-permissions.rules
"Debian specific" entfernt in udev 204-9
mfg rendegast
-----------------------
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(Lin Yutang "Moment in Peking")

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smutbert
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Re: Formatierung USB-Stick als normaler Benutzer

Beitrag von smutbert » 17.06.2016 22:04:46

rendegast hat zwar so gut wie immer recht, aber hier liegt die Ursache denke ich woanders:
Mein Benutzer ist spätestens seit wheezy nie mehr Mitglied in floppy oder disk gewesen und trotzdem läuft (fast) alles wie gewünscht in der grafischen Oberfläche.
Mit policykit, udisks und systemd-login muss man so gut wie nie mehr mit Gruppenmitgliedschaften für die notwendigen Rechte sorgen.
zubr hat geschrieben:Wenn ich sudo ausführe, fragt Debian mich nach dem Passwort.
[…]
Was meinst du mit PolicyKit Authentication?
sudo selbst fragt nach dem Passwort.

Aber bei den meisten Anwendungen, die mehr Rechte brauchen als ein normaler Benutzer hat, wird die Anwendung üblicherweise als normaler Benutzer gestartet und erst wenn man zB eine Partition formatieren will oä versucht die Anwendung über PolicyKit die notwendigen Rechte zu bekommen.
Teil des Konzeptes ist eine Art Daemon, der dann falls notwendig, nach einem Passwort fragt und dieser Daemon läuft bei dir nicht oder funktioniert zumindest nicht.

Hast du Debianpolkit-kde-1 installiert?
(Möglicherweise ist auch Debianpolicykit-1-gnome notwendig.)
zubr hat geschrieben:Oder sollte ich grundsätzlich den Stick anders formatieren, um ihn zu verschlüsseln (vielleicht ist gnome-disks nicht der richtige Weg)?
Formatieren musst du den Stick ja nur einmal - da sollte es also relativ egal sein ob du das auf der Kommandozeile als root machen musst oder als normaler Benutzer in der GUI machen kannst. Aber möglicherweise geht das mit der danach folgenden alltäglichen Verwendung (Anstecken des Sticks und Entsperren) Hand in Hand.
Damit meine ich, dass du um den Stick hinterher auf dem System vernünftig verwenden zu können, möglicherweise dasselbe Problem lösen musst, um ihn mit gnome-disks zu partitionieren/formatieren/verschlüsseln.
Entscheidend ist imho wie es dann im täglichen Betrieb aussieht und wenn ich mich nicht ganz irre, wird unter KDE dann der Stick beim Anstecken wieder unter Zuhilfename von PolicyKit entsperrt.

Wenn du dem ganzen aus den Weg gehen willst, könntest alternativ Debianencfs verwenden. Das zugrundeliegende Dateisystem bleibt dabei unverschlüsselt, aber die Dateien werden mithilfe dieses virtuellen Dateisystems verschlüsselt abgelegt.
Allerdings kenne ich keine grafische Oberfläche dafür.

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