Externe HDD eSATA/USB Probleme

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simmeone
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Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 20.09.2016 09:28:44

Meine Debian Box macht komische Dinge ;)
Leider besitzt das Board, das ich im Einsatz habe, keinen eSATA-Anschluß. Aus diesem Grund habe ich mir ein Blech besorgt, das einen SATA-Anschluß vom Board nach außen bringt, dort als eSATA. Eine 3.5" Festplatte in ein externes Gehäuse gebaut (mit eigenem Netzteil), über eSATA angeschlossen - Enttäuschung. Im kern.log erscheint auch kurz was darüber, leider komme ich im Moment nicht an die logs. Wenn ich mich richtig erinnere steht sowas wie:

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sata1 [...] error-irgendwas 
sata1 [...] ATA/133 (irgendsowas in der Art)
sata1 [...] spin down
Ich poste die gesamte Logausschrift heute Abend noch mal hier rein. Ein fdisk -l zeigt nur die eingebaute SSD mit ihren Partitionen an, nicht das externe Laufwerk. Ich habe auch versucht die einzelnen SATA-Ports nochmal zu scannen:

Code: Alles auswählen

echo "- - -" >/sys/class/scsi_host/host<n>/scan
Bringt leider auch nichts. Die externe Festplatte wird so nicht erkannt.
Also habe ich das Teil über USB angeschlossen (zum Testen noch USB 2.0) - das Board verfügt über einen USB3.0 Anschluß, nur das verwendete Festplattengehäuse ist etwas älter ;) Das funktioniert, ich kann die Platte mounten, darauf zugreifen usw. Mit hdparm habe ich die spindown Zeit festgelegt, leider kommt die Platte nicht zur Ruhe, sobald sie gemountet ist. Die Status LED blinkt ständig kurz auf, nmon zeigt an, daß die Platte immer aktiv ist und deswegen nicht in den Standby gehen kann, im Gegensatz zur eingebauten SSD, die fast keinerlei Aktivität zeigt. Die externe Festplatte habe ich mit der Option noatime eingebunden, weil ich dachte, damit kann ich die I/O Zugriffe etwas beschränken.

Code: Alles auswählen

mound -t ext4 -o noatime,defaults /dev/sdb1 /dlna
Wenn ich diese Platte mit hdparm zwinge in den Standby zu gehen, ist auch zu hören, wie sie ganz kurz am herunterfahren ist, aber sofort wieder aufwacht und hochdreht.
Gibt es eine Möglichkeit auf der Konsole zu überwachen, wer/was daran Schuld ist, daß sich die externe Festplatte ständig im Zugriff befindet? Oder hat jemand eine Idee woran das liegen könnte, daß die Platte nicht zur Ruhe kommt?
Es ist kein samba installiert und auch keine grafische Oberfläche auf der Linux Kiste vorhanden, darauf verzichte ich. Es läuft im Moment ein dhcp-Server, bind9, postfix mit dovecot, fetchmail-Daemon, AMaViS, SpamAssassin, Apache2 mit owncloud, rsyslogd, systemd, shorewall, MySQL. Dem Sophos Antivirus habe ich den OnAccess-Scanner abgewöhnt, der soll nur eine Prüfung durchführen, sobald er von SpamAssassin eine E-Mail vorgesetzt bekommt.

Meine Idee war, ein externes RAID über eSATA oder USB3.0 an die Debian Box anzuschließen und minidlna zu installieren. Die Festplatten im RAID sollten nur dann aufwachen, sobald wirklich etwas über DLNA angefordert wird, sonst haben sie im Standby zu sein. Und das wollte ich gestern Abend im "Labortest" ausprobieren. Nur leider hat das so nicht funktioniert. Einmal das Problem mit dem eSATA, keine Ahnung woran das liegen kann - eventuell am externen Gehäuse? und dann das Problem, daß auf die Platte ständig versucht wird, zuzugreifen und ich weiß nicht, woher das kommt.
Ich bin froh, daß die neue Debian Box geräuschlos ist, aber wenn dann ständig dieses Plattensurren zu hören ist... Nöö, dann fliegen eben die beiden WD HDDs fort und ich mache kein DLNA drauf. Ich kann damit leben, wenn die Platten hin und wieder mal hochfahren und für einige Minuten laufen, aber ständig und eventuell auch noch Nachts...
Zuletzt geändert von simmeone am 20.09.2016 10:48:08, insgesamt 2-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.09.2016 10:07:09

SATA ist nunmal nicht eSATA, und auch nicht zwangsläufig hotplug-fähig.

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simmeone
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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 20.09.2016 10:20:22

niemand hat geschrieben:SATA ist nunmal nicht eSATA, und auch nicht zwangsläufig hotplug-fähig.
Hmm, Du meinst, ich sollte die Platte nochmal über den pseudo eSATA Anschluß anstöpseln und die Kiste neu starten? Ich bin davon ausgegangen, daß vorallem neuere Boards, grundsätzlich HotPlug fähiges SATA-Zeug eingebaut haben. Das externe Festplattengehäuse kann das auf jeden Fall. Normalerweise betreibe ich das an meinem Desktop-Rechner und schalte dieses nur bei Bedarf mit dazu - der Rechner besitzt allerdings einen echten eSATA Anschluß - es handelt sich dabei aber auch um eine Window 7 Box.

Das könnte ich auf jeden Fall nochmal probieren, ein guter Hinweis.

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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 20.09.2016 13:53:02

Eben las ich einen guten Hinweis, zu dem Problem, warum auf die externe Festplatte ständig zu gegriffen wird. Und zwar könnte es der smart-Daemon sein, in dem Thread wurde folgender Hinweis gegeben

Code: Alles auswählen

Smart Tools: /etc/smartd.conf and add “-n standby,q” to the DEVICESCAN line or it will never spin down because it's constantly being accessed.
Das werde ich heute Abend nochmal austesten. Falls noch jemand einen weiteren Tip hat, immer her damit. Ich werde berichten.

PS: An den smart-Daemon habe ich überhaupt nicht mehr gedacht...

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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 20.09.2016 21:09:39

Wie pferdsprochen, hier der Log vom eSATA Problem

Code: Alles auswählen

Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.048419] ata1: exception Emask 0x50 SAct 0x0 SErr 0x4090800 action 0xe frozen
Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.049941] ata1: irq_stat 0x00400040, connection status changed
Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.051465] ata1: SError: { HostInt PHYRdyChg 10B8B DevExch }
Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.052984] ata1: hard resetting link
Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.774725] ata1: SATA link up 6.0 Gbps (SStatus 133 SControl 300)
Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.776102] ata1.00: configured for UDMA/133
Sep 19 21:00:05 lxkobold kernel: [183751.776112] ata1: EH complete
Leider funktioniert der obige Hinweis nicht, die Platte kommt nicht zur Ruhe. Selbst wenn ich smartd komplett stoppe. Noch irgendwelche Ideen?

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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 20.09.2016 21:56:57

So, ich bin etwas weiter gekommen. Nachdem ich den Befehl

Code: Alles auswählen

iotop -P
eingegeben habe, habe ich den Übeltäter lokalisieren können: ext4lazyinit. Kurz gesucht und wurde auch recht schnell fündig. In diesem Blog http://www.hecticgeek.com/2015/01/ext4- ... -idle-fix/ beschreibt der gute Mensch genau das Problem, was ich auch habe. Also die Platte noch mal mit diesem Befehl formatiert

Code: Alles auswählen

mkfs -t ext4 -E lazy_itable_init=0,lazy_journal_init=0 /dev/sdxx
Plötzlich hat es Ruhe und die Platte dümpelt wirklich nur noch vor sich hin. Mit hdparm kann ich sie nun schlafen legen und das bleibt sie auch. Jetzt teste ich noch das automatische Standbyverhalten. Im Moment schaltet die Platte aber leider nicht ab :( Händisch ja, aber nicht automatisch... Hrm
Zuletzt geändert von simmeone am 21.09.2016 12:08:58, insgesamt 1-mal geändert.

rendegast
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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von rendegast » 20.09.2016 22:30:40

simmeone hat geschrieben: -E lazy_itable_init=0,lazy_journal_init=0
Plötzlich hat es Ruhe
inode table / journal inode
So lange sollte dieser Vorgang nun auch nicht in Anspruch nehmen.
mfg rendegast
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(Lin Yutang "Moment in Peking")

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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 21.09.2016 08:32:56

Ich bin gestern Abend wieder ein Stück weiter gekommen. Die Problematik mit dem eSATA hat sich erledigt. Ein Blick ins BIOS zeigte mir, wo das Problem lag. Bei meinem Board muß
  1. SATA HotPlug explizit aktiviert werden
  2. Kann man jedem SATA Port mitteilen, ob es sich dabei um einen eSATA Port handeln soll
Im Powermanagement des Boards habe ich die Energiesteuerung von BIOS auf ACPI Betriebssystem umgestellt, wobei als Hinweis im BIOS stand, daß auch die Einstellung BIOS für ACPI Betriebssysteme gelten sollte.
Nachdem die Debian Box wieder oben war, stöpselte ich die externe Platte über eSATA an und siehe da, wurde ohne zu muckern erkannt und ich konnte die Schose mounten und problemlos darauf zugreifen.

Nun ist nur noch ein Punkt offen. Nachdem ich die Platte neu formatierte (siehe oben), funktioniert zwar das händische Standby, aber Debian legt die Platte im Moment nicht automatisch in den Tiefschlaf. Völlig egal, was ich über hdparm einstelle, die Platte läuft einfach munter weiter. Hat jemand noch einen brauchbaren Vorschlag?

Getestet habe ich noch folgendes: Da die Platte leider nicht automatisch schlafen gehen möchte, habe ich sie gestern Abend per Hand in den Tiefschlaf versetzt. Heute Morgen war immer noch Ruhe und ein hdparm -C /dev/sdb verriet mir, daß die Platte im Standby sei - sehr schön. Als ich versuchte etwas auf die Platte zu kopieren, wachte sie auf und nahm den zu kopierenden Inhalt auf. So sollte das sein! Wenn nun noch das automatische Schlafengehen funktionieren würde, könnte ich minidlna testen. Für jeden Hinweis wäre ich wirklich dankbar!

PS: Noch eine Frage zum Anschluß - sollte man externe Platten über eSATA oder USB3.0 anschließen? Hat eSATA noch irgendwelche Vorteile gegenüber USB3.0?

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Re: Externe HDD eSATA/USB Probleme

Beitrag von simmeone » 21.09.2016 20:22:39

Es scheint nun alles zu funktionieren, danke für die wirklich zahlreichen Hinweise und Tips!

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