SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

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geier22

SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von geier22 » 01.11.2016 21:15:32

Hallo miteinander.
Ich plane mir für mein Board eine M.2 SSD für den PCIe Bus zu besorgen.
Im Vorfeld hatte ich eine Anfrage an den Support von Asrock geschickt mit der Bitte
mir kompatible Module für mein Board (Fatal1ty 970 Performance/3.1) zu nennen, da im Handbuch und auf der Webseite
nur 3 genannt werden.Ich bekam jetzt folgende Antwort:
Soweit keine Inkompatibilitäten mit bestehenden M.2 Laufwerkjen (PCIE und SATA) bekannt.
Booten von beiden ist möglich.
Ist es ein SATA M.2 Laufwerk, so wird dieses wie eine normale SATA SSD behandelt. Also keine entsprechenden Einstellungen notwendig.
Für PCIE Versionen muss das Betriebssystem UEFI / GPT unterstützen.
Dann folgt einen Anleitung, wie das BIOS umzustellen ist
Problemstellung mangels Erfahrung mit UEFI:

Zur Zeit habe ich auf meinem Rechner 2 Debian-Systeme im Dualboot auf zwei Platten (1xSSD und 1x WD Velociraptor)
Beide Platten lassen sich unabhängig voneinander (BIOS- Auswahl) im BIOS-Modus Booten bzw. über die SSD im Grub- Auswahlmenü . Unabhängig von den 2 BS gibt es noch 2 Daten-Platten und ein DVD-Laufwerk.

Wenn ich mir jetzt eine M.2 SSD mit PCI Bus zulege, müsste ich den Rechner auf UEFI umstellen und die M.2 Disk
als 1. Festplatte starten. Auf dieser wäre dann das Grub - Auswahlmenü, über das ich dann eines der drei Betriebssystem starte.
So mein z.Z. noch laienhafter Gedankengang.
Die beiden anderen Platten wären dann wohl nur noch direkt bootbar, wenn ich das BIOS wieder umstelle ( wie heißt denn das BIOS im UEFI - Jargon??)
Ist das so überhaupt möglich oder seht ihr da Probleme?
Für tipps wäre ich dankbar

r4pt0r
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Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von r4pt0r » 02.11.2016 14:14:38

Entweder du nutzt einen GRUB für alle Installationen oder wenn jede Installation auf einer eigenen Platte liegt, behält jede ihren eigenen GRUB. Bootauswahl erfolgt per EFI. Da wird keine "Bootfestplatte" mehr ausgewählt, das EFI-Menü gibt alle gefundenen UEFI-OS zur Auswahl.

Da GRUB erfahrungsgemäß sowieso schon sehr fragil ist, erst recht wenn es von mehreren Installationen bei updates/upgrades angepasst wird, dürfte die Variante mit jeweils eigenem GRUB für jede Installation die bessere sein. I.d.R. lässt sich in den meisten BIOS einstellen, dass bei jedem Booten das EFI-Menü angezeigt wird.


Wenn die vorhandenen Installationen weiterhin per BIOS gebootet werden sollen, muss dazu ggf jedes mal zuerst von EFI auf legacy umgestellt werden. So habe ich momentan am Notebook noch meine alte debian-Installation auf der HDD, die M.2 SSD mit TrueOS wird per EFI gebootet - zum wechseln muss immer ins BIOS gewechselt werden, da das EFI-Menü keine Möglichkeit zum legacy-boot anbietet.

geier22

Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von geier22 » 02.11.2016 20:20:48

r4pt0r hat geschrieben:Entweder du nutzt einen GRUB für alle Installationen oder wenn jede Installation auf einer eigenen Platte liegt, behält jede ihren eigenen GRUB
Die beiden jetzigen BIOS - Installationen haben jeweils ihren eigenen Grub. Debianos-prober hab ich aus leidvollen Erfahrungen bei beiden deinstalliert.
Die Option den Grub auf der zweiten Festplatte aufzurufen, habe ich händisch eingefügt. So kann ich über die Samsung SSD beide Systeme starten, ohne ins BIOS zu müssen.
Ich kann aber auch Per BIOS Auswahl das zweite System direkt starten.

Wenn ich jetzt die neue PCIe- SSD im UEFI Modus installiere, sollten doch während der Installation die beiden anderen Systeme (nicht UEFI- mit MS- DOS - Partitionstabellen) vom Installer gefunden werden, sodass ich sie von dem UEFI-System - Grub aus starten kann ??

Oder verstehe ich da etwas grundsätzlich falsch, und ein UEFI - Grub erkennt nur GPT - Partitionstabellen ???
UEFI Laufwerke werden mir ja schon jetzt angezeigt (zumindest für USB) , nur hab ich das noch nie genutzt, aus Angst, mir irgendetwas zu zerschießen

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Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von smutbert » 02.11.2016 20:45:55

geier22 hat geschrieben:[…]
Die Option den Grub auf der zweiten Festplatte aufzurufen, habe ich händisch eingefügt.[…]
Das kannst du auch so beibehalten, wenn du auf efi-Modus umsteigst oder ein System im efi-Modus zusätzlich installierst. Von einem grub-efi aus, lässt sich auch die Konfigurationsdatei des grub-pc des anderen Systems laden (wenn man das will).

Also ein eindeutiges Ja auf deine Frage.

grub-efi ist übrigens nicht auf gpt angewiesen und auch dein uefi vermutlich nicht. Du könntest nach wie vor dos/mbr-partionieren - du brauchst nur eine Partition, die das uefi lesen kann (normalerweise fat32), die die Rolle der EFI System Partition übernimmt.


Auf deinem Screenshot erkennt man auch, dass das uefi über Booteinträge bootet. Die Booteinträge in der Liste wurden offensichtlich vom BIOS selbst erstellt - da wären einerseits ein Legacy/BIOS-Eintrag für jeden Datenträger und ein uefi-Eintrag für das Booten vom USB-Stick und ein weiterer, der die EFI-Shell startet.
Wenn du nun ein System im EFI-Modus installierst, wird (oder sollte zumindest) es dort einen eigenen Booteintrag erstellen, mit dem du dann das System starten kannst und den Eintrag auch zum Default machen - du verlierst damit aber nicht die Möglichkeit die BIOS/Legacy-Einträge zu booten, solange du das CSM nicht deaktivierst. Dazu kannst du mit <F8> oder <F11> beim Start das Bootmenü des BIOS aufrufen und den gewünschten Booteintrag wählen, aber wie gesagt kannst du die anderen Systeme natürlich auch über grub booten.

geier22

Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von geier22 » 02.11.2016 20:59:50

@ smubert
Ok - Danke für die Auskunft. Dann werde ich mich mal ans Werk machen, und so ein Super Teilchen bestellen .
Bericht über (hoffentlichen) Erfolg folgt dann

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Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von r4pt0r » 03.11.2016 10:45:54

smutbert hat geschrieben:
geier22 hat geschrieben: grub-efi ist übrigens nicht auf gpt angewiesen und auch dein uefi vermutlich nicht. Du könntest nach wie vor dos/mbr-partionieren - du brauchst nur eine Partition, die das uefi lesen kann (normalerweise fat32), die die Rolle der EFI System Partition übernimmt.
Da kommts ziemlich stark darauf an wie kaputt die UEFI-Implementierung des jeweiligen Boards ist, ob/was dann erkannt wird. Praktisch bei jedem Hersteller/Board hab ich da bisher andere abartigkeiten entdeckt. Das sicherste für funktionierendes EFI ist vollständig deaktiviertes CSM/Legacy und platten mit GPT Tabellen. Es gibt IMHO sowieso keinen Grund mehr noch mit MBR/DOS-Partitionstabellen rumzuspielen - das fängt schon bei GPT-Labels an mit denen man (als Mensch, also nicht per UUID) Partitionen eindeutig identifizieren kann...

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Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von smutbert » 05.11.2016 00:04:30

Das stimmt, aber ich habe schon auf einigen Systemen den "Removable media path" testen können und der hat fast überall, unter anderem auf meinem Asrock-Mainboard funktioniert, auch wenn es eine x-beliebige fat32-formatierte und mbr-partitionierte Partition war, die nicht als EFI System Partition gekennzeichnet war.

@geier22
Das wär für dich vielleicht noch ganz interessant zu wissen:
Die EFI Booteinträge können nur erstellt werden, wenn das System im EFI-Modus gebootet wurde, sonst sind die EFI Variablen dem System nicht zugänglich. Hier beißt sich gelegentlich die Katze in den Schwanz, weil das Booten der Installationsmedien oder von Live-Medien im EFI-Modus nicht immer funktioniert.

Da hilft es dann, wenn man weiß, dass es auf so gut wie allen Systemen genügt grub-efi zu installieren (also meistens Debiangrub-efi-amd64, wobei mit amd64 die Architektur des EFI, nicht des installierten Systems gemeint ist), mit grub-install grub tatsächlich in der FAT-Partition, die unter /boot/efi gemountet sein sollte, zu installieren und entweder die Frage nach dem "Removable media path" zu bejahen oder hinterher selbst den Bootloader an die passende Stelle zu kopieren, also normalerweise von »/boot/efi/EFI/debian/grubx64.efi« nach »/boot/efi/EFI/boot/bootx64.efi«.
»EFI/boot/bootx64.efi« auf der FAT-Partition, vorzugsweise und sicherheitshalber natürlich am besten auf der/einer EFI System Partition ist nämlich der Ort von dem man auf so gut wie allen uefi-Systemen auch ohne manuell erstellten Booteintrag starten kann.

(Ein zugehöriger Booteintrag sollte im BIOS zB auch automatisch auftauchen, wenn du einen Stick mit so einer Datei ansteckst...)

geier22

Re: SSD (PCIe) für M.2 Sockel nur UEFI

Beitrag von geier22 » 05.11.2016 10:45:35

smutbert hat geschrieben: @geier22
Das wär für dich vielleicht noch ganz interessant zu wissen:
Die EFI Booteinträge können nur erstellt werden, wenn das System im EFI-Modus gebootet wurde, sonst sind die EFI Variablen dem System nicht zugänglich. Hier beißt sich gelegentlich die Katze in den Schwanz, weil das Booten der Installationsmedien oder von Live-Medien im EFI-Modus nicht immer funktioniert.
Ich bin jetzt auf Nummer sicher gegangen und hab eine "lahme" Crucial MX300 275GB M.2 (2280) bestellt. Mit SATA kann ich beides probieren
( UEFI oder BIOS), ohne mich auf was festlegen zu müssen, was eventuell in die Hose geht :facepalm:
Die Installations- CD / USB-Stick kann ich im UEFI- Modus booten (jedenfalls wird das angeboten)
Kann dann noch bis heute Abend darüber nachdenken, was ich auf das M.2 - Ding mache. Hab mir im laufe der letzten Tage bestimmt 10 verschiedene Oberflächen angesehen. Wollte an sich mal Pantheon (elementayOS / oder direkt mit Debian) drauf machen. Aber seit gestern Abend verzichte auf die an sich optisch sehr schöne Oberfläche. Schlimmer als Gnome. Zwei Dateimanager nachinstalliert ---> dann kann ich 3x "Dateien" auswählen, und im im Taskmanager nachschauen, welcher denn da gerade läuft. Eine Info (über...) braucht der unbedarfte User ja nicht mehr. Deepin ist noch mal eine Nummer mehr vereinfacht. Wo führt das bloß noch hin? Also wird es wohl Plasma mit Debian werden. Da weiss man wenigsten was man hat :wink:

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