[SOLVED] SD-Karte wird nicht erkannt

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rendegast
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Re: [SOLVED] SD-Karte wird nicht erkannt

Beitrag von rendegast » 30.12.2016 23:43:48

MrScoville hat geschrieben: Es bleibt der hässliche Makel, dass dieselbe SD-Karte auf demselben Laptop "damals" unter Windows 10 problemlos erkannt wurde und das Aus- und Einstecken kein Problem war. Da hat Linux wohl insgesamt noch massiven und dringlichen Nachholbedarf.
KBDCALLS hat geschrieben: Das Linux da Nachholbedarf ist so nicht richtig. Zutreffender dürfte sein das manche Geräte nicht an Standards halten. Bei Windows bringen die Geräte höufig ihre eigenen Treibermit
Ich denke, daß windows (schon XP) da vielleicht einen walkaround zum Standard gemacht hat und diese reader einfach "pollt".

Unter linux mit einem problematischen (externen) reader, bei dem nicht auf das Einstecken einer SD reagiert wurde,
konnte ich mir mit Ab-/Anstecken des readers behelfen.
Bei einem eingebauten Gerät nicht möglich.
Vielleicht durch Neuladen der usb-Module bis hinunter zu usb-core?
was wiederum problematisch ist bei weiteren genutzten usb-Geräten (Maus, Tastatur, Soundkarte usw.).
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MrScoville
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Re: [SOLVED] SD-Karte wird nicht erkannt

Beitrag von MrScoville » 31.12.2016 14:56:11

Mit liegt nix ferner als einen schon seit ewig völlig unnötigen Windows vs. Linux Bash hier aufzumachen.

Fakt ist aber: Wäre die Welt eine Linux-Welt, gäbe es keine hässlichen Hardware-Probleme, keine schnell mal bis zum viel zu frühen Abgabetermin hingepfuschten Treiber, keine Workarounds und keine Hacks, die sich dann über Versionsgenerationen hinweg zum "2. Standard" etablieren können. Die Welt ist aber keine Linux-Welt, sondern eine, in der der Profit regiert. Manchen finden das schlimm, manche finden das toll, leben müssen wir so oder so alle damit. Eine Linux-Welt hat wohl nur dann Chancen, wenn endlich mal wer den Replikator erfindet, sodass Profit nur noch für Ferengis reizvoll ist.

Fakt ist auch: Linux wurde und wird noch eine ganze Weile auf alter und/oder billiger Hardware betrieben werden, aus viererlei Gründen: Die einen sind die Linux-Gläubigen, die Dogmatiker, die Hardliner. Denen ist viel zu verdanken, aber auf gewisse Weise auch nicht zu helfen. Die zweiten sind die, die aufgrund der Infrastruktur entschieden haben, Windows zunächst auf Seite zu legen (wobei die neuesten Entwicklungen in Sachen Unternehmensphilosophie ja Gutes verheißen lassen) und es nur noch im Notfall zu benutzen. Zu denen gehöre ich. Die dritten sind die, die paranoid genug sind, allem zu misstrauen, was sie nicht selbst kompilieren können. Denen hat nicht nur Linux, sondern die ganze IT-Welt (und damit eigentlich die Welt als solche, digital, wie sie inzwischen ist), viel zu verdanken, auch wenn darunter schon einige Exoten sind. Zugleich ist genau diese Gruppe die, auf die ich baue, wenn es darum geht, Linux statt Android als "das" Betriebssystem für das IoT zu etablieren. Die vierte und in meinen Augen wichtigste Gruppe angesichts der Bevölkerungsstruktur der realen Welt ist die der Menschen, die ohne Linux überhaupt keinen Zugang zum Internet und damit zu Informationen, Wissen, Demokratie hätten.

Genau wegen dieser vierten Gruppe finde ich es aber kontraproduktiv, wenn man sich hinstellt und pauschal (!) sagt: "Pffft, dann kauf dir halt vernünftige Hardware!" Ich beziehe so einen Satz nicht auf mich, weil es in meinem Fall eh die richtige Lösung ist. Die paar Euros tun mir nicht weh. Anderen schon.

Über eines sollte man sich nämlich im Klaren sein! Wenn sich Microsoft neuerdings nämlich der OpenSource-Welt öffnet, öffnet sich die OpenSource-Welt auch für Microsoft. Je mehr Linux sich im nächsten Major von Windows findet, desto leichter fällt es Microsoft, sich neue Märkte zu erobern. Windows 10 IoT ist kaum mehr als ein erster Versuch, ebenso wie der "Universal App" Ansatz, den Microsoft auf dem Mobile-Markt fährt. Denn eines hat Microsoft der Linux-Community immer noch und zwar weit voraus: den Entwickler-Support. Auch wenn er sich in den letzten Jahren zum Schlechten verändert hat (nämlich in Richtung Linux-Community), ist es am Ende zumindest für professionelle Entwickler immer noch so, dass er sich im Notfall jemanden von Microsoft her zerren kann, der ihm Antworten gibt. EINEN. Einen MENSCHEN. Nicht irgendeinen Link nur auf das nächste Forum mit lieb gemeinten Wünschen, dass man da etwas finde, was einem weiter helfe.

So, gut jetzt mit dem Lamento.
Man mag gar nicht glauben, wie sehr ein 4096-bittiger RSA-Schlüssel einem den Tag vermiesen kann...^^

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Re: [SOLVED] SD-Karte wird nicht erkannt

Beitrag von KBDCALLS » 31.12.2016 15:26:30

Das gerade bei Notebooks keine Rücksicht auf alternative Betriebssystem genommen wird, ist hinlänglich bekannt. Selbst wenn Linux draufsteht ist noch nicht mal garantiert das es einwandfrei funktioniert. Die neueste Developer Edition von Dell ist mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Und deren Notebooks spielen preislich in einer anderen Liga.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

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owl102

Re: [SOLVED] SD-Karte wird nicht erkannt

Beitrag von owl102 » 31.12.2016 16:34:10

MrScoville hat geschrieben:Genau wegen dieser vierten Gruppe finde ich es aber kontraproduktiv, wenn man sich hinstellt und pauschal (!) sagt: "Pffft, dann kauf dir halt vernünftige Hardware!" Ich beziehe so einen Satz nicht auf mich, weil es in meinem Fall eh die richtige Lösung ist. Die paar Euros tun mir nicht weh. Anderen schon.
Dann modifiziere doch den Linux-Treiber so, daß er auch mit deiner Hardware funktioniert, und offeriere den Patch upstream.

Wie, du möchtest gerne, daß dies jemand anderes für dich tut? Und wer soll das deiner Ansicht nach machen?

Das Hinstellen und sagen "Dann kauf dir halt vernünftige Hardware!" ist keine Geisteshaltung einer Gruppe, wie du hier unterstellst, sondern einer der logischen Wege, solche Probleme zu bewältigen. "kontraproduktiv" ist das nicht, sondern die Akzeptanz von Gegebenheiten. Denn Fakt ist: Nicht für jede Hardware, die ein Hersteller verzapft hat, hat sich bisher jemand gefunden, der den passenden Linux-Treiber entwickelt bzw. angepasst hat -- dies ist ein fundamentaler Unterschied zu Windows, wo die Hersteller dies selber tun. Also bleiben ganz einfach nur drei Möglichkeiten: Entweder man passt sich (beim Hardwarekauf) an dem an, was es für Linux aktuell gibt. Oder man passt selber Linux an das an, was man hat. (Oder man bezahlt jemanden dafür, oder versucht anderweitig, jemanden dafür zu motivieren.) Oder man nimmt kein Linux. Oder hast du einen anderen Vorschlag?

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