FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

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Houbey
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FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 15.02.2017 11:22:54

Hallo Debianer, :hail:

jetzt wo ich mein System neu aufgesetzt habe und auf Debian 9 Stretch umgestiegen bin, ist mir beim herunterfahren aufgefallen, daß mein Rechner eine FAILED Meldung anzeigt, die besagt, das die Partition /var nicht ausgehängt werden konnte. ALle anderen Partitionen die ich noch eingerichtet habe, werden ohne Probleme ausgehängt.

Hier mal meine fstab:

Code: Alles auswählen

# /etc/fstab: static file system information.
#
# Use 'blkid' to print the universally unique identifier for a
# device; this may be used with UUID= as a more robust way to name devices
# that works even if disks are added and removed. See fstab(5).
#
# <file system> <mount point>   <type>  <options>       <dump>  <pass>
# / was on /dev/sda5 during installation
UUID=50d57a39-c52e-4e04-8a4a-a2e9abc5cb3b /               xfs     defaults        0       0
# /boot was on /dev/sda1 during installation
UUID=412d2f37-fa08-45e3-8548-d11dfe45a65a /boot           xfs     defaults        0       0
# /home was on /dev/sda6 during installation
UUID=9190c0bd-a9df-43ff-b752-017e90b384c8 /home           xfs     defaults        0       0
# /tmp was on /dev/sda8 during installation
UUID=ba035c12-a9e6-4ba3-be7b-28026c64118c /tmp            xfs     defaults        0       0
# /var was on /dev/sda7 during installation
UUID=470e2dd4-521d-42d6-b6b1-53f9ec78f59e /var            xfs     defaults        0       0
# swap was on /dev/sda9 during installation
UUID=9b29216f-3eae-4b11-8c83-44805eb66139 none            swap    sw              0       0
/dev/sr0        /media/cdrom0   udf,iso9660 user,noauto     0       0
Soweit sieht das doch in Ordnung aus, ohne irgendwelche Fehler?
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:38:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 15.02.2017 11:46:06

Hallo,

Code: Alles auswählen

blkid
zum Vergleich?! Hätte bei geänderter UUID aber nicht eingehängt werden dürfen. Mal sehen ... so als erste Idee. :wink:

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 15.02.2017 11:50:52

carlchen hat geschrieben:FAILED Meldung anzeigt, die besagt, das die Partition /var nicht ausgehängt werden konnte.
Ist /var nach dem Booten überhaupt gemountet?

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 15.02.2017 11:58:57

Jana66 hat geschrieben:blkid
Mal sehen ... so als erste Idee. :wink:
Hallo Jana66,

das habe ich mal eben geprüft und folgendes Ergebnis erhalten:

Code: Alles auswählen

root@carlchen-rechner:/home/carlchen# blkid
/dev/sda1: UUID="412d2f37-fa08-45e3-8548-d11dfe45a65a" TYPE="xfs" PARTUUID="3d861641-01"
/dev/sda5: UUID="50d57a39-c52e-4e04-8a4a-a2e9abc5cb3b" TYPE="xfs" PARTUUID="3d861641-05"
/dev/sda6: UUID="9190c0bd-a9df-43ff-b752-017e90b384c8" TYPE="xfs" PARTUUID="3d861641-06"
/dev/sda7: UUID="470e2dd4-521d-42d6-b6b1-53f9ec78f59e" TYPE="xfs" PARTUUID="3d861641-07"
/dev/sda8: UUID="ba035c12-a9e6-4ba3-be7b-28026c64118c" TYPE="xfs" PARTUUID="3d861641-08"
/dev/sda9: UUID="9b29216f-3eae-4b11-8c83-44805eb66139" TYPE="swap" PARTUUID="3d861641-09
Ich hoffe, dass hilft ein wenig weiter? :|
MSfree hat geschrieben:Ist /var nach dem Booten überhaupt gemountet?
Hallo MSfree, ich hoffe doch mal. Ich kann zumindest nach einem Bootvorgang in mein Dateisystem gehen und auf /var klicken, ohne das ich eine Meldung bekomme. Sollte also dann eingehängt worden sein.
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:38:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 15.02.2017 12:17:05

carlchen hat geschrieben:Ich kann zumindest nach einem Bootvorgang in mein Dateisystem gehen und auf /var klicken, ohne das ich eine Meldung bekomme. Sollte also dann eingehängt worden sein.
Nein, es muß nicht unbedingt eingehängt sein. /var ist ja ein Verzeichnisname, in das man auch schreiben kann, wenn du dort keine Partition mountest. Die Daten landen dann halt auf der /-Partition.

Laß mal sehen, was der Befehl df bei dir ausgibt.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 15.02.2017 12:21:42

MSfree hat geschrieben:Nein, es muß nicht unbedingt eingehängt sein. /var ist ja ein Verzeichnisname, in das man auch schreiben kann, wenn du dort keine Partition mountest. Die Daten landen dann halt auf der /-Partition. Laß mal sehen, was der Befehl df bei dir ausgibt.
Ach so, verstehe. Danke für die Information. Wieder was neues dazu gelernt. Linux ist wohl eine Welt die unbegrenzte Möglichkeiten und so hat. 8)

Hier mal meine Ausgabe mit dem df Befehl:

Code: Alles auswählen

root@carlchen-rechner:/home/carlchen# df
Dateisystem    1K-Blöcke Benutzt Verfügbar Verw% Eingehängt auf
udev             8142768       0   8142768    0% /dev
tmpfs            1630856    9632   1621224    1% /run
/dev/sda5       19988480 3244068  16744412   17% /
tmpfs            8154264       0   8154264    0% /dev/shm
tmpfs               5120       4      5116    1% /run/lock
tmpfs            8154264       0   8154264    0% /sys/fs/cgroup
/dev/sda1         492268   60232    432036   13% /boot
/dev/sda6      420679996   78052 420601944    1% /home
/dev/sda7        9989120  416668   9572452    5% /var
/dev/sda8        4988928   33164   4955764    1% /tmp
tmpfs            1630852       4   1630848    1% /run/user/110
tmpfs            1630852      12   1630840    1% /run/user/1000
Hoffe, dass hilft ebenfalls ein wenig weiter. :|
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:38:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 15.02.2017 12:37:27

Deine UUIDs stimmen.

Kommen Fehlermeldungen, wenn du per Konsole unmount durchführst? Welche?
Bin mir aber unsicher, ob man /var einfach so aushängen kann/darf:
Die Verzeichnisse /var und/oder /tmp werden als Arbeitsverzeichnisse für bestimmte Dienste oder zur Zwischenspeicherung beansprucht.
Schaue dir mal journalctl vom letzten Runterfahren an. Musst du Optionen/Parameter nutzen:
https://www.digitalocean.com/community/ ... stemd-logs
https://wiki.archlinux.org/index.php/Systemd
Nur die entsprechenden Meldungen/Fehler posten. :wink:

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 15.02.2017 14:06:06

carlchen hat geschrieben:Hier mal meine Ausgabe mit dem df Befehl:

Code: Alles auswählen

/dev/sda7        9989120  416668   9572452    5% /var
OK, /dev/sda7 ist tatsächlich auf /var gemountet.

In dem Fall kann es sich eigentlich nur um einen Dienst handeln, der sich noch an einer Datei festkrallt, die auf /var liegt, z.B. diverse Log-Dateien wie das Journal von systemd.

Welcher Prozeß welche Datei unter /var offen hält, ist zwar im laufenden Betrieb mit lsof | grep /var ermittelbar. Interessant wäre aber der Zustand in dem Moment, in dem systemd versucht, /var zu unmounten. Da kommst du aber nicht ohne weitere ran.

Du kannst ja mal spaßeshalber die Ausgabe von lsof | grep /var nach http://debianforum.de/forum/pastebin.php kopieren. Vielleicht sieht man da etwas, was da nicht hin gehört.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 15.02.2017 14:33:25

Ich danke euch schon einmal für eure Hilfe. Ich bin derzeit unterwegs und mit dem Handy online. Ich schaue nachher einmal nach was Jana66 mir da verlinkt hat und was MSfree da mal spaßeshalber sehen möchte. Eilt ja auch nicht. Also macht euch auch keinen Stress extra. Bin ja sehr froh das ihr mir da tatkräftig helfen zu versucht. :THX:

Ich antworte heute später nochmal. Dankeschön euch beiden.
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:39:11, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 15.02.2017 20:13:18

So, da bin ich wieder. :)
Gleich zuerst einmal die lsof Ausgabe die MSfree sehen wollte. Diese ist dann einmal hier: NoPaste-Eintrag39760

Ich habe mir systemctl einmal angesehen und auch journalctl. Aber da Englisch nicht meine Muttersprache ist und ich nicht sonderlich gut Englisch verstehe, habe ich versucht bei dem Wiki der UU zu schauen. Aber ich weiß dennoch nicht, was genau wo interessante Meldungen und Fehler sein könnten. Tut mir leid. :(
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:39:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 15.02.2017 21:05:42

carlchen hat geschrieben:Ich habe mir systemctl einmal angesehen und auch journalctl. Aber da Englisch nicht meine Muttersprache ist und ich nicht sonderlich gut Englisch verstehe, habe ich versucht bei dem Wiki der UU zu schauen. Aber ich weiß dennoch nicht, was genau wo interessante Meldungen und Fehler sein könnten. Tut mir leid.
An die Meldungen vom Shutdown kommst du mit meinen Links? Also journalctl mit Zeit eingrenzen oder so. Kannst ja bisschen probieren mit den Optionen in den Links. Oder

Code: Alles auswählen

man journalctl
Wonach du suchen musst, sollen dir andere sagen, meine Erfahrungen sind da recht begrenzt. Irgendwas mit /var oder sda7 oder unmount error könnte ich mir vorstellen. Wenn ich/wir es sehen könnten ... Notfalls eben den entsprechenden Zeitraum des Shutdown komplett nach nopaste.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 15.02.2017 21:24:23

carlchen hat geschrieben:Diese ist dann einmal hier: NoPaste-Eintrag39760
Was mir dort auffällt ist, daß rsyslog, in:imuxso, in:imklog und rs:main, die alle irgendwie zusammenhängen, diverse Logdateien offen halten. Bei meinem Recher ist das jedenfalls nicht so. Wenn das zu dem Zeitpunkt immer noch der Fall ist, wenn /var ausgehängt werden soll, muß das Aushängen fehlschlagen, aber das ist erstmal nur Spekulation.

Du könntest, um zu testen, ob es daran liegt, den syslogd mal probehalber manuell stoppen und dann runterfahren:

Code: Alles auswählen

systemctl stop rsyslog.service
poweroff

TomL

Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von TomL » 15.02.2017 21:56:41

rsyslog hat nichts damit zu tun... so wenig, dass es eigentlich völlig überflüssig komplett deinstalliert werden könnte. rsyslog ist die zweifelsfrei unnötige redundante Datenspeicherung der Journal-Einträge. Die Meldung kannst Du ignorieren, die hängt natürlich an dem Umstand, dass systemd-journald eben auch über die umounts hinaus schreibt. Man sieht das schön, wenn man auf einem Raspi das Journal zur Schonung der SD-Card auf ein anderes Medium verlegt hat:

Code: Alles auswählen

Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopping Local File Systems.
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopped target Local File Systems.
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Unmounting /run/user/1001...
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Unmounting /var/log...
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopping thlu:varlog.service:  Redirect /var/log to tmpfs...
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Unmounting thlu: Mount Local /tmp to tmpfs...
Feb 10 11:31:10 raspi1 umount[1214]: umount: /var/log: target is busy
Feb 10 11:31:10 raspi1 umount[1214]: (In some cases useful info about processes that
Feb 10 11:31:10 raspi1 umount[1214]: use the device is found by lsof(8) or fuser(1).)
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: var-log.mount mount process exited, code=exited status=32
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Failed unmounting /var/log.
Feb 10 11:31:10 raspi1 thlu:varlog[1219]: active/running   Action=stop
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Unmounted /run/user/1001.
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopping Local File Systems (Pre).
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopped target Local File Systems (Pre).
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopping Create Static Device Nodes in /dev...
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopped Create Static Device Nodes in /dev.
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopping Remount Root and Kernel File Systems...
Feb 10 11:31:10 raspi1 systemd[1]: Stopped Remount Root and Kernel File Systems.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 15.02.2017 22:36:17

Ich habe mal die zwei Befehle ausgeführt von dir MSfree, aber beim poweroff kam diese Meldung mit failed auch wieder. Das ignorieren dieser Meldung mag vielleicht eine Methode sein, aber ich würde es schon sehr gerne behoben haben. Ich werde morgen auch nochmals nach dem Journalctl weiter durchlesen und gucken ob ich da irgendwie dann eine paar hilfreiche Infos herausbekommen werde. 8)
Viele Grüße
Houbey

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 15.02.2017 22:44:26

carlchen hat geschrieben:Ich habe mal die zwei Befehle ausgeführt von dir MSfree, aber beim poweroff kam diese Meldung mit failed auch wieder.
Du kannst ja auch mal den journald stoppen, bevor du den Rechner runterfährst:

Code: Alles auswählen

systemctl stop systemd-journald.service
poweroff

Das ignorieren dieser Meldung mag vielleicht eine Methode sein
So ideal finde ich das Ignorieren auch nicht. Dateisysteme sollten schon am Ende sauber ausgehängt werden, damit es nicht zu Datenverlust kommt. Zwar sollte ein Journaling Filesystem wie XFS weitgehend gegen Datenverlust sicher sein, es ist aber keine Garantie.

TomL

Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von TomL » 16.02.2017 10:22:39

carlchen hat geschrieben:Das ignorieren dieser Meldung mag vielleicht eine Methode sein, aber ich würde es schon sehr gerne behoben haben.
Ich versuchs noch mal zu erklären..... das ist an dieser Stelle NICHT möglich. Das Journal behandelt das Schreiben von Meldungen vor dem Hintergrund, dass /var/log im Normalfall ein Bestandteil des lokales Filesystems ist und damit fast bis zum Abfall der Stromspannung verfügbar ist. Das sind die allerletzten Zeilen des Journals vor dem Poweroff, die bei lokalem Standort /var deutlich nach dem Unmount der Filesysteme erstellt wurden:

Code: Alles auswählen

Feb 15 22:36:25 thomaspc systemd[1]: Reached target Shutdown.
Feb 15 22:36:25 thomaspc systemd[1]: Reached target Final Step.
Feb 15 22:36:25 thomaspc systemd[1]: Starting Power-Off...
Feb 15 22:36:25 thomaspc systemd[1]: Shutting down.
Feb 15 22:36:25 thomaspc kernel: systemd-shutdow: 31 output lines suppressed due to ratelimiting
Feb 15 22:36:25 thomaspc systemd-shutdown[1]: Sending SIGTERM to remaining processes...
Feb 15 22:36:25 thomaspc systemd-journald[692]: Journal stopped
Bevor also der Strom abgeschaltet wird, müssen jedoch zuerst alle Filesysteme, die nicht "lokales Filesystem" sind, ordentlich beendet bzw. geschlossen bzw. unmounted werden - und dazu gehört jetzt eben hier auch das gemountete "/var". Und natürlich müssen alle offene Dateien des lokalen Filesystems auch geschlossen werden. Die einzige Ausnahme bildet hier eben das Journal, was wirklich solange schreibt, wie es möglich ist.

Insofern hast Du selber jetzt mit dem Verlegen von /var/log auf ein Remote-FS einen Interessen-Konflikt erschafft, der darin besteht 'Schreiben bis zu Ende' auf der einen Seite, gegen 'alles nichtbenötigte sicher Schließen vor dem Shutdown' auf der anderen. Die Besonderheit ist hier das Attritbut "nichtbenötigte", weil Du eine zum Shutdown noch benötige Ressource in den Bereich "nichtbenötigte Ressource" verlegt hast, die eben vorher geschlossen wird.

Wie gesagt, an der Stelle hast Du selber die Fehlermeldung erzeugt und weil sie bekannt und definitiv auch folgerichtig (!) ist, würde ich sie deshalb ignorieren.
MSfree hat geschrieben:Du kannst ja auch mal den journald stoppen, bevor du den Rechner runterfährst:
Das ist ganz sicher etwas, was alle Meldungen verhindert, aber genauso sicher halte ich das auch für die schlechteste Option. Weil damit eben nicht nur diese eine jetzt unerwünschte Meldung verschwindet, sondern wirklich ALLE anderen auch, die vielleicht ab Morgen auf Grund einer Änderung im System bei einem Shutdown neu erscheinen können.

Es gibt genau 2 Lösungen für dieses Problem:
1. /var nicht zu mounten, sondern es im Filesystem belassen
2. Die Fehlermeldung ignorieren, weil der Admin diesen Konflikt vorsätzlich und bewusst herbeigeführt hat.

j.m.2.c.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 16.02.2017 10:42:36

TomL hat geschrieben:Insofern hast Du selber jetzt mit dem Verlegen von /var/log auf ein Remote-FS einen Interessen-Konflikt erschafft
Das vermute ich auch. Allerdings bieten alle Debianinstaller, die ich bisher gesehen habe, an, /var auf einer eigenen Partition einzurichten. Ich habe zwar schon gelesen, daß man seit Einführung von systemd (also Jessie) keine eigenen /usr-Partition mehr verwenden darf, so ein Hiweis fehlt aber bezüglich der /var-Partition. (zumidest wäre mir das bisher nicht aufgefallen)

Wenn es sich wirklich herausstellt, daß das Log das Problem verursacht, dann wäre das sogar einen Bugreport wert, zumindest insoweit, daß man /var, ähnlich /usr, nicht auf eine eigene Partition legen darf.
Das ist ganz sicher etwas, was alle Meldungen verhindert, aber genauso sicher halte ich das auch für die schlechteste Option.
Ich hatte es auch nur für die Ursachenforschung vorgeschlagen. Wie gesagt, es geht hierbei letztlich nicht darum, eine lästige Meldung zu ignorieren, sondern darum, daß ein sauberes umount verhindert wird. Das Dateisystem ist dadurch immer in einem dirty Zustand, was zumidest einen fsck verursacht und/oder das Zurückspielen des Journals (nicht zu verwechseln mit den Journal von journald), um Dateisystemfehler zu beheben.

Man kann sicherlich durch geeignete Einträge in den .service-Dateien von systemd erreichen, daß der journald gestoppt wird, bevor /var ausgehängt wird. Dadurch gehen dann vielleicht ein paar Meldungen nicht mehr ins Log, das Dateisystem ist aber sauber, was ich für wesentlich wichtiger halte.

TomL

Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von TomL » 16.02.2017 10:48:41

MSfree hat geschrieben:die ich bisher gesehen habe, an, /var auf einer eigenen Partition einzurichten.
Eine eigene Partition ist ja auch gar kein Problem... als physisches Laufwerk ist die genauso lange verfügbar, wie das Laufwerk des OS. Das ist aber etwas anderes als ein Remote-FS via Netzwerkverbindung... das muss natürlich viel früher ordentlich geschlossen werden. Und genau da besteht der Konflikt.

Aber ein Bug-Report ergibt sich daraus nicht. Was soll denn das Journal mit den Einträgen machen, die gespeichert werden müssten, aber nicht gespeichert werden können, weil der Speicher geschlossen wurde? Ich empfinde das Verhalten als absolut korrekt und ordnungsgemäß. Der hier unerwünschte Effekt ist definitiv hausgemacht.
MSfree hat geschrieben:Man kann sicherlich durch geeignete Einträge in den .service-Dateien von systemd erreichen, daß der journald gestoppt wird, bevor /var ausgehängt wird. Dadurch gehen dann vielleicht ein paar Meldungen nicht mehr ins Log, das Dateisystem ist aber sauber, was ich für wesentlich wichtiger halte.
Noch mal... man muss sich entscheiden... entweder ich will alle Meldungen, so lange es technisch möglich ist, oder ich verzichte auf ggf. wichtige Meldungen, weil ich das Journal viel zu früh stoppe. Eine andere Alternative gibt es nicht. Und ich will auf gar keinen Fall, dass das Journal dann wieder als Fallback direkt auf lokale FS schreiben würde... weil mir das beispielsweise über kurz oder lang meine SD-Card schrotten würde oder vielleicht an anderer Stelle im Shutdown eine Verschlüsselung des FS aushebelt. Das, wie es jetzt gehandhabt wird, ist imho perfekt.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 16.02.2017 11:51:49

TomL hat geschrieben:Das ist aber etwas anderes als ein Remote-FS via Netzwerkverbindung.
Von Remote war gar keine Rede, /var ist in diesem Fall über /dev/sda7 lokal eingehängt.
ich empfinde das Verhalten als absolut korrekt und ordnungsgemäß.
Es kann nicht korrekt sein, ein Dateisystem schlicht nicht auszuhängen und im dirty Zustand zu belassen und dann den Strom abzuschalten.

Entweder, man verhindert, daß /var auf eine eigene Partition kommt, so daß der Konflikt gar nicht entstehen kann. Oder man würgt den journald vor dem umount ab und akzeptiert, daß die letzten paar Logmeldungen im Nirvana verschwinden, so, wie man es zu SysV-Init-Zeiten mit rsyslogd auch gemacht hat.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 16.02.2017 12:02:18

Als ich mit Linux begonnen habe, damals schon 2008, hat man mir immer gesagt, das beim herunterfahren sämtlicher Partitionen ein sauberes aushängen wichtig sei. Das sei genauso wichtig für bei einem USB Stick. Beim aushängen einer externen Platte wird ja auch vom System ein Warnhinweis angezeigt, wenn z.B. noch Daten übertragen werden, dann leuchtet bei mir im Xfce Desktop zumindest oben rechts immer ein Fenster auf was sagt "Daten werden noch auf Datenträger geschrieben" oder so ähnlich. Daher verschwindet diese meldung ja auch erst automatisch wenn die Platte wirklich fertig ist.

Mir fiel z.B. auch auf, das meine anderen Partitionen wie /home, /, /tmp etc beim herunterfahren mit einem grünen OK aufleuchten und dahinter steht irgendwas mit:

Code: Alles auswählen

[FAILED] unmount /var
[OK] unmount /home
[OK] unmount /tmp
Irgendwie sowas steht da für nicht einmal 1 Sekunde. Muss ich sonst mal aufnehmen. Deswegen kam mir die Frage auch wieso bei /var das nicht gehen kann.

EDIT: Hier mal ein Screenshot.
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:39:54, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von TomL » 16.02.2017 12:12:40

MSfree hat geschrieben:Von Remote war gar keine Rede, /var ist in diesem Fall über /dev/sda7 lokal eingehängt.
Uuups... sorry, da hatte ich irgendwas falsch in Erinnerung.... :hail:
carlchen hat geschrieben:Hier mal ein Screenshot.
Du kannst Dir die Meldungen einfach im Terminal ansehen....

Code: Alles auswählen

journalctl -b -1
und dann mit der "Ende"-Taste ans Ende springen.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 16.02.2017 12:16:34

carlchen hat geschrieben:das beim herunterfahren sämtlicher Partitionen ein sauberes aushängen wichtig sei.
Richtig. Wobei inzwischen die meisten Dateisysteme Journaling beherrschen, so daß sich das saubere Aushängen ein wenig relativiert. Allerdings wird bei unsauberem Shutdown das clean-Flag nicht ins Dateisystem geschrieben, was beim Booten dann einen Dateisystemcheck veranlaßt.
Deswegen kam mir die Frage auch wieso bei /var das nicht gehen kann.
Wie gesagt, der Schuldige ist sehr wahrscheinlich journald, der noch offenen Dateihandles auf dem Dateisystem hält, was ein Aushängen verrhindert.

Achso, um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Ein "journaling" Dateisystem hat nichts mit journald zu tun. Hier wird nur der Begriff Journal für zwei unterschiedliche Sachen, dem Intakthalten des Dateisystems, und dem Loggen von Fehlermeldungen, benutzt.

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von Houbey » 16.02.2017 14:42:41

TomL hat geschrieben:journalctl -b -1
Okay, das werde ich heute Abend wenn ich wieder Zuhause bin einmal testen.


@ MSfree, diesen Bug Report habe ich gefunden, vom Januar 2017. Der jenige hatte wohl das gleiche Problem. Leider bin ich nicht so der englischen Sprache mächtig, das ich nur Bruchteile verstehen kann. Aber vielleicht hilft dies ja weiter?
Zuletzt geändert von Houbey am 10.03.2020 19:40:04, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Houbey

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Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von MSfree » 16.02.2017 15:02:56

carlchen hat geschrieben:@ MSfree, diesen Bug Report habe ich gefunden, vom Januar 2017.
Exakt, der beschreibt ziemlich genau dein Problem.

Dort wird allerdings von einem kosmetischen Problem ausgegangen. Zwar versucht systemd beim Shutdown /var zu früh zu unmounten, was wegen der offenen Logfiles vom journald nicht klappt. Beim endgültige umount, der das root-Dateisystem und alle sonst noch gemounteten Dateisysteme unmountet, wird /var dann doch ausgehängt.

Insofern hätte ich mich geirrt, indem ich annahm, daß /var in einem unabgeschlossenen Zustand verbleibt. Das ist wohl aber laut dem von dir verlinkten Thread nicht der Fall. Daher, Lämpchen auf grün und Meldung einfach ignorieren.

TomL

Re: FAILED Meldung beim runterfahren von unmount /var

Beitrag von TomL » 16.02.2017 15:13:13

In dem Bug-Report steht aber als Reaktion von Bieble und im angehängten Link von Poettering auch nix anderes drin, als ich bisher gesagt habe:
Poettering:
"This is actually expected: we keep journald running till the very end of the system, it's not killed during the normal shutdown phase, but only in the final killing spree. At that time it will continue to write to /var/log/journal.
:::
This specific issue is pretty cosmetic actually, as all you see is the EBUSY error messages during shutdown, but the file system will be unmounted during the final killing spree, so all should be good."


Letztendlich kommts nur darauf an: "This specific issue is pretty cosmetic actually". Man kann speziell hier darüber hinwegsehen. Mich würde an der Stelle nur noch kurz interessieren, was hier der Grund ist, um /var nicht im root-FS zu nutzen, sondern eben weggemountet auf eine eigene Partition. Was ist hier überhaupt der Benefit, /boot, /var und /tmp wegzumounten? Gibts dafür technische Gründe?

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