Mehr GNU - weniger Linux?

Smalltalk
Benutzeravatar
pil
Beiträge: 629
Registriert: 30.04.2002 15:47:27

Beitrag von pil » 17.06.2002 20:08:06

glatzor hat geschrieben:Auf so etwas gebe ich keine wirkliche Antwort mehr. Ich bin erschreckt über Dein Denken und vorallem Dein Vokabular.
Aber die Geschäftspraktiken einer gewissen Firma erschrecken dich nicht?

Benutzeravatar
glatzor
Beiträge: 1769
Registriert: 03.02.2002 19:01:46
Wohnort: Vierkirchen bei München

Beitrag von glatzor » 17.06.2002 23:04:27

Jedenfalls nicht so sehr, dass ich mich selbst vergesse. Und wie Du schon sagt, es sind nur Geschäftsprakiken. Es gibt glaube ich wichtigere Dinge über die es sich aufzuregen lohnt; natürlich bin ich mir bewusst, dass es sich hier ein computer bzw debian gnu/linux forum handelt.

Benutzeravatar
pil
Beiträge: 629
Registriert: 30.04.2002 15:47:27

Beitrag von pil » 18.06.2002 12:37:33

glatzor hat geschrieben:, es sind nur Geschäftsprakiken.
Hier nur ein paar wenige Links (deutsch):

Zum Monopolmissbrauch: http://www.heise.de/newsticker/data/cp-03.04.00-000/
Zum Mediaplayer: http://www.heise.de/tp/deutsch/html/res ... soft%20Net
Zu .NET generell: http://www.heise.de/ct/02/04/086/default.shtml

Besonders der letzte Artikel geht detailliert auf die neueren strategischen Pläne ein. Da es sich hierbei um einen General-Angriff handelt, das Internet zu vereinnahmen, ist davon *jeder* betroffen, erst recht, wenn er nur Linux verwendet.

Wer sich da drüber nicht ärgern kann, ist nicht vernünftig, sondern abgestumpft.

Ja, Ihr Linuxer: Wenn das so weitergeht, wirds in einigen Jahren unsere Linux-Kisten nicht mehr geben, oder wir können allenfalls auf einen sehr geringen Teil des Netz-Angebots zugreifen.

Und dann kommen Leute daher und sagen: Das sind "ja nur" Geschäftspraktiken.

Benutzeravatar
x-eniac
Beiträge: 660
Registriert: 12.03.2002 16:08:54
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von x-eniac » 18.06.2002 15:57:37

Ich glaube das jeder in diesem Forum, sich schon des öfteren über dieverse MS aussagen geärgert hat. Auch traue ich mich zu beupten das jeder mal ein MS System verwendet hat. Die Unterschiede kommen also erst zu tragen wann der Umstieg auf Linux erfolgt ist falls er überhaupt nur noch Linux verwendet und mit welcher gemütsfassung er das macht.

GPL Software für "Windoofies" zahlen lassen?
Damit schadet man Microsoft nicht, im gegenteil die welche an das System noch gebunden sind werden dann nicht auf Apache umsteigen da dieser genauso Geld kostet und der IIS schon gezahlt wurde!

Ich möchte Windows User auch nicht so herablassend behandeln. Ich war lange genug einer von ihnen (bzw bin immer noch einer), ausserdem bin ich in meiner Weltanschaung dank Opensource viel offener als mache Leute aus Redmond.
Es stellt sich im Übrigen raus das Windowsuser die über GNU/Linux lestern, dies meistens deshalb tun weil sie sich nicht auskennen damit.
Soll man auf so ein Niveu herabsinken?
Ich gehe auch nicht auf FreeBSD los, nur weil ich es nicht behrschen kann.

Auch hab ich kein problem mit HURD, mal abwarten austesten und schauen zu was er es bringt. Die Ideologie klingt gut, trotzdem will ich meinen PC noch produktiv verwenden und da hat immer noch die Lösung vorrang die am Besten geht. Auf LANs Boote ich prinzipiell meinen Rechener unter W2K bevor ich versuche HL, CS, Warcraft2 BNE, und Aquanox unter Wine zum laufen zu bringen. (hat auch wenig sinn mit einem Duron 650)
Traue niemanden der nicht einmal bis 2 zählen kann!
Meine Jabber ID: xeniac@jabber.at

Benutzeravatar
eigeneachse
Beiträge: 752
Registriert: 28.01.2002 17:12:52
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von eigeneachse » 18.06.2002 20:18:53

ich denke auch das man mehr tolerant sein sollte.
wer mit der politik von ms nicht einverstanden ist, der muss es ja auch nicht benützen.
ich denke aber auch das sich vielleicht mehr unternehmen in zukunft mit linux beschäftigen werden. z.B. die stadt münchen. man hört schon aus einigen ecken das sie umstellen wollen wegen der zu hohen lizenzkosten.

@pil was bringt es dir wenn du dich über das alles was ms treibt aufregst?
ändern kannst du es sowieso nicht.

gruß
Debian Sarge

Spark
Beiträge: 6
Registriert: 21.06.2002 20:06:50
Kontaktdaten:

Beitrag von Spark » 21.06.2002 20:42:15

Hallo...

sowas zu lesen macht mich irgendwie auch traurig, ich meine pil.
Mri scheint, dass du nicht wirklich den Geist hinter freier Software begriffen hast, oder dieser dir einfach voellig egal ist. Gut, dass ist deine Entscheidung, aber die meisten Debian Benutzer sehen das wohl (gluecklicherweise) noch anders. Das musst du dann auch akzeptieren...
Man kann freie Software nicht einfach nur denen frei zur Verfuegung stellen, die einem in den Kram passen. Dann waere sie nicht mehr frei! Ja, das hat auch was mit Toleranz zu tun. Jeder darf diese Software frei verwenden, solange er anderen dieses Recht nicht nimmt (wobei BSD in dieser Hinsicht nicht so streng ist wie GNU).
Die meisten hier sind ganz sicher auch keine Freunde von MS, deswegen muss man sich aber nicht auf so ein Niveau begeben. Mein "Kampf" gegen MS sieht so aus, dass ich versuche zur Verbreitung und Entwicklugn freier Software beitrage. Das Ziel sollte es sein, dass niemand mehr "gezwungen" ist, proprietaere MS (und andere) Software einzusetzen. Wenn er das dann doch noch tut weil er es wirklich moechte, habe ich damit nicht das geringste Problem. Gegen KDE in dieser Hinsicht zu wettern zeugt auch nicht gerade von Toleranz. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die KDE GUI nicht gerade die effizienteste der Welt ist, na und? Soll doch jeder tun was er will, ich muss KDE nicht verwenden und nur darum geht es! Ueberhaupt nicht nachvollziehen kann ich, wie du behaupten kannst, das editieren einer Configdatei sei nicht uneffizienter als die Bedienung eines gut gestalteten grafischen Einstellungsdialogs. Ich habe nun wirklich keine Probleme mit Konfigurationsdateien, aber das erscheint mir einfach nur unrealistisch.


Zum eigentlichen Thema... (*seufz*)
Vor kurzem habe ich mir GNU/Hurd mal installiert und mich ein bisschen darueber informiert, da GNU/Wolfgang den so schoen beworben hat. ;) Jedenfalls gefaellt mir das System sehr gut und einige Konzepte sind wirklich interessant. Oft wird hier ueber die Geschwindigkeit von Mikrokerneln gesprochen, aber das ist doch gar nicht das Wichtigste. Die Geschwindigkeitsunterschiede im Kernel bewegen sich doch i.d.R. in Bereichen, die wir gar nicht mehr wahrnehmen. Bei einem guten Design soll der Geschwindigkeitsnachteil eines Mikrokernels auch nur noch bei rund 5% liegen, ich denke L4 duerfte das in etwa erreichen. Das ist wirklich vernachlaessigbar. Dadurch verliere ich vielleicht im Leben insgesamt 10 Sekunden meiner Zeit. :] Wenn ich dafuer 1 Minute einspare wegen effizienterer Bedienung, dann hat sich das mehr als gelohnt, denkt ihr nicht? Daher ist ein Design wie das vom Hurd einfach nur der naechste Schritt IMHO.
Eine ideale GUI waere fuer mich dann i.d.T. eine die in Richtung BeOS geht (auch wenn ich diese von einem aestethischem Standpunkt aus leicht brechreizerregend empfand ;)). Zum Glueck gibt es ja hier auch schon entsprechende Bemuehungen, siehe AtheOS oder Cosmoe(.com).
Erstmal fehlt dem Hurd aber noch sowas wie ein Kernel Framebuffer. Und natuerlich pthreads, das sind uebrigens POSIX Threads (bzw. eine entsprechende Library), also quasi Threads wie sie vom POSIX Standard definiert wurden. Viele Anwendungen verwenden diese (Library und Funktionen), die lassen sich dann nicht oder nur schlecht portieren ohne eine pthreads implementierung. Hurd (oder Mach?) hat eine Threads Implementierung aber nicht nach dem POSIX Standard (weil dieser zum Zeitpunkt der Erstellung noch nicht existierte).

Antworten