Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fällt

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gnude
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 21.02.2012 21:38:37

Vielen Dank für die interessanten Meinungen,
es zeigte mir ein gutes Bild der Community.

Der Meinung, das ein freies System wie Debian ungeeignet für den Einsatz ist kann ich mich aber
nicht Anschliessen.

Ich sehe meine Aufgabe darin mich weiter mit freier Software zu beschäftigen, und deren
Einsatz weiter zu forcieren. Gleichzeitg möchte ich das Wissen was ich sammel
auch wieder zurück zu geben um der Community so zu helfen.

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startx
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von startx » 21.02.2012 21:58:08

Dann kann ich auchnoch gleich bestätigen, dass die Forenkultur schrecklich geworden ist.
die forenkultur hat sich in den letzten jahren veraendert. der erfolg von linux hat dazu beigetragen, dass sehr viele "anfaenger" in den foren unterwegs sind,
die oft sehr seltsame ansaetze haben probleme zu loesen ( "installier doch neu" ). klar war dass in den neunzigern anders, als linux fast nur von leuten benutzt wurde, die einen professionellen unix hintergrund hatten.

allerdings muss man wirklich auch schauen, wo man unterwegs ist.

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GRed
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von GRed » 21.02.2012 22:25:26

owl102 hat geschrieben:
gnude hat geschrieben:Aber ich brauche ein SCript. Stellt man die Frage im Forum kommt nur "Hilfe zur Selbsthilfe!".
Verstehe ich das richtig: Alle, die nicht bereit sind, in ihrer Freizeit ein Script für dich zu schreiben, sind hochnäsig?
Vielleicht mache ich mich durch folgende Aussage unbeliebt hier im Forum, aber irgendwie ist die Argumentation fehl am Platz, auch wenn die Entwickler das ganze für Umsonst machen.
Die Haltung von manchen Linuxbenutzern, die sagen "wenn dir das Programm nicht passt programmier es doch selbst" versteh ich nicht. Ich mein wenn man ein Programm unter die Leute gebracht hat, dann akzeptiert man die Kritikien die das Fehlen der Funktionen betreffen und korrigiert diese oder ergenzt, oder fängt garnicht erst an eine Software zu verbreiten die dann halbherzig gewartet wird. Wenn man etwas angefangen hat, dann macht man dies anständig, oder man machts gar nicht.

Den wie der Autor des thread schon gesagt hat, kann er in der Rolle des Admins nicht auch den Entwickler spielen, egal ob die Software frei oder propritär ist.
Zuletzt geändert von GRed am 21.02.2012 23:08:40, insgesamt 1-mal geändert.
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smokinShutdown
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von smokinShutdown » 21.02.2012 22:34:26

Ich wollte zum Thema Forenkultur nur mal anmerken,das es unter den wenigen die Linux einsetzen, auch einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Benutzern gibt,die einfach die Vorteile von Linux nutzen wollen aber eben nicht aus einem IT Umfeld kommen. Oder eben nicht beruflich damit zu tun haben. Und es ist natürlich klar das die die damit auch beruflich zu tun haben in der Anwedung und auch in der Art wie sie dann anfallende Problem lösen einfach bevorteilt sind. und ich kann auch verstehen wenn manche dann mal genervt sind wenn immer die gleichen Fragen kommen.

Ich habe bisher aber immer gute Erfahrungen mit Foren gemacht,sowohl was die Antworten auf meine Fragen angeht,als auch mit der Höflichkeit.

Und um zum Thema zu kommen. Ich kann mir als Zeitarbeiter,schon sehr gut vorstellen was der Threadstarter mit den Verhältnißen die er beschreibt meint. Ich denke da an das Beispiel das er in seiner täglichen arbeit den Papierstau im Drucker beseitigen muss und ihm dann die ´Zeit fehlt sich auf das elemtare zu konzentrieren.
Aber das ist so wie ich es kenne in vielen Unternehmen leider mittlerweile zur kultur geworden die Personaldecke immer am unteren Limit zu halten. Hier schafft aber wie es im laufe der Diskussion erwähnt wurde auch ein azubi keine Abhilfe. Weil wenn der Azubi entsprechend ausgebildest werden soll auch jemand da sein sollte der sich um ihn "kümmert" Was bringt es einem Azubi wenn er ein Ausbildungsstelle bekommt und dann die ganze zeit den Papierstau im Drucker entfernt,nur weil so ein paar "dumme" Bürozippen angst haben sich ihre angeklebtenb Fingernägel abzubrechen. ??

aber @gnude Ich kann deine klagen,wie ich ja schon geschreiben habe wirklich gut nachvollziehen,ich stelle jedoch mittlerweile sehr oft fest das gerade die die es "gut" haben komischerweise immer die sind die sich am lautesten beschweren.
Ich hoffe jedoch für dich,das du
a:) jemanden findest der dir dein script tippt &
b:) deine Kollegen in Zukunft in der Lage sind ihren Papierstau selber zu beseitigen.
c:) meine Chefin hat mal zu mir gesagt " Im Büro verlierst du deine Autorität schneller als deine Jungfrälichkeit im Puff"
von daher wünsche ich dir ein wenig Autorität,weil so wie du das beschreibst bist du für mein gefühl einfach viel zu nett. :THX:
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ralli
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von ralli » 22.02.2012 07:27:37

Niemand hier hat ernsthaft behauptet, das Debian für den Produktiveinsatz ungeeignet wäre, entsprechendes Fachwissen vorausgesetzt.

Und meinem Kollegen würde ich nur ein einziges Mal zeigen, wie ein Papierstau beseitigt wird.

Und was die Forenkultur anbelangt, so ist das für mich schon auch ein Qualitätsmerkmal. Und die ist hier überdurchnittlich gut. Möglicherweise auch, weil doch die Allermeisten über ein fundiertes Fachwissen verfügen und dazu noch sehr hilfsbereit sind. Gottlob fehlt hier die Arroganz und Hochnäsigkeit, die ich auch mal in einem Postgresql Forum erlebte, wo ich bereits nach einem Beitrag geschulmeistert wurde, als ob ich ein blutiger Anfänger wäre. Nun, es hat auch sein Gutes gehabt, denn ich habe dann als Autodidakt alles im Selbststudium gelernt und dann sogar mit Lazarus und Objektpascal den PgPlus erstellt, der sich hervorragend dazu eignet, Berichte aus Postgresql Tabellen zu generieren, weil ich einen Berichtsgenerator einbaute. Also alles halb so schlimm, jetzt kann ich auch damit arbeiten. Den Horizont erweitern kann ich nur durch Eigeninitiative, das habe ich schnell begriffen. Aber da bist Du ja auf einem guten Wege. :D
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von owl102 » 22.02.2012 09:01:42

GRed hat geschrieben:Die Haltung von manchen Linuxbenutzern, die sagen "wenn dir das Programm nicht passt programmier es doch selbst" versteh ich nicht.
1. Es ging - sofern ich das richtig mitbekommen habe - hier nicht um ein existierendes Programm, sondern um Scripte die überhaupt erstmal geschrieben werden müssen.

2. Wieviel Prozent der Linux-Benutzer haben denn deiner Meinung nach die von dir monierte Haltung? IMHO redest du hier von einer kleinen Minderheit, wenn überhaupt.
Wenn man etwas angefangen hat, dann macht man dies anständig, oder man machts gar nicht.
1. Mit dieser Grundhaltung hättest du kein Linux. Schaue dir doch einfach mal den Usenet-Beitrag an, mit dem Linus seinen Spielkram unter das Volk gebracht hat.

2. Einstellung und Realität sind zwei verschiedene Paar Schuhe. OpenSource-Software wird oft als Student in die Welt gesetzt, der hat dann später Diplom-Stress, danach einen Fulltime-Job, eine Frau, zwei Kinder und vier Katzen. Wie soll der deiner Meinung nach seine Software "anständig" pflegen, selbst wenn er das von seiner Grundeinstellung her gerne machen würde?

Brancaleone
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Brancaleone » 22.02.2012 10:34:27

2. Einstellung und Realität sind zwei verschiedene Paar Schuhe. OpenSource-Software wird oft als Student in die Welt gesetzt, der hat dann später Diplom-Stress, danach einen Fulltime-Job, eine Frau, zwei Kinder und vier Katzen. Wie soll der deiner Meinung nach seine Software "anständig" pflegen, selbst wenn er das von seiner Grundeinstellung her gerne machen würde?
Genau das wollte ich eigentlich auch noch schreiben. Ich bin für jede Alpha - und Beta-Version dankbar, die sich im Net tummelt, wenn es keine Alternative gibt Da ist schon mal der erste Schritt gemacht und Entbuggen muß man halt selber, aber wenigstens nicht bei 0 anfangen.
Ich mein wenn man ein Programm unter die Leute gebracht hat, dann akzeptiert man die Kritikien die das Fehlen der Funktionen betreffen und korrigiert diese oder ergenzt, oder fängt garnicht erst an eine Software zu verbreiten die dann halbherzig gewartet wird. Wenn man etwas angefangen hat, dann macht man dies anständig, oder man machts gar nicht.
Wenn dir ein Programm nicht passt, dann benutz es nicht. Ich hab leider das Gefühl, du hast die Grundidee von OpenSource nicht mal in Ansätzen begriffen. Die Stärke von OpenSource ist doch gerade, dass DU dem Programmierer helfen kannst, das Programm zu verbessern und nicht dass du ihn mit deinen Verbesserungsvorschlägen auf die Nerven gehst und rumquengelst, weil er ja gefälligst umsonst für dich arbeiten soll ...
Wenn ich ein Fahrrad geschenkt kriege, sag ich doch auch "Danke" und nicht "So, jetzt mußt du mir aber erstmal das Licht reparieren, du faules Stück ... "
OS:
Debian Testing mit LXDE

Lizenz:
WTFPL V2
http://sam.zoy.org/wtfpl/

Clio

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Clio » 22.02.2012 14:35:15

Brancaleone hat geschrieben:Wenn ich ein Fahrrad geschenkt kriege, sag ich doch auch "Danke" und nicht "So, jetzt mußt du mir aber erstmal das Licht reparieren, du faules Stück ... "
:D :D genau so ist es....
So ist das nun mal mit Opensource. Klar, man kann natürlich selbst Hand anlegen, aber dazu braucht man das Wissen und vor allen Dingen auch die nötige Zeit. Und damit hapert es ja meistens, wie uns das @gnude auch geschrieben hat.

Daher auch mein Hinweis auf die Firmenversionen der einzelnen Distributionen.
Denn dort werden Supportverträge abgeschlossen, die ein zeitnahes Reagieren ermöglichen. Das ist ja das Wichtigste bei einem Problem in produktiver Umgebung.
Natürlich ist auch ein Debian geeignet, falls jemand meine vorherige Aussage mißverstanden haben sollte.
Aber hier ist ein zeitnahes Reagieren fast unmöglich, da die Zeit ja fehlt und die freiwilligen Maintainer nicht für Troubleshooting zur Verfügung stehen. Sicher gibt es auch Leute, die sich auf Debiansupport spezialisiert haben, aber diese kosten natürlich auch Geld.
Denn letztlich geht es genau darum, wenn Leute wie @gnude dermaßen unter Druck gesetzt werden.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 23.02.2012 08:25:35

Interessante Diskussion die ich da angefangen habe.
Kurz zum Thema Forenkultur:
Ob sie sich stark verändert hat kann ich nicht beurteilen, ich glaub dafür bin ich noch nicht lange genug dabei.
Grundsätzlich find ich die aber in Ordnung und eigentlich auch Hilfsbereit.

Zum ursprünglichen Thema. Natürlich geht es mir nciht darum jemanden auf die Brust zu kopfen und zu sagen "Du musst mir jetzt ein Script schreiben".
Meiner Meinung nach ist Linux ein freies System, programmiert und gepflegt von dem Wunsch heraus etwas besseres zu machen als das was es gab und was nach den Richtlinien der FSF frei ist.
Viele Linuxer arbeiten aus Idealismus daran. Das man damit natürlich auch Geld verdienen kann (RedHat, Canonical) ist ja ok.
Ich befasse mich auch mit Linux weil ich dazu Lust habe, und was ich Teilbares erzeuge (egal ob Wissen oder Code) gebe ich auch
gerne weiter. Und auch in meinem Umfeld gibt es Dinge, die gelernt werden müssen.
Wenn aber Probleme auftauchen, z.b. jetzt frei aus der Luft gegriffen ein Perl Script das eine Datei alphabetisch sortiert und ich kann das nicht.
Dann ich mein Gedanke.... wenn jemand Perl kann, ich die Frage ins Forum oder in den IRC stelle das mir dann irgendjemand der grade Zeit und
Lust hat mir so ein Teil schreibt. In diesem Moment brauch ich keine Anleitung wie ich Perl lerne.
Ich sehe das dann als gefälligkeit aus Idealismus an, weil wir ja alle irgendwie im Linux Boot sitzen. Wenn ich jemanden helfen kann, erklären kann oder sonst was, dann mache ich das ohne das ich eine Gegenleistung erwarte, frei nach dem Motto eine Hand wäscht die andere und hier waschen sich viele Hände gegenseitig.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von uname » 23.02.2012 09:12:51

Ich vergleiche Linux und OpenSource gerne mit dem Projekt OpenStreetMap oder Wikipedia.
Bei OpenStreetMap ist die Karte nur so gut wie die Mapper vor Ort die Notwendigkeit sehen eine angemessene Karte zu entwickeln. Gibt es keine Mapper so gibt es auch meist nur schlechte Karten. Und ist der Mapper vor Ort mehr an den kleinsten Feldwegen statt an der Autobahn um die Ecke interessiert, dann sind diese Feldwege auch besser gemappt als die Autobahn. Erhebt nun jemand Anspruch für diesen Bereich eine angemessene Karte zu erhalten so kann er nur hoffen, dass der Hobby-Kartograf dem Anliegen nachkommt. Da sein Hobby jedoch eher die Feldwege als die Autobahn sind kann das Projekt im Großen scheitern und der Anwender muss auf kommerzielle Karten zurück, die den Mainstream bedienen. OSM ist dann für den Nutzer gescheitert ähnlich wie der Einsatz von Linux. Der Mapper hat jedoch weiter Spaß an seinem Hobby. Mappe im übrigen selbst vor allem Feldwege. Ich denke kaum jemand hat diese Informationen wirklich benötigt. Persönlich ist mir das aber vollkommen egal. ;-)

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von TRex » 23.02.2012 09:31:18

Da auch im Chat gelegentlich ein bissiger Kommentar fällt, wenn ein "helft mir" Thread auftaucht, hier eine Unterscheidung: Es gibt die "kann mir mal einer die Arbeit abnehmen" Threads und die "Ich krieg das so nicht hin, mein Ansatz funktioniert nicht" oder "ich hab ein spezifisches Problem" Threads. Erstere sind vor allem deswegen so unbeliebt, weil sie eben Arbeit abwälzen wollen. Irgendwer brachte mal irgendwann ein Beispiel, wo ein gut betitelter Mensch in einem Forum nach einer Lösung bettelte, obwohl sein Titel aus dem Fachbereich kam und er einfach nur zu faul war. Dass es auch Menschen wie gnude gibt, die mit der auferlegten Arbeit überfordert sind, ist mir auch bewusst, aber meine erste Antwort auf solche Threads ist auch eher zurückhaltend. Gern geb ich Hinweise, wie etwas zu tun ist (bzw eine von vielen Möglichkeiten), aber für eine Frage wie "kann mir mal einer Postfix konfiguieren" ist mir meine Zeit auch zu schade. Für Fälle wie deine, gnude, gehört wie schon angedeutet der Arbeitgeber gehauen.

Eine Ausnahme davon mach ich übrigens, wenn in der Lösung eine Wertschöpfung für alle besteht.
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von owl102 » 23.02.2012 09:58:06

gnude hat geschrieben:Dann ich mein Gedanke.... wenn jemand Perl kann, ich die Frage ins Forum oder in den IRC stelle das mir dann irgendjemand der grade Zeit und Lust hat mir so ein Teil schreibt.
"Lust" ergibt sich aber nur dann, wenn man so ein Perl-Script auch selber ganz gut gebrauchen könnte. Ansonsten klappt das in der Regel so nicht. Warum sollte ich zum Beispiel für jemanden anderen, den ich nicht einmal kenne, ein Perl-Script schreiben? Außer "Lust" und "Idealismus" hast du bisher nichts an potentiellen Gründen aus deinem Hut zaubern können, warum jemand anderes deine Arbeit für dich (für die du auch noch bezahlt wirst) für lau machen sollte. "Idealismus" sieht zumindest für mich anders aus.

Die Amerikaner haben für sowas sogar einen Ausdruck, "Don't Tom Sawyer me!", in Anspielung auf die Geschichte, wo Tom es schafft, die anderen seine Arbeit für lau machen zu lassen, nämlich einen Zaun streichen. Dabei verwendet er genau die gleichen "Argumente" wie du, es würde Spaß machen, es sei eine Ehre, diesen Zaun streichen zu dürfen etc.

Meine Idee: Kaufe dir ein Perl-Buch, und probiere, anzufangen. Selbst wenn ein völlig verqueres Script voller Fehler gepostet wird (Stichwort: bemerkbare Eigeninitiative), wird dir auch geholfen werden.
In diesem Moment brauch ich keine Anleitung wie ich Perl lerne.
Doch, IMHO brauchst du genau das.
Wenn ich jemanden helfen kann, erklären kann oder sonst was, dann mache ich das ohne das ich eine Gegenleistung erwarte, frei nach dem Motto eine Hand wäscht die andere und hier waschen sich viele Hände gegenseitig.
Wenn du nicht einmal bereit dazu bist, ein Perl-Buch in die Hand zu nehmen, wie willst du dann jemals die andere Hand waschen? Solange du nicht den Eindruck hinterläßt, das jemals machen zu können oder zu wollen, warum sollte jemand deine Hand waschen? (Da haben wir sie wieder, die bemerkbare Eigeninitiative, die ganz offensichtlich fehlt. In deinem Falle leider aus Zeitgründen, was tragisch ist, und zugegebenermaßen eine blöde Situation ist. Für die kannst du aber nicht die Perl-Wissenden verhaften.)

P.S.: Nein, ich kann (auch) kein Perl ;-)
Zuletzt geändert von owl102 am 23.02.2012 10:07:55, insgesamt 3-mal geändert.

owl102

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von owl102 » 23.02.2012 10:04:43

TRex hat geschrieben:Dass es auch Menschen wie gnude gibt, die mit der auferlegten Arbeit überfordert sind, ist mir auch bewusst, aber meine erste Antwort auf solche Threads ist auch eher zurückhaltend.
Dito. Wie will man auch wissen, ob Überforderung oder Faulheit der Antrieb für die Frage ist? Jemand, der einfach nur faul ist, wird ja kaum schreiben "Könnt ihr das mal für mich schreiben, ich bin gerade zu faul dazu...", sondern er hat seine über Jahrzehnte gereifte Masche, die Arbeit auf andere abzuwälzen, z.B. indem er lauter jammert als die anderen.

(NIcht daß das mißverstanden wird, ich unterstelle das gnude ausdrücklich nicht!)
Für Fälle wie deine, gnude, gehört wie schon angedeutet der Arbeitgeber gehauen.
Volle Zustimmung.

Fjunchclick

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Fjunchclick » 23.02.2012 10:15:44

owl102 hat geschrieben:Warum sollte ich zum Beispiel für jemanden anderen, den ich nicht einmal kenne, ein Perl-Script schreiben?
Vielleicht, weil derjenige dieses Script dringend benötigt und es für dich kein Problem darstellt, da du das sehr gut kannst? Das ist doch der Gedanke hinter jedem Forum wie diesem hier, oder sehe ich das falsch? Warum sollte überhaupt jemand auf irgendeine Frage hier antworten? Oder kann man sich einmal im Jahr bei feltel eine Belohnung abholen und ich habe das nur noch nicht mitbekommen? :wink:
Zuletzt geändert von Fjunchclick am 23.02.2012 10:16:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von ralli » 23.02.2012 10:16:19

Wenn mir ein Anderer ein Script schreiben würde, was zwar funktioniert, aber ich wüßte nicht wie und warum, würde mir das gewaltig gegen den Strich gehen, dazu bin ich viel zu neugierig. Lerne eine Script Sprache Deiner Wahl und setz Dich damit auseinander und Du wirst Deinen Horizont auch dahingehend erweitern, welche Gemeinsamkeiten viele Scriptsprachen haben. Wenn dann mal was Anderes gefragt ist, fällt die Lernkurve viel steiler aus. Im übrigen wirst Du für Perl oder php nicht mal ein Buch benötigen, weil Die so verbreitet sind, das es genug kostenlose Tutoren für Einsteiger gibt. Dafür geht natürlich ein bißchen Zeit drauf für die Recherche, aber es lohnt sich alle mal.
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Liffi » 23.02.2012 10:20:16

Fjunchclick hat geschrieben:Oder kann man sich einmal im Jahr bei feltel eine Belohnung abholen und ich habe das nur noch nicht mitbekommen? :wink:
Ja, das kriegen alle, die sich vor dem 01.01.2008 angemeldet haben und mindestens 1000 Posts geschrieben haben. Geld gibt es immer am 01.04. ;-).

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Fjunchclick » 23.02.2012 10:23:14

@ralli
Naja, aber wenn nur einmalig so ein Script brauchst?
Würdest du Elektriker lernen, weil du nicht weißt, wie die Deckenlampe in dener Wohnung angeklemmt werden muss? Wäre es da nicht viel einfacher, einen Elektriker zu fragen und der sagt es dir dann einfach? Ohne von dir zu verlangen, dich erst einmal mit dem Verhalten von Elektronen in einem Leiter und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper, falls man da anfasst, zu beschäftigen?

Darum geht es gnude doch. Einfach eine schnelle Lösung für ein akutes Problem. Einfach zeigen: "OK, so geht es: ..."

Liffi hat geschrieben: Ja, das kriegen alle, die sich vor dem 01.01.2008 angemeldet haben und mindestens 1000 Posts geschrieben haben. Geld gibt es immer am 01.04. ;-).
Verdammt!
Wenn ich meinen Account jetzt lösche, kriege ich dann wenigstens Ehrensold?

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von TRex » 23.02.2012 10:31:09

Fjunchclick hat geschrieben:
owl102 hat geschrieben:Warum sollte ich zum Beispiel für jemanden anderen, den ich nicht einmal kenne, ein Perl-Script schreiben?
Vielleicht, weil derjenige dieses Script dringend benötigt und es für dich kein Problem darstellt, da du das sehr gut kannst? Das ist doch der Gedanke hinter jedem Forum wie diesem hier, oder sehe ich das falsch? Warum sollte überhaupt jemand auf irgendeine Frage hier antworten? Oder kann man sich einmal im Jahr bei feltel eine Belohnung abholen und ich habe das nur noch nicht mitbekommen? :wink:
Ist auch n riesiger Unterschied in meinen Augen, ob es sich dabei um einen 5-Zeiler handelt oder um ne Erweiterung fürs Warenwirtschaftssystem.
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Fjunchclick » 23.02.2012 10:39:24

Das ist natürlich klar.
Ich glaube aber, dass gnude eher Dinge meint, die jemand der sich damit auskennt, mal so eben aus dem Ärmel schüttelt.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Saxman » 23.02.2012 10:43:55

Fjunchclick hat geschrieben:@ralli
Naja, aber wenn nur einmalig so ein Script brauchst?
Würdest du Elektriker lernen, weil du nicht weißt, wie die Deckenlampe in dener Wohnung angeklemmt werden muss? Wäre es da nicht viel einfacher, einen Elektriker zu fragen und der sagt es dir dann einfach?
Na dann frag mal einen Elektriker ob er dir die Deckenlampe für Lau aufhängt oder noch besser, die Verkabelung umsonst macht. Das Lachen wirst du dein Leben lang nicht vergessen. Das hat in meinen Augen nichts mit Idealismus zu tun wenn ein Arbeitgeber dich umsonst für sich arbeiten lässt.

Community ist "Hilfe zur Selbsthilfe" oder "Wir machen etwas zusammen", nicht: "Ich mach deinen Job für dich". Letzteres wäre ein Team (Toll ein anderer machts) und bezahlen muss es der Arbeitgeber trotzdem. :wink:
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von uname » 23.02.2012 10:50:04

Die Amerikaner haben für sowas sogar einen Ausdruck, "Don't Tom Sawyer me!", in Anspielung auf die Geschichte, wo Tom es schafft, die anderen seine Arbeit für lau machen zu lassen, nämlich einen Zaun streichen.
Für "lau" ist wohl untertrieben. Sie zahlen sogar noch oben drauf, um den Zaun überhaupt streichen zu dürfen.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Fjunchclick » 23.02.2012 11:34:05

Saxman hat geschrieben: Na dann frag mal einen Elektriker ob er dir die Deckenlampe für Lau aufhängt
Er soll sie mir ja nicht aufhängen, sondern mir nur sagen, wie es geht.
Und wenn es jemand aus meinem Bekanntenkreis (praktisch das Real-Life-Pendant zu diesem Forum) ist, dann macht er das natürlich kostenlos. Ich helfe meinen Freunden auch kostenlos, du nicht? Tatsächlich bin ich selber Elektriker und habe schon oft bei Freunden Lampen angeklemmt. Es geht hier doch nicht darum, dass jemand professionelle Hilfe für lau haben will. Es geht einfach nur um Hilfe. Wenn das so abwegig ist, warum gibt es denn im Internet tausende Foren wie dieses hier?

Ich habe auch hier im Forum noch nie Geld dafür verlangt, wenn ich jemandem geholfen habe. Du etwa? Diese Einstellung, dass niemand kostenlos anderen helfen sollte und nichts umsonst machen sollte und auch niemand so etwas erwarten darf, finde ich in einem Linuxforum jedenfalls ziemlich schräg.

Aber wie so oft liegt das nur daran, dass das eigentliche Thema des Threads schon längst niemanden mehr interessiert und die ganze Diskussion mal wieder völlig in Spitzfindigkeiten und Wortklaubereien ausartet. :wink:
Zuletzt geändert von Fjunchclick am 23.02.2012 11:38:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von TRex » 23.02.2012 11:38:10

Fjunchclick hat geschrieben:Und wenn es jemand aus meinem Bekanntenkreis (praktisch das Real-Life-Pendant zu diesem Forum) ist, dann macht er das natürlich kostenlos. Ich helfe meinen Freunden auch kostenlos, du nicht? Tatsächlich bin ich selber Elektriker und havbe schon oft bei Freunden Lampen angeklemmt.

Ich habe auch hier im Forum noch nie Geld dafür verlangt, wenn ich jemandem geholfen habe. Diese Einstellung, dass niemand kostenlos anderen helfen sollte und nichts umsonst machen sollte finde ich in einem Linuxforum jedenfalls ziemlich schräg.
Das ist der Aspekt, der dazu führt, dass ich dir oder gnude eher helfen würde als einem Neuling mit fünf Beiträgen, weil ich von euch eher Gegenhilfe erwarten kann (der Neuling muss sich da quasi erst noch beweisen). Ändert aber nix an der Tatsache, dass ich auch für Stammtischnutzer hier keine größeren Arbeiten erledige.
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Fjunchclick

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Fjunchclick » 23.02.2012 11:42:07

Hm, wenn ich jemandem helfe, erwarte ich keine Gegenleistung dafür. Und schon gar nicht, wenn es sich um einen Neueinsteiger handelt.
Natürlich mag ich auch keine Leute, die einfach erwarten, dass andere ihnen das Denken abnehmen.

Aber wie ich im letzten Post schon angedeutet habe: Um so etwas geht es in diesem Thread ja auch gar nicht.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Revod » 23.02.2012 11:48:34

Ein script wäre für mich nicht das Problem und im Sinne von Programmierung basiert die obere Programmiersprache, also alles oberhalb vom Assembler alles auf Script.

Die Schwäche bei mir, x-mal versucht die Variablen zu implementieren x-mal gescheitert, weil ich mit Variablen nichts anfanzufangen weiss. Da bin ich in diesem Punkt schlichtweg zu dumm sozusagen, der Groschen will nicht fallen. Nun dann kommen noch die Mathematischen Funktionen noch dazu und diese noch mit Variablen zu verbinden, naja, dann steh ich wirklich für mich vor ein unlösbaren Rätsel, weil ich eben kein Mathematiker bin, Algebra, logarithmen usw... habe ich null Ahnung davon.

Selbstverständlich, ich müsste auch Jemand bezahlen, wenn ich etwas in dem Sinne nicht selber schreiben kann.

Die befragten, die es können sollten einfach es sagen können, keine Lust od. es kostet Dich xy... so viel, dann wäre es auch ok, oder zumindest auf gute Bücher, oder falls sie die Tutosadressen im Netz bereits kennen, dann könnten sie es den Fragenden auch mitteilen, das würde ich sehr fair finden.

Die Suche, gut und Recht, doch bis man auf die richtige und brauchbare Adresse im Netz stösst, da können Wochen vergehen.

Einfach kurz gesagt, offener und netter miteinander umgehen können. :)
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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