Linuxkernel bald unter OSL statt GPL?

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Hackmeck
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Linuxkernel bald unter OSL statt GPL?

Beitrag von Hackmeck » 30.09.2003 22:50:46

Haute habe ich in der hiesigen Zentralbücherei beim durchblättern des Linux Magazins eine Nachricht entdeckt, in der berichtet wird, dass mehere namenhafte Entwickler, die angeblich befürchten Richard Stallmann könne GPL dahingehend ändern, dass sie zur Durchsetzung seiner politischen Ziele missbraucht werde (Näheres wurde hierzu nicht erläutert), sich dafür einsetzen neue Entwicklungen des Linuxkernels zukünftig unter die "Open Software License" (OSL, siehe http://www.opensource.org/licenses/osl.php) zu stellen. Alan Cox kündigte an, alle Entwickler, die seit 1992 zum Kernel beigetrugen, anschreiben zu wollen, um deren Zustimmung zu erhalten, künftig den gesamten Kernel unter der OSL zu veröffentlichen. Red Hat veröffentlichte bereits jetzt viele Projekte unter der OSL.
Mich stimmt dies alles eher besorgt. Ich mag die GPL und was Richard Stallmann und die FSF zur Entwicklung freier Software und GNU/Linux insgesamt beigetragen haben, kann kaum überschätzt werden. Ich mag auch den Begriff "freie Software" lieber als den Begriff "Open Source". Denn, dass der Quellcode einer Software offen zur Einsicht sein sollte, ist ein wichtiger Aspekt - aber, dass dieser auch frei kopier- und veränderbar ist mindestens ebensowichtig. Auch finde ich es sehr gut, dass die GPL eine Klausel enthält, die die Verwendung von GPL-Code nur unter der Voraussetzung erlaubt, dass das dabei entstandene Produkt auch unter der GPL veröffentlicht werden muss. So können Codeteile, die von Programmierern zum Wohle der Allgemeinheit kostenlos veröffentlicht wurden, nicht einfach für kommerzielle Programme missbraucht werden, an denen andere verdienen.
Ich glaube, dass einige Linuxkernelentwickler momentan sehr stark auf die Interessen der Industrie achten und daher eine Linzenzänderung anstreben.
Kennt jemand die OSL genauer? Weiß jemand welche Unterschiede zur GPL bestehen?

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 01.10.2003 00:01:18

Bevor Du Dir Sorgen machst, solltest Du die OSL 'mal lesen. Ist relativ verständlich und nicht allzu lang.

Ich habe es gerade 'mal überflogen, und die Lizenz scheint im Prinzip äquivalent zur GPL zu sein:
  • Wenn man eine OSL Software nimmt und modifiziert, muss man den SourceCode an alle Personen weitergeben, die das Binary erhalten haben
  • Man darf keine binary-only Systeme basierend auf OSL Software machen.
  • Man darf keine weiteren Einschränkungen der Benutzung oder Weitergabe vornehmen
  • jeder, der die Software bekommt hat die gleichen Rechte zur Weitergabe und Veränderung
Alles in allem klingt das sehr nach GPL, mit dem feinen Unterschied, dass RMS hier nichts zu sagen hat. Beachtet: alle GPL Programme sind mit dem Hinweis versehen, dass sie unter der GPLv2 oder eine spätere Version, so wie es der Lizenznehmer wüscht lizensiert sind.
Man könnte sich also eine Situation vorstellen, an der RMS seinen Einfluss im GNU Projekt nutzt, um seine Vorstellungen von freier Software durchzusetzen. Diese Vorstellungen sind schon sehr radikal, und würden z.B. potentiell Nvidia Binary Module verbieten, egal was Linus dazu meint. Das wiederum würde bedeuten: Ende des Nvidia Supports für Linux (Nvidia kann die Treiber nicht offenlegen, da diese wahrscheinlich Patente anderer Firmen betreffen, über die Nvidia nicht bestimmen kann).

Das eigentliche Problem, das Alan Cox und andere hier sehen, ist die Kombination aus der "GPLv2 oder später"-Klausel, und den oft etwas undurchsichtigen und teilweise auch wenig realistischen Vorstellungen von RMS, der erheblichen Einfluss auf die Ausgestaltung der nächsten Version der GPL haben könnte. Diesem Einfluss wollen die Kernelentwickler sich einfach entziehen.

Für den Benutzer ändert sich wenig bis nichts.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass im Falle einer GPLv3 mit sehr kontroversem Inhalt eine grosse Menge OpenSource Projekte geforked werden, um Dual Licensing (OSL/GPL) möglich zu machen...

NB: Die OSL ist absolut DFSG (Debian Free Software Guidelines) kompatibel...

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Beitrag von BeS » 01.10.2003 00:30:29

Hallo,
pdreker hat geschrieben:Alles in allem klingt das sehr nach GPL, mit dem feinen Unterschied, dass RMS hier nichts zu sagen hat.
vorsicht, die FSF hat da noch seine Bedenken:
"The Open Software License, version 1.0, is a free software license. Its authors say it is intended to be copyleft, but we are having trouble determining whether the copyleft provisions really work. It is incompatible with the GNU GPL in several ways."

Dabei ist aber zu beachten das die FSF bisher nur die Version 1.0 bewertet hat, mittlerweile ist aber OSL 2.0 aktuell. Die Version der OSL hat sich in nur wenigen Monaten sehr oft und schnell geändert, für mich nicht gerade ein Zeichen für eine gut durchdachte Lizenz.
Beachtet: alle GPL Programme sind mit dem Hinweis versehen, dass sie unter der GPLv2 oder eine spätere Version, so wie es der Lizenznehmer wüscht lizensiert sind.
Das ist gerade der Witz, das hat Linus nämlich nicht mit reingeschrieben, d.h. Linux sitzt für immer auf der Version 2 der GPL fest. Eine Änderung ist nur noch möglich wenn alle zustimmen.
Da kommen wir auch gleich zum nächsten Punkt, einem Lizenwechsel müssten alle zustimmen und ich glaube nicht das Linus oder Allan Cox alle zusammenbekommen und schon garnicht das alle zustimmen würden. Die GPL ist eine sehr gute Lizenz die sich bewährt hat, im Gegensatz zur OSL.
Man könnte sich also eine Situation vorstellen, an der RMS seinen Einfluss im GNU Projekt nutzt, um seine Vorstellungen von freier Software durchzusetzen.
Seine "Vorstellungen von freier Software" sind schon in der GPL v2, LGPL, X11 Lizenz, modifizierten BSD Lizenz,... durchgesetzt und auch in der OSL.
Diese Vorstellungen sind schon sehr radikal, und würden z.B. potentiell Nvidia Binary Module verbieten, egal was Linus dazu meint. Das wiederum würde bedeuten: Ende des Nvidia Supports für Linux
Falsch, streng genommen verbietet es auch schon die GPL v2. Der Punkt ist aber der, dass der Besitzer der copyright Rechte jederzeit weitere Restriktionen oder Freiheiten erlauben oder verbieten kann. Linus wird also immer nvidia eine "Sondergenehmigung" geben können.
(Nvidia kann die Treiber nicht offenlegen, da diese wahrscheinlich Patente anderer Firmen betreffen, über die Nvidia nicht bestimmen kann).
Du sagst es richtig, "wahrscheinlich", ich halte es für eine Ausrede vun nvidia. Aber das soll hier nicht das Thema sein.
Das eigentliche Problem, das Alan Cox und andere hier sehen, ist die Kombination aus der "GPLv2 oder später"-Klausel,...
wie gesagt, diese Klausel gibt es in den Linux sourcen garnicht.
NB: Die OSL ist absolut DFSG (Debian Free Software Guidelines) kompatibel...
Also zumindest zur OSL 1.0 und OSL 1.1 gibt es Diskussionen auf debian-legal das sie nicht dem DFSG entspricht und OSL lizensierte Programme deswegen nach non-free kommen!
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Beitrag von CaT » 01.10.2003 09:02:45

also ich hab den beschreib der osl auch nur kurz überflogen und so schlecht tönt das auch nicht. also finde ich es nicht so schlimm.

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Beitrag von abi » 01.10.2003 11:38:03

solange es beim Grundgedanken bleibt, hab ich kein Problem damit.

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Beitrag von pdreker » 01.10.2003 16:59:16

@blackm: Ich habe den Link jetzt nicht mehr, aber RMS hat die LGPL 'mal als "den grössten Fehler seines Lebens" bezeichnet. In diesem Licht betrachtet würde ich mir schon Gedanken darüber machen, was eine GPLv3 so an Einschränkungen betreffs Binary-only PlugIns u.ä. beinhalten könnte.

Der Rest Deiner Einwände stimmt natürlich, soweit ich das überblibken kann.

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Beitrag von tylerD » 01.10.2003 17:02:05

pdreker hat geschrieben:@blackm:
balckm und BeS haben glaub nur das selbe Logo, oder irre ich mich da jetzt :?:

cu :lol:

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Beitrag von BeS » 01.10.2003 17:43:21

Hallo,
pdreker hat geschrieben:Ich habe den Link jetzt nicht mehr, aber RMS hat die LGPL 'mal als "den grössten Fehler seines Lebens" bezeichnet.
stimmt, man muß es aber im Zusammenhang sehen. Dabei geht es nicht um die Definition von freier Software. Das Ziel von copyleft Lizenzen ist es, dass man sich einen Vorteil gegenüber proprietärer Software verschafft. Proprietäre Software hat schon einen Vorteil indem sie sich komplett von uns abschotten, warum sollten wir ihnen also erlauben aus unserer Arbeit zu profitieren während sie uns nichts zurückgeben?
Deswegen bevorzugt RMS copyleft Lizenzen wie die GPL und wahrscheinlich auch die OSL in ihrer neuesten Version.
In diesem Licht betrachtet würde ich mir schon Gedanken darüber machen, was eine GPLv3 so an Einschränkungen betreffs Binary-only PlugIns u.ä. beinhalten könnte.
Diese Vermutungen halte ich für ziemlich haltlos. RMS und der FSF geht und ging es immer um freie Software, was dieses ist wurde mehrfach in verschiedenen Texten (z.B. unter http://www.gnu.org/philosophy) beschrieben. Glaubst du wirklich RMS wird plötzlich, nach 20 Jahren, eine ganz andere Vorstellung von freier Software bekommen?
Das ist für mich reine Panikmache von ein paar OpenSource Kernel Hackern die lieber heute als morgen die FSF und Stallman los wären um sich keine Gedanken mehr über freie Software und dessen Philosophie machen zu müssen.

Die GPL v2 verbietet diese proprietären Plugins eigentlich schon. Das ist doch garnicht das Problem. Linus Torvalds hat bei der GPL v2 die Erlaubnis zu proprietären plugins gegeben und wird es auch bei einer GPLv3 oder später geben.
Letztendlich ist nämlich immer das ausschlaggebend was der Autor erlaubt und nicht die Lizenz. Als Beispiel könnte ich ein Programm unter eine extrem eingeschränkte Lizenz stellen die garnichst erlaubt und dann das Programm weitergeben mit der ausdrücklichen Erlaubnis das Programm zu kopieren, dann wäre das auch erlaubt, selbst wenn die Lizenz was anderes sagt! Die Befürchtungen sind also absolut haltlos!

Viel entscheidender ist aber der Punkt das Linus bei Linux diese Zusatz "either version 2 of the License, or (at your option) any later version." weggelassen hat!
Das heißt ein einzelner kann garnicht zu einer GPL v3 umsteigen! Das würde nur dann gehen wenn _alle_ Entwickler zustimmen würden!
tylerD hat geschrieben:balckm und BeS haben glaub nur das selbe Logo, oder irre ich mich da jetzt :?:
Fast, wir haben beide ein GNU als Logo, dass von blackm ist aber schwarz-weiß.
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Beitrag von pdreker » 01.10.2003 18:39:09

tylerD hat geschrieben:
pdreker hat geschrieben:@blackm:
balckm und BeS haben glaub nur das selbe Logo, oder irre ich mich da jetzt :?:

cu :lol:
Whoops... Noch nicht einmal, nur sehr ähnlich...

Sollte natürlich @BeS heissen...

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Beitrag von pdreker » 01.10.2003 22:35:39

Ich erinnere mich gerade daran, warum ich mich aus diesen politischen Diskussion um die GPL immer herausgehalten habe: es kotzt mich an.

Deine Unterstellung re Kernel Hacker/Panikmache/FSF/RMS finde ich beleidigend, da sie unterstellt, dass den Kernel Hackern Open Source einen Dreck wert ist und sie das alles nicht interessiert. Die sind es einfach leid, sich von RMS ständig anhören zu müssen, was sie alles falsch machen, und warum sie deshalb schlechte Menschen sind.

Ich habe nur die Einwände anderer wiedergegeben (und sie mir dabei teilweise unvorsichtiger Weise zu eigen gemacht), was *ich* denke und glaube ist meine Sache und unterliegt nicht der Interpretation Dritter. Dies gilt insbesondere, wenn Leute "Glaubst Du...?" sagen.

Ich traue RMS nicht, weil ich Ihn nicht kenne, und mir viele seiner Äusserungen unangenehm aufgestossen sind. Es ist sinnlos hier darüber zu diskutieren, was in einer GPLv3 stehen könnte, solange es keinen Draft gibt und solange es den nicht gibt, bin ich skeptisch, was die Bewahrung meiner Freiheit betreffs proprietärer Software angeht. Ob ich diese Freiheit überhaupt nutzen will steht nicht zur Diskussion. Ich will sie nur haben und in dieser Beziehung glaube ich nur, was ich schwarz auf weiss habe.

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Beitrag von BeS » 01.10.2003 22:57:30

Hallo Patrick,
pdreker hat geschrieben: Deine Unterstellung re Kernel Hacker/Panikmache/FSF/RMS finde ich beleidigend, da sie unterstellt, dass den Kernel Hackern Open Source einen Dreck wert ist und sie das alles nicht interessiert.
Was ist denn mit dir plötzlich los :o
Les doch mal was ich geschrieben haben. Ich habe nicht von _allen_ Kernel Hackern gesprochen sondern von OpenSource-Kernel-Hackern! Also den Kernel Hackern denen OpenSource gerade _nicht_ "einen Dreck wert ist". Aber genau denen ist RMS und die FSF ein Dorn im Augen weil sie halt auch manchmal über unangenehme Themen wie Freiheit sprechen.
Ich habe nur die Einwände anderer wiedergegeben (und sie mir dabei teilweise unvorsichtiger Weise zu eigen gemacht), was *ich* denke und glaube ist meine Sache und unterliegt nicht der Interpretation Dritter. Dies gilt insbesondere, wenn Leute "Glaubst Du...?" sagen.
sorry wenn du dich angegriffen fühlst, aber für mich gehört es zu einer Diskussion das man auf die Argumente des anderen eingeht und nicht einfach aneinander vorbei schreibt.
Ich traue RMS nicht, weil ich Ihn nicht kenne, und mir viele seiner Äusserungen unangenehm aufgestossen sind. Es ist sinnlos hier darüber zu diskutieren, was in einer GPLv3 stehen könnte, solange es keinen Draft gibt und solange es den nicht gibt, bin ich skeptisch, was die Bewahrung meiner Freiheit betreffs proprietärer Software angeht.
Stimmt, niemand von uns weiß was in GPL v3 stehen wird. Aber eines wissen wir. In Linux gibt es diese Klausel, das ein enzelner auf GPL v3 wechseln könnte, _nicht_! Also ist die Angst unbegründet, da ein Wechsel zu v3 nur über einen "normalen" Lizenzwechsel stattfinden kann, also indem _alle_ zustimmen.
Ein anderer Punkt ist auch klar, steht schon in meinem letzten Beitrag ausführlicher, letztlich hat Linus in der Hand was er erlaubt und was nicht. Wenn Linus proprietäre Kernel Module haben will wird es das immer geben, egal unter welcher Lizenz Linux steht. Also sollte man vor einem Meinungsumschwung von Linus wohl mehr Angst haben.
Ob ich diese Freiheit überhaupt nutzen will steht nicht zur Diskussion. Ich will sie nur haben und in dieser Beziehung glaube ich nur, was ich schwarz auf weiss habe.
Was du nutzen willst stand auch nie zu diskussion. Aber die Erlaubnis für proprietäre Treiber hast du nicht schwarz auf weiß, das ist nur ein (mündliche) Zugeständnis von Linus!
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Beitrag von pdreker » 02.10.2003 02:32:00

Vorweg: ja, ich habe mich schon irgendwie angegriffen gefühlt, und trotz langem Hin und Her in der Eingabemaske für Postings, habe ich es nicht geschafft etwas Zusammenhänmgendes und brauchbares dazu zu sagen. Sorry, für den Tonfall.

Ich muss leider auch sagen, dass ich meine erste Antwort ziemlich schnell geschrieben hatte, und mich relativ weit aus dem Fenster gelehnt habe (Nicht erst recherchiert, sondern alles aus dem Gedächtnis... Das geht sonst ziemlich gut, aber hier hat's nicht geklappt). Der DFSG Status der OSL ist ungeklärt, das habe ich mit etwas verwechselt. Auch das Fehlen der "any later version" Klausel beim Kernel ist mir entgangen ("jetzt, wo Du es sagst..." ;-))

Frage: Freiheit ist für die Kernel Hacker mit Sicherheit kein "unangenehmes Thema". Woher hast Du diese (AFAIK unbegründete) Information?

Soweit ich das Thema verstanden habe, hat RMS die Kernel Entwickler einfach lang genug angep*sst, dass sie einfach keinen Bock mehr auf Ihn haben. Das ist bzw. war ein soziales Problem. Leider hängt da dann die FSF mit drin. Scheinbar ist einigen Leuten die GPLv2 zu vage, und sie sind der Meinung, dass die OSL es besser machen könnte. Jeder hat ein freies Recht auf seine eigene Meinung. Man kann das auch als persönliche Retourkutsche gg. Stallman verstehen. Ausschliessen kann ich das nicht...

Um Deine "Glaubst Du" Frage zu beantworten: Nein, ich glaube nicht, dass RMS seine Einstellung ändert, aber ich halte genau das für einen Grund wenigstens etwas skeptisch ggü. einer dritten Version der GPL zu sein bevor ich sie nicht gelesen habe. RMS Einstellungen zur Verwendung proprietärer Software (nur die Benutzung) finde ich nämlich nicht so prickelnd (Vorsichtig ausgedrückt). Vielleicht ist das paranoid, aber bevor ich da nicht deutlich lesen kann, was Sache ist, ist es schwierig sich ein Bild zu machen. Aus dem Grund ja auch das Auslassen der "any later Version Klausel" (ab jetzt ALVK genannt... ;-)) im Kernel (die original Begründung war sowas wie "...to avoid the FSF do something silly..." Ich habe das bei meiner Recherche gerade irgendwo gefunden, finde das aber in meinen 25 Browser Tabs zu dem Thema ehrlich gesagt nicht wieder... :-? ).
Was du nutzen willst stand auch nie zu diskussion. Aber die Erlaubnis für proprietäre Treiber hast du nicht schwarz auf weiß, das ist nur ein (mündliche) Zugeständnis von Linus!
Nope, das ist in so vielen Postings von Linus klargemacht worden, dass man das durchaus als eindeutige Willenserklärung auslegen kann. Das reicht für meine Definition von "schwarz auf weiss". (Ausserdem hat Stallman irgendwo 'mal gesagt, dass das OK wäre. Er würde es zwar bedauern, dass Linus sich dazu entschlossen hat, aber er könne und wolle nichts dagegen tun) Man könnte jetzt behaupten, dass das alles gefälscht war, aber genauso wenig könnte ich mir dann sicher sein, dass der Inhalt der ganzen "COPYING" Files auf meiner Platte wirklich die GPL ist. (Platon lässt grüssen ;-))

Auch ein Meinungsumschwung von Seiten Linus ist IMHO unproblematisch, da das ja eine Änderung der Lizenzbedingungen (auch wenn die nicht explizit kodifiziert sind) wäre. Wenn Linus seine Meinung ändern sollte, hätte ich das Recht jegliche meiner (zugegeben sehr kleinen) Beiträge zum Kernel zurückzunehmen. Nachträgliche Änderungen sind nicht machbar, insbesondere, wenn sie Rechte *entfernen* würden. Ich habe meinen Code ja nur unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, dass er einer bestimmten Lizenz (plus Zusätze) unterliegt. Wenn das im Nachinein geändert würde, müsste auch jeder gefragt werden, genau wie bei einem anderen Lizenzwechsel.

Unterm Strich kommen dabei doch folgende Fragen raus: Wäre die OSL2 ein Problem? Warum wechseln? Warum nicht? Ist die GPL überhaupt ein Problem? (IMHO: Nein, kA, kA, Nein)

Die ursprüngliche Tenor war, dass sich jemand Sorgen wegen der OSL machte. Die sind meiner Meinung nach aber unbegründet.
Das bedeutet nicht, dass ich den Wechsel befürworten würde (Ich sehe darin keinen echten Gewinn), Am liebsten würde ich mit der finalen Antwort warten, bis IBM vs. SCO geklärt ist (die IBM Gegenklage wegen GPL verletzungen seitens SCO), aber das soll angeblich nicht vor 2005 vor einem Gericht landen. Danach sollte der legale Status der GPL (in den USA) eindeutig geklärt sein. Soweit ich weiss ist die GPL nach deutschem Recht sehr unproblematisch.
Andererseits habe ich bisher auch keine echten Argumente gegen einen Wechsel gehört (ausser "Warum?" ;-)). Die meisten Argumente dagegen sind leider ungeklärt. Wenn die FSF die OSL2 explizit als GPL inkompatibel deklarieren würde, wäre das ein ziemlich starker Grund dagegen. Auch wenn die OSL2 nicht DFSG compliant ist (kernel-image in non-free 8-O) wäre das ein sehr guter Grund dagegen.

BTW: /usr/src/linux/drivers/i2c/busses/i2c-nforce2.c ab Kernel Version 2.6.0-test4... So weit ich das verstehe habe ich ein (wenigstens ein kleines) Mitspracherecht in der Lizenzfrage... ;-)

Meine momentane Einstellung ist: Warum? In Ermangelung eines schlagenden Arguments für einen Wechsel, bin ich eher für die GPL zu haben.

Patrick

PS: Andre Hedrick ist keine brauchbare Informationsquelle was dieses Thema angeht (Ja, ich kann Google benutzen ;-)) Larry McVoy auch nicht. Die beiden pampen auf der LKML eh' relativ viel rum... (Insbesondere Larry McVoy... Such 'mal nach "BitKeeper RMS" (ohne die Quotes) auf Google... Herrliche Unterhaltung für verregnete Abende... ;-))
P.
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Beitrag von Six » 02.10.2003 13:14:58

Brause.

Selbst wenn die FSF eine GPL3 aufstellt, die mit den Vorstellungen der Linux-Kernel-Dev Leute nichts zu tun hat und selbst wenn der Linux-Kernel die "any later version" Klausel hätte, dann könnten die besorgten Entwickler immer noch dann eine Bewegung beginnen, den Kernel unter eine andere Lizenz (z. B. GPL2 only) zu bringen.

Diese vorrauseilende Maßnahme sorgt nur für unnötige Debatten und Lagerkämpfe.

Vielleicht hätte Herr Cox doch nicht anfangen sollen einen MBA (Master of Businuess Administration) zu erwerben. Das verwirrt nur ;-)

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Beitrag von BeS » 02.10.2003 20:55:05

Hallo Patrick,
pdreker hat geschrieben: Frage: Freiheit ist für die Kernel Hacker mit Sicherheit kein "unangenehmes Thema". Woher hast Du diese (AFAIK unbegründete) Information?
Wichtig ist das ich nicht von allen Kernel Hackern spreche, sondern den Kernel Hackern die sich eher dem OpenSource Lager zugehörig fühlen.
Wie ich zu diesem Schluß komme? Dazu muß man die Geschichte von OpenSource kennen. Es wurde 1998 eingeführt um das gleiche wie bisher zu machen, aber nicht mehr mit der FSF und den philosophischen Fragen zur Freiheit und freier Software in Verbindung zu kommen.
Bruce Perens, neben Eric Raymond, der Gründer von OpenSource hat schon ein Jahr später gemerkt das es ein Fehler war:

"Now that the world is watching, it's time for us to start teaching them about Free Software. Notice, I said Free Software, _not_ Open Source. [...] Open Source has de-emphasized the importance of the freedoms involved in Free Software. It's time for us to fix that. We must make it clear to the world that those freedoms are still important, and that software such as Linux would not be around without them. [...] One of the unfortunate things about Open Source is that it overshadowed the Free Software Foundation's efforts. This was never fair - although some disapprove of Richard Stallman's rhetoric and disagree with his belief that _all_ software should be free, the Open Source Definition is entirely compatible with the Free Software Foundation's goals, and a schism between the two groups should never have been allowed to develop. [...] Sadly, as I've tended toward promotion of Free Software rather than Open Source, Eric Raymond seems to be losing his free software focus. The Open Source certification mark has already been abused in ways I find unconscionable and that I will not abide. I fear that the Open Source Initiative is drifting away from the Free Sofware values with which we originally created it."

Man muß sich nur Diskussionen über BitKeeper, proprietäre Kernel module oder proprietäre firmwares im Kernel ansehen. Dabei wurde niemals "wir verlangen von euch", "ihr müßt",... gesagt sondern es wurden nur Fragen gestellt die manchmal sicher auch unangenehm waren. Wenn man dann aber viele, nicht alle, Antworten ansieht merkt man das oft garnicht eine Bereitschaft da ist sich über, sicher nicht einfachen, Sachen gedanken zu machen. Das ist eben der Punkt, wo ich feststelle und was auch Perens schon 1999 festgestellt hat, andem sich die OpenSource community in eine Richtung entwickelt hat die nicht unbedingt geplant war.

Aber bevor wir uns in ein anderes Thema verrennen, das hier sollte nicht Thema des Threads sein. Ich wollte dir damit nur eine Antwort auf deine Frage geben.
Scheinbar ist einigen Leuten die GPLv2 zu vage, und sie sind der Meinung, dass die OSL es besser machen könnte.
Kann sein das es einige Leute so sehen, wobei ich es nicht verstehen kann. Die GPL v2 gibt es jetzt schon seit 1991 und sie hat bis heute sehr gut funktioniert und niemand konnte diese Lizenz aushebeln. Die OSL gibt es dagegen erst seit 1 Jahr und wurde in diesem einem Jahr auch schon mehrfach grundlegend verändert. Also ich würde mich mit einer solchen Lizenz (noch) nicht sicher fühlen.
Jeder hat ein freies Recht auf seine eigene Meinung. Man kann das auch als persönliche Retourkutsche gg. Stallman verstehen. Ausschliessen kann ich das nicht...
Jeder soll seine Meinung haben. Aber eine "persönliche Retourkutsche gg. Stallman" hat in einer so wichtigen Diskussion wie um die Lizenz von Linux nichts zu suchen. Dazu ist Linux mittlerweile viel zu wichtig.
Um Deine "Glaubst Du" Frage zu beantworten: Nein, ich glaube nicht, dass RMS seine Einstellung ändert, aber ich halte genau das für einen Grund wenigstens etwas skeptisch ggü. einer dritten Version der GPL zu sein bevor ich sie nicht gelesen habe.
Diese skepsis will und kann ich dir nicht nehmen. Mit Blick auf Linux ist sie aber unbegründet, weil es die ALVK in Linux nicht gibt.
Nope, das ist in so vielen Postings von Linus klargemacht worden, dass man das durchaus als eindeutige Willenserklärung auslegen kann. Das reicht für meine Definition von "schwarz auf weiss".
Aber diese Klarstellung von Linus besteht immer, egal ob Linux unter der GPL v2, GPL v3 oder der OSL steht.
(Ausserdem hat Stallman irgendwo 'mal gesagt, dass das OK wäre. Er würde es zwar bedauern, dass Linus sich dazu entschlossen hat, aber er könne und wolle nichts dagegen tun)
Richtig er kann dagegen nichts machen, weil er nicht das copyright an Linux hält. Das ist genau das was ich in meinem ersten Beitrag schon gesagt haben. Egal was die Lizenz verbietet wenn der copyright Inhaber sagt "aber das darfst du trotzdem", dann ist das so.

Auch ein Meinungsumschwung von Seiten Linus ist IMHO unproblematisch, da das ja eine Änderung der Lizenzbedingungen (auch wenn die nicht explizit kodifiziert sind) wäre. Wenn Linus seine Meinung ändern sollte, hätte ich das Recht jegliche meiner (zugegeben sehr kleinen) Beiträge zum Kernel zurückzunehmen. Nachträgliche Änderungen sind nicht machbar, insbesondere, wenn sie Rechte *entfernen* würden. Ich habe meinen Code ja nur unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, dass er einer bestimmten Lizenz (plus Zusätze) unterliegt. Wenn das im Nachinein geändert würde, müsste auch jeder gefragt werden, genau wie bei einem anderen Lizenzwechsel.
volle Zustimmung, vorallem zum letzten Satz. Deswegen ist die Angst vor einer möglichen GPL v3 völlig unbegründet.
Unterm Strich kommen dabei doch folgende Fragen raus: Wäre die OSL2 ein Problem? Warum wechseln? Warum nicht? Ist die GPL überhaupt ein Problem? (IMHO: Nein, kA, kA, Nein)
Diese Einschätzung teile ich mit dir.
Die ursprüngliche Tenor war, dass sich jemand Sorgen wegen der OSL machte. Die sind meiner Meinung nach aber unbegründet.
genau das was ich auch sage. Ich habe auf der kernel-mailingliste nicht ein wirkliches Argument finden können warum die OSL besser ist als die GPL v2.

Such 'mal nach "BitKeeper RMS" (ohne die Quotes) auf Google... Herrliche Unterhaltung für verregnete Abende... ;-))
Kenne ich, habe ich auch schon gelesen ;)
Und ich muß RMS darin auch recht geben. Es wurden von RMS ja auch alternative Möglichkeiten vorgeschlagen, damit Linus sein BitKeeper behalten kann und die anderen kernel Hacker nicht zu proprietärer Software genötigt werden. Beispiel war ein Art zweiter server den man mit cvs erreichen kann und der sich ständig mit BitKeeper abgleicht oder auch ein freies Programm dass das BitKeeper Protokoll kann und mit dem man dann auch auf die Quellen zugreifen kann.

Antwort damals von BitKeeper:
"If you are trying to copy BK, give it up. We'll simply follow in the
footsteps of every other company faced with this sort of thing and change
the protocol every 6 months. Since you would be chasing us you can never
catch up. If you managed to stay close then we'd put digital signatures
into the protocol to prevent your clone from interoperating with BK."

Wenn einige Kernel Hacker dabei immer noch nicht merken in welche Abhängigkeit sie sich begeben, dann weiß ich auch nicht. Aber das soll hier auch nicht das Thema sein.

PS: Ich glaube soweit sind wir beide mit unserer Meinung zur OSL garnicht auseinander.
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Ich spreche von Freier Software!

DavidJ
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Beitrag von DavidJ » 04.10.2003 14:35:44

Bietet BitKeeper nicht seit einiger Zeit auch CVS-Zugang oder was in der Richtung an? Ich weiß es leider nicht mehr genau.

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Beitrag von Hackmeck » 06.10.2003 07:14:27

Six hat geschrieben:Selbst wenn die FSF eine GPL3 aufstellt, die mit den Vorstellungen der Linux-Kernel-Dev Leute nichts zu tun hat und selbst wenn der Linux-Kernel die "any later version" Klausel hätte, dann könnten die besorgten Entwickler immer noch dann eine Bewegung beginnen, den Kernel unter eine andere Lizenz (z. B. GPL2 only) zu bringen.
Selbst wenn diese Klausel vorhanden wäre, wäre dies nicht unbedingt nötig. So schreibt Volker Grassmuck in Freie Software - zwischen Privat- und Gemeineigentum (siehe http://freie-software.bpb.de/) auf Seite 288 unter der Überschrift "GPL und deutsches Recht": "Mögliche Konflikte ergeben sich aus Ziff. 9 GPL, in der die FSF mögliche überarbeitete oder neuere Versionen der GPL ankündigt und die Option eröffnet, ein Programm unter eine bestimmte und 'jede spätere Version' der GPL zu stellen. Der Lizenznehmer könnte dann wählen, ob er den Bedingungen der spezifizierten oder der jeweils aktuellen Version folgt. Wird keine Versionsnummer der Lizenz angegeben, kann er eine aus allen je veröffentlichten Versionen wählen."

Zumindest nach deutschen Recht ließe sich ein Programm einer GPL-Software mit der "or any later version" also auch weiterhin unter den alten Bedingungen nutzen. Außerdem heißt es ja wie gesagt "or any later version" - also oder jeder späteren Version.[/b]

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Six
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Beitrag von Six » 06.10.2003 21:55:36

Hackmeck hat geschrieben: Selbst wenn diese Klausel vorhanden wäre, wäre dies nicht unbedingt nötig. So schreibt Volker Grassmuck in Freie Software - zwischen Privat- und Gemeineigentum (siehe http://freie-software.bpb.de/) auf Seite 288 unter der Überschrift "GPL und deutsches Recht": "Mögliche Konflikte ergeben sich aus Ziff. 9 GPL, in der die FSF mögliche überarbeitete oder neuere Versionen der GPL ankündigt und die Option eröffnet, ein Programm unter eine bestimmte und 'jede spätere Version' der GPL zu stellen. Der Lizenznehmer könnte dann wählen, ob er den Bedingungen der spezifizierten oder der jeweils aktuellen Version folgt. Wird keine Versionsnummer der Lizenz angegeben, kann er eine aus allen je veröffentlichten Versionen wählen."

Zumindest nach deutschen Recht ließe sich ein Programm einer GPL-Software mit der "or any later version" also auch weiterhin unter den alten Bedingungen nutzen. Außerdem heißt es ja wie gesagt "or any later version" - also oder jeder späteren Version.[/b]
Gut zu wissen und ein weiteres Argument gegen diesen völlig unnötigen Grabenkampf.

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