der Siegeszug des IMHO's und der Transmit deutscher Words...

Smalltalk

Wie deutsch speaks you?

reines Schriftdeutsch
14
30%
it's okay
32
68%
defenitly not
1
2%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 47

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marmeladebomber
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der Siegeszug des IMHO's und der Transmit deutscher Words...

Beitrag von marmeladebomber » 09.10.2003 20:48:56

... between us. Eine kleine Satire zu den newevented Words in unserer deutschen Sprache...


1995: IMHO? Was ist IMHO?
1998: IMHO eine gute Alternative
2000: IMHO kann man das aber auch so machen, aber IMHO eine gute Alternative
2002: IMHO kann man das für fast alles verwenden. IMHO eine gut Software, IMHO IMHO.... in machen Computermagazinen wird es zum Standardvokabular
2003: die Suche nach IMHO im Debianforum bringt 466 Artikel; 80157 Artikel gibt es derzeit überhaupt.

dh: in jedem 172sten Artikel kommt IMHO vor bzw: 0,58 % der Beiträge enthalten IMHO.

Interessante sprachliche Entwicklung. Auch diese Entwicklung ist relativ interessant:

Vor 7 Jahren war die Welt noch in Ordnung. Damals gabs noch Produkte, seit 5 Jahren gibts nur noch Solutions. Business Solutions, Low Power Consumption Solutions, Wireless Solutions und natürlich auch Security Solutions. Bei den Security Solutions konnte ich einen neuen Wandel beobachten, den mittlerweile gibts sogar Firewall Appliances! Für deutsch sprechende Wesen auch Kastl mit 2 Netzwerkanschlüssen wo in der Mitte ein Filter is....

Gerade heute führte ich ein ganz normales Telefongespräch. Ich vernahm folgende Worte:
.... das Feature coden wir euch noch rein.... zu Deutsch ....diese Zusatzfunktion können wir euch noch hineinprogrammieren

... die Config-Files werden über E-Mail transmittet .... zu Deutsch .... die Konfigurationsdatein werden durch E-Mail übertragen (vorausgesetzt man betrachtet E-Mail als Deutsches Wort)

Wie deutsch sprecht ihr noch?
Ist es überhaupt noch "normal" deutsche Begriffe zu verwenden oder warum verwenden wir so viele Englische Begriffe?

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Arne2002
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Beitrag von Arne2002 » 09.10.2003 21:03:04

halt mich jetzt nicht für komisch,aber was heisst IMHO ? 8O 8O 8O
Der sicherste Rechner ist ein ausgeschalteter!

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godsmacker
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Beitrag von godsmacker » 09.10.2003 21:04:56

Code: Alles auswählen

jargon IMHO
File: jargon.info, Node: IMHO, Next: Imminent Death Of The Net Predicted!, Pre\
v: ill-behaved, Up: = I =

:IMHO: // /abbrev./  [from SF fandom via Usenet; abbreviation for
   `In My Humble Opinion'] "IMHO, mixed-case C names should be
   avoided, as mistyping something in the wrong case can cause
   hard-to-detect errors -- and they look too Pascalish anyhow."
   Also seen in variant forms such as IMNSHO (In My Not-So-Humble
   Opinion) and IMAO (In My Arrogant Opinion).

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Arne2002
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Beitrag von Arne2002 » 09.10.2003 21:05:35

ich danke :D:D:D
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marmeladebomber
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Beitrag von marmeladebomber » 09.10.2003 21:10:29

beantworten kann dir das sicher am besten zyta2k. 22 Beitrage, das sind 12,79 % der Beiträge die IMHO enthalten im Debianforum, hat zyta2k verfasst.

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rolo
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Beitrag von rolo » 09.10.2003 21:24:44

jargon, nettes teil - wieder was dazu gelernt und installiert.
thanx

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npi
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Beitrag von npi » 09.10.2003 21:35:26

hi,
ich benutz englische wörter meistens wenn sie kürzer sind als das entsprechende deutsche wort
z.B.:
coden (2 silben; 5 zeichen) |= hineinprogrammieren (ca. 7 silben; 19 zeichen)
handy (2 silben; 5 zeichen) |= mobiltelefon (5 silben; 12 zeichen) [eigentlich gar kein englisches wort a.d.R.]
und manchmal, muss man sagen, hören sich gerade im DV-Umfeld die deutschen Begriffe mmn so blöd an, dass man sich über sich selbst kaputtlacht, wenn man sie ausspricht, außerdem liegt hier die Namensgebung eben meistens im englischen wer würde verstehen, wenn man von einer ZVE (=zentrale Verarbeitungseinheit) statt CPU reden würde, oder von einer KP-NLS(=kompakt Platte nur lesen speicher) für CD-ROM. Noch dazu hat man gerade im Umgang mit Rechnern viel mit englisch zu tun (man seiten, doku, quelltext, skripte, konfigdateien), so dass man einfach "so drin" ist, dass man einfach zu faul ist zu überlegen, wie heisst das denn jetzt auf deutch
z.B.:
Config-files : kommt in jeder doku vor, demzufolge hat man es als solches intus und denkt nicht daran einfach konfigdatei zu sagen
andererseits finde ich es total übertrieben wenn nur noch so mit englischen wörtern um sich geworfen wird, nur weil es modern ist [jetzt hätt ich beinah "in" oder "im trend" geschrieben a.d.R.]
z.B.:
Feature , warum nicht Funktion [Zusatzfunktion ist mir zu lang a.d.R.]
die ganzen erwähnten
Solutions : ist doch total übertrieben
ich glaube nicht, dass das alles nötig wäre, allerdings ist die andere frage, wie man diese entwicklung bremsen kann, ohne gleich als nazi oder auch nur als nationalist [kommt in deutschland fast aufs gleiche raus in der öffentlichen meinung a.d.R.] abgestempelt zu werden (siehe debatte zur "deutschen Leitkultur"). die einzige möglichkeit sehe ich darin, selber möglichst deutsch zu reden und als Verantwortlicher in der Vermarktung ("Marketing" falls es jemand nicht versteht ;) ) darauf zu achten mehr deutsche wörter zu benutzen und nicht aus prinzip englische Wörter zu verwenden. (mmn schwierig, da dann das Produkt wahrscheinlich schlechter bei der masse ankommt; ich selbst kann dazu nix genaueres sagen, bin kein experte)

ehrlich gesagt hab ich auch schon imho verwendet, allerdings nur in foren, weil mich wahrscheinlich niemand versteht, wenn ich mmn[=meiner Meinung nach a.d.R.] schreibe.

Gut, ich glaub das wär's für's erste.

npi


P.S.: natürlich bin ich kein nazi und auch kein nationalist allerhöchstens ein patriot (man differenziere) und nicht einmal das, allerdings finde ich es unnötig, dass das englisch so die oberhand gewinnt (mal ganz davon abgesehen, dass es mmn ein anzeichen für die Übermacht der USA ist)

ich habe ausdrücklich versucht so gut wie mögliches Deutsch zu schreiben (mal vom Satzbau und der Rechtschreibung abgesehen), bitte aber bei evtl. fehlern nachsichtig zu sein, denn ich bin bereits "kontaminiert" ;)

jetzt hab ich so lang geschrieben, dass in der zwischenzeit 5 weitere beiträge hinzugekommen sind 8O

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chimaera
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Beitrag von chimaera » 09.10.2003 23:02:38

worum geht's hier? hier werden äpfel mir birnen verglichen. ich verwende beim schreiben (foren, mailinglisten, e-mails..) sehr viele akronyme, weils kürzer ist und somit schneller geht. cpu ist auch kürzer als hauptprozessor und ram kommt einfach besser als random access memory. das hat mit meinem gesprochenen wort aber gar nichts zu tun.

imo gilt (ja, kein h, imo hab' ich das in solchen diskussionen nicht nötig): wer sich in der welt der bits & bytes bewegt und ein problem mit anglizismen und akronymen hat: herzlichen glückwunsch und viel spass noch.. falls das von dir lediglich eine feststellung war, danke, ist aber ein alter hut, es gab auch solche threads schon -> suchfunktion :wink:
[..] Linux is not a code base. Or a distro. Or a kernel. It's an attitude. And it's not about Open Source. It's about a bunch of people who still think vi is a good config UI. - Matt's reply on ESR's cups/ui rant

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Natas12
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Beitrag von Natas12 » 10.10.2003 07:56:44

ich spreche immer nur "richtiges" doitsch... :roll:
nee, mal ernsthaft: wo ist das problem? cpu, ram ist eben kürzer und verständlicher.
aber: der abschuss bei solchen begriffen ist ja wohl "handy". die englische lyrik deutscher kapellen ist auch so ein fall - engländer und amerikaner müssen sich doch schlapplachen, wenn sie unsere englisch-grundkurs - ergüsse lesen/hören... :wink:
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)

ivo
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Beitrag von ivo » 10.10.2003 08:03:10

<klugscheiss>
Das Wort handy ist im Englischen nicht so gebräuchlich. Genau, wie Oldie (für alten Hit) oder Oldtimer (für altes Auto) nicht Gerauchs-Englisch sind...
</klugscheiss>

IMHO natürlich.

*iv

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Natas12
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Beitrag von Natas12 » 10.10.2003 08:22:50

...das wollte ich eigentlich damit ausdrücken... :wink:
vor allem ist handy AFAIK doch kein substantiv, oder? (handy = come handy = nützlich sein)
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)

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Beitrag von ivo » 10.10.2003 09:06:54

Natas12 hat geschrieben:vor allem ist handy AFAIK doch kein substantiv, oder? (handy = come handy = nützlich sein)
Ein <span lang="Neusprech">Handy</span> kann <span lang="en">handy</span> sein, oder?

Was schreiben wir hier eigentlich...

Ich sollte mich aus solchen Sachen raushalten, da ich als Sachse ja erst einmal Deutsch lernen sollte :-)

*iv

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Arne2002
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Beitrag von Arne2002 » 10.10.2003 09:16:14

ivo hat geschrieben:<klugscheiss>
Das Wort handy ist im Englischen nicht so gebräuchlich. Genau, wie Oldie (für alten Hit) oder Oldtimer (für altes Auto) nicht Gerauchs-Englisch sind...
</klugscheiss>

IMHO natürlich.

*iv
bin mir ziemlich sicher, dass die das wort nicht mal kennen, weil das bei denen "mobile phone" heisst :).
btw ...
ich versteh die diskussion hier nicht!
sind wir jetzt schon auf den dampfer der franzosen aufgesprungen?
in der It welt muss man sich ein wenig internationaler(englischer) ausdrücken.
ausserdem ist das bei uns eh so ne sache mit der deutschen sprache und der deutschen kultur!
wir haben einfach ein zu großes problem mit unserer vergangenheit.
und ausserdem, mich interrisiert kultur nicht.
ob wir bald alle englisch oder deutsch reden ist mir auch herzlichst wurscht.......
*vielleicht etwas krasse einstellung, aber meine meinung*

Gruß

Arne
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chimaera
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Beitrag von chimaera » 10.10.2003 09:33:08

Arne2002 hat geschrieben:bin mir ziemlich sicher, dass die das wort nicht mal kennen, weil das bei denen "mobile phone" heisst :).
cell(ular) phone..

aber zurück zum thema: es gibt durchaus ein begriffe die ich, gelinde gesagt, nicht sehr elegant finde: gedownloaded (-> downloaded), gepatched (-> patched) usw. usf. diese verwende ich aber auch nicht. grundsätzlich weiss ich in einer konversation durchaus eine gewisse sprachliche eloquenz zu schätzen. macht spass und man kann viele dinge einfach klarer vermitteln.
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npi
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Beitrag von npi » 10.10.2003 10:27:07

chimaera hat geschrieben: imo gilt (ja, kein h, imo hab' ich das in solchen diskussionen nicht nötig): wer sich in der welt der bits & bytes bewegt und ein problem mit anglizismen und akronymen hat: herzlichen glückwunsch und viel spass noch.. falls das von dir lediglich eine feststellung war, danke, ist aber ein alter hut, es gab auch solche threads schon -> suchfunktion :wink:
dass die englische sprache in der computerwelt und somit auch in diesem Forum quasi unumgänglich ist, ist mir auch klar. Das wollte ich auch gar nicht ausdrücken. Mich stört eher das verhalten in den medien oder eben auch in der werbung, wie es marmeladebomber mmn in seinem ursprünglichen Artikel mit seinen Beispielen
marmeladebomber hat geschrieben:Vor 7 Jahren war die Welt noch in Ordnung. Damals gabs noch Produkte, seit 5 Jahren gibts nur noch Solutions. Business Solutions, Low Power Consumption Solutions, Wireless Solutions und natürlich auch Security Solutions. Bei den Security Solutions konnte ich einen neuen Wandel beobachten, den mittlerweile gibts sogar Firewall Appliances! Für deutsch sprechende Wesen auch Kastl mit 2 Netzwerkanschlüssen wo in der Mitte ein Filter is....
zeigen wollte. Abgesehen, davon, dass das Englisch in diesen Bereichen z. T. schlicht falsch verwendet wird, ist es mmn großenteils einfach überflüssig. Und das dies sogar schon in die Politik, die ich bislang immun gegen so etwas hielt z.B. "Taskforce" für Arbeitsgruppe ist mmn mehr als unnötig.
Arne2002 hat geschrieben: sind wir jetzt schon auf den dampfer der franzosen aufgesprungen?
die maßnahmen in Frankreich sind mmn zwar übertrieben, aber im Ansatz eigentlich gar nicht so schlecht...
Arne2002 hat geschrieben: in der It welt muss man sich ein wenig internationaler(englischer) ausdrücken
da geb ich dir Recht, aber man braucht es nicht zur allgemeinen Maxime werden zu lassen
Arne2002 hat geschrieben: wir haben einfach ein zu großes problem mit unserer vergangenheit.
da geb ich dir wieder Recht, aber so langsam könnte man dies auch mal auf sich ruhen lassen und zu einem "normalem" Umgang übergehen (ohne natürlich zu vergessen)

npi

p.s siw ist übrigens kürzer als afaik ;)

Ruhollah
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Ein gutes Thema

Beitrag von Ruhollah » 10.10.2003 15:36:15

Ich mag dieses Denglisch überhaupt nicht. Es ist zum einen oft falsch ("body bag" ist in Wirklichkeit ein Leichensack), die denglischen Begriffe sind sehr ungenau und Denglisch hört sich meistens scheußlich an.

Für "IMHO", "LOL" und den anderen Kram konnte ich mich noch nie begeistern. Ich verstehe auch gar nicht, warum vor allem wir Deutsche eine so krankhafte Affinität zu diesem englischen Sprachmüll haben, obwohl wir doch eine so schöne Sprache, mit viel Geist, viel Ausdrucksfähigkeit und viel Humor haben. Und dass wir als das Volk der Dichter und Denker bezeichnet werden, ist nicht nur Ehre, sondern sollte in erster Linie auch Verpflichtung sein. Das heißt konkret: ein bewussterer Umgang mit der eigenen Sprache.

Denglische Begriffe sind in ihrer Bedeutung oft diffus, also entgegen der allgemeinen Haltung, englische Wörter seien kurz, prägnant und eindeutig. Nehmen wir das Wort "Statement", welches mittlerweile für jede noch so nichtsnutzigen mündlichen Textbeitrag und Stellungnahme verwendet wird. Was ein "Job-Floater" weiß niemand.


Was mich zum Beispiel sehr stört, ist, wie man mich aufgrund meines zarten Alters behandelt, besser gesagt: diskriminiert. Ich bin 21 und habe ein Jugendgirokonto der Sparkasse. Wenn ich mein Konto besichtigen, dann kann ich einen "Young Navigator" anklicken. Ich halte mich nicht für ernst genommen, wenn mich Firmen/Institutionen mit Denglisch ansprechen wollen.

Fachbegriffe in der Wissenschaft oder Informatik sind weniger das Problem, jedoch sollte man versuchen, möglichst viele deutsche Begriffe zu verwenden oder deutsche Begriffe neu zu schaffen. Und zum Wort "coden" kann man auch "kodieren" sagen. "Source Code" sollte Quelltext genannt werden und das "Binary" in Zukunft Kompilat. "Buttons" und "Bookmarks" halte ich überhaupt nicht notwendig.


Übrigens gibt es interessante Beiträge auch bei http://www.vds-ev.de/forum. Über dieses Thema sollte man nicht nur mit Informatikern, Programmierer und was auch immer reden. Ein gutes Deutsch ist die Basis für wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland. Schließlich kann man nicht ein Verwaltungsprogramm für Bauern vermarkten, zum Bauern gehen und ihn mit Denglisch vollsülzen, denn dann kauft der Bauer das Programm nicht. Ein gutes Deutsch kommt immer gut an, Denglisch dagegen selten.


Kanzler Schröder ist ja auch so ein "Experte", was Deutsch angeht. Er redet ständig von "humanitären Katastrophen", von "Cruise Missiles", von "Irakis" usw. usf. Er ist die Ausgeburt dieser verheerenden Entwicklung. Bei Schröder ist dies Denglisch alles Taktik, um seine Inhaltslosigkeit zu verbergen, dazu ein kleiner Schröderwitz: "Der Journalist: Herr Bundeskanzler, was haben Sie eigentlich letzten Sommer zur Bildungspolitik gesagt? - Schröder: Zur Bildungspolitik habe ich gar nichts gesagt. - Journalist: Ja, ich weiß, aber wie hatten Sie das noch formuliert?"

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se8i
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Beitrag von se8i » 10.10.2003 16:06:57

Ich bemühe mich so viel wie möglich in deutsch auszudrücken, ich connecte mich nicht irgendwo, sondern ich verbinde mich, warum auch nicht?
der server bleibt aber server und zu einem Laptop sage ich auch nicht klapprechner.

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Six
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Beitrag von Six » 10.10.2003 16:20:02

Umh, das Umfrageergebnis liegt im Augenblick bei 4:1 für "it's okay" und das ist gut so. Sprache ist ein offenes, symbolisches Referenzsystem. Symbole und Referenzen ändern sich mit der Zeit, z. B weil es sprachökonomisch Sinn macht, die Worte einfach obsolet werden oder sich ihre Bedeutung wechselt.

Wer, außer Juristen, denkt denn heute beim Wort "billig" noch an "angemessen"? Und das das Wort "begeistern" fränzösischen Ursprungs ist, wird auch ganz gerne vergessen. Überhaupt kann ich gerade dem "Verein Deutsche Sprache" nur empfehlen mal ein etymologisches Wörterbuch zur Hand zu nehmen und aufzuhören die deutsche Grammatik zu verballhornen. Das muß nämlich "Verein für deutsche Sprache" heißen. Der erklärte Zweck der Förderung der deutschen Sprache macht hier nämlich eine Präposition dringend erforderlich. Immer diese bescheuerte "wir-wissen-besser-was-für-dich-gut-ist-und-ändern-darf-sich-sowieso-nichts" Einstellung...

Ach, ich rege mich schon wieder auf. Tut mir leid. Entschuldigung. Ich gehe jetzt, ich wollte heute noch mindestens sieben Worte "vermanschen".

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zyta2k
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Beitrag von zyta2k » 10.10.2003 16:35:37

rubollah hat geschrieben: Für "IMHO", "LOL" und den anderen Kram konnte ich mich noch nie begeistern. Ich verstehe auch gar nicht, warum vor allem wir Deutsche eine so krankhafte Affinität zu diesem englischen Sprachmüll haben
IMHO weiss jeder was das ist.
Soll ich MMN schreiben ??

Wenn ich überall meiner meinung nach ausschreiben würde, kämen all meine Texte so lange heraus wie deine obige literarische Abhandlung !

Ahja:
BTW( :)): Ich habe nicht noch die Zeit in "schönem" Deutsch zu schreiben. Verstehen muss man's.
marmeladebomber hat geschrieben:beantworten kann dir das sicher am besten zyta2k. 22 Beitrage, das sind 12,79 % der Beiträge die IMHO enthalten im Debianforum, hat zyta2k verfasst.
IMHO sagt das, AFAIK, nicht sehr fiel über das IMHO aus, da ich IMHO schon beinahe 1000 Einträge in den letzten 8 Mt. geschrieben habe und das IMHO halt dazu Beiträgt solche Dinge zu benutzen. Muss Abkz. da ich auch noch einen Job habe und nicht alles ausschreiben kann (und auch die Zeit dazu nicht finde) *SCNR*

*g*
Musst nochmal mit deiner Statistik über die Bücher ;)

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chimaera
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Beitrag von chimaera » 10.10.2003 20:56:59

sorry ruhollah, aber, ach neee.. da fällt mir nichts mehr zu ein.

wenn jamend unserem glorreichen kanzler sprachgepansche vorwirft, setzt er imo die prioritäten nicht richtig.. und wie eingangs erwähnt, wenn ich anfange den rest zu kommentieren, wird vermutlich nicht nur mein beitrag, sondern gleich mein ganzer account an diesem board gelöscht.

aber ich hab 'halt einfach ein problem mit hardlinern :roll:
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Re: Ein gutes Thema

Beitrag von Vinc » 10.10.2003 22:07:07

Ruhollah hat geschrieben:Für "IMHO", "LOL" und den anderen Kram konnte ich mich noch nie begeistern.
Ich denke IMHO,LOL,ROFL... usw gehören zum Usenet/IRC Slang, sprich sind Abkürzungen und Vereinfachungen für Foren, Newsgroup und Chatsysteme und haben herzlich wenig mit der "normalen" deutschen Sprache im RL zu tun.
(Oder schreit jemand von euch laut "LOL" wenn jemand nen guten Witz erzählt? :wink:)

Diese Begriffe entstanden durch den multilingualen Raum www, irc und konsorten und dienen der Vereinfachung und vielleicht auch ein wenig der Abgrenzung von der "wirklichen Welt".

Diese heutzutage gerade bei Firmen oft benutzten Begriffe wie "Meeting", "(Business) Solution", "Taskforce" usw... sind meiner Meinung nach ein anderes paar Schuhe.

Fazit: Im RL gebe ich dir Recht Ruhollah. Die deutsche Sprache mit Englischen Begriffen unter denen sich keiner etwas vorstellen kann zu überfluten halte ich für weniger sinnvoll und teilweise sogar für störend, aber mein IMO und LOL werd ich zumindest im Netz weiterhin benutzen! :)

Gruß,

Vinc

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Beitrag von Night.Hawk » 10.10.2003 22:48:28

Ich denke auch, das es für jede "Sprache" einen Raum gibt. Wenn wir uns im technischen Bereich, der Wissenschaft usw bewegen, ist das Englische halt startk vertreten. Damit sollte man sich auch abfinden, da es hier sehr international zu geht.

Was mich allerdings auch sehr stört, sind die in der Umganspsrache und in der Geschäftswelt gebräuchlichen verdeutschungen.

Neulich habe mit ner Werbeagentur telefoniert. Der Gesprächsprartner hat es glatt geschafft, das ich nur die häfte von dem, ohne ein zweitest oder drittes nachdenken, verstanden habe.

Das, finde ich, muß nicht sein! Wir leben hier ind deutschland und wenn ich ganz normale geschäftsbeziehungen zu meinen Kunden oder lieferanten pflege, rede ich mit denen ganz normales deutsch und vermeide fremdsprachige ausschweifungen. das hat mir bisher nie geschadet und eher vorteile gebracht.

Jeder sollte, so denke ich, sehen, wie weit er mit seinen sprachgewohnheiten kommt. Fällt er damit auf den bauch, merkt er es hoffentlich und passt sich der situation an. Ein IMHO beim gespräch mit nem Zeitungsverkäufer kann halt zu unverständnis führen :D

Wie man sieht, kann man auch texte in deutsch verfassen, ohne eine abkürzung zu benutzen.
War das nu so schwer zu lesen?
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Beitrag von jogix » 11.10.2003 13:05:11

Hi,

ich verstehe irgendwie nicht so ganz, wie Ihr in diese Schiene der Diskussion abgleiten konntet. Die eigentlich Frage war doch die, wieviel dieser Neu-Deutschen (Englische) Begriffe wir benutzen und keine Diskussion darüber, ob es sinnvoll oder gut ist.

Und sobald es an Punkte wie CPU, RAM, Client/Server usw. geht, hört es bei mir auf. Dies sind nun mal Fachbegriffe und sollten auch als solche stehenbleiben und meiner Meinung nach auch keinerlei Diskussionsbedarf bilden. Vor zehn Jahren noch hat sich jeder damit profiliert, möglichst viele Fremdwörter auf Latein basierend zu nutzen, da gab's solche Diskussionen und Entgleisungen nicht. Hier wird voll auf die eingedeutschten englischen Begriffe eingedroschen, wenn aber aus dem lateinischen kommende Framdworte benutzt werden, ist das ganz normal. Niemand regt sich über Begriffe wie Inkosistenz, humanitär, usw. auf. Ist es nicht einfach menschlich (!), daß man sich mit der Zeit an irgendetwas gewöhnt, das übernimmt, ohne sich weiter Gedanken drüber zu machen, aber sich gegen neues wehrt?! Wer macht das nicht so?

Und viele, die völlig unverständlich reden, nur mit den wildesten Fremdworten und neudeutschen Begriffen, wissen meiner Meinung nach bei den meisten die tatsächliche Bedeutung nicht und versuchen Halb- oder Unwissen hinter schönen Worten zu verstecken, damit jeder Gesprächspartner denkt, sie seien die absoluten Helden und vertuschen damit die Unfähigkeit. Aber das ist ein anderes Thema und soll hier nur zum Nachdenken, nicht zum Diskutieren anregen.

Viele Fachbegriffe basieren eben auf einer Framdsprache (basieren... gelle), z.B. griechisch (siehe insbesondere bei den Geologen und Meteorologen), lateinisch und heutzutage englisch. Und das liegt, wie oben schon mehrfach erwähnt, ganz einfach daran, daß viele neue Begriffe in der sich technologisch schnell entwickelnden Zeit (ja, heute, 21. Jahrhundert) geprägt werden, unterstützt und gefördert durch die neuen Technologien der Kommunikationsmedien, wie Telefon, Internet, etc., die eine schnelle, effiziente und kostengünstige Kommunikation auch über Länder- und Kontinentgrenzen hinweg ermöglichen. Große Unternehmen bleiben nur am Markt bestehen, wenn sie international (oder global, wie es gerade aktuell ist *g*) agieren, mit Mitarbeitern aus aller Herren Ländern und eben auch ihre Produkte überall vermarkten. Nun ist Englisch die irgendwann mal gewählte Weltsprache und entsprechend ist auch die Kommunikation zwischen verschiedenen Nationalitäten in eben dieser Sprache.
Hinzu kommt, daß eben gerade die Computerbranche zum einen schwerpunktmäßig aus englischsprachigen Ländern stammt, zum anderen dort schnell der internationale Markt erobert wurde, wen wundert es da, daß die Fachbegriffe nicht mehr wie früher durch Latein oder Griechisch, sodern Englisch geprägt werden.

Nun bin ich weder Germanist noch Sprachwissenschaftler, habe vielleicht einige Punkte unsauber dargestellt, nicht gerade die deutlichsten Beispiele gebracht, doch denke ich, habe ich den Tatbestand der sich weiterentwickelnden Gesellschaft inmitten der Globalisierung einigermaßen ansprechen können. Das sind doch Dinge, die eigentlich jedem von uns klar sein sollten. Daher verstehe ich hier die Auseinandersetzung auf der Ebene, wie sie geführt wird, nicht wirklich. Und die Frage, ob Abkürzungen, basierend auf Deutsch oder Englisch, im Internet Sinn machen oder nicht, ist doch eine ganz andere Diskussion, die zumindest mit der ursprünglichen Fragestellung wenig zu tun hat.

Und um nun noch auf die ursprüngliche Fragestellung einzugehen, ja, ich benutze Fremdwörter und Fachbegriffe, egal aus welcher Sprache, da sie meist kurz und prägnant den Sachverhalt ausdrücken. Natürlich achte ich an dieser Stelle auch immer darauf, wer mein Gegenüber ist, denn einem Maurer muß ich wohl nicht mit den wildesten Begriffen ankommen -- scließlich will ich auch verstanden werden, und genau darin besteht die Kunst der Kommunikation.

Da liegt doch das heutige Problem. Gerade im Kommunikationszeitalter nimmt doch die Kommunikation ab, jeder versucht sich schön darzustellen, niemand will verstanden werden oder versucht den anderen zu verstehen.

However, ich halte jetzt besser die Finger still, bevor ich mich zusehr in der Problematik der heutigen Gesellschaft ergieße.
cheers,
Jochen
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Six
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Beitrag von Six » 11.10.2003 13:57:26

So, nochmal etwas versöhnlicher zu dem Thema. Anscheinend sehen 3/4 der df.de Foren Benutzer kein Problem in der Verwendung englischer Akronyme, wahrscheinlich auch keines in der Verwendung englischer Fachbegriffe. Die folgende Diskussion entzündete sich ja an der Einbringung des Problemkomplexes "Verunreinigung der deutschen Sprache insgesamt". Da dies Smalltalk ist und Threads sich auch gerne mal dynamisch entwickeln , denke ich, geht das schon in Ordnung. Zurück zum Thema.

Wenn sich Leute mit eigenartigen Wortkonstruktionen ihre eigene Aufgabe (nämlich etwas zu verkaufen) erschweren wollen, bitte schön. Ich muß ja nichts von denen kaufen.
Umfragen wie die Endmark-Studie werden ja nicht umsonst gemacht. Endmark ist eine Werbefirma und daran interessiert, was seine Kunden brauchen, um möglichst viele Kunden anzusprechen. Englische Slogans (Aufhänger? Schlagsätze? VDS, hilf' mir!) bringen es anscheinend nicht, also wird zumindest Endmark Firmen, die in Deutschland werben wollen, abraten ihre Produkte und Slogans auf Englisch anzupreisen. Markt in aktion... das Problem wird sich legen, wenn wirklich eine Mehrheit der Kunden damit nichts anfangen kann. Meinetwegen sollen Interessengruppen wie der VDS Briefe schreiben und Demonstrationen vor Firmenzentralen abhalten, aber sie sollen nicht solchen Humbug verzapfen:
VDS hat geschrieben:Wir kämpfen für mehr Selbstachtung und Würde aller Menschen, die Deutsch als Muttersprache haben [...]
Sowas bringt mich auf die Palme, meine Würde und Selbstachtung sind in Ordnung und ich habe dem VDS keinen Auftrag erteilt mich zu vertreten. Das ist anmaßend und suggeriert Bevormundung. Nein danke.

Betreffs der unverständlichen Kommunikation. Sagt es den Leuten. Wenn ich etwas nicht verstehe, und das kommt oft genug vor, dann sage ich das meinen Gesprächspartnern. Manchmal erntet man dafür blöde Blicke, weil man einen fundamentalen Begriff nicht kannte. Aber meistens geraten die Benutzer in Erklärungsnot, selbst wenn sie ziemlich genau wissen, was sie meinen. Wer ist hier also der Depp?
Die Sesamstraße hatte das seinerzeit gut erfasst: Wer nicht fragt, bleibt dumm... und die Gesprächspartner bekommen ein deutliches Signal, daß ihre Kommunikationsfähigkeit vielleicht doch nicht so groß ist, wie sie sich das ausgemalt haben.

"Ich gehe jetzt mal darüber - und ich weiß nicht wieso." Dilberts Chef.

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weedy
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Ich hätte eine neue Abkürzung anzubieten:

Beitrag von weedy » 12.10.2003 16:47:41

Ich hätte noch eine neue Abkürzung anzubieten:

MFAB: 'my flowers are beautiful'

Heisst ungefähr soviel wie: 'Ich kann kein Englisch'.

Frei nach: Le gendarme a new york

http://ffm.junetz.de/members/defunes/showfilm-22.html
http://www.bseendvd.nl/shop/showproduct/3284


weedy.

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