Berufliche Orientierung.

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inoyon
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Berufliche Orientierung.

Beitrag von inoyon » 04.07.2013 05:45:49

Hallo an alle,

ich bin aus Niedersachsen und habe dieses Jahr meinen BA in Architektur gemacht. Dieser Beruf ist sehr vielseitig und nicht immer zwingend
mit dem Bauwesen verbunden. Nun bin ich mit Linux seit paar Jahren unterwegs und habe einfach enormen Spaß an der ganzen IT-Sache. Bin jetzt dabei C# zu lernen, da diese Programmiersprache von vielen CAD-Programmen für Plugins verwendet wird. Java wird bald folgen. Oft lese ich überall, dass die Programmiersprachen C#,C++ und Java, vor allem in der Industrie sehr gefragt sind. Mir macht der ganze Programmierkrams einfach sau viel Spass und ich möchte es mal professionell machen. Problem ist, dass die enorme Vielfältigkeit/Einsatzbereich es mir schwer macht, sich einem bestimmten Thema intensiv zu widmen. Mir ist natürlich klar, dass dazu Zeit nötig ist und ich wahrscheinlich hinzu entsprechende Zertifikate brauchen werde. Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden :) Ich überlege mich um ein Praktikum zu bewerben, doch in welcher Branche? Daher habe ich ein paar Fragen an die erfahrenen Profis unter euch, die mir den Einstig ein wenig erleichtern könnten:

Welche Programmiersprachen sind gerade besonders in welcher Branche gefragt?
Wo werden Linux-Anwender besonders gefragt/geschätzt? (wäre ein Traum mit Debian arbeiten zu dürfen...)
Wie sieht es bspw. in der Werbebranche für Programmierer aus? (TYPO 3, PHP, SQL...)
Welche Branche würde es vielleicht erlauben, einen Teil der Arbeit zu Hause machen zu können?
(habe bald jemanden zu Hause, den ich ein wenig pflegen muss [übrigens trotz des hohen Alters, Debian auf dem Rechner XD])
Was würdet ihr mir sonst noch empfehlen?

Manch einer wird diese Fragen befremdlich finden, doch ich habe wirklich keinen Einblick in die reele IT-Welt da draußen (kein Gefühl), auch wenn ich ein glühender Linux-User bin.

Freue mich über Ratschläge. Schönen Gruß :)
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Dot
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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von Dot » 04.07.2013 08:41:19

Hallo ,

hier meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema.
Wenn du das ernstlich betreiben möchtest und wirklich etwas am Ende dabei herauskommen soll investiere noch einmal die drei Jahre
und mache eine Studium. Einfach mal so Programmieren zu lernen (aus Büchern oder Online - Kursen etc.) ist zwar nett, aber macht in meinen Augen aus beruflicher Sicht keinen Sinn.
Z.z. sieht es so aus, dass SAP, JEE und C++/C# Entwickler gesucht werden.
Hier hat man es dann aber nicht mehr mit "ein wenig Programmieren" zu tun sondern arbeitet an ausgewachsenen Systemen/Software-Architekturen wo das beherrschen einer Programmiersprache zu den Grundlagen zählt die sowieso erwartet werden, aber definitv keim Heraustellungsmerkmal sind. Wenn du dich hier mit "Zertifikaten" aus einer Abendschule bewirbst kannst du es gleich vergessen.Der Großteil dieser ganzen "Zertifikate" sind i.d.R. absolut Sinnlos.
In den Firmen in denen ich bisher gearbeitet hatte interessierte das die entsprechenden Stellen herzlich wenig.
Es zählt in erster Linie was du kannst und was du gemacht hast. Ein Kurs aus der Abendschule reicht hier nicht.

Der Text soll dich in keinem Fall abschrecken, sondern ermutigen die Sache richtig anzugehen. Also ein Studium oder eine Ausbildung
im entsprechenden Bereich. Wichtig ist es aber auch hier so viel Projekterfahrung wie möglich zu sammeln.

Und ... bevor ich jetzt geschlagen werden :) ... natürlich gibt es viele Quereinsteiger mit tollen Jobs in diesen Bereichen.
Die meisten davon sind aber schon von der Pike an dabei und kennen sich verdammt gut aus. Das sollte man nicht ausblenden. Die haben
ihr Wissen nicht von heute auf morgen erlangt sondern sich über viele Jahre erarbeitet.

Hier eine kleine Marktübersicht was gerade so gesucht wird.: http://www.projektwerk.com/de/blog/it/c ... rktmonitor

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute und Mut für deine weiteren Entscheidungen ...

Viele Grüße
dot
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ChoMar
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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von ChoMar » 04.07.2013 09:13:05

Ein Architekt mit Zusatzqualifikationen in diesem Bereich sieht allerdings schon wieder ganz anders aus.
Ich denke, da interessieren sich doch schon einige Leute für. Inklusive diverse SAP-Integratoren.
Linux und Windows laufen bei mir zusammen. Ich zocke halt gerne.

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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von uname » 04.07.2013 09:40:14

Ich wollte dir noch mit auf den Weg geben, dass Programmierung und Betriebssysteme zwei vollkommen verschiedene Dinge sind. Ich habe einige Bekannte welche sehr gerne während des Studiums unter Linux programmiert haben. Im heutigen Arbeitsumfeld programmieren sie jedoch ausschließlich mit windowsbasierten Entwicklungsumgebungen. Auch wirst du wohl im Bereich Architektur kaum Software auf Linux-Basis finden. Für die meisten ist und bleibt Linux eben ein Hobby, da kommerzielle Anwendungen eher für Windows programmiert werden.

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inoyon
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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von inoyon » 04.07.2013 13:46:04

Vielen Dank für das Interesse erstmal,

@Dot: genau sowas wollte ich hören, dh. eine ehrliche Meinung von jemandem, der in dem Bereich erfahren ist. Was anderes nützt mir nicht :) Ich will mir keine Illusionen machen und Zeit verschwenden. Ich überlege seit längerer Zeit schon ein Matheamtikstudium mit Nebenfach Informatik zu machen (sei es denn Teilzeit). Nebenbei könnte ich mich in größeren Architekturbüros an irgendwelchen Plugins unter C# und Datenbanken versuchen. Unter den Archis sind es nur äußerst wenige, die sich für diese Materie überhaupt interessieren, dh. könnte es eine interessante Nische für mich sein. (Ich weiß hinzu, wie diese Spezies 'tickt' und der Arbeitsmarkt ist für uns ohnehin desaströs...)

@ChoMar: Ja, in diese Richtung denke ich auch, dh. an der beruflichen Qualifikation festhalten und erweitern. Sei es sogar durch ein Zweitstudium.

@uname: Das ist mir schon klar. :) Hätte nur sein können, dass ich vielleicht von einem Bereich einfach nichts weiß. Aber Linux muss auch nicht zwingend notwendig sein.....

Für weiteren Senf bin ich weiterhin offen :)
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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von hikaru » 04.07.2013 14:18:56

Falls du Interesse hast Vollblutprogrammierer zu werden (mit Studium) könnten dir deine Erfahrungen im Bereich Architektur Türen öffnen, falls du vor hast eben solche Software zu programmieren. Ich vermute der Markt ist klein, aber die Anforderungen sehr speziell.

Ein Problem das bei Softwareentwicklung oft auftaucht ist, dass Entwickler und Kunde nicht die selbe Sprache sprechen. Ein Programmierer der wirklich was von Architektur versteht bzw. ein Architekt der tatsächlich programmieren kann, könnte diese Lücke schließen. Ähnliche Konstellationen findest du in vielen Bereichen und das schlägt sich seit einiger Zeit auch in entsprechenden Studiengängen nieder:
Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik, Bioinformatik ... du wärest dann also ein Architekturinformatiker.

Mit Linux hast du dann angesichts der Marktsituation allerdings wenig zu tun. (Ich würde mich freuen, diesen Satz in fünf oder zehn Jahren revidieren zu müssen. ;-) )

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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von joahlen » 05.07.2013 15:11:21

hikaru hat geschrieben:...
Mit Linux hast du dann angesichts der Marktsituation allerdings wenig zu tun. (Ich würde mich freuen, diesen Satz in fünf oder zehn Jahren revidieren zu müssen. ;-) )
So wie die Entwicklung zur Zeit läuft (Tablets, Telefone, SecureBoot, geschlossene Systeme, systematisches "runterschreiben" des klassischen PC) steht dann da:

"Mit Linux hast du dann angesichts der Marktsituation allerdings GAR NICHTS zu tun..."

Leider

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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von inoyon » 28.08.2013 01:06:04

@hikaru: das ist eine gute idee, es mit dem fach zu verbinden.

wie ist eigentlich die nachfrage bei linux-administratoren? genauer gesagt, linux-server. ich habe mir ein wenig literatur besorgt und bin fleißig.. :)
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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von Lord_Carlos » 27.03.2017 16:49:26

Erfahrungen aus meinem Berufsnetzwerk:
Banken: Java und C#
Gesundheitswesen: Java

Beides sehr sehr hoch gefragt. Wir haben auch gerade Probleme frische Programmierer einzustellen. Uniabschluss ist nicht notwendig, habe ich selber nicht. Aber dafuer ein Bachalor von einer art Berufshochschule die sich mehr aus Praktische orientiert. Kein plan ob es sowas in Deutschland gibt.

Wir suchen auch Tester und Implementierungskonsulenten die in unserem Kernbereich (Gesundheitswesen) gearbeitet haben. Ich nehme an das es aehnliches auch fuer Architekten gibt. Vielleicht kann man so quer einsteigen und gff kann dir die Arbeit bei der Ausbildung weiterhelfen. Z.B. mir werden Java Zertifikate bezahlt.

Einfach "nur" programmieren koennen bis etwas laeuft ist glaube ich nicht gut genug. Das muss auch schoen Programmiert sein. (Clean code) Und wie man im Team arbeitet (Scrum etc.)

Viel glueck.

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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von thoerb » 27.03.2017 16:55:34

@Lord_Carlos, jetzt wurdest du aber aus getrickst. Jetzt sieht es so aus als hättest du die Leiche hervorgeholt.

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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von Meillo » 27.03.2017 17:13:22

thoerb hat geschrieben:@Lord_Carlos, jetzt wurdest du aber aus getrickst. Jetzt sieht es so aus als hättest du die Leiche hervorgeholt.
Stimmt. Das ist ungluecklich. Es war ein Spammer, dessen Beitrag von KBDCALLS wegmoderiert wurde.
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Re: Berufliche Orientierung.

Beitrag von KBDCALLS » 27.03.2017 17:46:49

Ich werd das mal hier schließen
  1. Ist der Ursprung des Threads schon ca. 4 Jahre her
  2. Hat sich der Threadersteller seit Anfang 2015 nicht mehr angemeldet.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

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