Novell kauft SuSE

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 05.11.2003 06:57:32

Stefan Pitz hat geschrieben:Für mich klingt das so, als ob Novell versucht gegen MS anzustincken. Das die damit auch Geld verdienen wollen ist klar, warum auch nicht? Wenn es dadurch ein zweites Unternehmen wie IBM gibt, das sich gegen die "Monopolstellung" von MS wendet, finde ich das OK.
Ich finde, dass es nicht primär darum gehen sollte, ob irgendeine Firma gegen Microsoft anstinkt oder nicht. Microsoft hat ein Betriebssystemmonopol und das ist schlecht. Hätte aber beispielsweise IBM ein Monopol mit OS/2 oder was auch immer, fände ich das ebenso schlecht. Es geht hier viel mehr, um eine gesellschaftlich-politische Entscheidung: Wird sich freie Software gegenüber propertierärer Software durchsetzen oder nicht? Microsoft wird wie jedes Imperium früher oder später fallen - allein schon weil es Programmiersprachen wie JAVA gibt und in Zukunft wahrscheinlich immer mehr plattformunabhängig programmiert wird. Doch die große Frage bleibt, was es zu Fall bringen wird. Eine Firma, die ein technisch besseres properietäres Produkt auf den Markt bringt oder eine revolutionäre Idee, eine Community, die es mit freier Software zu Fall bringt, ohne irgendwelche Gewinninteressen, ganz im Geist der zunehmenden Aufmerksamkeitsökonomie.
Im grunde ist es mir persönlich egal, welche Oberfläche dadurch nen Schub bekommt, habe mich eh auf wmaker eingeschossen.
Ich denke, dass KDE momentan die ausgereifteste und für Einsteiger und Windows-Umsteiger am leichtesten zu bedienende Oberfläche darstellt.
Das einzige wirkliche problem sehe ich darin, das die breite Masse, die sich nicht mit GPL und allem was dazugehört auskennt, den Eindruck bekommt, SuSE/Linux ist wie MS, nur nen anderer Name für nen OS, das von einem großen Konzern vermarktet wird.
Gerade aber in den Medien wird im Zusammenhang mit GNU/Linux eigentlich immer betont, dass dies ein quelloffenes System sei, das auch frei kopiert werden darf.
Ich denke, hier sollte in der breiten Masse aufklärung betrieben werden, damit mehr verstehen, was GPL bedeutet. Dann kann SuSE/Novell Geld verdienen, die Idee Linux / GPL / OpenSorce usw bekommt keinen falschen, schalen nachgeschmack und wir können uns in ruhe mit Debian beschäftigen :)
Ack.
Zuletzt geändert von Hackmeck am 05.11.2003 09:33:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: An Iny 500 und andere

Beitrag von Hackmeck » 05.11.2003 07:06:28

aprodigy hat geschrieben:--- Heise said...

Novell sieht in Zukunft Open Source eine immer wichtige Rolle einnehmen. Das Unternehmen werde sein Geld nicht mit dem Verkauf proprietärer Software, sondern mit Wartung und Support verdienen. Auch die eigenen Nterprise Services für Linux sollen in einer Open Source Edition erscheinen, betonte Stone. Bei der Weiterentwicklung wolle man mit der Open-Source-Community kooperieren.
Hört sich sehr vielversprechend an. Zum gleichen Thema:

"[...] Novell kümmert sich ab sofort um Open Source und geht Linux von allen Seiten an. Bereits die zur Brainshare als Beta-Version verteilte Netware 6.5, Codename Nakoma, wird mit den Open Source-Programmen Apache, MySQL, Tomcat sowie den Scripting-Umgebungen Perl und PHP ausgeliefert. Außerdem wurde J2EE in diese Netware integriert.

In die Vollen soll es dann mit Netware 7 gehen, Codename Uinta, die für 2004 erwartet wird: diese Version enthält neben dem Netware-Kernel einen Linux-Kernel. "Unsere Kunden sollen wählen können, ob sie mit Linux arbeiten oder bei Netware bleiben", erklärte Jack Messmann. "Ob Messaging, ob Ressourcen-Management oder die bekannten Datei- und Druckdienste, alles wird für Linux und Netware parallel verfügbar sein", behauptete Novell-Vize Chris Stone. Dafür erhielt er von den versammelten Entwicklern großen Applaus.

Als echte Open-Source-Firma möchte sich Novell der Community mit einer offenen Entwicklungsplattform unter forge.novell.com präsentieren, auf der der Novell Nsure UDDI Server mit allen Sourcen und Tools zur schöpferischen Arbeit bereitgehalten wird. "Wir glauben, dass das Identity Management beim UDDI-Standard ein wichtiges Anliegen der Linux-Community ist, das wir unterstützen wollen", begründete Jack Stone den Entschluss und bekam dafür reichlich Lob von Bruce Perens, stellvertretend für die Open Source-Community. 'Mit der Entscheidung, den UDDI-Server unter der richtigen OS-geprüften Lizenz freizugeben, zeigt Novell, dass sie gute Staatsbürger unserer Gemeinschaft der quelloffenen Entwickler sein wollen.' [...]"

Mehr: http://www.heise.de/newsticker/data/anw-14.04.03-007/

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Beitrag von BeS » 05.11.2003 09:31:24

Hallo,
Hackmeck hat geschrieben: Gerade aber in den Medien wird im Zusammenhang mit GNU/Linux eigentlich immer betont, dass dies ein quelloffenes System sei, das auch frei kopiert werden darf.
Ich finde das man in den Medien davon überhaupt nichts höhrt.
Es geht ja gerade wieder ein Medienhype durch das Land und was ich da gehört habe, dass hört sich in meinen Ohren garnicht gut an. Im Prinzip wird alle weggelassen was auf Freiheit und die Philosophie hindeutet.
Da wird über Linux geredet, ein komplettes Betriebssystem was Linus seit 1991 entwickelt haben soll (Kein Wort von GNU, was die politische und philosophische Bewegung ausmacht). Frei wird eigentlich immer in der Bedeutung von 'frei Bier' verwendet und es wird immer proprietäre Software angepriesen, wo bleibt das der Gedanken von Freier Software? Wenn es um Lizenzen geht habe ich jetzt sogar schon gehört das Linux im Gegensatz zu Microsoft ohne einer Lizenz daher kommt und so jeder damit machen kann was er will.

Also ich weiß nicht wo ich in den Medien eine Aufklärung zum Thema GNU/Linux und freier Software finden soll....
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Beitrag von BeS » 05.11.2003 09:35:55

Hallo,
Stefan Pitz hat geschrieben: Im grunde ist es mir persönlich egal, welche Oberfläche dadurch nen Schub bekommt, habe mich eh auf wmaker eingeschossen.
für mich spielt es auch keine große Rolle. Allerdings muß man aus der Sicht von KDE schon sagen, dass da eine große Unterstützung und der größte 'KDE-Verbreiter' wegbrechen würde.
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Beitrag von flyboy » 05.11.2003 09:48:13

Ich denke Novell hat(hatte) ein echtes Problem für die Zukunft, da es ihre Kernsoftware nicht mehr brauchen wird - somit braucht man dringend eine Neues Zukunftsprodukt. Man hat Linux gewählt und logisch sich das Knowhow gekauft - SUSE -.

Nun d.h. für mich Novell sieht Linux in Zukunft als Einnahmensquelle so wie andere IBM, SUN etc. da ist doch gut oder?

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Beitrag von Steffen » 08.11.2003 10:36:52

Novell war der große Verlierer beim Aufstieg von Microsoft und ich denke, wenn sie nicht ganz dumm sind haben sie daraus etwas gelernt. Techniken wie NDS arbeiten schon heute perfekt mit OpenSource Produkten wie OpenLDAP zusammen und Novell wird dies verstärkt nutzen und dabei zwangsläufig an die GPL oder andere OpenSource Lizensen gebunden sein.

Ähnlich wie Apple bietet sich meiner Meinung nach Novell hier die letzte Chance den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen. Firmen erkennen wieder mehr und mehr, was sie mal an Novell hatten, insbesondere einen Hervoragenden Support und ein sehr stabiles Netzwerk.

Mit SuSE hat Novell meiner Meinung nach einen exzellenten Griff getan, nicht das ich SuSE hier in alle Höhen loben will aber sie haben einen ausgeprägten Geschäftsinn was Linux in Unternehmen angeht und einige nahmhafte Migratrionen in ihrer Referenzliste.

Ich denke, dass dieser Kauf für Linux im Serverbereich nur gute Seiten haben kann, aber ich denke kaum, dass Novell sich sehr für die Client Seite interessiert, die wird wahrscheinlich weiterhin stark in den Händen von SuSE liegen.

Linux lebt auch von solchen "Bündnissen" und daher einfach mal abwarten, nagativ war's bestimmt nicht.

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