Ausrichtung des Freien Magazins - Linux & Open Source

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ViNic

Ausrichtung des Freien Magazins - Linux & Open Source

Beitrag von ViNic » 08.08.2016 19:11:56

Die Aktion finde ich super. Persönlich finde ich es eines jedoch Schade, bzw. eher unklar. freiesMagazin ist neben OpenSource eher ein Linux-Magazin. Ich nutze zwar Linux und das auch gerne, aber Linux im Allgemeinem interessiert mich nicht wirklich. Ich nutze verschiedene Betriebssysteme, wie Windows und OSX und vor allem natürlich Software. So nutze ich OpenSource-Software die es glücklicherweise für alle Systeme gibt. Und natürlich auch OpenSource-Software die es nur (leider) für ein einziges System gibt, dafür aber die halt richtig gut ist. Auch beschäftige ich mich zb. mit solchen Themen, OpenSource-Software selber zu kompilieren und zb. auf andere Systeme zu bringen. So wurde zb. Digikam ab Version 5.0 auch für Windows und OSX einfacher zugänglich gemacht. Grund genug für mich, man das Digikam auf OSX zu übersetzen und vielleicht auch mithelfen usw.

Ich finde es also Schade, wenn freiesMagazin sich zwar mit OpenSource beschäftigt, aber sich eher doch auf Linux versteift.

Kann man auch OpenSource außerhalb von Linux vorstellen, was halt auch nichts mit Linux zu tun hat?
Kann man über andere "Ökösysteme" schreiben, die nichts mit Linux zutun haben? Also eher indirekte Verbindungen... irgendwie so :mrgreen:

Ich denke das "freieMagazin" interessanter wäre, wenn es nicht Linux only wäre. Also denke ich für mich so.

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hikaru
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Re: freiesMagazin-Supportaktion

Beitrag von hikaru » 08.08.2016 19:54:47

@ViNic:
Laut Artikelwunschliste würde sich das fM wahnsinnig über jeden Artikel freuen, den du zu BSD beitragen könntest. Man versteift sich da also keineswegs auf Linux.
Warum sich ein Magazin, welches das F von FOSS schon im Namen trägt, aber mit Freier Software auf proprietären Betriebssystemen beschäftigen sollte, verschließt sich mir. Allerdings interessiert man sich auch für Artikel zum Thema "Migration von Windows". Vielleicht könntest du einen schreiben, wie du zu OSX gefunden hast. ;)

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Meillo
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Re: freiesMagazin-Supportaktion

Beitrag von Meillo » 08.08.2016 20:16:50

Hey, schoen so positive Rueckmeldungen zu bekommen!


hikaru hat geschrieben: Warum sich ein Magazin, welches das F von FOSS schon im Namen trägt, aber mit Freier Software auf proprietären Betriebssystemen beschäftigen sollte, verschließt sich mir.
@hikaru: Da geht's mir allerdings anders. Ich habe ViNic Befuerchtung bislang bei fM nie so wahrgenommen, im Gegenteil, hatte ich eher den Eindruck, dass man sehr offen war fuer alles Engagement, das zumindest grob passt. Einige oder gar viele der Spiele, die vorgestellt werden, sind zum Beispiel unfrei ... und diese Artikel werden vom Chefredakteur selbst geschrieben. Der Bezug kommt ueber das Spielen unter GNU/Linux. Warum sollte da die andere Kombination nicht ebenso passend sein: Freie Software auf unfreien Systemen? Sie tut es IMO sogar deutlich eher.
ViNic hat geschrieben: Ich finde es also Schade, wenn freiesMagazin sich zwar mit OpenSource beschäftigt, aber sich eher doch auf Linux versteift.
Auch von einer solchen Versteifung auf GNU/Linux habe ich bislang nichts gemerkt. Der Hauptfokus liegt sicher auf diesem System, aber als Kriterium habe ich das nie wahrgenommen (schon gar nicht, dass andere unixoide Systeme unerwuenscht waeren). Ich persoenlich wuerde mich z.B. fuer die Beschreibung eines Arbeitsplatzes, der anstrebt moeglichst viel freie Software auf Windows einzusetzen, enorm interessieren ... gerade weil das ein Thema ist, ueber das niemand gerne reden will, in der Sorge niedergemacht zu werden. Bloss ist Freie Software ebensowenig eine binaere Sache wie beispielsweise das Energiesparen -- jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein guter.
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Re: freiesMagazin-Supportaktion

Beitrag von ViNic » 08.08.2016 21:16:05

hikaru hat geschrieben:Vielleicht könntest du einen schreiben, wie du zu OSX gefunden hast. ;)
Ich stand im Media-Markt und wollte mir ein robustes Notebook, mit langer Akkulaufzeit, kaufen. Weil ich schon mich lange mit Windows und Linux beschäftigte, wollte ich auch irgendwann mal auch OSX ausprobieren und schließlich nutzte ich die Möglichkeit.

Kennt ihr diesen Witz? Woher weißt du, das dein Gesprächspartner einen Apple nutzt? Er sagt es dir ... :wink:

Aber mal im Ernst. Ersetzt man das Wort Apple zu Linux ... wird es auch nicht "lustiger". :roll:

Was mich wieder zum Thema bringt...
hikaru hat geschrieben: Warum sich ein Magazin, welches das F von FOSS schon im Namen trägt, aber mit Freier Software auf proprietären Betriebssystemen beschäftigen sollte, verschließt sich mir.
Verdient den OpenSource-Software das auf einem proprietärem Betriebssystem läuft, dieses "magische" F nicht? Und wenn es dieses "F" nicht verdient, über was kann das "freieMagazin" den dann wirklich berichten? Sehr viel OpenSource, auch das mit "F", läuft eben auch auf den proprietären Betriebssystemen. Demnach hat das "freieMagazin" nicht wirklich ein Problem. 90% oder mehr aller Themen könnten sie ganz einfach streichen, weil es Thematisch bereits nicht das erfüllt was es sich vornimmt.

Vielleicht habe ich das jetzt ganz falsch verstanden, aber OpenSource ist eben "frei". Jeder kann und darf frei entscheiden und danach handeln, also auch ruhig für proprietäre Systeme entwickeln und es dort auch nutzen.

Ich nutze mehrere Betriebssysteme und dort läuft vieles und auch sehr viel OpenSource. Die OpenSource-Gemeinde an sich ist um vielfaches flexibler, größer und aktiver, multikultureller und offener als die Linux-Gemeinde an sich, was auch nur einen kleinen Teil der OpenSource-Gemeinde darstellt. Aus meiner momentaner Erfahrung sehe ich OpenSource-Software das für viele Systeme entwickelt wird, über gute Entwicklung, Dokumentation, Entwicklerdokumentation, Unterstützung von allen Seiten erfährt. Wogegen OpenSource-Software das zb. allein für Linux zu haben ist, an allen Ecken und Enden "nur vor sich hin siecht". Es fehlt praktisch an allem.

Ich habe zb. für OSX gute Fotoverwaltungssoftware. Da ich als Softwareentwickler auch neben der Arbeit mich weiterbilden und auch mal etwas anderen Code sehen möchte, schaue ich gern OpenSource-Projekte in Bereich Fotoverwaltung an. Ich war sehr angetan davon, als Digikam 5.0 raus gekommen ist, das es für OSX und Windows angekündigt wurde. KDE Abhängigkeiten wurden großteils aufgelöst und so kann es nativ mit wenigen Abhängigkeiten auf OSX und Windows laufen, schließlich ist es das erklärte Ziel eine breitere Nutzerbasis zu erreichen. Digikam war unter OSX auf English, deutsche Übersetzung gibt es nicht (vielleicht doch), mich interessiert auch Qt und C++, was syntaktisch nahe an PHP liegt.

Ich will schauen ob ich vielleicht Übersetzungen beitragen kann, Fehler suchen und Compilieren unter OSX und vielleicht auch die Entwicklung unterstützen kann... also rein in die Projekt Seite und ..... wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das Projekt Digikam schien eher tot zu sein. Webseite ist Lückenhaft und mit toten Links. Doku ebenfalls marode, es gibt bisschen Informationen zu Linux und sonst gähnende Lehre. Andere Projekte die mehr als nur Linux unterstützen sind da durchschnittlich besser gepflegt. Da wurde es mir richtig klar, warum Digikam das reine KDE-Team "verlässt" (laut pro-linux) und sich anderen Systemen zusätzlich öffnet.

Man will ein Teil der echten OpenSource-Gemeinde sein, eben aus der Nische rauskommen und so neue Nutzer und Entwickler finden und das Projekt so retten.

Und genau das würde ich zb. auch darstellen wollen. Die ganze OpenSource-Gemeinde einbeziehen und so mehr Facetten bilden. Also ich finde, diesen Weg hätte das "freieMagazin" schon längst gehen müssen. Die hätten sicherlich mehr interessante Beiträge. Hoffe es zumindest.

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hikaru
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Re: freiesMagazin-Supportaktion

Beitrag von hikaru » 08.08.2016 22:23:54

Meillo hat geschrieben:@hikaru: Da geht's mir allerdings anders.
ViNic hat geschrieben:Ich stand im Media-Markt und wollte mir ein robustes Notebook, mit langer Akkulaufzeit, kaufen. Weil ich schon mich lange mit Windows und Linux beschäftigte, wollte ich auch irgendwann mal auch OSX ausprobieren und schließlich nutzte ich die Möglichkeit.
Ich muss wohl mal meinen Ironiegenerator neu starten. ;)
So bierernst meinte ich das gar nicht, denn auch ich sehe keine Versteifung in irgendeine Richtung.
ViNic hat geschrieben:Kennt ihr diesen Witz? Woher weißt du, das dein Gesprächspartner einen Apple nutzt? Er sagt es dir ... :wink:

Aber mal im Ernst. Ersetzt man das Wort Apple zu Linux ... wird es auch nicht "lustiger". :roll:
Ich habe eigentlich immer nur dann gesagt, dass ich Linux nutze, wenn mich jemand direkt darauf angesprochen hat (entweder selber Linuxer; oder warum mein Desktop so "komisch" aussieht; oder warum ich überhaupt keine Peilung von Windows habe, obwohl ich doch ständig mit Computern rumfuhrwerke und wohl irgendwie auch Ahnung habe).
Und trotzdem würde ich mich als ideologisch ziemlich gefestigten Freie-Software-Anhänger betrachten (aber nicht als FSF-Anhänger). Nur muss ich mir diese feste Überzeugung eben im Alltag nicht auf die Stirn tätowieren.
ViNic hat geschrieben:Verdient den OpenSource-Software das auf einem proprietärem Betriebssystem läuft, dieses "magische" F nicht?
Ich tue mich ein bisschen schwer damit, wie du hier Open Source und Freie Software vermengst. Das sind zwei grundlegend unterschiedliche Herangehensweisen an teils sogar unterschiedliche Probleme, die nur für gewöhnlich zum selben Ziel führen.
Ich fände es einfacher, wenn du klar machst, über welchen Begriff du eigentlich gerade redest.
ViNic hat geschrieben:Man will ein Teil der echten OpenSource-Gemeinde sein, eben aus der Nische rauskommen und so neue Nutzer und Entwickler finden und das Projekt so retten.

Und genau das würde ich zb. auch darstellen wollen. Die ganze OpenSource-Gemeinde einbeziehen und so mehr Facetten bilden. Also ich finde, diesen Weg hätte das "freieMagazin" schon längst gehen müssen. Die hätten sicherlich mehr interessante Beiträge. Hoffe es zumindest.
Gerade hier wird diese Vermengung problematisch. Wenn das fM sich so nennt weil es sich der FSF näher sieht als der OSI, dann wäre die Einbeziehung der ganzen OS-Gemeinde eher hinderlich, denn OS wird auf Seiten von FS teils als kontraproduktiv angesehen. [1]
Auf Seiten von OS wird das Aufwerfen dieses Problems oft als ideologische Verbohrtheit wahrgenommen, nicht (nur) weil es gegen einen selbst gerichtet ist, sondern weil sich in der Philosophie von OS dieses Problem gar nicht stellen kann.
Von ihren jeweiligen Standpunkten aus haben dabei beide Seiten recht.


[1] https://www.gnu.org/philosophy/open-sou ... nt.en.html

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Re: freiesMagazin-Supportaktion

Beitrag von Meillo » 08.08.2016 22:40:32

Dieser Thread ist fuer eine Unterstuetzungsaktion da. Hier soll Energie entstehen, gebuendelt und verstaerkt werden. Ich faende es schade, wenn dieses Potenzial fuer eine unproduktive Diskussion geopfert wird.


Koennte bitte ein anderer Mod hier geeignet abtrennen bzw. moderieren?
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Re: Ausrichtung des Freien Magazins - Linux & Open Source

Beitrag von Saxman » 09.08.2016 08:19:51

Ich hab die Diskussion mal so ausgegliedert, dass der Kontext erhalten bleibt. Ich hoffe das ist den Beteiligten in der Form genehm..
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Re: Ausrichtung des Freien Magazins - Linux & Open Source

Beitrag von KaiW » 12.08.2016 03:54:25

Die Ausrichtung von freiesMagazin ergibt sich aus der Summe der Autoren und ihrer Artikel. Die meisten unserer Autoren scheinen Linux zu verwenden, daher gibt es sicher auch mehr Artikel darüber zu finden. Wir veröffentlichen auch gerne Artikel zu BSD oder anderen Betriebssystemen. Wir nehmen zwar auf unserer Webseite explizit auf "Freie Software" Bezug, ich kann mich aber (aus den letzten Jahren) an keinen Fall erinnern, wo ein Artikel abgelehnt wurde, weil er sich zwar mit Open-Source-Software beschäftigt, sich aber nicht den Idealen der Freien Software Foundation beugt.

Sprich: Wir veröffentlichen, was uns die Autoren schicken; das worüber sie schreiben möchten.
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Re: Ausrichtung des Freien Magazins - Linux & Open Source

Beitrag von KaiW » 12.08.2016 03:58:20

Nebenbei finde ich es toll, dass ihr über freiesMagazin diskutiert. Wir heißen jedes Feedback willkommen. Wenn uns der eine oder andere Kommentar aus diesem Forum auf unserer Webseite, oder als E-Mail erreichen würde, wäre das natürlich auch sehr schön, da wir diese dann als Leserbriefe veröffentlichen könnten.
Redaktør, freiesMagazin

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