Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

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Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von MSfree » 17.08.2016 11:35:07

hikaru hat geschrieben:Zum Thema Selbstbau und 4k-Video:
Naja, das sollte man doch sehr stark relativiert betrachten.

Das Auflösungslimit des Auges für FullHD (1920x1080 Pixel) liegt etwa bei einer Betrachtungsentfernung, die dem 1.5-fachen der Bilddiagionale entspricht. Ein 50-Zoll Bildschirm (1.27m Diagonale) sollte also aus nicht mehr al 1.9m Entfernung betrachtet werden, um überhaupt noch FullHD auflösin zu können. Bereits bei rund 3.8m Entfernung kann das Auge nur noch 960x540 Pixel auflösen, was weniger als die Standard-PAL-Auflösung ist.

Bei 4k halbiert sich die Entfernung nochmals, der 1.27m Bildschirm bringt also nur dann etwas, wenn man nicht weiter als 95cm davon entfernt sitzt.

Meiner Meinung nach ist 4k ein Hype ohne praktischen Nutzen. OK, wer Geld dafür ausgeben will, soll das von mir aus tun. Aber meiner Meinung nach ist selbst FullHD schon mehr als das Auge bei normaler TV-Sofa-Entfernung auflösen kann und somit eigentlich schon ein Overkill.

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Re: htpc hardware gesucht 2

Beitrag von wanne » 17.08.2016 12:30:03

MSfree hat geschrieben:Ein 50-Zoll Bildschirm (1.27m Diagonale) sollte also aus nicht mehr al 1.9m Entfernung betrachtet werden, um überhaupt noch FullHD auflösin zu können. Bereits bei rund 3.8m Entfernung kann das Auge nur noch 960x540 Pixel auflösen, was weniger als die Standard-PAL-Auflösung ist.
Wo hast du das her?
Meine Eltern haben nen 40'' Fernseher und gucken in ca. 5m Abstand. Meine Mutter ist auf einem Auge blind (Was heißt, dass das Auflösungsvermögen auf einen Bruchteil zurück geht.) und kann trotzdem ziemlich instantan erkennen ob da DVB-T oder DVB-S läuft.

Btw. Die Rechnungen, die rechnen, was ein Auge sehen kann sind ziemlich sinnlos.
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Re: htpc hardware gesucht 2

Beitrag von Lord_Carlos » 17.08.2016 15:40:47

Ich muesste mit mir selber mal ein Blind test machen, waere interessant.
Aber bei ~2,5m Entfernung kann ich immernoch ein Schwarzen Pixel auf weisen hintergrund erkennen. (24zoll @ full HD) Die Formel die irgendwo im internet herumgeistern wurde meines Wissen mal entkraeftet.

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Re: htpc hardware gesucht 2

Beitrag von MSfree » 17.08.2016 16:06:39

Lord_Carlos hat geschrieben:Aber bei ~2,5m Entfernung kann ich immernoch ein Schwarzen Pixel auf weisen hintergrund erkennen.
Das ist klar.

Wenn du aber 2 schwarze Pixel auf dem weißen Hintergrund anzeigen läßt, die nur durch ein weißes Pixel voneinander getrennt sind, wirst du aus 2.5m Entfernung nicht mehr unterscheiden können, ob das ein oder zwei Pixel sind.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von Lord_Carlos » 17.08.2016 16:21:26

Unterschied zwischen 1 und zwei pixel sieht man dann immernoch. Also wenn man beide versionen auf einmal sieht.
Blind test wo nur einer gezeigt wird vermute ich das ich nicht sagen kann welche Version mit gezeigt wird.

Edit:
4k HDR, kann man das ummachen zu FullHD mit HDR?
Edit2:
Und hat hier schon jemand HDR TV, Projektor oder Kino ausprobiert? Wenn es so gut ist wie gehyped, dann sehe ich das als Grund an auf 4k umzusteigen (wenn es rentable wird) ~4k EUR fuer ein Projektor ist fuer mich noch etwas .. viel.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von wanne » 17.08.2016 17:00:58

So also hier mal was das Auge so kann:
Auflösung Netzhaut: 120 Millionen Pixel. Davon 6 Mio. in Farbe.
Interessant wäre aber Eigentlich der gelbe Fleck, weil das der Teil ist, mit dem wir scharf sehen. Die Frage ist allerdings, ob wir die Ecken vom Bildschirm noch fokussieren.
Dazu finde ich nichts.
Zum Vergleich: 4K: 8 Millionen Pixel; FullHD: 2 Millionen; 720p 1Mio.; PAL 0.4 Mio.. (Davon für typisches Filmmaterial je ein viertel in Farbe (yuv420). (yuv444 (Alle Pixel in Farbe.) Übersteigt also bei 4k tatsächich unser Auge.)

Die zweite Sache ist, ob das Auge das Optisch mitmacht.
Das maximale Auflösungsvermögen ist

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δφ=arcsin(1.22·λ/d)
Der abstand meiner augen beträgt so ca. 7cm? (Mit dem Meterstab die eigenen augen vermessen tut schlecht.)
Rotes Licht ist bei 700nm. (Für blau wäre es entsprechend besser.)
Der Winkel ist also

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δφ=arcsin(1.22·0.7·10⁻⁶m/0.07m)
=arcsin(1.22·10⁻⁵m)
≅1.22·10⁻⁵
In 5m Abstand sind das dann:

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tan(α)=s/l
s=tan(α)*l
=tan(1.22·10⁻⁵)*5
≅1.22·10⁻⁵*5
≅60*10⁻6=60μm=0.06mm
Zum Vergleich mit dem Fernseher bei 4K:
Unter 40'' und 16:9 bekommt man kein 4K sind ~90cm durch 3840pixel 2.3mm pro Pixel. Haben wir den Faktor 15.

Selbstverständlich sind das nur die physikalischen Grenzen. Was man wirklich sieht dürfte massiv von Übung, Alter und Mensch abhängen.
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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von wanne » 17.08.2016 17:11:05

Lord_Carlos hat geschrieben:4k HDR, kann man das ummachen zu FullHD mit HDR?
Wenn du raubmordkopierst dürfte das kein Problem sein. Aber ich nehme an, legal wird sich für Filme die Kombo h.265,HDR,4K durchsetzen. Wiederholrate ist fraglich oob die bei 25Hz bleiben oder auf 60Hz hoch gehen.
Lord_Carlos hat geschrieben:Und hat hier schon jemand HDR TV, Projektor oder Kino ausprobiert? Wenn es so gut ist wie gehyped, dann sehe ich das als Grund an auf 4k umzusteigen (wenn es rentable wird) ~4k EUR fuer ein Projektor ist fuer mich noch etwas
Kumpel hat einen 5K Monitor. Ich sehe den Unterschied zu 1080p im Moment nicht.
Aber ich habe auch beim Umstieg von PAL auf HD den Unterschied nicht gesehen. Heute stört es mich extrem, wenn ich DVD-Kontent sehe.
Ähnliches gilt für die Wiederholrate: Den unterschied zwischen 25Hz und 30Hz habe ich lange nicht gesehen. Er stört mich zwar bis heute nicht, aber ich sehe es doch ziemlich deutlich.

Man lernt also dazu. => Am besten nie in 4K gucken :-)
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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von MSfree » 17.08.2016 17:55:46

wanne hat geschrieben:Die zweite Sache ist, ob das Auge das Optisch mitmacht.
Das maximale Auflösungsvermögen ist

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δφ=arcsin(1.22·λ/d)
Der abstand meiner augen beträgt so ca. 7cm?
In die Formel ist nicht der Augenabstand einzutragen sondern die Blendenöffnung (AKA Pupillendurchmesser), der bei einem dunkeladaptierten Auge maximal 6mm bei einem Jugendlichen ist. Im Alter nimmt das auf ca. 5mm ab und bei hellerer Umgebung sind es sowieso nur 3-4mm.

Die optische Auflösung des Auges ist als Daumenwert etwa eine Bogenminute (1/60°).

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von wanne » 17.08.2016 18:10:00

MSfree hat geschrieben:
wanne hat geschrieben:In die Formel ist nicht der Augenabstand einzutragen sondern die Blendenöffnung (AKA Pupillendurchmesser), der bei einem dunkeladaptierten Auge maximal 6mm bei einem Jugendlichen ist. Im Alter nimmt das auf ca. 5mm ab und bei hellerer Umgebung sind es sowieso nur 3-4mm.

Die optische Auflösung des Auges ist als Daumenwert etwa eine Bogenminute (1/60°).
Ich gucke immer mit 2 Augen. Der Effekt, dass man mit einem Auge deutlich unschärfer sieht ist alt bekannt.
Mittlerweile macht man sich den Effekt auch bei anderen Geräten (Teleskopen) zu nutze. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Interferometrie
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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von MSfree » 17.08.2016 20:41:54

wanne hat geschrieben:Mittlerweile macht man sich den Effekt auch bei anderen Geräten (Teleskopen) zu nutze. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Interferometrie
Gute Idee, aber leider nicht zutreffend.

Bei der Interferometrie werden die Wellenfronten der zwei Teleskope durch optische Leiter zur Deckung gebracht, wodurch die Interferenzen überhaupt erst entstehen können.

Die zwei Augen funktionieren wie zwei unabhängie Kameras, bei denen kein gemeinsamer Strahlengang existiert und so auch keine auflösungssteigernden Effekte genutzt werden können. Hier trifft bestenfalls Statistik und Fehlerfortpflanzung zu, die besagt, daß sich ein Meßergebnis durch Wiederholung um den Faktor Wurzel( Anzahl der Wiederholungen) steigern läßt. Bei zwei Augen ergibt sich also eine Steigerung um den Faktor 1.4.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von wanne » 17.08.2016 21:59:36

MSfree hat geschrieben:Bei der Interferometrie werden die Wellenfronten der zwei Teleskope durch optische Leiter zur Deckung gebracht, wodurch die Interferenzen überhaupt erst entstehen können.
Ja, wenn du 32GBit/s übertragen willst (für jede Antenne im SKA.) nimmt man dafür Glasfaser (=optische Leiter). Aber natürlich ist das bei jedem moderneren Teleskop eine Datenleitung zwischen den Antennen optische zur Deckung gebracht werden da nur Bits und Bytes. Sowas geht auch über den Sehnerv.
MSfree hat geschrieben:Die zwei Augen funktionieren wie zwei unabhängie Kameras, bei denen kein gemeinsamer Strahlengang existiert und so auch keine auflösungssteigernden Effekte genutzt werden können.
Da ist ein Sehnerv dazwischen. Deswegen kannst du z.B. auch in 3D sehen und so. Ich sehe ein Bild trotz zwei Augen. Krasse Sache sage ich dir. (Wenn man genauer drüber nachdenkt ist es wirklich Gigantisch was das Gehirn in dem Bereich leistet.)
MSfree hat geschrieben:Hier trifft bestenfalls Statistik und Fehlerfortpflanzung zu, die besagt, daß sich ein Meßergebnis durch Wiederholung um den Faktor Wurzel( Anzahl der Wiederholungen) steigern läßt.
Aua. Beugungseffekte über Statistik wet machen?
Und wenn ich das ganze über eine Minute beobachte kann ich dann um den Faktor 60 genauer werden? (Bei 30Hz fürs Auge?) Sorry aber das ist vollkommener Quatsch.
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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von Lord_Carlos » 17.08.2016 22:14:58

Ich habe gerade einen kleinen mini test gemacht mit meinem 27" 1440p Monitor. (108.79 PPI)

Bei ~180cm Entfernung konnte ich klar einen unterschied zwischen 1440p und 1080p erkennen.
Nur etwas weiter bei ~210cm sah ich zwar das etwas anders war, aber sah nicht besser aus.
Unschaefe von 720p konnte ich da immernoch sehen.

Ist dvd so ca 480p? Bei 310cm Entfernung konnte ich den unterschied zwischen 480p und 1440p klar erkennen. 480p war verwaschen. Danach war Zimmer zuende :P

Zugegeben war es ein Spielevideo mit viel Text, also eher ein Bestcase Scenario. Bei Spielfilmen wird es wohl etwas Schwieriger einen unterschied zu sehen. Aber da es ein Anwendungsfall von mir ist, wollte ich das mal testen :)

Normal sitze ich ~68cm vor dem Bildschirm.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von MSfree » 17.08.2016 22:29:24

wanne hat geschrieben:Sowas geht auch über den Sehnerv.
Nein, das geht eben nicht. Radiowellen kannst du noch abtasten und als digitalisiere Wellenkurve (quasi ultrahochfrequente WAV-Dateien) im Rechner zur Deckung bringen. Mit Licht geht das mit aktueller Technik nicht, die Frequenzen sind dafür einfach zu hoch, das geht nur optisch. Schau dir mal an, wie das beim VLT gemacht wird, das wird das Licht der Teleskope über optische Strahlengänge zur Deckung gebracht.

Der Sehnerv ist noch viel viel lahmer als deine Glasfaserletungen zu den Mikrowellenantennen, da gibt es definitiv keine Interferometrie.
Deswegen kannst du z.B. auch in 3D sehen
3D-Sehen basiert nicht auf Interferometrie sondern darauf, daß die zwei Bilder der Augen aus unterschiedlichen Blickwinkeln entstehen und so unterschiedliche Parallaxen auftreten, die das Gehirn auswertet. Auf dem Prinzip basiert übrigens auch die Photogrammetrie.
Aua. Beugungseffekte über Statistik wet machen?
Ich mache nicht die Beugungseffekte mit Statistik wet, aber von dem Thema scheinst du nicht viel zu verstehen. Ich betrachte die beiden Bilder im Auge einfach als durch die Beugung fehlerbehaftet. Mittelt man die Fehler, kommt ein Wert mit geringerer Standardabweichung raus, bzw, mit höherer Auflösung.
Und wenn ich das ganze über eine Minute beobachte kann ich dann um den Faktor 60 genauer werden? (Bei 30Hz fürs Auge?) Sorry aber das ist vollkommener Quatsch.
Nein, ist es nicht. Das Auge führt ständig kleine Mikrobewegungen aus. um genau das, was du hier als Quatsch bezeichnest, zu erreichen.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von wanne » 17.08.2016 23:18:45

MSfree hat geschrieben:Mit Licht geht das mit aktueller Technik nicht, die Frequenzen sind dafür einfach zu hoch, das geht nur optisch. Schau dir mal an, wie das beim VLT gemacht wird, das wird das Licht der Teleskope über optische Strahlengänge zur Deckung gebracht.
Ja. Stimmt. Live zur Deckung bringen ist da im Moment nicht. Wegspeichern noch viel weniger. (Das liegt aber nicht an den Glasfaserleitungen.) E-ELT wird sogar wieder ganz abstand von Arrays genommen.

Da arbeitet man auch mit etwas anderen d als 7cm. Bis dahin könnte man das natürlich locker auch per Glasfaser. Je weiter d wird desto genauer muss auch gesampelt werden. Daher kommen die horrenden Datenmengen.
MSfree hat geschrieben:Der Sehnerv ist noch viel viel lahmer als deine Glasfaserletungen zu den Mikrowellenantennen, da gibt es definitiv keine Interferometrie.
Da unterschätzt du den aber massiv. Der dürfte so ca. 100GBit/s machen. Das kann mein Glasfaser noch nicht. :-(

Defakto ist aber auch Wurst: Entweder er kann die entsprechende Datenrate für die Bilder oder nicht.
Ich glaube jetzt nicht, das da 120 Mio. Stäbchen im Auge sind, aber die nicht vom Sehnerv weg transportiert werden können. Die Betrachtung ob die Stäbchen das können, habe ich weiter oben gemacht. – Die Antwort ist: Ja die können das.
sondern darauf, daß die zwei Bilder der Augen aus unterschiedlichen Blickwinkeln entstehen und so unterschiedliche Parallaxen auftreten, die das Gehirn auswertet. Auf dem Prinzip basiert übrigens auch die Photogrammetrie.
Genau wie Interferometrie in SW funktioniert. Deswegen der Vergleich.
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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.08.2016 07:09:21

Ihr überseht, dass ihr etwas total Analoges, schlimmer noch: etwas Biologisches, mit etwas Digitalem vergleichen wollt – das geht nicht.

Die Sehzellen im Auge sind nicht gleichmäßig verteilt, sie werden auch nicht gleichmäßig abgefragt (weder zeitlich, noch räumlich), der Sehnerv ist langsam aber hochparallel, und arbeitet nicht nach ’nem Protokoll, bei dem man Funktion und Durchsatz angeben könnte, außerdem überträgt der keine Bilder, sondern arbeitet, wenn man eine digitale Analogie heranziehen möchte, mit Raw-Daten, aus denen das Gehirn später unter Hinzudichten und Weglassen und Extrapolation und Interpolation die eigentliche Wahrnehmung erstellt. Der Punkt ist wichtig, wenn man etwa feststellen will, ob man den Unterschied zwischen Auflösungen erkennen kann: wenn man weiß, dass es verschiedene Auflösungen sind, kann man es auch sehen, obwohl es eigentlich™ nicht möglich sein sollte. Wenn man weiß, dass man zwei schwarze Pixel mit einem weißen Pixel dazwischen auf dem Monitor hat, sieht man es auch aus 2,5m. Das ist keine Einbildung im eigentlichen Sinne, und auch nicht bewusst beeinflussbar, sondern wird ganz real so wahrgenommen, weil das Gehirn eben auch andere, externe, Informationen in das Bild einbaut.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von MSfree » 18.08.2016 08:11:36

wanne hat geschrieben:Da unterschätzt du den aber massiv. Der dürfte so ca. 100GBit/s machen. Das kann mein Glasfaser noch nicht. :-(
Naja, du mußt es ja wissen.

Nur zur Info, die meiste Bildverarbeitung findet schon auf der Netzhaut statt, da werden bereits Bildteile segementiert, Flächen gebildet und Linien extrahiert, aber so ganz genau hat man den Vorgang noch nicht verstanden. Das, was der Sehnev ans Gehirn noch transportiert, liegt im Megabitbereich.
Genau wie Interferometrie in SW funktioniert. Deswegen der Vergleich.
Interferometrie funktioniert mit optischen Signalen.eben nicht in Software.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von MSfree » 18.08.2016 08:47:30

Lord_Carlos hat geschrieben:Ich habe gerade einen kleinen mini test gemacht mit meinem 27" 1440p Monitor. (108.79 PPI)
...
Zugegeben war es ein Spielevideo mit viel Text, also eher ein Bestcase Scenario.
Nein, das ist eben kein Bestcase Scenario.

Wenn du es wirklich testen willst, kannst du dir ein Schachbrettmuster erzeugen, bei den die Pixel jeweils abwechselnd schwarz und weiß sind. Lasse das auf dem Bildschirm anzeigen und stelle dich so weit weg wie möglich zum Bildschirm auf. Laufe dann vorwärts, bis du keine gleichmässige Graufläche mehr siehst sondern die Karos sichtbar werden. Messe dann den Abstand.

Wenn du so ein Karomuster auf ein 1920x1080 Pixel Bild zeichnen läßt und es dann mit einem 2560x1440 Bildschirm im Fullscreen anzeigen läßt, wird das Bild durch hochskaliert, was zu massiven Schärfeverlusten führt. Insofern ist der Test mit einem FullHD-Film auf einem 2560x1440 Bildschirm nicht aussagekräftig, die besten Ergebnisse bekommt man naturgemäß mi nativer Auflösung oder eine Auflösung, die sich durch einen glatten Teiler ergibt, beispielsweise ein 1280x720 Film auf einem 2560x1440 Bildschirm.

Bei Youtubevideos kommt nich erschwerend hinzu, daß die Kompression das Datenmaterial auch noch stark zermatscht. Ein unkomprimierter Film in Standardauflösung (720x576 Pixel anamoprh) kann sogar schärfer wirken als ein durch Kompression völlig zermatschter FullHD-Film. Dein kleiner Kurztest ist also wenig aussagekräftig.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von Lord_Carlos » 18.08.2016 08:54:32

MSfree hat geschrieben: Dein kleiner Kurztest ist also wenig aussagekräftig.
Er sagt nicht aus wie hoch das menschliche Auge aufloest, aber doch doch welche Aufloesung mit den Filmen die ich gucke, bei welchen Abstand noch sinn ergibt.

youtube 480p ist immer zu schlecht, 720p geht wenn ich auf dem bett liege, optimal ist 1440p.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von wanne » 18.08.2016 15:49:47

MSfree hat geschrieben:Interferometrie funktioniert mit optischen Signalen.eben nicht in Software.
Doch Selbstverständlich funktioniert das. Nur weil unsere Rechner für optische mehrere Meter große Teleskope zu lahm sind heißt das nicht, dass das nicht geht.
Für kleinere Varianten geht das sogar mit Zettel und Stift. Den Doppelspalt Versuch machen die aller meisten Schüler garantiert im optischen. (Da löst man zwar nach der Wellenlänge auf, die Rechnung für bekannte Wellenlänge und unbekannte Gitterbreite ist die selbe.)
niemand hat geschrieben:Ihr überseht, dass ihr etwas total Analoges
Neven sind alles andere als analog. Aber selbst wenn, ist das ein Bit Erstmal ein Informationsgehalt. Der ist zwar für analoge Signale unendlich. Allerdings hast du dann auch irgendwo rauschen, dass dir die nutzbaren datenstufen limitiert. Genauso wie der Takt durch die Wellenlänge bekränzt ist. (Such mal nach (Nyquist-) Bandbreite von analogen Signalen.)
niemand hat geschrieben:wenn man weiß, dass es verschiedene Auflösungen sind
Deswegen dürfen Probanden niemals wissen, ob es verschiedene Auflösungen sind. Bei diversen Versuchen zur Bildqualität muss deswegen mein Mitbewohner herhalten.
MSfree hat geschrieben:Nur zur Info, die meiste Bildverarbeitung findet schon auf der Netzhaut statt, da werden bereits Bildteile segementiert, Flächen gebildet und Linien extrahiert
Auf der Netzhaut ist da noch alles schön getrennt, da kann man keine Linien oder gar Flächen rausextrapolieren. Wenn überhaupt in der Sehbahn. Die kreuzen sich aber schon deutlich früher als erst im Gehirn. Ansonsten reicht es, nicht die vollen Daten zu haben, solange man Bäugungsmuster sieht. Aber vor allem gilt vermutlich eines:
MSfree hat geschrieben:aber so ganz genau hat man den Vorgang noch nicht verstanden.
Die biologen haben mir auch erklärt, dass man aufgrund der Biologie des Menschen nicht schneller als 9,??s auf 100m kann oder dass man nicht mehr als 25Hz erkennen könnte.
Beides ist durch zahlreiche Experimente widerlegt.
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DeletedUserReAsG

Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.08.2016 16:36:18

Neven sind alles andere als analog.
Gut … bei einigen hier bin ich nicht so sicher, ob es Bots sind. Aber alle auf Kohlenstoffverbindungen basierenden User haben ein hochgradig analoges Nervensystem, und solange nicht mal eindeutig klar ist, wie der Informationstransport überhaupt genau funktioniert, wirkt’s ein bisschen naiv, das überhaupt in digitale Einheiten übersetzen zu wollen.

geier22

Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von geier22 » 18.08.2016 20:28:57

Ich halte es mal ganz einfach mit Wiki, da mir das hier einfach zu weit abdriftet:
Das Auflösungsvermögen des bloßen Auges beträgt unter idealen Bedingungen etwa 0,5 bis 1,0 Bogenminuten (entsprechend 1 Millimeter auf 3–6 Meter)
Das glaub ich mal, denn die physikalische theoretische Betrachtung von irgendwelchen theoretischen Pixeldichten des Auges mag Adlern oder ähnlichen Getier vorbehalten bleiben.
Mein 30 Zoll Monitor hat eine Auflösung von 2.560 x 1.600 also laienhaft ausgedrückt eine Pixelabstand von 0,25 mm das reicht mir um meine Augen auch in 1 m Abstand nicht zu verderben.

Heute gibt es ja schon 4K Laptops mit 15 Zoll - diesen Blödsinn will ich gar nicht ausrechnen.

Gibt es überhaupt schon Aufnahmetechniken für 4K und wo werden sie angewendet ?
Wird es jemals Übertragungstechniken für 4K geben ?

Zitiert aus Chip
Die Philosophie aus Hollywood
Auch wenn 4K der große Trend ist, drehen laut den Experten von High-Def Digest viele Hollywoodstudios ihre Blockbuster immer noch in 2K, also lediglich mit der Hälfte der nötigen Auflösung. Aber auch das anschließende Mastering spielt eine große Rolle. Selbst wenn moderne Filme in UHD-Auflösung vorliegen, werden sie oftmals für die Postproduktion runtergerechnet, um große Datenmengen zu vermeiden. So kommen am Ende Full-HD-Filme überarbeitet auf die UHD-Scheibe. Beispiele für solche Patzer sollen unter anderem Blockbuster wie "Kingsman: The Secret Service ", "Life of Pi" und "Fantastic 4" sein.
Mag ja vielleicht irgendwann für so 70 Zoll Möbelstücke sinnvoll sein, wenn man bereit ist den entsprechenden Schotter für das Möbel und das Futter dazu auszugeben. Ich werde es nicht machen, denn in der Regel werden die Filme dadurch auch nicht besser. :roll: :wink:
So gesagt kann ich nur dem Anfangsbeitrag von MSfree zustimmen:
Meiner Meinung nach ist 4k ein Hype ohne praktischen Nutzen. OK, wer Geld dafür ausgeben will, soll das von mir aus tun. Aber meiner Meinung nach ist selbst FullHD schon mehr als das Auge bei normaler TV-Sofa-Entfernung auflösen kann und somit eigentlich schon ein Overkill.

DeletedUserReAsG

Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.08.2016 20:47:36

Gibt es überhaupt schon Aufnahmetechniken für 4K und wo werden sie angewendet?
Natürlich gibt es sie. Um zu schauen, wo sie angewendet werden, einfach mal paar „Making of“-Videos zu aktuellen Sachen bei YT anschauen ….
Wird es jemals Übertragungstechniken für 4K geben?
In einigen Gegenden gibt es auch heute schon schnelle Internetanschlüsse, ja.
Zitiert aus Chip
Chip war noch nie so das gut recherchierte Qualitätsmedium, schon damals in den ’90ern nicht. Insofern würde ich Sachen, die dort zu lesen sind, zumindest anhand anderer Quellen verifizieren.

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Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von Lord_Carlos » 18.08.2016 21:56:18

Netflix nimmt in 6k auf und sendet 4k, z.B. House of Cards.
Koennen moderne DSLR Kameras nicht auch schon 4k?
Die Sportkameras koennen es jedenfalls, also GoPro und aehnliche.
In Hollywoodproduktionen nimmt man glaube ich gerne RED geraete: http://www.red.com/store/cameras Die koennen 6k.

Hier gibt es ein paar sachen mehr: http://4k.com/movies/ (Achtung, Fullscreen Werbung)
Ich meine mal gehoert zu haben das einige Sender 4k ueberspringen wollen und gleich zu 6k gehen wollen. Was dran ist kann ich nicht sagen.

Was mich immernoch mehr interessiert als 4k ist HDR. Ich hoffe das haelt was es verspricht.

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geier22

Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von geier22 » 19.08.2016 04:03:14

niemand hat geschrieben:In einigen Gegenden gibt es auch heute schon schnelle Internetanschlüsse, ja.
Na dann will ich mal bis zum nächsten Jahrzehnt oder länger warten
niemand hat geschrieben:Natürlich gibt es sie. Um zu schauen, wo sie angewendet werden, einfach mal paar „Making of“-Videos zu aktuellen Sachen bei YT anschauen ….
Ein richtige Spielfilm ist aber nicht dabei?
ein etwas "seriösererArtikel dazu:
http://www.heise.de/ct/hotline/FAQ-Ultr ... 68579.html

Etwas Grundlegenderes:
http://av-insider.de/uhd-bd-start

DeletedUserReAsG

Re: Auflösungsvermügen menschliches Auge [Aus TID 161923]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.08.2016 06:54:11

Ein richtige Spielfilm ist aber nicht dabei?
Von der von dir verlinkten Seite: »Mit „The Revenant“ erschien Mitte Mai aber der erste Film mit nativem 4K-Bild […]«. Auch ist dort nicht zu lesen, dass keine Filme in 4k aufgenommen würden, sondern dass sie für die Postproduktion runtergerechnet werden. Deine Frage war aber, ob es 4k-Aufnahmeequipment gäbe und ob das eingesetzt würde, und das ist nunmal mit „ja“ zu beantworten.

Ich erinnere mich noch an solche Aussagen bei HD: „Braucht kein Mensch, kann das Auge auf normale Entfernung sowieso nicht erkennen, gibt kaum Material in der Auflösung, bla, blub“ – und heute?

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