Als stable-Nutzer auf Stretch?

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hugediggs
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Als stable-Nutzer auf Stretch?

Beitrag von hugediggs » 04.12.2016 10:39:56

Bezug nehmend auf http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=162559 eine Frage: Kann man als stable-Nutzer ruhigen Gewissens auf Stretch updaten?
Bei mir gab es gerade ein HW-Upgrade, sodass eine Neuinstallation sinnvoll erscheint. Auf der Release-Seite von Debian steht, dass ab Januar keine neuen Pakete mehr aufgenommen werden.
Meine Idee wäre nun, statt Jessie nochmals aufzusetzen, direkt auf Stretch zu gehen, habe da aber Bedenken, was die SW-Pakete angeht.
AFAIK soll zBsp. der Kernel 4.10 genutzt werden, zur Zeit steht aber "nur" 4.8 zur Verfügung. Meine Angst wäre, dass in den nächsten Wochen irgendein Update das System zerschießt (kein nVidia-Treiber zum Kernel verfügbar o.ä. oder Pakete entfernt werden, die ich schon installiert habe) . Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, dass wohl so allmählich Ruhe einkehren sollte, was Änderungen "unter der Haube" anbetrifft.

Ich brauche eigentlich nicht viel, nur halt Kram wie FF, Awesome, O*ffice, *Tex und etwas Java-Kram und den GCC.
Was meint ihr?

geier22

Re: Als stable-Nutzer auf Stretch?

Beitrag von geier22 » 04.12.2016 11:07:57

hugediggs hat geschrieben:(kein nVidia-Treiber zum Kernel verfügbar
Bei einem Kernel-Update werden die Nvidia-Treiber automatisch mit Debiandkms aktualisiert und kompiliert.
DKMS ist ein Rahmen (Framework), der dazu dient, einzelne Kernelmodule zu aktualisieren ohne den kompletten Kernel auszutauschen. Er macht es auch einfach, die Kernelmodule beim Aktualisieren des Kernels neu zu kompilieren.
Ansonsten empfinde ich Stretch als nicht weniger stabil als Jessie (äußerst wenig Probleme seit über einem Jahr).
Ein Dist- Upgrade bringt immer ein (geringes) Risiko mit sich, das hinterher irgend etwas nicht richtig läuft, oder in Stretch nicht mehr verfügbar ist. Aber dafür gibt es ja die Paketsuchen um das vorher abzuchecken.
Was du genannt hast, ist aber alles in Stretch verfügbar. O*ffice musst du ja sowieso selbst installieren (/opt/) und ist davon nicht tangiert
Ich wünsche dir ein fröhliches und erfolgreiches dist-uprade :wink:

Edit: hab mal den von dir zitierten Thread überflogen:
Die leidvollen Erfahrungen von Revod kann ich nicht bestätigen. Habe Xfce / Cinnamon / Gnome als unabhängige Produktivsysteme alle Stretch. Diverse VM' s mit dist-upgrade auf Strtch gebracht. Gab zwar ab und zu "Zicken" aber nie so Schwerwiegendes wie bei Revod.
Mein Sound-Problem habe ich mit Hilfe von smubert vor fast 2 Jahren gelöst. Seitdem residiert eine /home/hans/ .asoundrc in allen meinen Systemen und macht brav das was ich will.

guennid

Re: Als stable-Nutzer auf Stretch?

Beitrag von guennid » 04.12.2016 12:09:18

Ich halte deine Frage für sinnlos, - auch wenn sie in sturer Regelmäßigkeit hier immer wieder erscheint.

Zwei Extrembeispiele hast du ja nun vor dir, ein "ruhiges Gewissen" wird dir kein anderer verschaffen können und eine Garantie wird dir keiner geben.

Testing ist testing. Nur du kannst entscheiden, ob du damit umgehen kannst und willst.

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Revod
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Re: Als stable-Nutzer auf Stretch?

Beitrag von Revod » 04.12.2016 13:21:38

geier22 hat geschrieben:.... Die leidvollen Erfahrungen von Revod kann ich nicht bestätigen. Habe Xfce / Cinnamon / Gnome als unabhängige Produktivsysteme alle Stretch. ...
Klar nicht, schreibst es selbst, .... als unabhängige Desktops ... und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht die gleichen Pakete wie ich installiert, und zugleich gtk3 und gtk2. :wink:

Ein Beispiel, wenn Du " Krusader " haben willst wird mit unter das kde dbus auch mit installiert werden. Und schon entsteht der Salat, will heissen wie bereits von mehrere Usern beschrieben, die nicht direkt das kde als Desktop nutzen, sondern nur gewisse Anwendungen davon, dass z. B. bei gewissen Anwendungen Icons nicht geladen werden.

Als zweites, ein anderes User der Mate nutzt hat vor ca. 2 Monate auch grosse Schwierigkeiten mit Mate Beschrieben, eine Lösung von ihm wurde noch nicht bestätigt ( Glaube, es war unter der Rubriken " Standard Programme " oder " Grafische Oberflächen " )

Also sooo alleine leide ich nicht. :wink:

Sicher, es liegt nicht direkt an Debian selbst, sondern wie die Entwickler ihre Software entwickeln und ob sie bei der Entwicklung auch auf gute Kompatibilität mit anderen Anwendungen und Desktops achten. Dieses Phänomen wurde in den letzten 6 Monate nicht nur von mir fest gestellt.

Wenn Du bei den " ... unabhängigen Desktops " alles auf Standard gelassen hast, glaube ich Dir gerne, dass alles ( fast alles ) funktioniert. Fängst Du jedoch an Deine eigene " Gewürze " rein zu geben und nach Deinen Gusto zu gestalten, mit nicht " Standards Apps für die unabhängige Desktops " zu konfigurieren fangen Probleme an ( ich will nicht auf gewisse Tools, oder Apps, die nicht unter Debian zu finden sind, eins davon, z. B. das GTK-Dialog ).

Mir gefällt vom kde das, vom Mate dies, vom xfce jenes und vom gtk Envoriment fast alles. So, wenn das in Zukunft mit Systemd, oder wegen der neueste HW Entwicklungen nicht mehr so einfach wie früher möglich sein wird muss ich dann leider passen ( Beispiel, das LXDE-Menu.... :mrgreen: ). Mich entweder nur noch für Jessie entscheiden, oder gänzlich die Debian Distri verlassen und als zweite Distri, als Debian basierte mich in Dvuan versuchen. Wichtig für mich auch das RR Konzept, will nicht alle zwei bis drei Jahren wegen Updates Fiasko das Risiko einer Neuinstallation eingehen. Daher nutze ( nutze noch ) gerne Testing. Dieses Test hat nur über eine gewisse, längere Zeit lang geklappt ( und freute mich schon ), und ist nicht direkt mit RR Distri vergleichbar, weil es eben Testing und nicht " Rolling-Release " ist.

Ich kann nicht sagen, ob es an Systemd im Zusammenhang mit dbus liegt, oder direkt aus den Entwicklungen der neuesten Software, oder Treiber <> bedingt ( wie Du weisst, habe ältere HW von ca. 5 bis weit über 10 jährige HW ).

Das sind alles Faktoren die nicht unbeachtet sein sollten. :wink:
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

geier22

Re: Als stable-Nutzer auf Stretch?

Beitrag von geier22 » 04.12.2016 14:40:22

Revod hat geschrieben: Beispiel, das LXDE-Menu.... :mrgreen:
Mit deiner Hilfe hab ich inzwischen in LXDE das Xfce-Panel mit Whisker-Menue (oben), Docky (unten Mitte) und LXDE-Panel (unten links) friedlich vereint. :hail: :THX:
Bild
Revod hat geschrieben: und zugleich gtk3 und gtk2. :wink:
Doch hab ich sowohl in Xfce als auch in Cinnamon
Revod hat geschrieben:Und schon entsteht der Salat, will heissen wie bereits von mehrere Usern beschrieben, die nicht direkt das kde als Desktop nutzen, sondern nur gewisse Anwendungen davon, dass z. B. bei gewissen Anwendungen Icons nicht geladen werden.
Das liegt - glaub ich jedenfalls - mehr an KDE die ja mit QT einen eigenen Weg gehen. Viele Progamme haben umgekehrt in KDE keine verfügbaren Icons mehr für den Systray oder die Taskleiste.
Revod hat geschrieben:Wenn Du bei den " ... unabhängigen Desktops " alles auf Standard gelassen hast, glaube ich Dir gerne, dass alles ( fast alles ) funktioniert.
Zumindest in Xfce und Gnome hab ich eine Menge "verbogen" und auch einige KDE-Programme Laufen.
Der Anspruch von vielen: Alles muss auf allen Oberflächen laufen finde ich auch nicht gerechtfertigt. Letztendlich entscheide ich mich für ein bestimmtes Design und Funktionalität,
weil es mir gefällt und ich damit gut klar komme.
KDE und Gnome z.B. sind hoch integrierte Oberflächen. Wenn ich dann diese Integration weitgehend deinstalliere (z.B. das ganze PIM-Zeugs in KDE), brauche ich mich nicht wundern, wenn es irgendwann mächtig holpert.
Mein /opt/ Verzeichnis ist fast 1 GB groß, will heißen, dass ich eine ganze Menge nicht Standard- Programme laufen habe. Das mache ich aus gutem Grund so, weil die dort platzierten Programme weitgehend unabhängig vom Gesamtsystem sind und es nicht (oder wenig) beeinflussen. Ich hab schon das komplette Verzeichnis in ein anderes System kopiert.
Einzig die Konfigurationsdateien bzw. Profile muss man dann entsprechend "versymlinken"
Übrigens greifen alle 3 "unabhängigen Systeme (3 Platten) auf ein und dasselbe Datenverzeichnis zu. (nicht zu verwechseln mit den System- spezifischen Konfigurationsdateien).
Vielleicht liegt es daran, das ich (relativ) wenig Probleme habe, weil ich eben nicht alles durcheinanderbringe.

Edit:
Einen wirklich guten Ansatz für mehr "Unabhängigkeit" finde ich die Ubuntu Snap Apps. Letztendlich auch nicht was anders als ich zum größten Teil in /opt/ veranstalte, nur noch etwas weitergehend. Und Speicherplatz ist heute im Überfluss vorhanden.

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Re: Als stable-Nutzer auf Stretch?

Beitrag von Revod » 04.12.2016 15:30:27

:mrgreen: :mrgreen:
geier22 hat geschrieben:... Der Anspruch von vielen: Alles muss auf allen Oberflächen laufen finde ich auch nicht gerechtfertigt. Letztendlich entscheide ich mich für ein bestimmtes Design und Funktionalität,
weil es mir gefällt und ich damit gut klar komme. ...

Edit:
Einen wirklich guten Ansatz für mehr "Unabhängigkeit" finde ich die Ubuntu Snap Apps. Letztendlich auch nicht was anders als ich zum größten Teil in /opt/ veranstalte, nur noch etwas weitergehend. Und Speicherplatz ist heute im Überfluss vorhanden.
... stell Dir vor, dann hättest Du kein Whisker unter lxde ( gern geschehen ).... :mrgreen: ... und Tatsache ist, Mate Tools aus dem Mate-Control-Center, wie Dienste, Benutzer usw. starten nicht mehr. Als Test in Deiner VM, installiere das Mate-Control-Center im LXDE. Icons wirst Du vermutlich keine im Menu finden, weil sie nur für Mate bestimmt sind, kannst sie direkt aus PCManFM starten /usr/share/applications

Installiere auch File-Roller aus Gnome3. Habe lightdm-kde-greeter installiert, Krusader, Klinkstatus, Kdenlive, K3B.

Snaps... ja ok, doch die Pakete, di ich gerne hätte sind nicht darin. Und ein paar fremde Soft und Tools die habe sind üblich installiert, also nicht im /opt ( Analog wie unter PCLinuxOS ). Und ein ca. 8 alte Pakete gesperrt, wie das lxde-panel, weil die neuesten nicht meine Breite übernehmen / nach einer Neuanmeldung behalten wollen.

Stimmt habe etwas gemixt, doch nix gravierendes, so auf das erste Blick hin. Einmal vor ca. 4 Wochen konnte ich fast alle Probleme beheben.... neues Update vor 2 Wochen tauchten wieder alle alte, von mir behobene wieder auf. Muss zugeben, daher ist mir die Lust vergangen wieder nach Ursachen suchen und Behebungen vorzunehmen. Tatsache ist auch, Systemd unterstützt nicht meinen 9 jähriges altes FujiSitzu Notebook, war ein altes Thema, daher hatte ich vor einen Jahr einen anderes PC für Debian frei gemacht, worin alles wieder funktionierte. So, was soll ich sagen.... nicht schon wieder das gleiche wie vor kurzem, oder ähnliche Probleme wie ( und ja, 2 Sparkytools wie GraKa und Keyboard Tools habe auch ich, die wiederum Systemd zwingend verlangen ).... :wink: :mrgreen:

PS: Muss noch erwähnen, auch " smutbert " schrieb vor kurzem irgend wo, Testing sei im Moment nicht brauchbar, oder so ähnlich, also bei ihm noch schlimmer als bei mir, scheinbar.

Testing kann zur Zeit sich in eine Zwischenspalte Momentan befinden, Bei den einen User, die entsprechende, zufälligerweise passende HW haben kanns funktionieren, bei solchen wie ich einen reines Reinfall.... Aus der Erfahrung der letzten 6 Monate was ich so lese kann man nicht pauschal sagen, es funktioniert, oder funktioniert, würde Mal sagen,

1. Funktionierendes System mit Benutzer und allem absichern.

2. Funktioniert es, über eine längere, sehr zu empfehlen damit arbeiten und im Auge behalten.

3. Funktioniert es nicht mit das was man haben möchte, das funktionierende System wieder aufsetzen und dann, never touching a good running system... :mrgreen:
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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