guennid hat geschrieben:Immer wieder erstaunlich, zu sehen, wie Leute, die in der Lage sind, technische Details bis in die letzte Einzelheit aufzudröseln, politisch nicht über den (je nach Couleur gefärbten) Stammtisch hinauskommen.
Man könnte beachten, dass "Stammtische" zur Wahl gehen (auch 1933), dass es neuerdings immer mehr "Stammtischbrüder" zu geben scheint, diese sogar auf die Straße gehen und damit sollte man langsam über die Ursachen nachdenken. Gut, es geht natürlich einfacher mit den Worten Stammtisch, Populismus, Postfaktizismus - aber auch mit Establishment. Irgendwie hat sich jeder seinen Schubkasten auch verdient.
novalix hat geschrieben:Ein "Wem nützt es?" kann eine interessante Fragestellung sein. Als alleiniges Analyseinstrument ist es allerdings bei weitem nicht ausreichend.
Korrekt.
novalix hat geschrieben:Wem hat z.B der Vietnamkrieg genützt? Irgendwem vielleicht auf irgendeine Art und Weise schon, aber wohl eher nicht in der Art und Weise wie es beabsichtigt war.
Wem sollte es bei Beginn einer "Maßnahme" nutzen? - ginge auch. Ist aber zu lang.
novalix hat geschrieben:Was mir einigermaßen auf den Sack geht, ist die Fundamentalkritik, die unterschiedslos auf Institutionen, deren Repräsentanten und Menschen, die einfach nur das Frachtgut politischer bzw. militärischer Vorgänge sind, angewendet wird.
Es gibt im EU-Parlament Menschen, die reißen sich den Allerwertesten auf, um Freiheitsrechte zu erstreiten bzw. zu sichern.
Simmt auch - aber die wenigen Erfolge für den "Kleinen Mann" sprechen sich wohl nicht so sehr rum, wahrscheinlich gerade wegen der "Wenigkeit". Bei der Verteilung der großen Flüchtlingswelle hat die EU eindeutig versagt. Ebenso mit dem Dublin-Abkommen, dass den EU-Staaten mit EU-Außengrenzen die Hauptlasten aufbürdete und wohl noch tut. Ohne eindeutigen Verteilungsschlüssel, gab ja m. E. bisher keine allgemeine Einigung.
http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 73962.html
Sehr schick, novalix!
Zu etwas Gutem der EU - damit mir nicht wieder Einseitigkeit vorgeworfen wird:
Schauen wir mal, was mit dem Urteil des EuGH zur Vorratsdatenspeicherung geschieht, wie es UMGESETZT wird. Und wer hat geklagt? Ein "Stammtischbruder":
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 78920.html
Stoiber, der die Bürokratie verringern sollte und "Glühbirnenfeind" und "Superredner" Oettinger als Energie-, dann Digital- und jetzt Haushaltskommissar (Welche Ansprüche an Fachwissen weden bei derartigen Fachwechseln eigentlich gestellt?) waren/sind wohl nicht die besten Aushängeschilder der EU für allgemeine Wahrnehmung durch einfache Menschen. Irgendeine EU-Dame, die wohl für Wissenschaft zuständig war, hat ihren Doktortitel nach Skandalen anderer Damen und Herren freiwillig zurückgegeben. Name fällt mir nicht ein. Mal darüber nachdenken, wen man in die EU "delegiert"? Es stellt sich auch die Frage, warum gerade DIESE Leute "delegiert" wurden!
Die Beteiligung, vor allem die Art und Weise der Vorverhandlungen der EU bezüglich TTIP und CETA wollen wir doch auch nicht vergessen - oder? Jedenfalls finden in Deutschland keine Volksbefragungen für derart wichtige Themen statt. Schiss davor? Oder ist das Volk zu dumm dafür? Könnte man ja bilden, informieren, wir haben ja teure Öffentlich-Rechtliche und GEZ. Mit Geheimverhandlungen geht das allerdings schlecht! Wo durften Bundestagsabgeordente TTIP-Akten einsehen, war es die USA-Botschaft? Am Ende geht so was vmtl. auch Abgeordneten auf den Sack.
Aber schreibe ruhig mal, was denn konkret die EU Großes, auch für den "Kleinen Mann", auch für den in südeuropäischen EU-Staaten geleistet hat. Einzahlungen eines Staates und daraufhin "Förderung" von Projekten im jeweiligen Staat per teurer EU-Bürokratie und dehalb auch notwendiger, teurer "Landes-Bürokratie" lasse bitte außen vor.
Ja, schreibe mal konkret, wie, mit welchem persönlichen Zeitaufwand und - vor allem - mit welchen Ergebnissen:
Es gibt im EU-Parlament Menschen, die reißen sich den Allerwertesten auf, um Freiheitsrechte zu erstreiten bzw. zu sichern.
Vergiss nicht, dazuzuschreiben, für welche "Diäten", pauschale(?) Spesen, alle Zuwendungen auch die der Lobbyisten. "Arsch aufreißen" relativiert sich manchmal durch Zeitaufwand und "Schadenersatz". Etliche Menschen müssen das wohl für weit weniger "Schadenersatz" pro Zeiteinheit tun - und sogar regelmäßig Ergebnisse bringen! Okay, gibt auch systematische Fehler, Frage ist nur, in welcher Organisation?!
Nichtsdestotrotz ist das Anliegen meines Threads eher eine Fragestellung, vlt. etwas viel Begründung ringsum, wie ich zu der Fragestellung kam. Nicht alles ist meine und vor allem keine unumstößliche Meinung. hikaru und TomL u. a. haben mich recht gut verstanden.
(Auf hikaru gehe ich extra ein.)