[Kaufberatung] 19" Server oder Barebone Komplettsystem

[roger012]

Erstmal Hallo zusammen.
Nachdem mir hier schon etliche Threads geholfen haben, habe ich diesmal eine Frage:
Ich würde meine Cloud Daten gerne per OwnCloud wieder nach Hause holen. Dazu suche ein 19" Rack oder ein Barebone System für den 24h-Dauerbetrieb.

Bei den Racks habe ich zwei halbwegs günstige Favoriten:
Supermicro SuperServer 5018D-MF
ASUS RS100-E8-PI2

Beim ASUS habe ich Probleme mit dem Grafikchipsatz unter Debian gefunden (Aspeed AST2300) und Probleme mit dem RAID Controller. Beides soll aber mit aktuellen Herstellertreibern laufen ist aber etwas flickwerk.
Supermicro gibt die Kompatibilität zu RedHat Enterprise an. Zu Debian habe ich nichts offizielles gefunden, aber zB auf sysgen.de kann man ihn mit vorinstalliertem Debian bestellen.

Natürlich sind die zwei Racks für Owncloud (+Apache + mysql +PHP), etwas übertrieben (Drei Benutzer, etwa 10 Geräte für sync).

Bei den Barebones ist die Lage (für mich) komplett unüberschaubar. Hier im Forum gibt es viele Tipps zu Einzelhardware - einige alte Threads zu Komplettsystemen, aber nichts aktuelles.
Am liebsten hätte ich ein fertig montiertes Komplettsystem. Hat jemand zufällig so etwas zu Hause am laufen?

Vielen Dank und lg!

[Tintom]

Gibt es einen Grund so etwas überdimensioniertes zu wollen? Ich weiß nicht, was du für riesen Datenbanken auf die Kiste packen willst, aber aus dem Bauch heraus halte ich für dein Anwendungsszenario ein NAS-System für mehr als ausreichend.

[eggy]

Bei 19ern ist zu beachten, dass die in der Regel kräftig Strom mampfen und auch ziemlich laut sind. Also eher nichts, was man im Wohnzimmer stehn haben will.

[weshalb]

HP Proliant Microserver habe ich dafür seit Jahren im Einsatz. Bekommt man schon günstig in der Bucht oder eben neu.

[BenutzerGa4gooPh]

Bei Gebrauchtservern muss man mal schauen:
Lüfterwechsel, spezielle Hardware, wie viele Lüfter, Bauform noch erhältlich, leise, wie teuer? Die Lüfter zumindest sind ziemlich am Ende bei Gebrauchtservern - wegen 24/7.
Interfaces mit GBE oder nur 100MBit/s vorhanden/ausreichend? Früher haben 100Mbps gereicht. Heute meist auch.
Anschlüsse für FP/SSD mit welcher Bandbreite, welchem Anschluss, wie teuer?
Speicheraufrüstung beabsichtigt? ECC-RAM ist etwas teurer. Alte Bauformen ebenfalls? Erhältlich?
Stromverbrauch wurde schon gesagt. Neue Prozessoren sind optimiert. Früher war Strom billig. Weniger Leistung, weniger Lüfter, weniger Betriebskosten, mehr Ruhe.
Die Netzteile der Profiserver sind bei "Zweckentfremdung" viel zu groß dimensioniert. Mit erhöhter Verlustleistung bei "Zweckentfremdung".
1 Watt Dauerleistung 24/7 kostet etwa 2 Euro / Jahr. Wird sicher nicht weniger.

weshalb schrieb:

HP Proliant Microserver habe ich dafür seit Jahren im Einsatz. Bekommt man schon günstig in der Bucht ...

Interessierte mich kürzlich auch. Und künftig mit obigen Überlegungen.

[Milbret]

Klingt für mich mit Kanonen auf Spazen geschossen.
Für OwnCloud brauchst du kein Rack oder einen 19" Server o.0
Hier taugt für ein paar LAN syncs auch ein ordentliches NAS oder notfalls auch ein einfacher Rechner, der zum Server umgemünzt wird.
Das spart neben den bereits erwähnten Stromkosten, die dann enorm sind wenn auch Netzteil und Hardware Redundant sein sollten, auch noch die Hardware Kosten.
Auch ein gebrauchter Server kostet mal locker 1.000€ und weit aufwährts.
Ich wüsste bei deinen aktuellen Anforderungen, bei drei Benutzern und ca. 10 Geräten, keinen Fall wo man sich einen dicken Server aufstellen müsste.
Hier langt ein Office PC mit einem Quad Core und ca. 4 GB RAM selbst aus.

Martin

[sbruder]

Hier würde denke ich ein paar Jahre alter Laptop ausreichen. Den kann man auch zuklappen und ins Regal schieben. OwnCloud läuft dadrauf halt nicht soooooo performant, sollte aber ausreichen. Ansonsten ist meine Empfehlung wie immer: HP MicroServer Gen8 (wenn es wirklich ein Server sein soll.)

[weshalb]

Hier würde denke ich ein paar Jahre alter Laptop ausreichen. Den kann man auch zuklappen und ins Regal schieben. OwnCloud läuft dadrauf halt nicht soooooo performant, sollte aber ausreichen. Ansonsten ist meine Empfehlung wie immer: HP MicroServer Gen8 (wenn es wirklich ein Server sein soll.)

Meinen letzten N54l habe ich für 120€ geschossen. Einmal bekam ich einen Nagelneuen für 160€. Ansonsten kann man die immer schonmal für 130- 140 € haben, wobei die N36L und N40L auch manchmal schon für unter 100€ weggehen. Man muss eben beobachten.


Bei den Preisen wüßte ich nicht, warum man ein Notebook dafür verwenden sollte.

[roger012]

Danke für die Tipps!

Mit "normaler" Client Hardware habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte auch schon Laptops als Server laufen, die machten aber immer sehr bald die Grätsche.

Kosten dürfen gerne 1500-2000€ betragen. Ausfallsicherheit steht vor Energieverbrauch und Preis. Ich nutze den Kalender beruflich und bin schon mal drei Wochen durchgehend auf der Erdkugel unterwegs. Ein Ausfall in der Zeit ist natürlich mit Papier kompensierbar (muss er ja auch), aber mit sehr viel Mehraufwand verbunden.

100MBit ist ausreichend, redundantes Netzteil Pflicht (USV vorhanden). HDD's genügen mir (3-4 x 1TB NAS Platten im ZFS Pool Raid1, encrypted). Speicherplatz ist nicht viel nötig, da ich Dropbox mit Boxcryptor als Cloud Storage nutze.

Der ProLiant MicroServer sieht mehr als interessant aus. Der Preis des Gen8 ist ja der Hammer!! Und er soll voll zu Debian und FreeBSD kompatibel sein. Den seh ich micr gleich mal genauer an.

Danke und lg!

[weshalb]

Der ProLiant MicroServer sieht mehr als interessant aus. Der Preis des Gen8 ist ja der Hammer!! Und er soll voll zu Debian und FreeBSD kompatibel sein. Den seh ich micr gleich mal genauer an.

Danke und lg!

Beim Gen8 gibt es vom Prozessor her Ausstattungsunterschiede, wobei ich mit dem schwächeren Gen7 bisher sehr gute Erfahrungen auch im betrieblichen Umfeld gemacht habe. Inzwischen virtualisiere ich damit nebenher noch 2 VM's.

Bei den Festplatten würde ich dazu raten, keine sogn. NAS Festplatten für den Consumerbereich zu nehmen.(meistens 3 Jahre Garantie) Nimm lieber gleich Enterprise Festplatten (ich bevorzuge WD) mit 5 Jahren, davon ist mir noch keine abgeraucht.

[hikaru]

Mit "normaler" Client Hardware habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte auch schon Laptops als Server laufen, die machten aber immer sehr bald die Grätsche.

Bei mir läuft seit 3 Jahren ein 10 Jahre altes Notebook 24/7 als HTPC/Fileserver. Davor machte 3 Jahre lang ein Netbook das Gleiche. Beide Geräte leben noch und es gab nie Probleme.
Es gibt Gründe, die gegen ein Notebook für so ein Vorhaben sprechen, aber die Haltbarkeit ist mMn keiner.

[roger012]

Nimm lieber gleich Enterprise Festplatten (ich bevorzuge WD) mit 5 Jahren, davon ist mir noch keine abgeraucht.

Stimmt, da war noch mal ein Unterschied.

[weshalb]

Mit "normaler" Client Hardware habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte auch schon Laptops als Server laufen, die machten aber immer sehr bald die Grätsche.

Bei mir läuft seit 3 Jahren ein 10 Jahre altes Notebook 24/7 als HTPC/Fileserver. Davor machte 3 Jahre lang ein Netbook das Gleiche. Beide Geräte leben noch und es gab nie Probleme.
Es gibt Gründe, die gegen ein Notebook für so ein Vorhaben sprechen, aber die Haltbarkeit ist mMn keiner.

Durchgehend seit 3 Jahren und die Festplatte macht die 24/7? Nenn mal den Hersteller, das ist ja wirklich erstaunlich. Wohin machst du deine Backups? Auf USB?

[hikaru]

Durchgehend seit 3 Jahren und die Festplatte macht die 24/7? Nenn mal den Hersteller, das ist ja wirklich erstaunlich.

Ich habe mir im Laufe der Zeit drei "Seagate Backup Plus Slim Portable" zugelegt, aus denen ich jeweils die "Seagate Spinpoint M9T 2TB" ausgeschlachtet habe - anfangs weil 2TB in 9,5mm Bauhöhe nur so zu kriegen waren, später weil ich auch das externe Gehäuse gebrauchen konnte.

Eine von den 2TB-HDDs steckt in meinem HTPC, eine in dem meiner Eltern und eine in meinem Desktop-PC. Ich habe die aber bei diversen Umabauaktionen öfter mal gewechselt weil es bequemer war, so dass nicht die selbe HDD immer in meinem HTPC steckte. Nur mein HTPC läuft 24/7 und am Wochenende hatte die dort aktuell verbaute HDD laut SMART eine Laufzeit von etwa 2,5 Jahren.

Wohin machst du deine Backups? Auf USB?

Ja, per USB 2.0 auf zwei externe 3,5"-HDDs. USB 3.0 hat das Notebook nicht und Firefire bzw. eSATA haben wiederum meine Backup-HDDs nicht mehr.

Meiner Erfahrung nach werden Ausfallberichte über HDDs übertrieben wahrgenommen. Wenn ich richtig zähle sind mir bisher neun HDDs gestorben, darunter zwei 2,5"-HDDs, sechs 3,5"-HDDs und eine 5,25"-HDD.
1x 2,5" und 1x 3,5" wurden fallengelassen, 1x 3,5" in Öl ertränkt. Die anderen sechs waren jeweils mindestens 10, meist eher 15, teils sogar 20 Jahre alt und lagerten teils jahrelang ohne einen einzigen Einschaltvorgang.
Mir ist noch nie eine HDD "einfach so" ausgestiegen, die nicht ohnehin schon an Altersschwäche litt. Das soll nicht heißen, dass es solche Fälle nicht auch gibt, aber man sollte sich vielleicht bewusst sein, dass einem gerade solche Hiobsbotschaften stärker im Gedächtnis bleiben, weshalb die eigene Wahrnehmung verzerrt sein kann.

[weshalb]

Also mir und in meinem Umfeld sind schon häufig welche gestorben. Kann aber auch sein, dass ich das deshalb so häufig mitbekomme, weil ich die oft zur Datenrettung bekomme.

[Colttt]

Wer HP nicht mag, Dell hat auch solche microserver, nennen sich dort T20..

Aber mMn bist du mit einer NAS (mein Favorit hier Synology) sehr gut beraten.. meine etwas ältere(DS214play) läuft nun schon ca 5monate durch.. davor hatte ich sie nur an wenn nötig..

[hikaru]

(mein Favorit hier Synology)

Hat das einen besonderen Grund?
Ich höre fast nur von Synology, wenn es um Fertig-NAS-Systeme oder Barebones für den Heimgebrauch geht, aber ich verfolge den Markt auch nicht wirklich.
Wenn ich aber z.B. mal die Geräte von Asustor dagegen vergleiche, dann scheinen die für's gleiche Geld mehr Features zu liefern bzw. bei vergleichebaren Features günstiger zu sein.

[MSfree]

Ich höre fast nur von Synology, wenn es um Fertig-NAS-Systeme oder Barebones für den Heimgebrauch geht

Die verkaufen auch ziemlich dicke Teile. Im Büro haben wir ein Synology-NAS mit 24 4TB-Platten. Optional kann man da noch eine Erweiterungseinheit mit weiteren 24 Platten ranhängen. Alles hübsch linuxbasiert und mitGUI-Konfiguration im Browser.

[hikaru]

Die verkaufen auch ziemlich dicke Teile. Im Büro haben wir ein Synology-NAS mit 24 4TB-Platten.

Ja klar, aber hier im Thread geht es ja wohl eher um ein Gerät mit 2-4 Platten und auch Colttts DS214play hat nur 2 HDDs.
Und wenn ich den Bereich vergleiche, dann kommen mir (ohne viel Ahnung zu haben) die Synologys im Vergleich zu den Asustors einfach rund 100 Euro zu teuer vor.

[MSfree]

Und wenn ich den Bereich vergleiche, dann kommen mir (ohne viel Ahnung zu haben) die Synologys im Vergleich zu den Asustors einfach rund 100 Euro zu teuer vor.

Dafür bekommst du aber eine sehr einfach zu bedienende Klickibunti-Oberfläche, die im Webbrowser läuft. Letztlich bezahlt man da halt auch für die Software, und die ist, wie gesagt, sehr komfortabel, nicht nur für Windowsgeschädigte.

[hikaru]

Dafür bekommst du aber eine sehr einfach zu bedienende Klickibunti-Oberfläche

Die gibt's bei Asustor auch.
Hast du je ein Asustor-NAS gesehen oder rätst du nur rum, so wie ich bei den Synologys?

[roger012]

Meiner Erfahrung nach werden Ausfallberichte über HDDs übertrieben wahrgenommen

Das sag mal meinen Festplatten, die wissen das offensichtlich nicht

[roger012]

Habe mich für den HP Microserver Gen8 entschieden (+ 4x 1TB Seagate Enterprise).
Vielen Dank für eure Vorschläge und Hilfe!

[hikaru]

Meiner Erfahrung nach werden Ausfallberichte über HDDs übertrieben wahrgenommen

Das sag mal meinen Festplatten, die wissen das offensichtlich nicht

Ich schrieb ja auch, dass die Ausfallberichte übertrieben wahrgenommen werden, nicht dass sie übertrieben sind.
Meine 9 Ausfälle klingen sicher auch erstmal erschreckend, aber eben nur wenn ich nicht dazu sage, dass ein Drittel der Ausfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen ist und der Rest einfach nur steinalt war.