Tschüss Firefox!

Smalltalk
Benutzeravatar
jph
Beiträge: 1049
Registriert: 06.12.2015 15:06:07
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Greven/Westf.

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von jph » 15.03.2017 14:17:00

Lies dir doch mal durch, was ALSA und PulseAudio überhaupt sind.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von scientific » 15.03.2017 14:17:59

jph hat geschrieben:Lies dir doch mal durch, was ALSA und PulseAudio überhaupt sind.
Ich?
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Benutzeravatar
Revod
Beiträge: 3788
Registriert: 20.06.2011 15:04:29
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von Revod » 15.03.2017 14:55:49

jph hat geschrieben:Lies dir doch mal durch, was ALSA und PulseAudio überhaupt sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/PulseAudio

Da kann ich darin lesen wie ich will, ich versteh es immer noch nicht, warum man,

Wikipedia Zitat
Soundquelle → PulseAudio → ALSA-Treiber → Hardwar
Also Pulseaudio ist schon auf das Alsa-Treiber angewiesen, ansonsten geht auch nix.
Anstatt warum nicht direkt,
Soundquelle → ALSA-Treiber → Hardware
gehen sollte.

Vermutlich wollte scientific genau das damit sagen.

Zu dem, wie Wikipedia schreibt, ist Pulseaudio aus dem " Esound " entstanden, der speziell für das Enlightment entwickelt wurde,

https://de.wikipedia.org/wiki/Enlightened_Sound_Daemon

Ich vermute schwer, das Gewicht von Pulseaudio wird immer noch für das Enlightment fest gelegt.

Alsa Mixer gibts für jedes Desktop eines. Wenn ich mir die beiden Abschnitte, Vor und Nachteile lese verstehe ich nun warum Pulseaudio bei meiner Hardware meines Multimedia PC mein LXDE einfrieren lässt.

Ist eben nicht alles gelöst, und manches scheint mir ist im Jahr 2000 stecken geblieben. Das Pulseaudio EQ ist immer noch nicht ausgereift, jedes andere EQ zeigt mir an bei welcher Frequenz die DB's im plus / minus sind ( Weitere Pug-Ins wie Alsa hat es nicht, die sehr wichtig für Audiobearbeitung sind ).... Um so mehr versteh ich nun weniger, warum Mozilla Entwickler sich nur noch für Pulseaudio entschieden haben, in naher Zukunft nur noch.

Edit:

Und was das Stockern angeht,

https://wiki.ubuntuusers.de/Soundsystem/

könnte ein Grund dafür sein.
Zuletzt geändert von Revod am 15.03.2017 15:00:11, insgesamt 1-mal geändert.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

whiizy
Beiträge: 662
Registriert: 23.07.2011 22:09:37

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von whiizy » 15.03.2017 14:59:56

@scientific
Es gibt Anwender, die bewusst ALSA möglichst ohne Wrapper/zusätzliche Layer und Sound-Server auswählen und einsetzen, weil die Hardware-Nähe bei Echtzeitanwendungen (ich benutze z.B. Physical-Modelling-Instrumente) die beste Latenz gewährt. Die volle Kontrolle über Resampling/Upsampling/Pufferung zu behalten ist in anspruchsvollen Audioanwendungen ebenfalls wichtig.

Genauso gibt es Anwender, die möchten sich gar nicht selbst entscheiden und sind damit zufrieden Youtube mit "Getöse" zu haben. Warum auch nicht.

Firefox will einem diese Freedom-of-Choice nun aber rauben, indem er in einer reinen ALSA-Umgebung nun eine seiner zentralen Funktionen einstellt (Tonwiedergabe). Firefox zwingt dem Anwender damit auf, sich kurzfristig zwischen einem erfolgreichen Soundsystem und einem Webbrowser zu entscheiden. Zwei Kategorien, die in bunter Vielfalt nebeneinander existieren können (und es im Fall von ALSA und Browsern sogar seit vielen Jahren tun). Eine Regression in einem erfolgreichen Modulsystem namens Linux.

Aufgrund bestimmter Erfordernisse meiner diversen Audioanwendungen müsste ich mich dann gegen Firefox entscheiden. Und das, obwohl Firefox in seiner Kernkompetenz als Webbrowser mehr als konkurrenzfähig ist. Fände ich irgendwie schon etwas tragisch, wenn die Erfolgsgeschichte eines Linux-Browsers aufgrund einer kurzsichtigen, anmaßenden Entscheidung wieder zuende geht. Aber wie TRex es schon angedeutet hat, OpenSource muss und wird sowas aushalten.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10686
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von MSfree » 15.03.2017 15:07:24

whiizy hat geschrieben:Es gibt Anwender, die bewusst ALSA möglichst ohne Wrapper/zusätzliche Layer und Sound-Server auswählen und einsetzen, weil die Hardware-Nähe bei Echtzeitanwendungen ... die beste Latenz gewährt.
Pulse-Audio bringt aber unter anderem Netzwerktransparenz und Ausgabe auf Bluetooth mit sich. Bei einem Browser dürfte den Entwicklern viel wichtiger sein, nur eine Soundschnittstelle programmieren zu müssen, die möglichst viele Ausgabewege unterstützt statt für OSS, ALSA, Jack, eSound etc, bis zu 20 verschiedene Schnitstellen in ihren Bibliotheken zu unterstützen.

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 3900
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von ralli » 15.03.2017 15:24:32

Ehrlich gesagt, verstehe ich die neuerliche Aufregung eh nicht, wenn Mozilla partout weitere Marktanteile verlieren will und viele Nutzer vor den Kopf stoßen möchte, die Alsa brauchen, nur zu, es gibt doch genügend Browser Alternativen, niemand muß den Firefox benutzen. Außerdem heißt das doch nicht, das kein Alsa, wo es gebraucht wird, mehr benutzt werden kann. Oder irre ich mich?
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

Benutzeravatar
Revod
Beiträge: 3788
Registriert: 20.06.2011 15:04:29
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von Revod » 15.03.2017 15:27:36

@ MSfree

... Jahrelang kein Problem und plötzlich scheinbar doch?!

Verstehe es immer noch nicht, weil wenn es für viele " kleinere / kleine " Programmentwickler kein Problem ist ( DeadBeef, Baka-Mplayer, den alten Beep-Media-Player > BMP, XMMS ist auch nicht ganz gestorben usw. ), war dann für den Grossen Mozilla schon?

@ ralli

Nein, ist richtig. Und wo Jack gebraucht wird ist Pulseaudio wirklich fehl am Platz. Wenn Musiker wegen Latenzen usw. nur Nachteile erfahren... Nehme an das Schwerpunkt ist dann ganz wo anders.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10686
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von MSfree » 15.03.2017 15:31:07

ralli hat geschrieben:Außerdem heißt das doch nicht, das kein Alsa, wo es gebraucht wird, mehr benutzt werden kann. Oder irre ich mich?
Nein, ganz m Gegenteil. Pulse braucht sogar ALSA, um Sound auf der lokalen Hardware auszugeben. Andere Programme, die auch direkt auf ALSA setzen, sind daurch keinesfalls aussen vor. Pulse ist nur eine Abstraktionsebene zwischen der Anwendung und der Soundhardware. Nur, daß Pulse eben nicht nur die lokale ALSA-Hardware ansprechen kann sondern auch via Netzwerk die Soundharware auf einem anderen Rechner oder via Funk Bluetoothlautsprecher oder Airplay-Stations ansprechen kann.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10686
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von MSfree » 15.03.2017 15:33:50

Revod hat geschrieben:@ MSfree

... Jahrelang kein Problem und plötzlich scheinbar doch?!
Es war offensichtlich schon jahrelang ein Problem, so viele Soundschnittstellen zu pflegen, zu debuggen, Fehler und Sicherheitslücken zu beheben. Jetzt braucht man sich nur noch um eine Schnittstelle kümmern und ist den alten Ballast endlich los. Aus Sicht der Entwickler kann ich das nicht nur nachvollziehen sondern muß es sogar gutheißen.

Benutzeravatar
Revod
Beiträge: 3788
Registriert: 20.06.2011 15:04:29
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von Revod » 15.03.2017 15:45:35

Das Werdegang leuchtet mich schon ein. Hatte es von Beginn weg verstanden = schon weniger Aufwand.

Die Richtung geht jedoch auch gegen die von mir erwähnten Aspekte. Und die von mir verlinkte Wikipedia bestätigt es, dass es nicht für alles geegnet ist, mit mancher HW grosse Schwierigkeiten hat.

Nun stellt sich die grundsätzliche Frage, welche Entwickler sollen sich das " Leben " erleichtern? Irgend wo, bei irgend wen bleibt dann der Aufwand der anders wo eingespart wird bei einen anderen hängen.

Und eben, wie bewältigen das die " Kleinentwickler " die auch sehr gute Sachen uns zur Verfügung stellen...?! :wink:
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

whiizy
Beiträge: 662
Registriert: 23.07.2011 22:09:37

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von whiizy » 15.03.2017 16:03:27

@MSfree
Nichts gegen Netzwerktransparenz, aber etwas gegen "erzwungene" Netzwerktransparenz, denn vielleicht möchte man seine eingebauten Mikrofone nicht über die NSA, Skype oder andere Mehrwertdienste abhörbar machen ;-)

ALSA ist praktisch die Basis aller Audiowiedergabe unter Linux, auch die Basis einer Audiosoftware unter vielen namens Pulseaudio. Wenn Firefox es nicht schafft, ALSA wenigstens weiter rudimentär mit zwei Stereokanälen zu unterstützen (obwohl sie doch seit Jahren das Gegenteil zeigen), dann halte ich es für vorgeschoben oder Firefox ist entwicklungstechnisch unter Linux eh fast tot. - Ein zusätzlicher Auswahlbutton für pulseaudio in den Preferences würde die Wogen vermutlich wieder glätten. Dutzende anderer Audiosoftwares schaffen es auch, diese Auswahl zu ermöglichen.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10686
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von MSfree » 15.03.2017 16:17:31

whiizy hat geschrieben:Ein zusätzlicher Auswahlbutton für pulseaudio in den Preferences würde die Wogen vermutlich wieder glätten.
Mit einem Button ist es nicht getan.

Wenn du Pulse und ALSA in einem Porgramm unterstützen wolltest, ist das, als würdest du einen Autohersteller auffordern, einen Diesel und einen Benzinmotor einzubauen, bei dem man mit einem Button von einem Motor auf den anderen umstellen kannst.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von scientific » 15.03.2017 16:18:08

Sound unter Linux ist in der Tat ein arger Graus... So viele Schnittstellen, so viele Soundserver, so viele Inkompatibilitäten...

Ich habe mich auch sehr lange gegen Pulseaudio gewehrt. Hab ihn entsprechend div. Anleitungen deinstalliert. Vor allem deswegen, weil er auf meinem alten Laptop (Baujahr 2007) mehr gekrächzt als gespielt hat...

Auf meinem neuen Laptop (Baujahr 2014) funktioniert Pulseaudio fast tadellos. Langsam blicke ich auch bei der Konfiguration durch. Und das ging in der Tat schneller als bei der Konfiguration von ALSA... Denn eine asoundrc kapier ich immer noch nicht. Und wer schon mal in /usr/share oder /var/lib div. Alsa-Konfigurationen gefunden hat, hat wohl den Überblick gänzlich verloren.

Es gab einen Grund, warum ich dann meine Abneigung gegen Pulseaudio aufgegeben und ALSA in die Grundkonfiguration zurückgeschnitten habe.
Wenn ich einen externen Lautsprecher angeschlossen habe, wenn ich einen Bluetooth-Lautsprecher aktiviert habe, oder umgekehrt, musste jedesmal die soundausgebende Applikation neu gestartet werden. MPD restart, VLC restart, Totem restart... Sonst fanden sich die neuen Soundquellen stumm wieder.

Mit pulseaudio wechsle ich einfach.

Einzig meine Bluetooth-Plärrer tun derzeit nicht wie sie sollen. Aber ich vermute das Problem grundsätzlich bei Bluetooth. Dieses will mir auf meinem neuen Laptop nicht mehr gelingen. Der Laptop findet die Ausgabegeräte nicht, oder nur sehr sehr sehr verzögert. Und die Ausgabe ist leise und krächzt. Der Laptop und das Smartphone finden einander überhaupt nicht. Das Smartphone hingegen findet den Bluetooth-Lautsprecher sofort und die beiden funktionieren tadellos miteinander.
Ich habe sogar schon die WLAN-BT-Karte im Laptop gegen ein anderes Modell getauscht. WLAN funktioniert jetzt tadellos. BT immer noch genau wie zuvor.

Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, warum es so ein großes Problem sein soll, ALSA als Standard-Linux-Soundsystem weiter zu Pflegen. ALSA und Pulseaudio sollten auf jeden Fall Standard zur Soundausgabe in Programmen sein.

Aber selbst wenn Firefox nur mehr auf PA setzt... Jemand der hardwarenahe Soundausgabe wegen geringsten Latenzen möchte, wird dies wohl kaum aus einem Browser heraus ausgeben.
Und es gibt wunderbare Konfigurationen für Alsa, wo Pulseaudio nur ein weiteres Device ist, welches in das z.B. dmisx-Plugin von ALSA einspeist, einen eigenen Regler im alsamixer bekommt und gezielt Applikationen auf pa sound ausgeben. Default kann ALSA sehr wohl das Standard-Audio-System sein.

Hab längere Zeit genau so eine Konstruktion gewählt, um mpd systemweit unabhängig von einem Pulseaudio-Server eines Users abspielen zu können... Die Lautstärkeregelung in Gnome funktioniert halt dann nur mehr auf die Pulseaudio-Ausgabe. Ich musste in Gnome mpd immer extra runterregeln. Was z.b. in GDM unmöglich war - ohne eingeloggt gewesen zu sein.

Aber gehen tut es. Soll keiner sagen, er habe die Freiheit nicht mehr... Firefox benötigt halt Pulseaudio. Totem benötigt glaub ich auch Pulseaudio. Die Anwendungen, die ausschließlich mit PA funktionieren sind sowieso derzeit eine absolute Minderheit.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

whiizy
Beiträge: 662
Registriert: 23.07.2011 22:09:37

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von whiizy » 15.03.2017 16:23:50

ralli hat geschrieben: Außerdem heißt das doch nicht, das kein Alsa, wo es gebraucht wird, mehr benutzt werden kann. Oder irre ich mich?
Das irrst Du zum Glück, denn das wäre ja noch schöner, wenn ein turnusmäßiges Browser-Update plötzlich eine sorfältig eingerichtete ALSA-Umgebung aus möglicherweise mehren Audiointerfaces zerstören würde. Das Dilemma ist subtiler. Der möglicherweise ebenfalls lange und sorgfältig eingerichtete Firefox hat nach dem Update in dieser Umgebung dann plötzlich keinen Ton mehr. Der ansich vielleicht brauchbare Firefox schießt sich damit zunächst erstmal selbst ins Abseits. Der User erhält dann im Browser aber noch einen unscheinbaren Hinweis von Mozilla eingespielt, dann doch "bitte" pulseaudio nachzuinstallieren. Ein gutgläubiger User wird das dann vermutlich tun, denn was soll er sonst vielleicht noch mit seinem Firefox. Sobald Pulseaudio nachinstalliert ist, ist es im System so dominant, daß es ALSA an allen Ecken und Enden übersteuert. Das erzeugt jede Menge zusätzlichen Overhead, Latenzen, Soundprocessings, letzlich ist das reine ALSA-System praktisch unbrauchbar (man könnte auch zerschossen sagen).

Auch wenn es (noch) andere Browser gibt, verbietet dieser Luxus ja nicht, den Firefox für diese Monopolisierung zu kritisieren.
Zuletzt geändert von whiizy am 15.03.2017 16:28:58, insgesamt 1-mal geändert.

breakthewall
Beiträge: 507
Registriert: 30.12.2016 23:48:51

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von breakthewall » 15.03.2017 16:24:20

maroc hat geschrieben:Ich brauche einen Browser zum Arbeiten und nicht zum Updaten. Und dass (oft hektisch anmutende) "Weiterentwicklungen" nicht durchweg erfreulich sind, zeigt doch diese Diskussion.
Dein erster Satz klingt ziemlich unsinnig. Was hindert einen daran, mit einem regulär aktualisierten Browser zu arbeiten? Genau genommen nichts. Und ein Browser muss regelmäßig Updates empfangen, auch funktionale Erweiterungen um modernen Anforderungen gewachsen zu sein. Man darf auch an die lange Zeit vor Jahren erinnern, wo bspw. Youtube mit Firefox ESR unbenutzbar gewesen ist, aufgrund fehlender Webtechnologien und damit einhergehender Probleme. Auf anderen Webseiten war es dasselbe Spiel in anderer Hinsicht. So kann man dann wirklich gut arbeiten. Wenn dazu noch ohnehin Webdeveloper bist, dann bist effektiv auf einen permanent aktuellen Browser angewiesen. Da ist ein Firefox ESR sogar schlecht für das Geschäft. Und was an Entwicklungen erfreulich ist, ist auch rein subjektiv, und wird oft genug von der Masse nicht einmal verstanden, aber sofort kritisiert. Vielfach wirkt das als ginge oft nur um Fortschrittsverweigerer, die auch in 100 Jahren noch auf bspw. Windows XP fahren würden, oder auf einer uralten Unix-Basis und alles hassen was sich daran verändert, und ebenso auch an gewohnten Programmen.
maroc hat geschrieben:Tatsächlich waren die ESR-Versionen allerdings ursprünglich nicht für Privatnutzer gedacht, sondern für Firmen und Schulen. Von deren Seite wurden nämlich 2012 nach der Umstellungen auf kürzere Firefox-Versionszyklen die häufigen Updates als unzumutbar moniert. Ich habe eine zeitlang in einer öffentlichen Einrichtung mehrere Windowsrechner mit Firefox betreut und kann deshalb den Sinn von ESR durchaus nachvollziehen.
Was heißt es wäre unzumutbar? Ich kann mich nicht erinnern von jenen Updates jemals wirklich etwas mitbekommen zu haben, sprich sie haben weder gestört noch negativ in der Arbeit beeinflusst. Auch gab es keine Abstürze oder funktionale Probleme anderer Art. Und das ist also ein unzumutbarer Zustand? Würde eher massiv darauf tippen, dass jene Kritiker vielfach unsinnig statische Softwarelösungen in Kombination mit einem Browser bauen, die so unflexibel sind wie ein ein Meter dicker Stahlträger. Und sich dann aufregen wenn das nach fast jedem Update so gar nicht mehr funktioniert. Seltsamerweise wird so etwas bei Chrome nicht kritisiert, und dieser findet sich inzwischen global auf erheblich vielen PCs, auch in Unternehmen. Und das während der Marktanteil von Firefox immer geringer wird. Mir fehlen da valide Argumente der Gegenseite. Und als noch schlimmer empfinde Ich, dass man sich offenkundig an wichtigen Aktualisierungen stört, als hätte ein so sensibles Element wie ein Browser, jemals einen stabilen noch sicheren Status. Diese Kritiker monieren sicher auch laufende Updates unter Windows, als nervend und unzumutbar, und schalten sie sogleich gänzlich ab. Ein Browser ist heute derart komplex, ebenso wie das Internet, dass es schon fahrlässig ist nicht das Neueste zu nutzen. Und selbst wenn einem irgendwelche z.B. optischen Änderungen nicht gefallen, so lässt sich das mit Erweiterungen oftmals wieder ändern, sollte es wirklich als so störend empfunden werden. Man kann natürlich auch Forks oder andere Browser nutzen.
tobo hat geschrieben:Wie sollte das möglich sein - eine Version, die nur Fixes erhält, hat mehr Fehler als eine Version, die zusätzlich noch neuen Code einführt? Und dann auch noch erheblich mehr?!
Dann vergleiche mal unter anderem die CVE-Reports beider Firefox-Versionen. Nur Sicherheitsupdates einzuspielen bedeutet nicht Sicherheit zu haben. Denn während ein Firefox ESR noch auf einer erheblich älteren Softwarebasis herumdümpelt, wurden ggf. anfällige Codeanteile in neueren Firefox-Versionen längst entsorgt und anderweitig umgesetzt, womit die Probleme vom Tisch sind. Aber gibt es nur Aktualisierungen der bestehenden Codebasis, ohne das diese elementar geändert wird, dann verändert sich nichts an konzeptionellen Problemen. Das ist wie, als würdest immer nur ein weiteres Pflaster auf eine verwundbare Stelle aufdrücken, anstatt das zugrunde liegende Problem zu beseitigen. Mangels neuem Code ist die Masse der Lücken z.B. aus 2016 bei der ESR-Version zwar geringer, jedoch statistisch in der Gesamtheit gesehen, ist die ESR-Version anfälliger für Probleme gewesen als die reguläre Firefox-Version, die davon mitunter gar nicht länger betroffen war.

Angaben in Prozent hinsichtlich aller Lücken über Jahre:

Code: Alles auswählen

                DoS - Code Execution - Overflow - Memory Corruption - Gain Privileges
Firefox:       40.3        48.5          19.6           23.2                2.6
Firefox ESR:   47.3        63.6          33.0           30.7                3.9
Chromium:      63.0         5.7          20.7            5.9                0.4
Was hat man also nochmal dadurch gewonnen die ESR-Version zu nutzen? Hochkarätigere Sicherheitsprobleme durch veralteten Code.
tobo hat geschrieben:Du meinst damit, dass diese zusätzliche Wahlmöglichkeit eine Einschränkung für die Benutzer ist?
Es ist keine Wahlmöglichkeit mehr, wenn ein Firefox ESR als Standardbrowser definiert wird. Stichwort: Debian Stable. Ein Firefox ESR ist eine Einschränkung, sowohl in funktionaler als auch in sicherheitstechnischer Hinsicht. Und bislang überwiegen die Argumente dagegen sehr deutlich, wie schon erläutert wurde.
Zuletzt geändert von breakthewall am 15.03.2017 16:28:01, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
rockyracoon
Beiträge: 1452
Registriert: 13.05.2016 12:42:18
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von rockyracoon » 15.03.2017 16:27:37

Chromium ist aber auch nicht so der Bringer.
Gut, es startet etwas schneller. Die Seiten öffnen sich aber nicht schneller als bei Firefox.
Und was "Erweiterungen" betrifft, hat Google bei Chromium den Finger drauf, was gehen darf und was nicht.

Ich bleibe bei Firefox, zumal ich keine anderen Sound-Einstellung brauche.
ESR finde ich, wie oben von Einigen bereits gesagt, als Gewinn an Stabilität und Unbelästigtsein von "Neuerungen", die oft Gimmicks sind und in der nächsten Version wieder verschwinden.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 15.03.2017 16:30:30, insgesamt 3-mal geändert.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von scientific » 15.03.2017 16:28:41

MSfree hat geschrieben:
whiizy hat geschrieben:Ein zusätzlicher Auswahlbutton für pulseaudio in den Preferences würde die Wogen vermutlich wieder glätten.
Mit einem Button ist es nicht getan.

Wenn du Pulse und ALSA in einem Porgramm unterstützen wolltest, ist das, als würdest du einen Autohersteller auffordern, einen Diesel und einen Benzinmotor einzubauen, bei dem man mit einem Button von einem Motor auf den anderen umstellen kannst.
Also so wie ich PA verstanden habe würde PA nicht zwischen Diesel- und Benzinmotor umschalten (was bei Hybridfahrzeugen zwischen Verbrennungskraftmotor und Elektromotor sogar vollautomatisch oder auch auf Knopfdruck klappt), sondern eher doch nur von einem Soundsystem auf ein anderes...

Bitte mal die Emotionen ein wenig außen vor lassen, dann klappt es auch mit den Vergleichen.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von scientific » 15.03.2017 16:30:35

rockyracoon hat geschrieben:Chromium ist aber auch nicht so der Bringer.
Gut, es startet etwas schneller. Die Seiten öffnen sich aber nicht schneller als bei Firefox.
Und was "Erweiterungen" betrifft, hat Google bei Chromium den Finger drauf, was gehen darf und was nicht.

Ich bleibe bei Firefox, zumal ich keine andere Sound-Einstellung brauche.
ESR finde ich, wie oben von Einigen bereits gesagt, als Gewinn an Stabilität und Unbelästigtsein von "Neuerungen", die oft Gimmicks sind und in der nächsten Version wieder verschwinden. Das erspare ich mir mit ESR.
Zumal aber bei Chromium die Soundausgabe mit Pulsaudio tadellos funktioniert. Bei Firefox springt die Lautstärke immer auf einen vorgegebenen Wert, sobald ich in einem Youtube-Video (z.b.) an eine andere Stelle hüpfe... Wenn Mozilla dann wirklich nur auf PA setzt, dann sollten sie dies aber auch noch hinbekommen.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Benutzeravatar
rockyracoon
Beiträge: 1452
Registriert: 13.05.2016 12:42:18
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von rockyracoon » 15.03.2017 16:34:06

Danke, scientific, für diese Information.
Ich frage aber, ob dieses kleine Problemchen (..."Bei Firefox springt die Lautstärke immer auf einen vorgegebenen Wert,...") einen Browserwechsel rechtfertigt?
Zumal man sich mit Chromium gerade wieder einem solchen Monopolisten nähert, welchem man mit GNU/Linux entgehen wollte.
Den Bug zu melden, dürfte doch genügen.

Benutzeravatar
Revod
Beiträge: 3788
Registriert: 20.06.2011 15:04:29
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von Revod » 15.03.2017 16:44:05

@ scientific

- Ich hatte mit Alsa nie Probleme und nie " Gechrachtze "

- Sicher für Latenzen usw. wird kaum der FF dafür herhalten müssen. Weiss nicht wie Jack mit PA sich zusammen verhält. Mag mit MPD funktionieren, doch mit Jack habe ich so meine Zweifeln, wenn beide gleichzeitig den Zugriff auf das Alsa-Treiber beanspruchen. PA, einfach so zu deaktivieren wird nicht so einfach sein, wie mit Jack.

Klar, wer Bluetooth nutzt und weniger mit Audio arbeitet stimme ich dem zu. Man sollte quasi zwei Systeme mit zwei verschiedene Audsysteme installiert haben, wenn man das und auch das macht... :mrgreen:

Totem nutzt auch Alsa. Bis jetzt sind mir nur ein paar Anwendungen für Musiker unter gekommen, die es nur mit Jack können ( Rosegarden usw. ). Ansonsten sind alle Multimedia Video und Musikwiedergabe Anwendungen " nur " Alsa kompatibel.

@ MSfree

Die " Hybrid(s) " gibt es doch schon lange.... :mrgreen:

Technisch gesehen ist es / war es immer möglich. Klar, der moderne Trend, immer wie mehr Reduktionen, Restriktionen.... stört mich auch ( Gewinnmaximierung Politik, doch das ist ein anderes Thema ).
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von scientific » 15.03.2017 16:44:50

Ich schaue derzeit äußerst wenige Videos. Daher ist mir der Umstand so egal, dass ich weiterhin Firefox einsetze, weil ich... ja weil ich ihn einfach gewohnt bin, und selbst chromium ein ungutes Google-Gefühl hinterlässt...

Würde ich mehr Videos schauen, würde ich mit Sicherheit einen anderen Browser einsetzen.
Mit Firefox (ich hab aktuell firefox 52 - offenbar kein ESR) hab ich aber immer wieder das Problem, dass ich gelegentlich Websiten nicht öffnen kann. So z.B. auch jene von A-trust und der Krankenkasse, wo mit Firefox der Login mit Handy-Signatur nicht klappt. Mit Chromium aber schon. Ich hab in Firefox keine zusätzlichen Erweiterungen. Und allfälliges Scipt-blocking ist für diese Seite/n deaktiviert.

Sehr lästig.

Ich verwende Firefox auch am Smartphone und habe dazu auch die Tab-Synchronisierung aktiviert. Denn ich finde das wirklich praktisch. Ich surfe am Handy, möchte einen Link einem Freund per Email schicken, oder ich surfe am PC in der Arbeit und möchte einen anderen Link per Whatsapp oder Signal verschicken, so nutze ich die synchronisierten Tabs...

Leider funktioniert das nicht zuverlässig. Mal werden die Tabs synchronisiert, mal nicht. Manuelles synchronisieren gerade beim FF am Smartphone funktioniert überhaupt nicht...

Und wenn ich jetzt noch länger über FF nachdenke, dann werd ich den mal wieder als Standardbrowser verbannen... Da klappt doch einiges nicht, was chromium gut kann.

Und nachdem ich unlängst wieder ein Email von eine Buchungsseite mit Urlaubsvorschlägen bekam, wo ich just am Vortag in Firefox auf Google (ja... es bringt die besten Suchergebnisse am besten aufbereitet) nach genau dieser Region gesucht habe, wundere ich mich eh nicht mehr. Erstaunlich finde ich es dennoch immer wieder. Und die Algorithmen sind dann wochenlang lästig... selbst wenn man schon gekauft hat, kommen noch die alten Suchmuster als Vorschläge per Email rein.
Davor schützt FF auch nicht.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Benutzeravatar
Revod
Beiträge: 3788
Registriert: 20.06.2011 15:04:29
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von Revod » 15.03.2017 16:56:41

... ich empfahl doch schon IceCat, Light-Firefox der ziemlich vieles am FF anlehnt jedoch ohne " überflüssiges " und Palemoon der alles mitmacht.

Mit den Google-Browser Familie stimme ich Dir 100%-ig zu und ich vertraue auch viel den FF obigen genannten Forks als dem Original selbst. :wink:

Und lästige Mailerinnerungen, doch schützt, mit dem " TrashMail " Addon, oder direkt auf der TraschMail Seite.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von scientific » 15.03.2017 17:03:05

Revod hat geschrieben:@ scientific

- Ich hatte mit Alsa nie Probleme und nie " Gechrachtze "
Ich schrieb auch davon, dass Pulseaudio gekrächzt hat, nicht Alsa.
Revod hat geschrieben: - Sicher für Latenzen usw. wird kaum der FF dafür herhalten müssen. Weiss nicht wie Jack mit PA sich zusammen verhält. Mag mit MPD funktionieren, doch mit Jack habe ich so meine Zweifeln, wenn beide gleichzeitig den Zugriff auf das Alsa-Treiber beanspruchen. PA, einfach so zu deaktivieren wird nicht so einfach sein, wie mit Jack.
Das ist sogar relativ einfach. Irgendwo in den Untiefen von /usr/share/alsa/ (wenn ich mich recht erinnere) ist eine kleine Datei, die macht pulseaudio zum Default-Audio-Gerät. Diese Datei löschen, bzw. die Einträge darin auskommentieren.
Und dann benötigt man noch eine asoundrc oder /etc/asound.conf in der man auf seine Audiohardware direkt einen dmix aufstöpselt, in den dann einerseit ein Mixerdevice als default.pcm einspeist und andererseits ein zweites Mixer-Device für pulseaudio.

Das ist wirklich trivial. @Smutbert wird dazu was sagen können. Ich weiß jetzt nicht, ob ich meine Konfiguration dazu irgendwo aufgehoben habe.
Revod hat geschrieben: Klar, wer Bluetooth nutzt und weniger mit Audio arbeitet stimme ich dem zu. Man sollte quasi zwei Systeme mit zwei verschiedene Audsysteme installiert haben, wenn man das und auch das macht... :mrgreen:
Mit genannter Konfiguration geht beides parallel.
Revod hat geschrieben: Totem nutzt auch Alsa. Bis jetzt sind mir nur ein paar Anwendungen für Musiker unter gekommen, die es nur mit Jack können ( Rosegarden usw. ). Ansonsten sind alle Multimedia Video und Musikwiedergabe Anwendungen " nur " Alsa kompatibel.

@ MSfree

Die " Hybrid(s) " gibt es doch schon lange.... :mrgreen:

Technisch gesehen ist es / war es immer möglich. Klar, der moderne Trend, immer wie mehr Reduktionen, Restriktionen.... stört mich auch ( Gewinnmaximierung Politik, doch das ist ein anderes Thema ).
Ich hab das Gefühl, dass es ein paar große Distributoren gibt, die für ein gesundes Wachstum des Linux-Baumes den einen oder anderen Ast zurückstutzen - wie man das auch bei Obstbäumen macht, dir groß, kräftig und ertragreich werden sollen. 10000 Distributionen mit 1000 audiosystemen, 10000 Paketverwaltungen, 1000 Desktops/Windowmanagern und einer Million verschiedenen Librarys in verschiedensten Versionen erleichtern es Softwareherstellern nicht unbedingt deren Software für Linux zu portieren.

Das schöne am Bazar ist auch dessen größter Nachteil. Wenn alle alles können müssen, wird schnell unübersichtlich.
Und wenn ein paar große die Freiheit der Wahl nützen und nicht mehr alles können wollen, wird denen Diktatur vorgeworfen... Das ist nicht fair.

Auch wenn ich mir damit sicher den großen Groll einiger Mitglieder hier zuziehe... ich hab nichts gegen eine Reduktion der Möglichkeiten - vor allem nicht, wenn dadurch der Impact von Linux ein größerer wird.
Solange sich Programmierer finden, denen Feature A von Software B wichtig ist, wird es das wohl geben. Und gibt es das nicht mehr, und mir ist es wichtig, werd ich mich wohl einbringen müssen... Die Freiheit der Wahl beinhaltet auch die Wahl zur Teilnahme, den Fork und für das eigene Projekt.

Da halte ich es so wie in Diskussionen über nichtsnutzige Politiker. Wer daheim im stillen Kämmerlein sitzt, schimpft, dass alle Politiker Taugenichts mit großen Nehmerqualitäten sind, aber sonst nichts auf die Reige bringen darf jederzeit aufstehen und sich in die Politik begeben und lernen, dass es in der Realität ganz anders zugeht, als man im stillen Kämmerlein zu denken vermag. Jeder darf sich selbst beweisen. Und wer dann einfach nur fordert "es müsse ein anderes System her", hat nicht begriffen, dass dieser Gedanke wohl nur aus dem eigenen Unvermögen, sich sinnvoll und gewinnbringend in die Gemeinschaft einzubringen, erwächst.

Genauso sehe ich das mit denen die mit Leidenschaft kritisieren, dass Pöttering Linux an sich reißen möchte (sorry... die unterschwelligen Botschaften wie sehr doch PA ein Mist wäre, sind doch nix anderes als Kritik an Pöttering und seinem Engagement bei pa, zeroconf, systemd... und das wenigste nur ist tatsächlich technischer Natur!!) aber nichts beitragen zum Gelingen oder der Durchsetzung anderer Konzepte/Software als jene die sich gerade in der Linuxwelt etablieren. Und wenn es jemand doch versucht, dann machen es wohl die RedHat und Gnome-Leute wesentlich besser... Möge der bessere Gewinnen.

lg scientific

PS: hach die Leidenschaft... übrigens... das Bazar-Modell bringt es mit sich, dass heftig und leidenschaftlich gestritten, verhandelt und entschieden wird.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Benutzeravatar
Revod
Beiträge: 3788
Registriert: 20.06.2011 15:04:29
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von Revod » 15.03.2017 17:53:07

... danke der " grosse " Aufklärung. :THX:

Wegen " Gekrachtze " ... ok verstanden, ist auch in der Wikipedia über das Warum beschrieben.

Der Rest, sicher, stimme ich Dir zu, ich jedoch nicht von " exotische " Linux_distris aus, die ihr ganz spezielles Süppchen kochen. Muss nicht sein, lieber würden sie ihre Energie und Zeit für Distri einsetzen, die sich bewähren / der Mehrheit zustimmen. Dann wäre es sicher ca. 10 mal weniger Distri vorhanden und 10000 mal weniger unterschiedliche Lib's für gleiche Funktionen und Anwendungen usw. :wink:

Die Rede war eher vom Grundsätzliches und das wäre unter das Linux Grundsatz eben Alsa und Jack.

... doch wenn ein Bazar viel zu viele Unterschiedliche hervorbringt führt es auch zu keinen Ziel. Auch hier sollte man sich auf das Grundsätzliche konzentrieren. Man kann so unterschiedliche Dbian Derivat haben wie man will, unter Grundsätzliches verstehe ich darin die System essentielle Komponente wie das Audiosystem, Jack, X-Server, die Bash, Kernel usw. alles weitere ist Detail.

Wenn man so einen gemeinsames Nenner erst Mal wieder gefunden hat, dann spielen die " Api's " keine Rolle mehr, weil es immer die selben sind und somit dann alle die gleiche " Regel " hätten. Was wie die ober Schicht dann aussieht / macht ist Detail.

Autochassis dieses Jahrgang mit den Bohrungen, Aufbau usw. ist das Grundsätzliche, wie die Karosserie dann darauf gestaltet wird und wo sich die Hebeln befinden ist Detail, so ganz Plump gesagt. Klar es gibt verschiedene Automodelle. Chevrolet-Camaro der 70er Jahre hat es möglich gemacht. Das Chassis war immer die selbe, nur den darauf geschraubte Aufbaukit definierte dann den Typ. Und ein Detail Beispiel, egal ob ein 4 oder ein 7 Liter Motor, die Verschraubungen passten immer auf Anhieb.

Im abgeleitetes Sinn des Camaro, in der Richtung meine ich das " Grundsätzliche "

Doch eben, ein grosser " bunter Buntu " hat plötzlich gefunden, dass.... und nun haben wir den Bazar, zu mal wie ich in der von mir verlinkte Wiki gelesen habe, dass alle " Buntus " mit vor konfiguriertes PA daher kommen, ausser der L-Ubuntu ( Will keine Schuld zuweisen, doch der " Bunte " hat für meinen Geschmack viel " unnötige " Änderungen mit sich gebracht,oderder eine oder andere unnötige Inspiration weiter gegeben ).
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

DeletedUserReAsG

Re: Tschüss Firefox!

Beitrag von DeletedUserReAsG » 15.03.2017 18:16:00

Andere Programme, die auch direkt auf ALSA setzen, sind daurch keinesfalls aussen vor.
jackd ist bei Pulse außen vor.
Auch wenn ich mir damit sicher den großen Groll einiger Mitglieder hier zuziehe... ich hab nichts gegen eine Reduktion der Möglichkeiten - vor allem nicht, wenn dadurch der Impact von Linux ein größerer wird.
Hat nix mit Groll zu tun, eher mit unterschiedlichen Ansichten. Mir geht irgendein Impact am Po vorbei – für mich sind Vielfältigkeit und freie Entscheidungen zwischen Möglichkeiten mit die wesentlichen Vorteile gegenüber geschlossenen Systemen. Beides wird mit der betreffenden Entscheidung der FF-Devs einmal mehr reduziert. Auf der anderen Seite ist die Motivation der Entwickler durchaus nachvollziehbar und selbstverständlich legitim – schließlich ist es ihre Software – was allerdings für mich zu dem Fazit führen wird, das der Threadtitel auf den Punkt bringt.

Antworten