Sprachliche Zerfallserscheinungen?

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paedubucher
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Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 16:18:01

In der letzten Zeit sind mir einige sprachliche Erscheinungen aufgefallen, bei denen es sich meiner Meinung nach um Zerfallserscheinungen handelt. Ich habe mir einige davon notiert:
  1. Das Deppenleerzeichen ("Deppen Leerzeichen") ist eine sowohl im öffentlichen Raum als auch im sogenannten akademischen Umfeld immer öfters zu beobachtende sprachliche Schlampigkeit und typografische Scheusslichkeit. Für den Leser, der durch umfassende Lektüre gut und korrekt geschriebener Texte an den korrekten Sprachgebrauch und an das dazugehörige Schriftbild gewohnt ist, hat jedes anzutreffende Deppenleerzeichen (oder bald "Deppen Leer Zeichen"?) einen Bruch seines Leseflusses zur Folge, was ihm das flüssige Lesen derart verseuchter Lesematerialien verunmöglicht. Wird das Deppenleerzeichen vom Genitiv-Apostroph ("des Leser's") oder gar vom Analphabeten-Kainsmal schlechthin, nämlich dem Plual-Apostroph ("wichtige Info's") begleitet, treibt es dem durch stilistisch hochwertige Lektüre sensibilisierten Leser die Schamesröte (oder bald die "Schame's Röte"?) ins Gesicht, was ihn bei längerer Lektüre zusätzlich erschöpft oder gar dem Wutausbruch nahe bringt. Ein gutes und durch jahrelange Lektüre verfeinertes Sprachgefühl ist für ihn durch das unausgebildete oder verkommene Sprachgefühl derjenigen, die ihm ihr eigenes, minderwertiges Lesematerial vorsetzen, zum Nachteil geworden. So wäre es nicht weiter verwunderlich, würde der korrekte Sprachgebrauch unseres eloquenten Lesers (oder bald "Leser's"?) schon bald von den Deppenleerzeichen-Sprachpfuschern ("Deppen Leer Zeichen Sprach Pfuschern") als fehlerhaft angekreidet.
  2. Durch die Rechtschreibereform ist vielen Leuten das Gefühl für Flexionen abhandengekommen. Wo mit Nummern noch "numeriert" und noch nicht "nummeriert" wurde, reflektierte man noch zum Zweck der "Reflexion", und nicht nur "Reflektion". Durch fehlende Reflexion im Umgang mit dem Englischen wurde die "Implementierung" zu einer zungenbrecherischen "Implementation".
  3. In Hochschulen und Wirtschaft werden präzise Ausdrücke zusehends durch nichtssagende Metaphern ersetzt: Es wird nicht mehr "ein Problem aus verschiedenen Perspektiven betrachtet" sondern es werden "verschiedene Hüte aufgesetzt". Man will nicht mehr "einige Aspekte genauer betrachten" sondern "stellt mehrere Scheinwerfer auf". Probleme sollen nicht mehr "schnell", sondern "sehr zeitnah" gelöst werden. Doch wer will denn heute noch "Probleme lösen", wenn man doch einfach "Herausforderungen annehmen" kann. Es darf nichts mehr "schlecht" sondern nur noch "unglücklich" sein (dadurch soll wohl Unzufriedenheit durch Mitleid ersetzt werden).
  4. In der Informatik wurde das Adjektiv "physich" durch "physikalisch" ersetzt. "Physikalisch" bezeichnet jedoch etwas die Physik, also die Lehre der Körper Betreffendes. Gemeint ist jedoch das Gegenteil des rein virtuellen, also etwas, was körperlich – und also physisch! – vorhanden ist.
Was meint ihr zu diesen Punkten? Könnt ihr diese nachvollziehen? Sind meine Feststellungen richtig? Habt ihr weitere Beobachtungen gemacht?

Mir geht es nicht darum Leute anzupöbeln, die im Eifer des Gefechts (z.B. bei Forenpostings) oder aufgrund einer Legasthenie ab und zu Fehler machen. (Wobei ich von Hochschulprofessoren und anderen hochqualifizierten Leuten doch recht hohe sprachliche Fähigkeiten und die entsprechende Anstrengung fordere.) Mir geht es darum, sprachliche Entwicklungen zu beobachten und zu diskutieren.
Zuletzt geändert von paedubucher am 05.04.2017 17:40:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von TRex » 05.04.2017 16:50:12

Ich habe nicht dass Gefühl ,als könnte ich von meinen Mitmenschen ungestraft verlangen ein gramatikalisch Fehler freien Satz ab zuliefern.
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von MSfree » 05.04.2017 16:53:28

Und jetzt liest du deinen Text bitte noch einmal gründlich durch und korrigierst deine Rechtschreibfehler :facepalm:

Radfahrer

Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von Radfahrer » 05.04.2017 17:04:55

Uralte Geschichten. <gähn>

guennid

Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von guennid » 05.04.2017 17:08:24

@MSfree/TRex:
https://www.youtube.com/watch?v=DZ47gksnesc

Was ist ein
Deppenleerzeichen ("Deppen Leerzeichen")
?

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von 2undvierzig » 05.04.2017 17:21:57

guennid hat geschrieben:@MSfree/TRex:
https://www.youtube.com/watch?v=DZ47gksnesc

Was ist ein
Deppenleerzeichen ("Deppen Leerzeichen")
?
Deppenleerzeichen ist einer der Ausdrücke, mit denen sich sogenannte "gebildete" Bürger vom einfachen Volk zu unterscheiden suchen.
Gleichzeitig zeigen Sie damit ihr Verharren in alten Strukturen an. Sprache ist nämlich etwas, was ständigen Veränderungen unterliegt.
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 17:44:20

2undvierzig hat geschrieben:
guennid hat geschrieben:@MSfree/TRex:
https://www.youtube.com/watch?v=DZ47gksnesc

Was ist ein
Deppenleerzeichen ("Deppen Leerzeichen")
?
Deppenleerzeichen ist einer der Ausdrücke, mit denen sich sogenannte "gebildete" Bürger vom einfachen Volk zu unterscheiden suchen.
Gleichzeitig zeigen Sie damit ihr Verharren in alten Strukturen an. Sprache ist nämlich etwas, was ständigen Veränderungen unterliegt.
Wenn die sprachliche Veränderung darin besteht, dass einer "Williams Schwestern" statt "Williams-Schwestern" schreibt, dabei aber die Tennisspielerinnen meint und nicht "die Schwestern von William", verharre ich tatsächlich lieber in alten Strukturen.
MSfree hat geschrieben:Und jetzt liest du deinen Text bitte noch einmal gründlich durch und korrigierst deine Rechtschreibfehler :facepalm:
Ich habe einen gefunden und korrigiert. Welche Fehler hast du noch gefunden? Ich lerne auch gerne etwas im Bereich der Sprache dazu, darum habe ich auch diesen Thread aufgemacht.
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von frox » 05.04.2017 17:53:04

guennid hat geschrieben:Was ist ein
Deppenleerzeichen ("Deppen Leerzeichen")
?
Das sind die Lücken, die entstehen, wenn die Rechtschreibkorrektur darauf besteht, im Zweifel zwei ihr bekannte Wörter ohne "-" dazwischen "automatisch" sicherheitshalber strikt zu trennen, wenn sie das betreffende Gesamtkonstrukt noch nicht gelernt hat.
Und ja: Kann mitunter durchaus schon mal irritieren.
Und nein: Wenn der komplette Text dadurch verhackstückt wird, muss man ihn nicht mit Gewalt zu Ende lesen. Gibt dann kein schlechtes Wetter. :wink:
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 17:59:34

frox hat geschrieben:
guennid hat geschrieben:Was ist ein
Deppenleerzeichen ("Deppen Leerzeichen")
?
Und nein: Wenn der komplette Text dadurch verhackstückt wird, muss man ihn nicht mit Gewalt zu Ende lesen. Gibt dann kein schlechtes Wetter. :wink:
Oft werden aber bei mir an der Fachhochschule solche Texte abgegeben, die man halt schon lesen sollte. Natürlich wird man nicht dazu gezwungen, von den Vorlesungsmaterialien dürfte man aber schon eine gewisse Qualität erwarten, wenn sie ein Herr Prof. Dr. geschrieben hat, nicht?
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von frox » 05.04.2017 18:06:16

paedubucher hat geschrieben:wenn sie ein Herr Prof. Dr. geschrieben hat, nicht?
Traue nie einem Gelehrten, der sich kein geschultes Personal leisten kann. :)
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von TRex » 05.04.2017 18:16:53

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 18:23:47

Vielen Dank, ein solches Extrembeispiel hätte ich auf die Schnelle nicht gefunden. Und die ist Sprecherin einer Partei!
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 05.04.2017 18:31:19

Könnt ihr diese nachvollziehen? Sind meine Feststellungen richtig? Habt ihr weitere Beobachtungen gemacht?
Ja. Ja. Ja.

Ich habe vor einiger Zeit mal angefangen, ein Buch zu lesen. Spannend geschrieben, vom Inhalt her eigentlich genau das, was ich quasi verschlingen würde. Dennoch habe ich es nach einigen Minuten vom Reader entfernt – ich konnte es u.A. aufgrund von Deppenleerzeichen und massiven Problemen mit der Groß-/Kleinschreibung nicht flüssig lesen. Das Schlimme ist: das Buch ist so durch einen Verlag veröffentlicht worden ….

Ansonsten kaufe ich keine Produkte mehr, deren Packungsdesigner der deutschen Sprache nicht mächtig sind – sonst würde ich mich jedes Mal wieder über „Kräuter Soße“ aufregen.
Zuletzt geändert von DeletedUserReAsG am 05.04.2017 18:36:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 18:33:36

niemand hat geschrieben:
Könnt ihr diese nachvollziehen? Sind meine Feststellungen richtig? Habt ihr weitere Beobachtungen gemacht?
Ja. Ja. Ja.
Dann lass mal hören :)
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von halo44 » 05.04.2017 18:40:06

Passt vielleicht auch hier rein:

Hier könnte Gross- und Kleinschreibung die Ehre retten:
julia ist gut zu vögeln
Und hier könnten Satzzeichen Leben retten:
komm wir essen opa
Gruss H.

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von 2undvierzig » 05.04.2017 18:44:12

paedubucher hat geschrieben:Und die ist Sprecherin einer Partei!
Ist das ein Qualitätsmerkmal?
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von MSfree » 05.04.2017 18:53:59

halo44 hat geschrieben:julia ist gut zu vögeln
Meine Tante schenkte mir eine Sparbüchse. Sie war ein Schwein. Sie hatte 2 Schlitze. Hinten einen fürs Papier und vorne fürs Harte.

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 19:02:59

halo44 hat geschrieben:Passt vielleicht auch hier rein:

Hier könnte Gross- und Kleinschreibung die Ehre retten:
julia ist gut zu vögeln
Und hier könnten Satzzeichen Leben retten:
komm wir essen opa
Gruss H.
Lustig finde ich auch "ZUM BEHINDERTEN WC"
Zuletzt geändert von paedubucher am 05.04.2017 19:04:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von paedubucher » 05.04.2017 19:04:02

2undvierzig hat geschrieben:
paedubucher hat geschrieben:Und die ist Sprecherin einer Partei!
Ist das ein Qualitätsmerkmal?
Nein, aber von einer Parteisprecherin sollte man doch etwas mehr sprachliche Fähigkeiten erwarten dürfen, oder?
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von MSfree » 05.04.2017 19:13:14

paedubucher hat geschrieben:Nein, aber von einer Parteisprecherin sollte man doch etwas mehr sprachliche Fähigkeiten erwarten dürfen, oder?
Naja,

§ 919 Abs. 1 BGB.:
"Der Eigentümer eines Grundstücks kann von dem Eigentümer eines Nachbargrundstücks verlangen, dass dieser zur Errichtung fester Grenzzeichen und, wenn ein Grenzzeichen verrückt oder unkenntlich geworden ist, zur Wiederherstellung mitwirkt."

Radfahrer

Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von Radfahrer » 05.04.2017 19:15:54

Nein, aber von einer Parteisprecherin sollte man doch etwas mehr sprachliche Fähigkeiten erwarten dürfen, oder?
Eigentlich schon.
Aber sie ist Sprecherin der AfD, da ist das nicht so wichtig. Deren Wähler merken das sowieso nicht.

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von thoerb » 05.04.2017 20:04:04

Radfahrer hat geschrieben: Aber sie ist Sprecherin der AfD, da ist das nicht so wichtig. Deren Wähler merken das sowieso nicht.
Ich weiß wie es gemeint ist, aber die Wähler der AFD sollte man nicht unterschätzen.

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von TRex » 05.04.2017 20:10:09

thoerb hat geschrieben:
Radfahrer hat geschrieben: Aber sie ist Sprecherin der AfD, da ist das nicht so wichtig. Deren Wähler merken das sowieso nicht.
Ich weiß wie es gemeint ist, aber die Wähler der AFD sollte man nicht unterschätzen.
Dummvieh macht auch Mist, oder wie ging der Spruch?
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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von kruhling » 05.04.2017 20:13:22

Diesen Sprachverfall beobachte ich auch oft. Auch das Deppenapostroph ist weit verbreitet, so z.B. Kurti's Kneipe. Hier ist nichts weggelassen, also muss auch nichts apostroviert ( :mrgreen: ) werden.
Das falsche Getrenntschreiben scheint mir eine Folge der Anglifizierung zu sein. Dort wird mehr getrennt geschrieben als bei uns. Und natürlich spielen die Rechtschreibhilfen m.E. eine Rolle, da die oft nicht richtig arbeiten, oder eine Schreibweise - je nach Zusammenhang - einmal so, einmal so richtig ist, also beide Schreibweisen richtig sein KÖNNEN. Den Zusammenhang können aber die Programme noch nicht beurteilen und die heutigen Kinder schauen halt nur noch auf rote Linien. Wenn keine da sind, wird's ( hier ist das Apostroph richtig ) schon stimmen.
Auch wird meist "mal" statt "einmal" oder "nochmal" statt "noch einmal" oder "nochmals" verwendet. Solche Kalauer gibt es reichlich. Das ist prima Stoff für Satiren. Wasndas??? :mrgreen:
Ich bin Deutschlehrer und erlebe das ständig mit der Folge, dass man dann auch noch diskutieren muss... Das ist sehr lästig. :roll:
Da hilft nur Humor. :mrgreen:

Noch ein Kalauer am Schluss. Wo sitzt / sitzen im folgenden Satz das Komma / die Kommas? Je nach Kommasetzung ist Opi noch am Leben oder nicht.

Komm wir essen Opi.
Grüße, Kruhling

Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen muß, wenn ich nicht hinter ihr stehe. ( Werner Finck )

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Re: Sprachliche Zerfallserscheinungen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 05.04.2017 20:20:05

Soweit ich weiß, ist das Apostroph in Namen durchaus zulässig, wenn damit der Eigenname hervorgehoben werden soll. Auch weiß ich nicht, was es an „mal“ oder „nochmal“ auszusetzen gibt – zumindest auf duden.de sind diese Wörter gelistet. Hingegen fällt’s mir immer negativ auf, wenn in deutschen Texten englische Anführungszeichen genutzt werden […].

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