was ist los mit fedora?

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BeS
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Beitrag von BeS » 30.11.2003 13:32:57

Hallo,

also ich habe auch mal kurz fedora angetestet und fand es eigentlich ganz nett, besonders für den GNU/Linux Einsteiger der etwas grafische Unterstützung will empfehlenswert.
Was mir negativ aufgefallen ist:
- dieses RedHat-Theme. Damit erkennt man nichtmehr ob man KDE oder gnome verwendet, ich finde das sehr schade da beide DEs ihre Vorteile haben und das der user auch sehen kann/sollte um sich für einen DE oder windowmanager zu entscheiden.
- yum scheint gut zu funktionieren, macht auf mich aber auch eine eher trägen Eindruck.
spunz hat geschrieben: -paketauswahl eher bescheiden (das wird wohl noch besser), man braucht zig extra yum quellen => ob es für diese auch sicherheitsupdates gibt?
Was fehlt denn deiner Meinung nach? Also mir hat eigentlich im Vergleich zu Debian main nichts gefehlt. Das einzige was bei Fedora noch fehlt sind mp3 player wegen Patentproblemen. Ich finde diese Haltung aber von fedora/RedHat garnicht schlecht. Damit werden die Leute mal auf Softwarepatente aufmerksam gemacht, denn nur weil der Patentinhaber es heute noch duldet heißt nicht das es morgen auch noch so ist.
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Natas12
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Beitrag von Natas12 » 30.11.2003 15:47:26

BeS hat geschrieben:Hallo,
Was mir negativ aufgefallen ist:
- dieses RedHat-Theme. Damit erkennt man nichtmehr ob man KDE oder gnome verwendet, ich finde das sehr schade da beide DEs ihre Vorteile haben und das der user auch sehen kann/sollte um sich für einen DE oder windowmanager zu entscheiden.
- yum scheint gut zu funktionieren, macht auf mich aber auch eine eher trägen Eindruck.
genau DAS finde ich an fedora/red hat (ich vertippe mich oft, da "fedora" und "feodora" [schokolade] ziemlich ähnlich klingen...) gut - wenn man KDE, gkt1 - und gtk2- applikationen gleichzeitig nutzen will, sieht das meiner meinung nach echt bescheiden aus, wenn man KEINE vereinheitlichende skin hat...

das phänomen mit yum hatte ich auch, das hat sich ganz schön zeit gelassen, die hdr-dateien herunterzuladen (und es brauchte auch mehrere anläufe, da die verbindung oft abriss).

ansonsten gefällt es mir gut - das notwendigste ist auf anhieb sofort nutzbar, die hardware-erkennung verlief völlig reibungslos. wenn jetzt noch das softwareangebot etwas erweitert wird, dann könnte das für ein desktopsystem eine alternative sein...
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Beitrag von BeS » 30.11.2003 16:00:00

Hallo,
Natas12 hat geschrieben: genau DAS finde ich an fedora/red hat (ich vertippe mich oft, da "fedora" und "feodora" [schokolade] ziemlich ähnlich klingen...) gut - wenn man KDE, gkt1 - und gtk2- applikationen gleichzeitig nutzen will, sieht das meiner meinung nach echt bescheiden aus, wenn man KEINE vereinheitlichende skin hat...
gegen ein einheitliches Skin, in der Form das die Fenster unter KDE und gnome gleich aussehen, habe ich nichts. Ich finde aber RedHat ist da etwas zu weit gegangen. Trozt einheitlicher Fenster sollte das KDE panel noch nach einem KDE panel aussehen und das GNOME panel nach einem GNOME panel, das gleiche gilt auch für die icons.
Wenn man dann bei KDE auf email (diese nichtssagenden Menübezeichnungen wäre ein weiterer Kritikpunkt) clickt und evolution anstelle von Kmail gestartet wird finde ich das auch nicht so toll.
Fazit: Wenn man mit einem Skin dafür sorgt das man nicht auf anhieb erkennt ob man ein GTK oder QT Programm gestartet hat finde ich das in Ordnung, der Desktop an sich sollte aber schon noch seine eigene Note haben.
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Beitrag von Natas12 » 30.11.2003 21:40:08

leuchtet mir ein. das mit kmail und evolution wusste ich gar nicht, ich habe die ganze zeit gnome verwendet (weil es da endlich mal nutzbar war). aber die menüs kann man ja ändern...
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Beitrag von sschock » 01.12.2003 17:59:03

DSank diesem Thread habe ich auch mal Fedora angetestet...
Finde es nichtmal so schlecht... aber leider zu untransparent...
Obwohl... wenn man sich reinarbeitet ist wohl ok...

Kann mir vielleicht einer helfen?

Habe fedora auf

Code: Alles auswählen

/dev/hdb11
installiert, hdb ist linuxland und hda windows...

da ich mich net mit grub auskenne habe ich NICHT den bootloader von Fedora installiert, sondern boote von diskette...

Soweit so gut, wie binde ich jetzt fedora in lilo ein?
Der lilo.conf eintrag sieht im moment so aus:

Code: Alles auswählen

image=/vmlinuz
	label=Fedora
	root=/dev/hdb11
	read-only
Das bootet auch fedora, aber anders als von diskette...
was fehlt?

Danke
sschock

PS: Habe schon im fedora channel nachgefragt, aber keine Antwort...
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Beitrag von chimaera » 03.12.2003 09:28:10

so, hab's jetzt 'mal installiert, vom schönen installer bekomm ich nichts zu sehen, da ich im text-mode installieren muss (x überfährt meinen tft). obwohl ich dann den richtigen monitor auswähle (und fedora hat hier eine enorme auswahl), bleibt das verhalten gleich. werd' bei gelegenheit die XF86Config anpassen.

auch finde ich die installation der packete ein wenig undifferenziert.

lange rede, kurzer sinn: der aha-effekt blieb aus..

/edit
typos..
Zuletzt geändert von chimaera am 04.12.2003 10:34:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Natas12 » 03.12.2003 10:37:54

ich habs installiert und es lief auf anhieb ALLES - sound, grafik, dma, drucker, netzwerk. es ist IMHoO definitiv besser als suse 9, soviel steht für mich fest.

wg. bootloader: vielleicht fehlt die initrd, die vorher geladen werden muss? der eintrag für den kernel ist bei mir vmlinux-2.4.22-irgendwas.nptl (oder ist vmlinuz ein link darauf?). die initrd heisst genauso (statt linux eben initrd).

was spricht gegen grub? wenn man die idiotische syntax von grub einmal verstanden hat, dann freut man sich darüber, dass man kein "lilo" mehr eintippen muss... :)
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Beitrag von glatzor » 04.12.2003 08:49:25

@BeS:

Das Problem bei einem einheitlichen Aussehen für GTK und QT ist, dass die beiden Toolkits ein bisschen anders funktionieren. Und dies kann wohl für einige Nutzer sehr verwirrend werden.

Auch die Interoperationalität zwischen GTK und QT ist noch nicht ganz ausgefreift, was DnD und Clipboard angeht.

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Beitrag von sschock » 07.12.2003 10:23:16

Natas12 hat geschrieben:
wg. bootloader: vielleicht fehlt die initrd, die vorher geladen werden muss? der eintrag für den kernel ist bei mir vmlinux-2.4.22-irgendwas.nptl (oder ist vmlinuz ein link darauf?). die initrd heisst genauso (statt linux eben initrd).
Ja vmlinuz ist ein link drauf...
Nur fährt das System dann anders hoch als von Diskette. :(
Verschlampt die Netzwerkkarte usw....

Nja, mit GRub werd ichs dann mal irgendwann versuchen. ;)

Grüsse
sschock
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Beitrag von Six » 09.12.2003 15:00:08

glatzor hat geschrieben:@BeS:

Das Problem bei einem einheitlichen Aussehen für GTK und QT ist, dass die beiden Toolkits ein bisschen anders funktionieren. Und dies kann wohl für einige Nutzer sehr verwirrend werden.

Auch die Interoperationalität zwischen GTK und QT ist noch nicht ganz ausgefreift, was DnD und Clipboard angeht.
Nice to see you again, glatzor :-)

Dann will ich jetzt auch mal meinen umfangreichen Senf zu diesen ganzen "ach-so-einfachen" GNU/Linux Distributionen ablassen:

Meine Freundin will ebenfalls GNU/Linux einsetzen. Sie hat keine Angst vor Computern oder Kommandozeilen (DOS Spielchen sind wichtig), benutzt sowohl einen MS Windows 98 PC als auch ein Apple Laptop (OS 7) ohne Probleme und kann beide Systeme selber installieren. Mit Hardware kennt sie sich aber nicht aus. Sie hat nur ein 56k Modem, was für ihre Zwecke auch vollkommen reicht.
Debian fällt daher aus, Woody ist zu alt (daher ist auch Libranet 2.7 keine Alternative), SID braucht eine dicke Leitung. Sarge ist, so weit ich weiß, dysfunktional. Für "lau" habe ich Mandrake 9.2 DL Edition, SUSE 9 (von einem Kumpel) und Fedora 1 bekommen. Die anderen 7 Millionen Spezialdistros habe ich mal außen vor gelassen, schließlich will und soll sie das System selber installieren und verwalten. Der PC selber ist ein über die Jahre immer wieder aufgerüsteter Mittelklasse-PC mit gewöhnlicher Hardware (KX133 Chipsatz, Slot A Athlon 750, 128 MB RAM, NVidia Geforce 4MX (oder so), CD-ROM, Haupauge TV-Karte und Terratec 16/96 (ESS1688 Chip) Soundkarte ).

Nachdem ich ihr also SUSE (5 CDs), Mandrake (3 CDs) und Fedora (3 CDs) gebrannt habe, ließ ich sie alleine. Sie wollte mit SUSE beginnen, denn sie findet das Chameleon toll, auch wenn sie meint, daß die Augen nicht genug "glupschen" und eine animierte Zunge nett wäre.
SUSE installierte sich problemlos im grafischen Modus. Nach einem Neustart zerhackte SUSE den X-Server und ließ nicht zu grafischem Betrieb überreden.
Hier mußte ich ein wenig helfen. Es zeigte sich als notwendig, in einen Runlevel ohne X zu wechseln (X stoppen ist nicht trivial in SUSE) und dort per SAX2, das Konfigurationstool von SUSE, eine brauchbarere Einstellung zu wählen. 1280*1024*16 ist nämlich keine brauchbare Defaulteinstellung für einen 15" Monitor. Leider brachte SAX2 den Rechner regelmäßig zum Absturz. Händische Änderungen an der XFConfig86 zeigten ähnlich fatale Ergebisse. Mit viel Gefummel gelang es dann, den X-Server doch noch in Betrieb zu nehmen. Allerdings nicht ab Start. Erst mußte man das völlig zerschossene Bild des Login-Managers abwarten und diesen mit STRG+ALT+Backspace neu starten. Danach lief dann fast alles, wenn auch seeeeehr langsam. Die TV-Karte lief zwar, aber nicht im Vollbild-Modus. Also NVidia Treiber installieren um an die Xv Extensions ranzukommen. Obwohl wir die Anweisungen der SUSE Homepage befolgten, führte das zum endgültigen Aus für den X-Server. Adieu SUSE.

Am nächsten Tag kam Fedora an die Reihe. Das liegt daran, daß meine Freundin sich ein Heftchen namens Easy Linux gekauft hat, daß sich ausdrücklich auf SUSE und Red Hat bezieht und sie die Hilfen aus diesem Heft nutzen wollte.
Anscheinend ließ Fedora aber sich aber garnicht installieren, zumindest kackte es beim Wechsel in den grafischen Modus ab. Meine Freundin kam nicht auf den Gedanken, den Expertenmodus zu wählen, schließlich (O-Ton): "bin ich kein Experte. Bei SUSE klappt das doch auch." Adieu Fedora.

Gestern kam dann schließlich Mandrake 9.2 DL. Im Laufe des Tages ist es ihr gelungen, das System einzuspielen und fast jegliche Hardware in Betrieb zu nehmen. Lediglich kein Sound, kein Vollbild für die TV-Karte und kein Mausrad. Das Mausrad-Problem löste sie, während ich daneben saß. Dabei mußte ich feststellen, daß sie nach wie vor einen sehr MS Windows bezogenen Fehlersuchprozeß hat. Alles anklicken, neustarten, Stück für Stück wieder ausschalten, bis es klappt. Nicht meine Methode, klappte aber. In Sachen Sound und TV-Karte sollte man die Mandrake-Entwickler peitschen. Mandrake setzt auf ALSA, liefert aber nicht alle ALSA Treiber mit :roll: Nachdem der Kernel also vollkommen korrekt die uralte ISA Soundkarte mit ESS1688 Chipsatz entdeckt hat macht es *burp* und es wurde kein Modul geladen -- weil es nicht da ist! Selber kompilieren geht nicht, da die DL Edition keine Sourcen mitliefert! Haare rauf. Es funktioniert dann mit der SB Emulation. Wieso die nicht standardmäßig geladen wird, ist mir ein völliges Rätsel. So hat es mich gut 3 Stunden gekostet (kenne mich mit ALSA nicht aus), dieses Problem in den Griff zu bekommen und ein GNU/Linux Anfänger wie meine Freundin hätte überhaupt keine Chance gehabt, da Geräte, die zwar erkannt, aber nicht eingerichtet wurden, nicht im grafischen Gerätemanger auftauchen! AHHH. Naja, die Lösung erforderte ausgiebiges rumfuhrwerken im CLI und einige Spezialpakete wie ALSACONF mußten nachinstalliert werden. Dann mußte noch händisch die /etc/modules.conf modifiziert werden und anschließend mit depmod -a der ganze Kram eingerichtet werden.Die NVidia Treiber sind heute dran, da ich erst gerade eben die Quellen für den schwer gepatchten Mandrake Kernel runtergeladen habe. Ich hoffe, daß geht so reibungslos wie unter Debian.

So, sorry für das Monster, aber daß mußte ich mal loswerden. Was ein Scheiß. Die Hälfte der Zeit dachte ich mir, unter Debian geht das viel einfacher. Diese ganze "Make it simple" Mischpoke ist ein massiver Schuß in den eigenen Fuß. Zuerst sieht es alles schön einfach aus, aber wenn es mal Probleme gibt, dann ist man aufgeschmissen, da das System aktiv gegen einen arbeitet. :evil:

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Beitrag von chimaera » 09.12.2003 15:41:17

@six:
danke, guter beitrag. werd' fedora auch wieder von der platte fegen, warum auch, wenn mein debian ohne grössere probs läuft ;)
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Beitrag von tylerD » 09.12.2003 15:45:00

chimaera hat geschrieben:@six:
danke, guter beitrag. werd' fedora auch wieder von der platte fegen, warum auch, wenn mein debian ohne grössere probs läuft ;)
Ich glaub deswegen werd ich es mir gar nicht erst drauftun ;-)

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Beitrag von deadbabylon » 09.12.2003 23:13:28

Six hat geschrieben: Sie wollte mit SUSE beginnen, denn sie findet das Chameleon toll, auch wenn sie meint, daß die Augen nicht genug "glupschen" und eine animierte Zunge nett wäre.
Irgendwie musste ich grinsen. Auch ne Methode, sich seine Distri rauszusuchen. 8)


Für Fedora hab ich dann auchmal eine Partition freigeschaufelt. Installation klappte sauber und ohne Probleme. Alles erkannt. Nur mein Bildschirmausschnitt ist im Vergleich zu Woody und Win2000 nen bissel zu weit nach rechts gerückt. Aber irgendwie werd ich (noch?) nicht so recht warm damit. Aber vielleicht hab ich nach meiner erst drei Monate zurückliegenden woody (based on Bonzai) Installation und Einrichtung erst mal genug als Linuxneuling. Und ich vermisse sogar ein paar Kommandozeilentools. 8O
Naja, ich lass mir noch ein wenig Zeit damit.

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Beitrag von pdreker » 10.12.2003 00:17:21

@Six: *applaus* :D

Meine Erfahrung mit anderen Distris hat mir gezeigt: Die sind oft vom grundsätzlichen (also bis man die Basisinstallation fertig hat) einfacher als Debian zu installieren, aber danach ist man, wenn was nicht so geht, wie man sich das vorstellt ohne Linux Erfahrung genau so angeschmiert, wie bei Debian. Wenn man halt nicht weiss, wie man den Kernel kompiliert, dann ist das halt ein Problem, eine non-standard Netzwerkkarte in Betrieb zu nehmen.

Mein letzter Test war Mandrake 9.2 (Full, ja ich habe das bezahlt (bzw. ein Kollege)) und das war von der Installation und dem grundsätzliche Funktionsumfang schon ganz gut. Das Hauptproblem: Der Standardkernel von MDK9.2 aktiviert ACPI und APIC. Diese Einstellungen machen aber auf vielen NForce2 Boards (so auch auf meinem) arge Probleme mit Lockups. Ich kenne zwar den Fix (noapic nolapic acpi=off als Kernel Parameter), aber ich habe 'mal auf den Mandrake Seiten nachgeschaut, und *nichts* dazu gefunden. Ohne den Workaround läuft die installation nicht durch, weil der Rechner nach ein paar Minuten hart einfriert. Ein Anfänger wäre an dieser Stelle angeschmiert, weil auch Google ohne sehr spezifische Suchbegriffe nichts liefert, was einen Hinweis bringt. Ich selbst habe damals fast 6 Wochen gebraucht, bis der Fehler isoliert war...

Als die Installation durchgelaufen war funktionierte im wesentlichen alle Hardware, ausser der NVidia on Board Netzwerkkarte, die aber einen proprietären Treiber braucht(e) (Mittlerweile gibt es in 2.6 einen GPL Treiber ;-)). Die 3com NIC funktio9nierte aber einwandfrei. Ich konnte direkt das lokale Netzwerk browsen und der Desktop sah nicht nur nett aus sondern funktionierte auch. Das Einbinden von NFS Ressourcen (von meinem Server) ging auch direkt aus dem GUI heraus. Erster Eindruck: klasse, sehr solide.

Naja... Man soll sich nicht vom ersten Eindruck blenden lassen. Mein Debian ist heftig angepasst, mit einem lokalen IMAP Server, Amavisd, Spamassassin und exim4 für Mail, Squirrelmail, LAMP usw... Natürlich musste Mandrake jetzt in dieser Hinsicht auch den "Profi Test" bestehen, und ich habe versucht die Debian Mailconfig nachzubauen.

Auweia, auweia... :?

PacketDrake (oder wie auch immer das Software Management Tool genau hiess) ist ein Usability Verbrechen... Es gibt separate Anwendungen zum Installieren von Pakete und zum Deinstallieren von Paketen, die man nicht so einfach gleichzeitig starten kann... Was soll denn das? Naja... Dann erstmal urpmi (so eine Art apt-get für RPMs) eingerichtet. Doku gleich 0, nicht selbsterklärende Felder... Aber ich hab's geschafft. Dann lief das, und ich hatte die gesamte Contrib Sektion zur Verfügung. Also auf die Suche gemacht: exim4 nicht gefunden, und wenn doch, dann mit nicht auflösbaren Dependencies. courier-imapd ist auch ein externes Paket, das nicht per Default dabei ist. urpmi verhält sich zu apt-get so ungefähr wie tar zu dpkg. Die Systemintegration ist mässig und die Dependency Resolution ist ein Glücksspiel. Schliesslich bin ich soweit gekommen, dass ich die Basiskomponenten alle zur Verfügung hatte und wollte loslegen... Naja, das habe ich dann aber schnell aufgegeben, da ich die installierten Pakete *massiv* hätte modifizieren müssen (fehlende Compile Optionen usw.) um das so hinzubekommen, wie ich wollte.

Fazit: Auf den ersten Blick ganz nett, aber wenn man es persönlich anpassen will, stösst man sehr flott an die Grenzen des Systems.

Fazit2: Wenn man einen Baukasten will, geht nichts über Debian. Mandrake fühlt sich dem gegenüber an wie ein in Acryl eingegossenes Linux... Man sieht alles, kommt aber nicht wirklich dran...

Patrick
PS: Gentoo braucht fast 10 Stunden um KDE auf einem XP2800 zu installieren... Nein Danke...
P.
Definitely not a bot...
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x-eniac
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Beitrag von x-eniac » 10.12.2003 08:18:53

Ich habe es mal auf meinen Laptop installiert, was ja meistens der Härtetest ist. Vorallem mein Gerät ist sehr anspruchsvoll mit ACPI.
Das Setup lief ohne Probleme selbst das WinXP meiner Freundin wurde brav in Ruhe gelassen, nach dem ich auf manuelles Partitionieren gegangen bin.

Die Tasksel Artige Auswahl für die Pakete hat mir sehr gut gefallen, seit meinem letzten RedHat (das war 7.1) ist die Auswahl besser geworden.

Die Hardware - RTL8138 Ethernet, Radeon M4 Grafik und Intel Soundchip - wurde problemlos erkannt. Gegenüber RedHat 7.1 ist Fedora IMHO sehr toll gelungen.

Der Installer ist meiner Meinung nach für Anwender auch besser als der für Debian, Man braucht ihn ja auch 2x im Jahr fürs Update. Mit APT habe ich mich noch nicht gespielt, Ich muss mich erst mit RPM spielen weil ich APT vergessenhabe zu installieren. Fedora scheint da genauso schwach zu sein wie RedHat. :(

Das schlimste ist der verunstaltete GNOME (Heul), Wie sehr müssen da erst KDE User heulen? KDE wurde ja noch ärger beschnitten.
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suntsu
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Beitrag von suntsu » 10.12.2003 08:23:02

x-eniac hat geschrieben:Das schlimste ist der verunstaltete GNOME (Heul), Wie sehr müssen da erst KDE User heulen? KDE wurde ja noch ärger beschnitten.
Full Ack.
Da hätten sie besser nix gemacht.

gruss
manuel

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