Debians Standard Desktop Umgebung
Debians Standard Desktop Umgebung
Hallo,
was ist denn die aktuelle Standard Desktop Umgebung bei Debian?
Ist es noch gnome oder ist es wieder xfce?
Bzw. ist da wieder eine Änderung geplant?
Vielen Dank für Eure Infos,
Jürgen
was ist denn die aktuelle Standard Desktop Umgebung bei Debian?
Ist es noch gnome oder ist es wieder xfce?
Bzw. ist da wieder eine Änderung geplant?
Vielen Dank für Eure Infos,
Jürgen
- Emess
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Ich bin mir nicht sicher ob es ein Standard Desktop gibt?
Denn, wenn man mit einer Net-ISO installiert muss man seinen Desktop dezidiert wählen.
Denn, wenn man mit einer Net-ISO installiert muss man seinen Desktop dezidiert wählen.
Debian Testing (bleibt es auch)
Debian Bullseye KDE Plasma 5x Kernel 5.10.0-12-amd64
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Das sich gegenüber Jessie was geändert hat, ist mir nicht bekannt.
Und bei Jessie wurde zwar zuerst XFCE als Default deklariert, das Release jedoch auf Gnome3 optimiert, obwohl die Mehrheit der User für XFCE gestimmt hatte.
Damit das nicht mehr so offensichtlich ist, gibt' jetzt offiziell garkeinen Default-Desktop mehr. Distrowatch z.B. sagt dazu:
Und bei Jessie wurde zwar zuerst XFCE als Default deklariert, das Release jedoch auf Gnome3 optimiert, obwohl die Mehrheit der User für XFCE gestimmt hatte.
Damit das nicht mehr so offensichtlich ist, gibt' jetzt offiziell garkeinen Default-Desktop mehr. Distrowatch z.B. sagt dazu:
Desktop: AfterStep, Awesome, Blackbox, Cinnamon, Fluxbox, flwm, FVWM, GNOME, i3, IceWM, ion, JWM, KDE, LXDE, MATE, Openbox, pekwm, Ratpoison, LXQt, WMaker, XBMC, Xfce
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Technisch gesehen ist Gnome der Standard-Desktop bei allen aktuell gepflegten Debian-Releases.
Der Installer installiert via tasksel das Paket task-dektop, wenn man den allgemeinen Haken für die Desktop-Installation setzt. task-desktop wiederum empfiehlt verschiedene task-foo-desktop-Pakete, wovon genau eines Installiert wird. In dieser Liste steht task-gnome-desktop ganz vorne, daher wird standardmäßig dieses installiert um die Empfehlung von task-desktop zu erfüllen.
Setzt man zusätzlich zum task-desktop-Haken explizit einen der task-foo-desktop-Haken, dann wird dieser Desktop installiert. In dem Fall kann man auch den Haken für task-desktop weglassen und bekommt weitgehend ein ähnliches System, das aber nicht zwangsläufig identisch ist.
Der Installer installiert via tasksel das Paket task-dektop, wenn man den allgemeinen Haken für die Desktop-Installation setzt. task-desktop wiederum empfiehlt verschiedene task-foo-desktop-Pakete, wovon genau eines Installiert wird. In dieser Liste steht task-gnome-desktop ganz vorne, daher wird standardmäßig dieses installiert um die Empfehlung von task-desktop zu erfüllen.
Setzt man zusätzlich zum task-desktop-Haken explizit einen der task-foo-desktop-Haken, dann wird dieser Desktop installiert. In dem Fall kann man auch den Haken für task-desktop weglassen und bekommt weitgehend ein ähnliches System, das aber nicht zwangsläufig identisch ist.
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Wenn man bei der Debian-Installation (Stretch) beim Punkt "Tasksel" die Desktopumgebung abwählt*, erhält man - fast nichts...
Es gibt also keinen Standard-Desktop, sondern nur eine minimale Standard-Einstellung ("standard system utilities").
Man kann sich dann nur Einloggen, als Root anmelden und Pakete installieren.
Das ist für Anfänger indiskutabel, aber interessant, wenn man ein selbstgebasteltes Debian von Grund an aufziehen will.
Ich habe das gerade durchexerziert, weil ich mir ein Vanilla-Openbox erstellt habe.
*Bei Tasksel ist übrigens bei der Desktop-Optionswahl Nichts voreingestellt, auch dies ein Beleg, dass es keine Desktop-Präferenzen gibt.
Es gibt also keinen Standard-Desktop, sondern nur eine minimale Standard-Einstellung ("standard system utilities").
Man kann sich dann nur Einloggen, als Root anmelden und Pakete installieren.
Das ist für Anfänger indiskutabel, aber interessant, wenn man ein selbstgebasteltes Debian von Grund an aufziehen will.
Ich habe das gerade durchexerziert, weil ich mir ein Vanilla-Openbox erstellt habe.
*Bei Tasksel ist übrigens bei der Desktop-Optionswahl Nichts voreingestellt, auch dies ein Beleg, dass es keine Desktop-Präferenzen gibt.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 18.05.2017 18:55:50, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Debians Standard Desktop Umgebung
In dem Fall nähme man eher debootstrap. Den Installer von Stretch würde ich auch solange nicht als Referenz nehmen, wie Stretch noch Testing ist.interessant, wenn man ein selbstgebasteltes Debian von Grund an aufziehen will.
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
@Niemand:
Hat man nämlich nach und nach alle Bedürfnisse per Paketzusatzinstallationen befriedigt, benutzt das Ram gerade mal 20-40 MB weniger als etwa beim XFCE-Desktop...
Aber über das System und seinen Aufbau habe ich dabei viel gelernt.
Stretch-Testing als Grundlage zu wählen, ist kein Problem. Es läuft jetzt schon - zumindest bei mir - stabil und auch als Grundlage einer Openbox wird es über die Paketquellen beim Aktualisieren automatisch zum neuen Stable werden.
Der Unterschied zwischen einem Netinst-ISO und einem Debootstrap-ISO ist tatsächlich enorm.
Da habe ich wohl den Mund etwas zu voll genommen mit "...wenn man ein selbstgebasteltes Debian von Grund an aufziehen will...", wenn ich das Netinst-ISO verwendet habe. Die Sächelchen für Openbox zusammenzusuchen ist ein Klacks gegenüber dem Wissen was nötig wäre, um die "standard system utilities" zusammenzustellen...
Weil ich es gemacht habe, darf ich sagen, dass es auch etwas doof ist.Interessant, wenn man ein selbstgebasteltes Debian von Grund an aufziehen will.
Hat man nämlich nach und nach alle Bedürfnisse per Paketzusatzinstallationen befriedigt, benutzt das Ram gerade mal 20-40 MB weniger als etwa beim XFCE-Desktop...
Aber über das System und seinen Aufbau habe ich dabei viel gelernt.
Stretch-Testing als Grundlage zu wählen, ist kein Problem. Es läuft jetzt schon - zumindest bei mir - stabil und auch als Grundlage einer Openbox wird es über die Paketquellen beim Aktualisieren automatisch zum neuen Stable werden.
Der Unterschied zwischen einem Netinst-ISO und einem Debootstrap-ISO ist tatsächlich enorm.
Da habe ich wohl den Mund etwas zu voll genommen mit "...wenn man ein selbstgebasteltes Debian von Grund an aufziehen will...", wenn ich das Netinst-ISO verwendet habe. Die Sächelchen für Openbox zusammenzusuchen ist ein Klacks gegenüber dem Wissen was nötig wäre, um die "standard system utilities" zusammenzustellen...
Zuletzt geändert von rockyracoon am 18.05.2017 18:53:04, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Debootstrap zeichnet sich dadurch aus, dass man kein ISO braucht. Aber ist sowieso OT …. Ob der Installer von Stretch dann ein DE installiert, wenn man den Task „Desktop“ wählt, und welches, wird man sehen, wenn’s fertig ist.
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Und deshalb sollte es sich mE. nichthikaru hat geschrieben:Technisch gesehen ist Gnome der Standard-Desktop bei allen aktuell gepflegten Debian-Releases.
"The Universal Operating System"
nennen (wenn schon, dann Systemd and Gnome based ...)
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Der Argumentation kann ich mal so gar nicht folgen – inwiefern hängt die Eigenschaft, universell einsetzbar zu sein, von der Auswahl des DE im Task „Desktop“ ab? Es zwingt dich schließlich keiner, es zu installieren.
Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Häh??ingo2 hat geschrieben:Und deshalb sollte es sich mE. nicht
"The Universal Operating System"
nennen
Das ist doch Unsinn. Du kannst doch installieren, was immer du willst.
Deiner Argumentation zufolge wäre Debian ja allein deswegen schon nicht "Universal", weil es standardmäßig Linux als Kernel nutzt.
Mal ganz davon abgesehen, dass das "Universal" ja auch ganz anders gemeint ist.
Dann muss es schon "systemd and Gnome and and apt and gcc and bash and perl and python and.....and.... and....based" heißen(wenn schon, dann Systemd and Gnome based ...)
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, wie systemd von der Kernelseite und gnome3 von der Applikationseite her sich immer mehr ausdehnen und auch miteinander verzahnen, sodaß die ganze Zwischenschicht immer weiter schrumpft. Dies macht es anderen Desktop-Umgebungen immer schwerer, ihre Eigenständigkeit zu wahren. Sie müssen wohl oder Übel die Funktionen und API's verwenden, die das Gespann systemd/gnome3 vorgibt - zumindest, solange Debian diese präferiert.Radfahrer hat geschrieben:Dann muss es schon "systemd and Gnome and and apt and gcc and bash and perl and python and.....and.... and....based" heißen(wenn schon, dann Systemd and Gnome based ...)
Warum wohl bietet Devuan kein Gnome-DE an, sondern nur XFCE, Mate und LXDE?
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Und wo liegt das Problem? Wer kein Gnome mag, installiert’s halt nicht. Inwiefern beeinträchtigt es die universelle Einsetzbarkeit einer Distribution mit ~40k einzelnen Paketen, wenn einige von denen zu Gnome gehören?
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Eben, das ist ja das schöne.
"Jeder macht sich seine Welt, wie es ihm gefällt"
Um das mal mit Pippi Langstrumpf zu sagen.
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Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Ach so. Mal wieder das übliche "Buhuuu systemd ist böse"-Getrolle.
<°))))))) ><{
<°))))))) ><{
dann putze ich hier mal nur...
Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie
auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main
Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
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auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main
Re: Debians Standard Desktop Umgebung
Neben debootstrap möchte ich noch eben grml-debootstrap anführen. Auch wenn es vom GRML[1] kommt ist es im Repository von Debian enthalten und installiert ein ganz normales Debian mit bootstrap aber etwas mehr komfor [2].Emess hat geschrieben:"Jeder macht sich seine Welt, wie es ihm gefällt"
[1] https://grml.org
[2] https://grml.org/grml-debootstrap/
Möglichkeit der Installation:
- irgendein Debian-Live booten (GRML, Bunsenlabs, LMDE2, Debian-Live), gerne mit oder ohne GUI (wird sowieso nicht verwendet)
- grml-debootstrap nachinstallieren (apt-get install grml-debootstrap)
- grml-debootstrap ohne Parameter ausführen
Sollte sogar mit einem Ubuntu gehen
https://packages.ubuntu.com/grml-debootstrap
Leider weiß ich nicht was passiert, wenn man eine laufende Version (nicht-Live-Version) über installiert. Vielleicht mag das mal jemand testen.