Debian ist gut ? !

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BeS
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Beitrag von BeS » 05.12.2003 18:56:37

Hallo,
Blooddrinker hat geschrieben:bezüglich FreeBSD und non-free Ports:
http://www.freebsd.org/copyright/LEGAL
die Liste kannte ich nicht, sie trifft aber auch nicht wirklich den Punkt. Es geht da nämlich nicht um non-free Programme im allgemeinen sondern speziell um proprietäre Programme die das Verbreiten auf Massenmedien verbietet. Das diese Programme hier aufgelistet werden um Leute zu warnen die FreeBSD Medien herstellen und vertreiben wollen ist eine Seite, ändert aber nichts daran das es von FreeBSD (online) angeboten wird.
Aber viele proprietäre Programme, eigentlich alle die ich weiter oben als Beispiel aufgelistet habe, sind davon garnicht betroffen und findet man so auch nicht auf dieser Liste und damit wohl auch auf (allen) FreeBSD CDs.
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Raoul
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Beitrag von Raoul » 05.12.2003 19:29:49

Mensch BeS, ich glaub, ich muss Dir wiedersprechen:
http://fedora.redhat.com/ hat geschrieben:The goal of The Fedora Project is to work with the Linux community to build a complete, general purpose operating system exclusively from free software. Development will be done in a public forum.
In Fedora-Core z. B. findest Du nichts: Kein Java, kein Netscape, Acrobat, Flash, kein mp3, keinen Nvidia Treiber, kein NTFS Kernelmodul (ist das nicht sogar bei Debian dabei? Wie sieht's damit aus?).

Ich glaube, der "Alleinvertretungsanspruch" auf "das freie" Betriebssystem, den einige Debian-Jünger erheben, ist nicht ganz gerechtfertigt.

Zum ursprünglichen Thema - Warum Debian: Debian ist einfach super (ich will jetzt nicht alle Vorteile aufzählen wie Stabilität, Umfang, Performance, apt, dpkg-reconfigure, security-updates, und was es nicht noch alles gibt) ABER

(--Atempause--)

auf meinem Desktop läuft fast nur noch Fedora (**DUCK** bitte nicht hauen :wink:)

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spiffi
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Beitrag von spiffi » 05.12.2003 21:19:54

Raoul hat geschrieben:In Fedora-Core z. B. findest Du nichts: Kein Java, kein Netscape, Acrobat, Flash, kein mp3, keinen Nvidia Treiber, kein NTFS Kernelmodul (ist das nicht sogar bei Debian dabei? Wie sieht's damit aus?).
Wieso kein NTFS Kernelmodul? Der Code steht unter der GPL. Wie sollte er auch sonst Bestandteil des Kernels sein.

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Raoul
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Beitrag von Raoul » 05.12.2003 21:33:29

KERNELMODUL ja, aber das DATEISYSTEM NTFS ist urheberrechtlich geschützt (im Gegensatz zu Fat z. B.), und dann kommt Dir irgendwann M$ so wie SCO. :x

Raoul

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Beitrag von spiffi » 05.12.2003 21:44:04

Also ich bin mir nicht sicher, inwieweit man ein Dateisystem urheberrechtlich schützen kann. Patentrechtlich ja, aber urheberrechtlich?
Und wenn es hier um Patentprobleme geht, dann müßte Fedora auch das FAT-Modul entfernen. Denn FAT ist durch mehrere Patente geschützt.
Microsoft versucht zur Zeit, das auszunutzen und verlangt neuerdings Lizenzgebühren von allen Herstellern, die Medien mit FAT-Format verwenden (USB-Sticks, Digicams, ...).

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BeS
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Beitrag von BeS » 05.12.2003 23:29:17

Hallo Raoul,
Raoul hat geschrieben:Mensch BeS, ich glaub, ich muss Dir wiedersprechen:
http://fedora.redhat.com/ hat geschrieben:The goal of The Fedora Project is to work with the Linux community to build a complete, general purpose operating system exclusively from free software. Development will be done in a public forum.
In Fedora-Core z. B. findest Du nichts: Kein Java, kein Netscape, Acrobat, Flash, kein mp3, keinen Nvidia Treiber, kein NTFS Kernelmodul (ist das nicht sogar bei Debian dabei? Wie sieht's damit aus?).
Ich habe in einem meiner ersten posts hier, oder war es in dem Fedora Thread (?), gesagt das Fedora dem freien Betriebssystem auch zumindest sehr nahe kommt oder es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch erfüllt.
Allerdings gibt es bei Fedora nicht sowas wie den "Social Contract" der mir das für jetzt und für die Zukunft garantiert.
Fedora ist ja jetzt noch ziemlich jung, ich bin mal gespannt ob man dazu mal was von der FSF hören wird, die sind ja auch noch auf der Suche nach einem empfehlenswerten System. Bei Fedora wird ja schonmal nicht für proprietäre Software geworben, im Gegensatz zu Debian. Allerdings ist die Fedora Seite ja nur eine "Unterseite" von RedHat und die werben auch für proprietäre Software.
Ich finde Fedora auf jedenfall interessant und werde es auch wieterverfolgen.
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Beitrag von glatzor » 06.12.2003 09:14:55

Bei den von dir angesprochenen Ports handelt es sich glaube ich nur um Installer für die jeweiligen Programme:

"Trotzdem werden wir Anwender unterstützen, die nicht-freie Programme einsetzen oder entwickeln. Wir werden aber niemals das Gesamtsystem von nicht-freier Software abhängig machen."

"Wir wissen, daß einige unserer Anwender unbedingt Programme einsetzen müssen, die nicht den Debian-Richtlinien für Freie Software entsprechen. "

"Obwohl die Programme aus "non-free" nicht Bestandteil der Debian-Distribution sind, unterstützen wir ihren Einsatz und bieten Infrastruktur für diese nicht freien Programme an, z. B. unsere Fehlerdatenbank und die Mailing-Listen."

http://www.debian.org/social_contract

Gibt es da wirklich so einen Gegensatz? Und was ist dann der Unterschied zwischen nicht freier und propritärer Software?

Fedora hat auch glaube ich keinen gewählten Release-Manager. Alle Entscheidungen werden nicht von der Community getroffen, sondern benötigen immer der Zustimmung von Red Hat.

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Beitrag von BeS » 06.12.2003 13:41:01

Hallo,
glatzor hat geschrieben: "Trotzdem werden wir Anwender unterstützen, die nicht-freie Programme einsetzen oder entwickeln. Wir werden aber niemals das Gesamtsystem von nicht-freier Software abhängig machen."

"Wir wissen, daß einige unserer Anwender unbedingt Programme einsetzen müssen, die nicht den Debian-Richtlinien für Freie Software entsprechen. "

"Obwohl die Programme aus "non-free" nicht Bestandteil der Debian-Distribution sind, unterstützen wir ihren Einsatz und bieten Infrastruktur für diese nicht freien Programme an, z. B. unsere Fehlerdatenbank und die Mailing-Listen."

http://www.debian.org/social_contract
Der Punkt bei Debian ist 'Programme aus "non-free" nicht Bestandteil der Debian-Distribution sind', Debian sieht also main als die Distribution an und non-free und contrib als Zugabe für Leute die unbedingt darauf angewiesen sind, während es bei *BSD und anderen GNU/Linux Distributionen wirklich dazu gehört.
Ich stimme dir zu das es, unabhängig von der Formulierung, eigentlich egal ist und Debian genau genommen auch non-free Programme anbietet. Deswegen wird Debian ja auch nicht von der FSF empfohlen. Dazu gibt es ja zur Zeit aber auch Diskussionen auf der Debian Mailingliste, wo man genau die von dir zitierten Stellen entfernen will und damit auch (kurz- oder langfristig) non-free und contrib. Ich habe dazu auch mal einen Thread gestartet: http://www.debianforum.de/forum/viewtop ... highlight=

Trotzdem hat Debian einen Vorteil, es gibt eine strikte Trennung! Wenn ich ein 100%freies System haben will kann ich Debian installieren und nur main in meiner source.list aufnehmen, wodurch ich sicher sein kann das nur freie Programme auf meinen PC kommen ohne das ich mir jede Lizenz erst genau ansehen muß.
Und was ist dann der Unterschied zwischen nicht freier und propritärer Software?
Proprietäre Software ist das Gegenteil von freier Software, mit proprietär werden Lizenzen beschrieben die die Freiheit des users einschrenken. Damit ist also jede Software/Lizenz proprietär die nicht frei ist. Die Definition von freier Software solltest du ja kennen, ansonsten findest du sie auf http://www.gnu.org und auch Lizenzen die u.a. als porprietär eingestuft werden.
Fedora hat auch glaube ich keinen gewählten Release-Manager. Alle Entscheidungen werden nicht von der Community getroffen, sondern benötigen immer der Zustimmung von Red Hat.
Das ist der Punkt, den ich gemeint habe. Könnte es sein das RedHat bei einer der nächsten Versionen vielleicht meint das ein Adobe, opera,... Paket die Distribution "wertvoller" machen würde? Die Chance ist vielleicht klein, sie wird aber afaik nicht ausgeschlossen im Gegensazt zu Debian (main) durch den DFSG.
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