Hallo,
DavidJ hat geschrieben:
Und dass GNOME teilweise wirklich Programme enthält die, mehr oder weniger, fremdentwicklungen sind stimmt ja nunmal. Ich erkenne bei GNOMEs Zusatzprogrammen oft nicht etwas, was mir das Gefühl gibt, dass sie tatsächlich zusammengehören.
Als Gegenbeispiel könnte ich hier den Browser Epiphany nennen, wobei ich ihn noch nicht sonderlich genutzt habe. Mozilla bzw. Mozilla-Firebird ist für mich einfach zu sehr der perfekte Browser
Oder dass Evolution im nächsten GNOME Release drin sein soll wundert mich. Das Teil ist von einem Programm das übersichtlich ist und einfach funktioniert 'ne ganze Ecke entfernt. Wenn ich hier zum Vergleich nochmal Epiphany heranziehe dann fällt einfach auf dass Epiphany seine Aufgabe gut erfüllt ohne einem im Weg zu sein, einfach und funktional - genau die Art von Programm die man einem normalen User empfehlen kann. Evolution hingegen ist doch sehr umfangreich und vom Just Works Ansatz doch noch zu weit entfernt.
Also zu evolution kann ich jetzt nichts negatives sagen. Ich verwende zwar zu 99% mutt, habe mir aber auch schon das eine oder andere mal evolution angesehen und fand es eigentlich ganz nett.
Aber hier kommt man sicher auch an einen Punkt, wo die Frage aufkommt was überhaupt zu einer DE gehöhrt? Gehören dazu wirklich auch solche Sachen wie Browser, mailclient, office Programme,...?
Man könnte ja auch sagen das es KDE übertreibt, da gibt es z.B. schon Programme um verschiedene Medien abzuspielen (xmms, xine, mplayer,...) und dann wird bei KDE nochmal neue Programme entwickelt (noatun, kaboodle,..)
Auf der anderen Seite sind das dann aber natürlich genau die Sachen, die KDE einheitlich aussehen lassen.
Letztlich kann man die Frage nie allgemeingültig beantworten.
Für mich gehört zu einer DE in erster Linie: ein windowmanager, panals und desktop-icons die man möglichst flexibel anordnen kann und ein filemanager.
Alles andere sind für mich Zusatzprogramme, die aber nicht wirklich zu einer DE gehören.
Es sind irgendwie Mantras die ständig von den "Parteien" runter gebetet werden - Mal geschieht dies eher subtil, mal eher als direkte Aufstellung von sog. Fakten. Eine richtige, sprich, umfangreiche, tiefgehende und sachliche Gegenüberstellung der realen Tatsachen zu den Themen UI und zugrunde liegender Techniken habe ich leider noch nirgendwo entdeckt. Aber sowas wäre wohl auch eine extrem umfangreiche Arbeit.
Ich glaube das kann man auch garnich sachlich und eindeutig klären. Es fängt ja schon mit der Definition an was direkt zu einer DE gehört.
Und auch beim Toolkit kommt natürlich ein C++ Programmierer wahrscheinlich eher zu einem anderen Ergebnis als ein C Programmierer...
Man kann aus seiner perspektive versuchen die Situation zu beschreiben, es kann aber nie eine allgemeine Aussage sein die für alle zutrifft.
Hier gibt es z.B. eine Seite die versucht hat die beiden Toolkits sachlich zu vergleichen, wobei es einem meiner Meinung nach bei der Entscheidung auch nicht wirklich hilft:
http://www.asiaosc.org/article_17.html
PS: Aus technischer Sicht ist mir noch zwei mögliche Vorteil von GTK eingefallen:
1. Man kann GTK Programme auch in der Konsole im framebuffer Modus verwenden
2. Das Toolkit ist in zwei Teile aufgeteilt, alles was man braucht um die Fenster zu zeichnen und den Rest. Dadurch kann man die netten Funktionen der glibs wie glist, gtree,... auch in consolen-Programmen verwenden.