Transmeta Efficeon

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Hackmeck
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Transmeta Efficeon

Beitrag von Hackmeck » 10.01.2004 15:51:34

Was haltet ihr von Transmetas Efficoen-Prozessor (siehe http://www.tecchannel.de/hardware/1264/ und http://www.transmeta.com/efficeon/index.html)? Hat den Efficeon schon mal jemand im Betrieb gesehen? Gibt es aussagekräftige Benchmarks? Werden Efficeon-Notebooks überhaupt schon außerhalb Japans (vgl. http://www.golem.de/0312/28862.html) verkauft?
Ich halte das Konzept des Codemorhens (vgl. http://www.tecchannel.de/hardware/256/ - der Link bezieht sich noch auf Efficeons Vorgänger Crusoe, erklärt das Konzept des Codemorphens aber IMHO sehr anschaulich) für sehr innovativ (insbesondere, wenn irgendwann einmal mehrere Prozessorarchitekturen unterstützt werden) und mit dem Efficeon scheint wohl auch zum ersten Mal ein brauchbarer Codemorphing-Prozessor für Notebooks erhältlich zu sein. Auch das Konzept, nicht pure Leistung, sondern "Leistung pro Watt" zu berechnen, halte ich für richtungsweisend beim Notebook Computing.

Falls ich mich (wie gepant) bald um einen Nebenjob bewerbe, wollte ich mir spätestens zum Jahresende auch ein Notebook zulegen. Meint ihr, eines mit Efficeon-Prozessor wäre für Debian GNU/Linux geeignet? Auf welche Prozessorarchitektur sollte dann der Kernel ausgerichtete sein - x86er klar, aber eher AMD K7, 686 (Intel) etc.? Wie war das beim Crusoe?
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Beowulf666
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Beitrag von Beowulf666 » 10.01.2004 16:02:21

Wenn du WIndows wirklich nicht brauchst, würd ich dir eher zu nem G4 Powerbook raten.
Ich kenn ausser Sony/IBM wenig, was da Qualimässig rankommt.

Der Transmeta Proc ist mir relativ unbekannt, sollte aber kein Prob sein, da Debian draufzupacken. Wenns X86 sein soll, Würd ich dir zu nem Pentium M raten.
Jetzt auf SID mit Kernel 2.6.16.1 + XOrg + XFCE4.2.3: Noch mehr POWER!!!!
Next Step: Binford 8000 Super Debian ;-)

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 10.01.2004 16:12:14

Beowulf666 hat geschrieben:Wenn du WIndows wirklich nicht brauchst, würd ich dir eher zu nem G4 Powerbook raten.
Ich kenn ausser Sony/IBM wenig, was da Qualimässig rankommt.
Ja, wobei IBM mit den Thinkpads (am besten mit Pentium M) da durchaus eine gute x86er-Lösung bietet. Was mich an Powerboosk stört:

- der Preis
- nur eine Maustaste
- viele kommerzielle Software für GNU/Linux (z.B. kommerzielle Spiele) gibt es nur für x86er-GNU/Linux
- keine Möglichkeit dann doch noch eine kleine Windowspartition einzurichten, um ein paar Spiele zu spielen o.ä. (mit einem Notebook und ATI-Grafikkarte machen auch LAN-Partys wieder Spaß)

Ingesamt ist unter einem x86er-GN/U/Linux wohl auch vieles einfacher. Ein Freund von mir bretreibt Debian GNU/Linux unstable auf einem iBook. Bis die Grafiktreiber mal vernüftig lief, das war schon ein Krampf. Außerdem läuft vieles der unstable-Software nicht vernüftig (z.B. xmule, tuxracer u.a.), die bei mir unter einem Pentium III läuft. Darüber hinaus ist es auch mit der Tastenbelegung nicht so einfach (kein Konsolenwechsel mit Strg+Alt+F-Taste, zusätzlich muss noch "Fn" gedrückt werden und das alles in einer bestimmten Reihenfolge - ich bekomm jedes Mal Zustände, wenn ich an dem Dinge hocke ;-) ...). Und zu guter letzt gibt es auch kein lilo für Apples Notebooks und die Lösungen mit der "OpenFirmware" (die ganz und gar nicht offen ist) sind recht kompliziert.

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Beitrag von Natas12 » 10.01.2004 16:37:23

falls du dir ein notebook mit transmeta-chip kaufen solltest, so wäre ich sehr an deinen linux-erfahrungen interessiert! ich plane, für einen ziemlich langen zeitraum ins ausland zu gehen und da kann ich nicht mein riesen-gerät mitnehmen. so ein transmeta-fliegengewicht käme da genau richtig - aber linux only... 8)
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Beitrag von marmeladebomber » 10.01.2004 17:09:31

Ich w*rde dir einen Pentium M empfehlen. Es gibt dabei wiederum auch zwei verschiedene. Nimm einen mit ca. 1.5 ghz und 1MB L3 Cache. Meine Laptop rennt damit fast 7 Stunden ohne Netzteil. (Unter Windwos 5h *g*)

Ich habe noch nie etwas so Stromsparendes und gleichzeitig Leistungsf*higes gesehen.

Generell w*rde ich dir nat*rlich zu Risc Prozeossoren raten. Wie G4, Sparc. Es gibt auch ein ganz leichts Notbook mit einem Sparc-Prozessor. Aber das Kleingeld dazu habe ich nicht.

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Hackmeck
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Re: Tip: Styles ko:nnen schnell zum markierten Text hinzugef

Beitrag von Hackmeck » 10.01.2004 17:35:20

marmeladebomber hat geschrieben:Generell würde ich dir natürlich zu Risc Prozeossoren raten. Wie G4, Sparc. Es gibt auch ein ganz leichts Notbook mit einem Sparc-Prozessor. Aber das Kleingeld dazu habe ich nicht.
Naja, G4 und G5 sind u.a. dank AltiVec meiner Meinung nach auch keine echten RISC-Prozessoren mehr. CISC und RISC-Prozessoren haben sich immer mehr aneinander angenähert, bis der Gegensatz heute IMHO eigentlich kaum noch auszumachen ist.

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 10.01.2004 21:25:22

Hackmeck hat geschrieben:Naja, G4 und G5 sind u.a. dank AltiVec meiner Meinung nach auch keine echten RISC-Prozessoren mehr. CISC und RISC-Prozessoren haben sich immer mehr aneinander angenähert, bis der Gegensatz heute IMHO eigentlich kaum noch auszumachen ist.
Das würde ich nicht so sehen. Im Prinzip sind heute alle CPUs RISC (selbst x86, aber siehe unten), CISC ist tot (wenigstens im Mainstream).

Das CISC Konzept sah vor z.B. selbst String Operationen (!!!) als Maschinenbefehl einzusetzen. Den Compiler freut's, der Compilerbauern nicht... Die SIMD Erweiterungen (AltiVec, MMX, 3dNOW, SSE usw.) sind eigentlich unabhängig von der RISC/CISC Frage. SIMD ist im Prinzip ein abgespeckter Vektorrechner. Aber niemand käme auf die Idee eine aktuelle Intel CPU als VectorCPU zu bezeichnen...

x86 ist RISC: Der Befehlssatz von x86 ist natürlich immer noch CISC, da man ja immer noch kompatibel zu den alten Dingern sein muss. Allerdings sind RISC Cores *viel* (!!!) einfacher zu bauen [*]. "Also was tun?" sprach Oma Intel... Ganz einfach: Man designed eine RISC CPU, und setz davor eine Decoding Engine, die aus jeder alten CISC Anweisungen 3-6 (IIRC) MicroOps macht, und die dann an den internen CISC Core schickt. Bei AMD läuft's genauso.

[*] RISC Cores sind so einfach, dass man das Basisdesign einer einfachen RISC CPU (keine Caches, keine FPU, keine OOO Execution usw.) mit ein wenig Grundkenntnissen an ca. einem Tag entwerfen kann... RISC kann man schön "von unten nach oben" aufbauen. Bei CISC muss man immer schon alle Probleme vorher erkennen...

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Beitrag von se8i » 10.01.2004 21:43:42

ich habe einen tablet PC mit Crusoe chip. Im Kernel gibt es eine Option für die Optimierung für Crusoe.

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Hackmeck
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Re: Tip: Styles ko:nnen schnell zum markierten Text hinzugef

Beitrag von Hackmeck » 11.01.2004 19:32:11

pdreker hat geschrieben:
Hackmeck hat geschrieben:Naja, G4 und G5 sind u.a. dank AltiVec meiner Meinung nach auch keine echten RISC-Prozessoren mehr. CISC und RISC-Prozessoren haben sich immer mehr aneinander angenähert, bis der Gegensatz heute IMHO eigentlich kaum noch auszumachen ist.
Die SIMD Erweiterungen (AltiVec, MMX, 3dNOW, SSE usw.) sind eigentlich unabhängig von der RISC/CISC Frage. SIMD ist im Prinzip ein abgespeckter Vektorrechner. Aber niemand käme auf die Idee eine aktuelle Intel CPU als VectorCPU zu bezeichnen...
Ich habe nicht wirklich viel Ahnung von Prozessoren aber RISC steht doch für "Restricted Instruction Set Computer" und das bedeutet mit anderen Worten doch nicht anders als, dass es Prozessor mit möglichst wenig Befehlen auskommen sollte, um einen möglichst einfachen Aufbau zu ermöglichen.
Nun erleben wir aber doch schon seit Jahre, dass der Befehlssatz von sog. RISC-Prozessoren immer weiter anwächst und um immer mehr spezielle Befehlsätze wie AltiVec erweitert wird. Auf unterster Ebene mögen heutige Prozessoren nach dem RISC-Prinzip arbeiten, der Gesamtaufbau ist meiner Einschätzung nach allerdings nicht mehr RISC-orientiert.

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 12.01.2004 20:15:26

Hackmeck hat geschrieben:Ich habe nicht wirklich viel Ahnung von Prozessoren aber RISC steht doch für "Restricted Instruction Set Computer" und das bedeutet mit anderen Worten doch nicht anders als, dass es Prozessor mit möglichst wenig Befehlen auskommen sollte, um einen möglichst einfachen Aufbau zu ermöglichen.
Nun erleben wir aber doch schon seit Jahre, dass der Befehlssatz von sog. RISC-Prozessoren immer weiter anwächst und um immer mehr spezielle Befehlsätze wie AltiVec erweitert wird. Auf unterster Ebene mögen heutige Prozessoren nach dem RISC-Prinzip arbeiten, der Gesamtaufbau ist meiner Einschätzung nach allerdings nicht mehr RISC-orientiert.
Naja, so genau festgelegt was RISC (übrigens: Reduced Instruction Set Computer) ist, ist ja nirgends. Man hat sich im Prinzip darauf geeinigt, dass man sich bei RISC auf die Dinge beschränkt, die eine CPU können sollte. Wie schon gesagt: bei CISC gibt es Befehle zur String Konvertierung und Bearbeitung, BCD Arithmetik usw. Alles Dinge, die man genauso in Software machen kann. Bei RISC hat man nur Rechneoperationen zur Verfügung, und was eine CPU noch so alles unbedingt können muss (Adressierungsmodi, load, store usw.). Bei CISC hat man allen möglichen "Luxuskram mit an Bord". Die SIMD Erweiterungen sind ja keine Luxus: Diese Dinge kann man einfach in Software nicht mit der Geschwindigkeit nachbauen, in der die Hardware das kann. Stringbefehle in der CPU sind zwar auch schneller, als in Software, aber die sind nicht zeitkritisch (Welche Anwendung braucht Millionen von superschnellen Stringoperationen...?). Ausserdem kann man diese Stringmanipulationen auch mit SIMD nachbauen.

Im Prinzip könnte man es so ausdrücken: CISC versucht einfach möglichst viel in den Befehlssatz zu quetschen. Bei RISC nimmt man nur rein, was echte Performance bringt. SIMD (insbesondere SSE2) kann entsprechneden Code (Streaming Computations) um fast Faktor 4 beschleunigen, ohne dass der Chip wirklich komplizierter würde...

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Arthur Dent
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Beitrag von Arthur Dent » 12.01.2004 23:46:50

Moin,

ich habe mir vor einigen Monaten ein Notebook mit dem Crusoe TM 5600 (max. 600 Mhz) zugelegt, auf ein Notebook mit dem Efficeon wollte ich nicht warten. Die rein passive Kühlung der CPU war für mich u.a. ein Entscheidungskriterium für dieses Produkt, neben einem sehr niedrigen Preis.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Läuft mit kernel 2.4.23 je nach Last zwischen 3-4 Stunden. Es ist aber kein schnelles System, Anwendungen unter KDE 3.1.4 brauchen schon eine Weile, bis sie gestartet sind. Beim Surfen, Office und dergleichen stört es mich aber nicht wirklich. Ein make dep bis make modules_install dauert glaube ich so seine 20 Minuten. Allerdings möchte ich anmerken, daß es mit einem selbstgebauten Kernel mit Xine im Gegensatz zu WinXP+PowerDVD möglich war, DVD's ruckelfrei abzuspielen :) .

Gruß

Arthur

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