Debianpakete escheinen erst lange nach Release

Smalltalk
tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 20.02.2004 08:57:44

Glar00k hat geschrieben: Weil ich nicht viel vom DMCA halte :)
Ich glaube du hast da was faslch verstanden. Die Amis haben Ausfuhrbeschränkungen auf zum Beispiel kryptographische Algorithmen und deshalb lädst du dir bei einer nicht non-us-Version eine von den Amis beschränkte Version runter.
Die non-us CDs liegen auf Servern auserhalb der Staaten und haben das eigentliche, nicht von den Amis eingeschränkte, Debian. Es sind zwar recht geringe Unterschiede, aber ein paar Pakete sind schon mehr drin.
Wenn du als gegen DMCA bist, wäre es logischer die non-us Server zu benutzen, obwohl es eigentlich keinen wirklichen Zusammenhang zwischen den DMCA und Ausfuhrbeschränkungen gibt, ausser das beides von den Amis kommt und beides in meinen Augen fraghaft ist.

cu

edit: http://www.debian.org/doc/manuals/debia ... -usexports

Benutzeravatar
Six
Beiträge: 8066
Registriert: 21.12.2001 13:39:28
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Siegburg

Beitrag von Six » 20.02.2004 13:25:22

tylerD hat geschrieben:
marmeladebomber hat geschrieben:Warum erstellt ihr dafür keinen Eintrag im Wiki? Fände ich sehr praktisch und hilft vor allem den Einsteigern.
Weil sich das bei sid verdammt schnell ändern kann. Gerade die kde-Zeilen haben sich wohl in den letzten 3 Wochen schon ein paar mal geändert. Da bleibt dir nur Forum mitlesen.

Und die Standardeinträge bekommst du über apt-setup..

cu
Nee, eben nicht. Wie Glar00k schon schrieb: die optimale sources.list hat einen offiziellen Debianmirror, mit oder ohne non-US. Sonst nichts. Evtl. noch einen offiziellen Projektmirror, wie z. B. Agnula oder in Zukunft Desktop. Da ändert sich nicht viel...

Wenn man wegen KDE ständig seine sources.list wechseln will, dann ist das Privatvergnügen, aber für den vernünftigen Betrieb von Debian ist das bestimmt nicht notwendig. Und wer kennt schon apt-setup?

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 20.02.2004 14:20:09

Six hat geschrieben:
Nee, eben nicht. Wie Glar00k schon schrieb: die optimale sources.list hat einen offiziellen Debianmirror, mit oder ohne non-US. Sonst nichts. Evtl. noch einen offiziellen Projektmirror, wie z. B. Agnula oder in Zukunft Desktop. Da ändert sich nicht viel...
Im großen und ganzen full ACK. Nur ist das optimale arbeiten in der Regel ja schon etwas anders. Ich habe gern das offizelle Java auf meiner Kiste, dafür gibts von einer Seite nette Pakete die mir aus Suns bin ein deb machen und sich. Marillat hab ich auch fast immer drin, weil es einfach bequem ist die Codecs alle dabei zu haben usw. So kommt doch schon einiges zusammen, was sich bei mir in Grenzen hält, bei anderen vielleicht ned. Das mit KDE ist mir auch zu stressig, aber vielleicht brauchen das ja Leute um mit ihren Debian "optimal" zu arbeiten.

cu

PS: agnula war mir noch gar nicht so ein Begriff(hatte nur mal was von demudi gelesen). Sieht interessant aus. Ist das im großen und ganzen vergleichbar mit Marillat nur freier?

glar00k
Beiträge: 790
Registriert: 09.07.2002 23:01:55
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Dresden

Beitrag von glar00k » 20.02.2004 14:20:19

tylerD hat geschrieben:Ich glaube du hast da was faslch verstanden.
Naja, da bin ich mir grad selbst nicht so sicher. Als ich angefangen habe mich mit Debian zu befassen kam natürlich auch die Frage "non-us oder nicht?" auf. Ich kenne leider die Quelle nichtmehr, jedoch habe ich gelesen dass der DMCA lediglich besagt, dass kryptografische Software nicht exportiert werden darf, zumindest auf digitalem Wege. Die Quelle hatte meiner Erinnerung nach besagt, dass man diese kryptografische Software jedoch in gedruckter Form z.B. nach Norwegen bringen kann und dies dann dort wieder digitalisiert. Im Prinzip wäre die Software aus non-US dann auch nichts anderes, sie wurde halt nur auf legale Weise aus dem Land gebracht. Naja, ganz genau kann ich es nichtmehr sagen, ist schon eine Weile her dass ich mich damit beschäftigt habe, jedoch hatte ich mir damals gesagt, dass ich auch gut ohne non-US in der sources.list auskomme.

Grüße

Benutzeravatar
Six
Beiträge: 8066
Registriert: 21.12.2001 13:39:28
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Siegburg

Beitrag von Six » 20.02.2004 14:30:37

tylerD hat geschrieben: PS: agnula war mir noch gar nicht so ein Begriff(hatte nur mal was von demudi gelesen). Sieht interessant aus. Ist das im großen und ganzen vergleichbar mit Marillat nur freier?
Nein, leider nicht. Der Schwerpunkt von Agnula liegt auf Audio Processing und Audioproduktion. Multimediawerkzeuge wie z. B. Movieplayer sind kein Teil von Agnula. Übrigens, DeMuDi ist teil von Agnula ;-)

Nachtrag: Laut http://www.agnula.org/project/ ist es aber ihr erklärtes Ziel auch den Multimediabereich abzudecken. Warten wir mal ab.

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 20.02.2004 14:34:16

Six hat geschrieben:Übrigens, DeMuDi ist teil von Agnula ;-)
Dadurch bin ich drauf gekommen das zu erwähnen 8)

Jup, hab mich auch gerade durch die Beschreibung gelesen. Hmm, mit Audiobearbeitung kann ich nicht so viel anfangen, wobei wir wieder bei dem optimal wären-> ich brauch das agnula nicht andere schon :lol:

cu

Benutzeravatar
reignbow
Beiträge: 23
Registriert: 17.02.2004 17:02:04
Wohnort: Aachen

Beitrag von reignbow » 20.02.2004 14:46:46

Ist ja interessant, was sich da alles ergeben hat. Auf jeden Fall fand ich viele Posts sehr erleuchtend. Wenn ich den Grundtenor korrekt aufgefasst habe, legt Debian auch in Unstable noch mehr Wert auf Qualität als auf unmittelbare Veröffentlichung neuer Software. Damit kontrastiert es sich von Gentoo, meiner anderen Lieblingsdistro. Allerdings muss man auch zugeben, eine Gentoo Ebuild zu erstellen, dauert nicht sehr lange. Den Tarball von der Seite des Programms runterladen, einen 20-Zeiler tippen, hochladen und voila! Debian-Maintainer müssen sich da ein bisschen mehr Arbeit machen, zumal Debian mehr Wert auf Synchronisation zwischen den verschieden Architekturen zu legen scheint (die ist Gentoo total egal), was sich natürlich lohnt, wenn man einen gemischten Computerpool hat.

Ich habe auf jeden Fall noch mal Sid neu installiert (meine alte Installation war mit Backports und experimentellen Hacks ziemlich häßlich geworden und außerdem auf einer zu kleinen Partition), und festgestellt, dass mittlerweile wirklich alles viel glatter läuft. Dank XFree 4.3 funktioniert meine Microsoft Explorer Maus so, wie sie soll, und meinen geliebten Konqi 3.2 konnte ich durch Firebird 0.7 ersetzen - dadurch entfiel der Bedarf für KDE3.2. Alles in allem lässt sich mit ein wenig Kompromissbereitschaft Sid mittlerweile sehr nett einrichten. Und das kompilieren von Paketen werde ich garantiert nicht vermissen. Nur den Kernel werd ich vielleicht mal selber backen...

Auf jeden Fall danke ich allen, die meine Fragen so ausführlich beantwortet haben!
Andreas

Mortis
Beiträge: 3
Registriert: 20.02.2004 14:02:47

Re: Debianpakete escheinen erst lange nach Release

Beitrag von Mortis » 20.02.2004 15:11:28

reignbow hat geschrieben:Eigentlich sollte sich Sid ja nicht so sehr um Stabilität kümmern, sondern eher am Puls der Zeit leben, aber so ganz scheint das nicht zu gelingen. Hier ein paar Beispiele:

Warum "Puls der Zeit" ?
Würde jeder sich an bestimte Trends halten, würde kein mensch alternative Systeme wie Linux nutzen.
Warum auch wen doch eh alle Win haben?
Sorry aber ich verstehe diese Äuserung von dir nicht.
Es komt eher darauf an was man braucht und was einem eher zusagt.
Bei vielen ist es WinStus bei manchen MacOS bei uns Linux und es giebt sogar noch leute
die noch ihren alten Amiga nutze!
Nichts ist schöner als die Freiheit zwischen verschiedenen Dingen wählen zu dürfen :D
Gruß Mortis
hände hoch ich hab ne RC

Benutzeravatar
reignbow
Beiträge: 23
Registriert: 17.02.2004 17:02:04
Wohnort: Aachen

Beitrag von reignbow » 20.02.2004 16:14:09

Sorry, Mortis, da hast du mich falsch verstanden :D

Mit "am Puls der Zeit sein", meinte ich nicht, dass Debian sich Trends unterwerfen sollten (bloß nicht), sondern dass möglichst schnell, sprich innerhalb von 1-2 Tagen nach Veröffentlichung eines Programms Pakete in Unstable sein sollen. Das darunter die Stabilität leidet, ist korrekt und unvermeidlich, allerdings träfe das meine Definition von "unstable".

Allerdings haben viele der Antworten betont, dass auch unstable noch hohe Standards erfüllen muss (u.a. was das Funktionieren auf verschiedenen Architekturen angeht), so dass daraus die übliche Verzögerung erwächst. Ob diese es wert ist, ist einfach Geschmacksfrage, darüber kann man nicht streiten.

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 20.02.2004 16:59:32

tylerD hat geschrieben: Im großen und ganzen full ACK. Nur ist das optimale arbeiten in der Regel ja schon etwas anders. Ich habe gern das offizelle Java auf meiner Kiste, dafür gibts von einer Seite nette Pakete die mir aus Suns bin ein deb machen und sich.
Äh, wo? Ich such sowas schon lange. Nur sollte die Seite jeweils auch aktuell sein (d.h. derzeit 1.4.2_03 oder noch besser (wahlweise) 1.5.0beta). Ich meine von Blackdown gibts jede Menge inoffizielle Quellen. Aber Sun?

MfG Peschmä

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 20.02.2004 17:06:59

peschmae hat geschrieben:
Äh, wo?
http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~ude2/debian/

Gibt keine fertigen Pakete, sonderen man kann einfach die bin-Pakete von sun zu debs umwandeln und es gibt Zusatzpakete die sich um Pfade und sowas kümmern.

cu

DavidJ
Beiträge: 767
Registriert: 31.05.2003 12:23:58

Beitrag von DavidJ » 20.02.2004 19:15:24

Mit "am Puls der Zeit sein", meinte ich nicht, dass Debian sich Trends unterwerfen sollten (bloß nicht), sondern dass möglichst schnell, sprich innerhalb von 1-2 Tagen nach Veröffentlichung eines Programms Pakete in Unstable sein sollen.
Ich weiss nicht ob das so toll wäre. Immerhin sollen die Pakete aus sid ja nach testing wandern, bis testing irgendwann stable wird. Würde man in SID ständig neue Versionen reinkloppen würden die Pakete in testing mehr oder weniger auch davon betroffen sein. Aber das will man ja nicht, irgendwann soll's doch auch mal als stable veröffentlicht werden können.

Korrigier' mich bitte jemand wenn ich da bezüglich SID, testing und den Paketen was in den falschen Hals bekommen habe.


MFG, David

Benutzeravatar
pdreker
Beiträge: 8298
Registriert: 29.07.2002 21:53:30
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von pdreker » 20.02.2004 19:18:49

Und gerade bei XF ist es nicht so einfach: Die XFree86 Releases laufen hauptsächlich auf i386 stabil, die anderen Architekturen sind eher vernachlässigt. Branden Robinson (der Debian X Maintainer) portiert den ganzen Kram dann auf die 11 Debian Architekturen. Dass das auch 'mal länger dauert sollte klar sein...

Patrick
Definitely not a bot...
Jabber: pdreker@debianforum.de

DavidJ
Beiträge: 767
Registriert: 31.05.2003 12:23:58

Beitrag von DavidJ » 20.02.2004 19:20:13

Jetzt habe ich mich doch tatsächlich selbst zitiert statt zu editieren. Sorry, Leute.
Alles in allem lässt sich mit ein wenig Kompromissbereitschaft Sid mittlerweile sehr nett einrichten.
Das wird sich noch früh genug ändern. SCNR :twisted:

Benutzeravatar
reignbow
Beiträge: 23
Registriert: 17.02.2004 17:02:04
Wohnort: Aachen

Beitrag von reignbow » 20.02.2004 23:48:55

pdreker hat geschrieben:Und gerade bei XF ist es nicht so einfach: Die XFree86 Releases laufen hauptsächlich auf i386 stabil, die anderen Architekturen sind eher vernachlässigt. Branden Robinson (der Debian X Maintainer) portiert den ganzen Kram dann auf die 11 Debian Architekturen. Dass das auch 'mal länger dauert sollte klar sein...

Patrick
Das ist aber ziemlich doof (auch für den guten Herrn Robinson, der wahrhaft Bärenarbeit geleistet haben muss). Warum gibt es da für X kein Team, oder einen Maintainer für jede Architektur? Hat das etwas mit Stimmigkeit zu tun oder interessiert sich niemand für die anderen Archs?

Andreas

DavidJ
Beiträge: 767
Registriert: 31.05.2003 12:23:58

Beitrag von DavidJ » 21.02.2004 11:52:30

Warum gibt es da für X kein Team, oder einen Maintainer für jede Architektur? Hat das etwas mit Stimmigkeit zu tun oder interessiert sich niemand für die anderen Archs?
Das Problem dabei ist nicht ein Mangel an Maintainern, sondern die Entwiclungsarbeit die geleistet werden muss. Mehrere Maintainer würden die Sache wohl nicht beschleunigen, da ja alle Architekturen mehr oder weniger gleichzeitig unterstützt werden sollen.

MFG, David

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 25.02.2004 21:29:39

tylerD hat geschrieben:
peschmae hat geschrieben: Äh, wo?
http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~ude2/debian/

Gibt keine fertigen Pakete, sonderen man kann einfach die bin-Pakete von sun zu debs umwandeln und es gibt Zusatzpakete die sich um Pfade und sowas kümmern.
Danke :)
Kann man das (zumindest den Link) irgendwie dem Tutorial im Tutorial-Bereich hinzufügen

MfG Peschmä

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 25.02.2004 21:46:16

peschmae hat geschrieben:
Danke :)
Kann man das (zumindest den Link) irgendwie dem Tutorial im Tutorial-Bereich hinzufügen

MfG Peschmä
Hmm, im Prinzip schon, aber zur Zeit ist der Server irgenwie down. Weiß also nicht ob er wieder on geht...

cu

Antworten