Ich bin pluralistisch, tolerant und liberal. Und trotzdem werde ich doch wohl den grünen Zeitgeist und den Fortschrittspessimismus in diesem Lande noch kritisieren dürfen. Das ist mein gutes Recht. Kritisieren ist nämlich etwas anderes als totschlagen, was leider viel zu oft verwechselt wird. Es mangelt in diesem Lande an einer Kultur des Disputes und des Wettbewerbs. Ich fand es bezaubernd, wie die Demokraten in den USA ihren Präsidentschaftskandidaten ermittelt haben: im Wettbewerb. Bei uns wird sowas ausgekungelt.
Und wirtschaftliche Freiheit und was man gemeinhin als gesellschaftliche Freiheit bezeichnet, bedingen einander. Und ich bin natürlich sehr interessiert an einer prosperierenden Wirtschaft, denn sie wäre das Produkt einer liberalen, pluralistischen Bürgergesellschaft. Aber heute wird man durch selbst ernannte Hohepriester gegängelt, genötigt und verfolgt. Das ist natürlich der Hauptgrund für die deutsche Misere. Und auch eine Gesellschaft, die militante Umweltaktivisten walten lässt, ist nicht sonderlich demokratisch, wenn gleichzeitig ein paar grölende Glatzen mit ihren dämlichen Parolen Verbotsforderungen solcher Nazi-Demos nach sich ziehen. Das Schöne an unserer Demokratie ist doch, dass selbst die dümmsten Leute ein Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit haben. Ein Recht auf Sachbeschädigung dagegen gibt es aber nicht. Auch das ist ein Freiheitsthema. Man kann ja in diesem Lande nicht einmal gentechnisch veränderten Mais und gentechnisch veränderte Apfelbäume anbauen. Nachts kommen dann die Intoleranten und pflügen den Acker um.
Wie informiert ihr euch?
Und das ist auch gut so. Nicht alles was machbar ist, sollte auch gemacht werden.Ruhollah hat geschrieben:Man kann ja in diesem Lande nicht einmal gentechnisch veränderten Mais und gentechnisch veränderte Apfelbäume anbauen.
Zu Deiner Frage, warum bei der letzten Wahl die FDP so schlecht abgeschlossen haben: Solche Tiraden wie Deine und die hochnotpeinlichen Äußerungen eines Herrn Westerwelle sind da sicherlich auch verantwortlich für. Ansnsten würde ich es begrüßen, wenn wir zum Thema zurückkehren. Wir sind ja kein Politikforum, und solche Diskussionen werden schnell emotional/hitzig.
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Natürlich verschiedene Quellen. Zunächst schaue ich täglich auf Google News (http://news.google.de/) vorbei, wo die wichtigsten Nachrichten des Tages aus sehr vielen verschiedenen Quellen verlinkt sind. So lese ich ein sehr breites Spektrum an Onlineausgaben von Tageszeitungen und teilwesie Onlinemagazinen. Desweiteren lese ich natürlich täglich den obligatorischen Heise-Newsticker (http://www.heise.de/newsticker/) für IT-Nachrichten und das Telepolis-Magazin (http://www.heise.de/tp/) für Nachrichten abseits des Mainstreams. Selten schaue ich auch mal bei Indymedia Germany (http://de.indymedia.org/) rein.
Ansonsten sehe ich ab und zu die Tagesschau, Tagesthemen oder arte info und diverse TV-Magazine (die aber größtenteils wirklich mies sind).
Printtechnisch lese ich gezwungenermaßen ab und zu unsere Düsseldorfer CDU-Provinzjournaille "Rheinische Post", da diese von meiner Mutter aboniert wurde, sowie, wenn ich in der örtlichen Stadtbücherei bin, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau (die ich mir ab und zu auch mal kaufe) und die leider sehr konseravtive Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Ansonsten sehe ich ab und zu die Tagesschau, Tagesthemen oder arte info und diverse TV-Magazine (die aber größtenteils wirklich mies sind).
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Sag das nicht zu laut, sonst verschaffst du denjenigen Auftrieb, die schon lange GEZ-Gebühren für Computer mit Internetanschluss verlangen ...GeoKid hat geschrieben:Hab mal die Online Ausgabe diverser Printmedien angeklickt. Wichtig sind mir da Spiegel-Online und die Seite der Süddeutschen Zeitung. Als "normale" Zeitung hab ich "Die Zeit" im Abo. Empfehlen kann ich auch http://www.tagesschau.de, vor allem die Nachrichtensendungen zum Runterladen, meinen Fernseher hab ich vor 9 Monaten verscherbelt, hat auch mich zu viel Zeit gekostet
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Haha! Eine? Hunderte!Ruhollah hat geschrieben:(Es gibt ja sogar eine ehemalige PDSlerin, die die PDS als "zu weit rechts" ansieht und deshalb ausgetreten ist.)
Und du glaubst, diese Themen findest du in den anderen Parteiprogrammen nicht?Während andere Parteien nur von "Nachhaltigkeit" schwafelten, hat die FDP wichtige Strukturthemen (Föderalismus, Steuersystem, Bildung usw. usf.) aufgenommen.
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Zu kritisieren ist dein gutes Recht und ich bin froh, daß du davon Gebrauch machst. Nur bitte, lasse anderen auch dieses Recht.Ruhollah hat geschrieben:Ich bin pluralistisch, tolerant und liberal. Und trotzdem werde ich doch wohl den grünen Zeitgeist und den Fortschrittspessimismus in diesem Lande noch kritisieren dürfen. Das ist mein gutes Recht. Kritisieren ist nämlich etwas anderes als totschlagen, was leider viel zu oft verwechselt wird. Es mangelt in diesem Lande an einer Kultur des Disputes und des Wettbewerbs. Ich fand es bezaubernd, wie die Demokraten in den USA ihren Präsidentschaftskandidaten ermittelt haben: im Wettbewerb. Bei uns wird sowas ausgekungelt.
Sehe ich ähnlich, die Frage ist nur, welchem von beiden räume ich das Primat ein?Und wirtschaftliche Freiheit und was man gemeinhin als gesellschaftliche Freiheit bezeichnet, bedingen einander.
Einverstanden, aber wir müssen auch dem Umstand Rechnung tragen, daß dies in beide Richtungen gilt. So wenig wie ich ein Recht habe, deinen Gen-Acker umzupflügen, so wenig hast du ein Recht meine Gesundheit oder die meiner Kinder zu schädigen.Das Schöne an unserer Demokratie ist doch, dass selbst die dümmsten Leute ein Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit haben. Ein Recht auf Sachbeschädigung dagegen gibt es aber nicht. Auch das ist ein Freiheitsthema. Man kann ja in diesem Lande nicht einmal gentechnisch veränderten Mais und gentechnisch veränderte Apfelbäume anbauen. Nachts kommen dann die Intoleranten und pflügen den Acker um.
Klassische liberale Theorien haben aber kein Konzept für "public goods" als Verbrauchsgut. Moderne wirtschaftsliberale Theorien zeigen hier ebenso einen beklagenswerten Mangel auf. Dadurch das Umwelt, hier mal stellvertretend für eine beliebige Zahl anderer "public goods", keinen Eigentümer hat, scheint sie billig zu haben und zu verbrauchen zu sein. Daß das nicht stimmt, dürfte sich langsam rumgesprochen haben. Das man dann die Natur auf den universellen Sockel stellt und zum Ökofaschisten mutiert ist dabei eine ganz andere Sache. Es bleibt nur festzustellen, daß Umwelt nicht die Verfügungsmasse eines Einzelnen oder eines Konsortiums ist. Wie man dieses Problem liberal beheben kann ist schwierig zu sagen, aber ich tendiere zu einer massiven Gefährdungshaftung, evtl. gepaart mit staatl. "Eigentums- und Verbrauchszertifikaten".
Aber was hat das mit Wissenschaftspositivismus zu tun?
PS@Bert: Off Topic? Klar, ist doch das SMALLTALK Forum. Und Politik mag zwar die Gemüter erhitzen, deswegen sollte man sie aber nicht totschweigen. Denn merke: alles ist Politik.