Ergonomiefrage

[Ruhollah]

Ich habe eine Ergonomiefrage. Was meint Ihr, was besser ist: Die KDE-Leiste (oder in Gnome) oder die Start-Leiste unter Windows. an den oberen oder an den unteren Rand zu klemmen. Ich bevorzuge seit kurzem, dass die Leiste oben hängt.

Ich halte die Standardeinstellung für unlogisch. Vergleicht man den Desktop mit einem normalen Schreibtischarbeitsplatz, so ist der typische Desktop wirklich sehr unlogisch aufgebaut. Uhr und Kalender hängen weiter oben an der Wand, aber auf dem Desktop sind die unten. Wichtige Werkzeuge auf dem Schreibtisch liegen meistens am oberen Tischrand, während man die wichtigen Tasten samt Startleiste unten findet.

Kann es nicht sein, dass Microsoft mit Windows da einen Standard mit der Startleiste gesetzt hat, der unergonomisch ist, wie es der Doppelklick auch ist? Bei Macintosh gibt's schließlich sowas auch nicht.

[glar00k]

Hi,

also ich finde die default Einstellung von Gnome schon brauchbar. Diese komische Taskleiste gibt es jedoch bei mir nicht, ich habe oben rechts in der ecke diese window list, welche mir vollkommen reicht. Der desktop button ist auch nach oben gewandert, wie der pager. Unten sind bei mir nur die wichtigsten App Shortcuts, finde ich viel ergonomischer. Vor allem ist das "Anwendungs Menu" ja auch einfach nur ein Menu, in den Anwendungen befindet sich das Menu jedoch meist oben, warum also muss das Anwendungsmenu unten sein?

Grüße

[spiffi]

Ich würde mal sagen, das hat mit Ergonomie nicht viel zu tun, zumindest nicht auf dem Computer-Desktop.

Das auf Deinem Schreibtisch Kalender, Uhr und Co oben und nicht unten direkt vor Deiner Nase stehen, hat zunächst einmal einen ganz banalen praktischen Grund. Wenn Du das Zeug direkt vor Dir stehen hättest, dann könntest Du auf Deiner Arbeitsfläche nicht mehr arbeiten, weil Du jedesmal über den Kalender (oder was auch immer) drüberlangen müßtest.

Desweiteren hast Du natürlich einen Kalender, der am hinteren Schreibtischrand steht besser im Blick, weil Du den Kopf nicht so weit senken mußt, um ihn ins Blickfeld zu bekommen. Außerdem ist ein Betrachten von Gegenständen in mittlerer Entfernung für die Augen angenehmer, als auf etwas zu starren, das man unmittelbar vor der Nase hat.

All diese Einschränkungen hast Du auf Deinem (virtuellen) Computer-Desktop aber nicht. Es macht IMHO keinen Sinn, jede Metapher von einem richtigen Schreibtisch auf einen Compter-Desktop abzubilden.

Dementsprechend denke ich, daß es vollkommen egal ist, ob Du die Taskleiste und das Startmenü unten oder oben, oder an der Seite hast. Das kann sich jeder so einrichten, wie es ihm gefällt.

Und zum Thema Doppelklick: Ich finde den ganz und gar nicht unergonomisch. Ohne Doppelklick hat man leider keine Möglichkeit, eine Datei nur zu markieren, ohne gleiche eine Aktion auszulösen. Hast mal versucht auf einem System ohne Doppelklick mehrere Objekte per Ziehrahmen zu markieren (beispielsweise im Konqui)? Das ist ne echte Qual, zumindest in der Listenansicht.
BTW: Auch den Doppelklick kann man unter Windows abstellen.

[Natas12]

es gab einige usability-tests mit dem mac (der ja IMMER eine leiste oben hat). das ergebnis war, das leisten am oberen bildschirmrand die bedienbarkeit des systems ziemlich deutlich erhöhen. warum?
offensichtlich ist es für den user einfacher, ein ziel am oberen bildschirmrand mit der maus zu treffen (leichter positionierbar, eher im blickfeld als der untere bildschirmrand). dies trifft vor allem dann zu, wenn auch die menüleiste des aktuellen programms am bildschirmrand angezeigt wird (und nicht innerhalb des programmfensters).

(quelle: jef raskin - das interaktive interface)
(man muss aber anmerken, dass raskin selbst entwickler bei apple war. die erläuterungen zu den studien klingen jedoch einleuchtend. dennoch brilliantes buch, imho)

(noch ne klammer.... ich kann mich daran erinnern, dass im 64er magazin mal ein artikel über den acorn archimedes drin war. der hatte bereits eine "startleiste", noch bevor windows 2.0 auf dem markt war... )

[mastermind_the_real_one]

Und zum Thema Doppelklick: Ich finde den ganz und gar nicht unergonomisch.

Ich schon und dazu noch ungesund

Ohne Doppelklick hat man leider keine Möglichkeit, eine Datei nur zu markieren, ohne gleiche eine Aktion auszulösen.

Doch hat man. Entweder mit der rechten Maustaste. Dann hat man auch gleich das Kontextmenü dazu, denn man will ja eh was mit der Datei machen, wenn man sie markiert). Oder indem man die Strg-Taste gedrückt hält.

Hast mal versucht auf einem System ohne Doppelklick mehrere Objekte per Ziehrahmen zu markieren (beispielsweise im Konqui)? Das ist ne echte Qual, zumindest in der Listenansicht.

Nöö, einfach neben die Spalte Name klicken und anfangen zu ziehen. Ansonsten halt mit Hilfe der Tastatur (Strg oder Shift).

Ansonsten stimme ich mit Dir überein, dass man Desktop und Schreibtisch nicht miteinander vergleichen kann, zumal bei mir auf dem Schreibtisch Chaos herrscht, auf dem Desktop aber nicht. Auch sollte jeder sich die Leisten so einrichten wie es für ihn am ergonomischsten ist. Ich hatte sie ne Zeitlang an der Seite, da mir der vertikale Platz sehr wichtig war (ach wie gerne hätte ich nen um 90° drehbaren Monitor). Hab sie aber wieder nach unten verlagert, weil ich auf fremden Rechnern immer in die falsche Richtung wollte. Ich denke, hier hat Windoof mit seiner Standardinstallation die Desktopwelt stark beeinflusst.

greetz
mastermind

[spiffi]

Hm, ok, daß der obere Bildschirmrand eher im Blickfeld ist, kann ich nachvollziehen. Üblicherweise sollte man ja seinen Bildschirm so stehen haben, daß bei aufrechter Sitzhaltung die Oberkante des Bildes auf Augenhöhe liegt.
Aber das oben leichter klickbar ist als unten? Hmmmm...

Hab grade mal testweise ausprobiert, meine Leiste nach oben zu legen. Also auf den ersten Blick kann ich mich da nicht recht mit anfreunden. Oben drängt sich mir die Leiste permanent ins Blickfeld und das möchte ich gar nicht.
Ist aber vielleicht auch einfach nur Gewöhnungssache. Vielleicht sollte ich die Leiste einfach mal einen Tog oben lassen.

Nöö, einfach neben die Spalte Name klicken und anfangen zu ziehen. Ansonsten halt mit Hilfe der Tastatur (Strg oder Shift).

Na super, das nenne ich unergonomisch. Ich ziehe normalerweise von links oben nach rechts unten. Mit Deiner Methode müßte ich von links nach rechts ziehen. Oder den Ziehrahmen komplett über einem der Felder jenseits des Namens machen.
Außerdem muß ich dafür das Fenster so groß gezogen haben, daß mehr als die Namensspalte sichtbar ist. Das sit bei mir längst nicht immer der Fall.
Und Du kannst weder mit STRG, noch mit Shift oder der rechten Maustaste mehrere Dateien per Ziehrahmen in der Listenansicht markieren, wenn Du auf den Dateinamen klickst und ziehst.

[mastermind_the_real_one]

Nöö, einfach neben die Spalte Name klicken und anfangen zu ziehen. Ansonsten halt mit Hilfe der Tastatur (Strg oder Shift).

Na super, das nenne ich unergonomisch. Ich ziehe normalerweise von links oben nach rechts unten. Mit Deiner Methode müßte ich von links nach rechts ziehen. Oder den Ziehrahmen komplett über einem der Felder jenseits des Namens machen.
Außerdem muß ich dafür das Fenster so groß gezogen haben, daß mehr als die Namensspalte sichtbar ist. Das sit bei mir längst nicht immer der Fall.
Und Du kannst weder mit STRG, noch mit Shift oder der rechten Maustaste mehrere Dateien per Ziehrahmen in der Listenansicht markieren, wenn Du auf den Dateinamen klickst und ziehst.

Naja, das mit dem unergonomisch ist Ansichstsache. Du bist es halt so gewöhnt. Soll jeder so machen wie er es mag. Du hast geschrieben es sei ne Qual und ich wollte nur zeigen, dass er recht einfach geht. Ok, wenn Du das Fenster so klein hast, dann ist es blöd. Aber das ist das Ziehen imho eh, gerade bei kleinen Fenstern, wenn man weiter nach unten will, da man die Geschwindigkeit nicht so gut kontrollieren kann.

Shift und Strg waren als Alternative gemeint. Markier die erste Datei mit gedrückter Strg-Taste, scroll zur letzten und klick sie mit gedrückter Shift-Taste an. Dann sollte der komplette Bereich markiert sein.

greetz
mastermind

ps: Du kannst unter Linux auch den Doppelklick verwenden, wenn Du ihn so vermisst

[Johannes Röttger]

Ich denke, dass die Position der Leiste im unteren Teil des Bildschirms eine Art "Boden" darstellen soll. Ich selber habe überhaupt keine Leiste, aber damals hatte ich unter Windows immer das Gefühl, dass die Fenster nach unten "rausfallen" können, das hat mich etwas irritiert. Ganz ohne Leiste hab ich diesen Eindruck allerdings komischerweise nicht mehr...

[DaveB]

Unter Windows stellt die Taskleiste sozusagen das Fundament da. Blende einen Windows User doch mal seine Tastleiste aus, die meisten werden Probleme haben ein Programm zu starten oder den Rechner herunterzufahren

[DavidJ]

Was auch eine Rolle spielt ist, wo die einzelnen Menus, Verknüpfungen etc. auf dem Panel positioniert sind. Ih habe es bei mir mittlerweile so eingerichtet, dass die meist benutzten Elemente in der Mitte des Panels sind. Es sind einfach kürzere Wege mit der Maus, besonders bei höheren Auflösungen macht es sich bemerkbar.

Ich mache mal einen Screenshot dann könnt ihr euch das selbst ansehen: Panel, 12,7 KB, PNG