Neue Debianversion erst nächstes Jahr?

Smalltalk
Benutzeravatar
Bert
Beiträge: 3751
Registriert: 16.07.2002 14:06:52
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von Bert » 30.04.2004 11:14:22

haga43 hat geschrieben:moin,

Auf http://www.lob.de ist eine "Vorausgabe "der Sarge käuflich zu erwerben.
Also scheints irgendwie keinen wirklich zu interessieren wann 3.1 nun wirklich erscheint ...
Schlittermann in Dresden ist scheinbar noch nicht so weit.
Ich will aber auf Servern ein System einsetzen, wo ich darauf verlassen kann, das zeitnahe Patche für sicherheitskritische Probleme zur Verfügung stehen. Und das ist mir mit Sarge nicht gegeben.

Ich finde es wirklich schade, sollte sich Debian für ein Verschieben von Sarge entscheiden. Letzendlich geht es ja auch darum eine freihe Distribution zur Verfügung zu stellen mit der man auch Arbeiten kann. Ich bin eher ein Pragmatiker und denke das Aufräumen hätte auch noch bis nach dem Release von Sarge warten können.
Vielleicht sollte man Debianentwickler verpflichten, auf ihren Hauptsystem immer die stable Distribution einzusetzen ;-) Ich glaube, so langsamm scheint das Bewußtsein, wie alt Woody mitlerweile ist, nicht mehr so richtig vorhanden zu sein.
Programmer: A biological machine designed to convert caffeine into code.
xmpp:bert@debianforum.de

Benutzeravatar
jogix
Beiträge: 776
Registriert: 05.10.2002 20:08:16
Wohnort: Lampertheim
Kontaktdaten:

Beitrag von jogix » 30.04.2004 13:02:00

Bert hat geschrieben: Vielleicht sollte man Debianentwickler verpflichten, auf ihren Hauptsystem immer die stable Distribution einzusetzen ;-) Ich glaube, so langsamm scheint das Bewußtsein, wie alt Woody mitlerweile ist, nicht mehr so richtig vorhanden zu sein.
Da ist in der Tat was dran!
cheers,
Jochen
___________________________________________________
Testing can prove the presence of bugs, but not their absence. -- Dijkstra

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 30.04.2004 19:47:57

Dürfte schwierig werden neue Pakete auf dem alten System zu erstellen und zu testen :wink:

Sonst hast du natürlich recht

MfG Peschmä

Benutzeravatar
fabske
Beiträge: 2023
Registriert: 14.06.2003 15:07:51

Beitrag von fabske » 30.04.2004 20:29:43

also wie ich hier und an anderen stellen entnehmen kann, gibt es bei den debian entwicklern gerade eine diskussion wegen dem release?
is die diskussion schon vorbei? ist das nun ganz sicher dass sarge verschoben wird?
Bevor Du einen Beitrag postest:
- Kennst Du unsere Verhaltensregeln?
- Hast Du die Suchfunktion benutzt? Deine Frage wurde vielleicht schon in einem anderen Beitrag beantwortet.
- Ist schon ein Artikel in unserem Wiki vorhanden, der Deine Frage beantwortet?

Benutzeravatar
BeS
Moderator
Beiträge: 3236
Registriert: 17.04.2002 18:30:21
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Stuttgart
Kontaktdaten:

Beitrag von BeS » 30.04.2004 20:38:42

mohameth hat geschrieben:also wie ich hier und an anderen stellen entnehmen kann, gibt es bei den debian entwicklern gerade eine diskussion wegen dem release?
is die diskussion schon vorbei? ist das nun ganz sicher dass sarge verschoben wird?
so wie ich die aktuelle Diskussion mitbekommen habe wird zu der Frage ein entsprechender GR ausgearbeitet über den dann abgestimmt werden soll.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support

Ich spreche von Freier Software!

mastermind_the_real_one
Beiträge: 644
Registriert: 16.12.2003 15:44:51

Beitrag von mastermind_the_real_one » 01.05.2004 03:26:22

Jetzt muss ich meinen Senf auch mal zum Thema Distri-Alter dazugeben. Meiner Meinung nach ist es schei**egal wie alt Woody ist. Hauptsache es läuft stabil und bekommt Sicherheitsupdates. Wer unbedingt aktuell sein will oder aktuelle Software benötigt, der kann sich die selber kompilieren oder sollte Sid verwenden, nicht testing (sarge), da dort Änderungen/gestopfte Sicherheitslücken als letztes einfließen.

Für mich ergibt sich daraus auf Servern, die ausfallsicher sein sollten, nur Woody einzusetzen und auf meinen Privatrechnern Sid aus Gründen der Bequemlichkeit (apt-get ist einfach geil), damit ich mir Multimediasoftware und andere benötigte aktuelle Software nicht per Backports zusammensuchen muss. Ich hab jahrelang SuSE genutzt und bin froh diesem Versionsupdatewahn entkommen zu sein, vor allem, weil man dann trotz einer Neuinstallation alles mögliche (gerade im Bereich Multimedia) per pedes zusammensuchen und installieren musste und nach einem halben Jahr wieder ein veraltetes System hatte, das viel schwieriger aktuell zu halten war als Woody.

Nun läuft hier seit ca. einem 3/4 Jahr Sid absolut stabil und zuverlässig. Da können sich aktuelle SuSE, Mandrake, RedHat und was ich noch so als Desktopuser zwischendurch (zwischen den SuSE-Versionen) getestet hab mal ne Scheibe von abschneiden. So stabil und genial "simpel" war keine Distri. Ich weiß gar nicht warum ich solange mit dem Umstieg auf Debian gewartet habe. Vermutlich, weil ich dachte es sei viel schwieriger und zeitaufwändiger. War es aber nicht. Und in Sachen Wartung erst recht nicht.

Ich für meinen Teil bin froh, dass die Developer die Sache gründlich machen und nicht alle drei Monate 'ne neue Version auf den Markt bringen wie damals SuSE. Aber die haben inzwischen auch dazugelernt und den Zyklus auf ein halbes Jahr erhöht. Das Problem bei festen kommerziellen Releaseterminen ist, dass sie dann releasen müssen, auch wenn es nicht ausreichend getestet wurde. Dann schleichen sich immer wieder so tolle Fehler ein wie bei der aktuellen SuSE 9.1 in Verbindung mit XFS. Ich kann mich an keine SuSE erinnern (ahh, doch ich glaub eine Version gab es: entweder die 6.4 oder die 7.0), die nicht buggy war oder wo man nach der Installation nicht Hand anlegen musste, weil nach dem ersten Start irgendwas nicht funktionierte obwohl es während der Installation ging. Bei allen Woody oder Sid installationen, die ich inzwischen gemacht habe, hatte ich nie solche Probleme wie unter SuSE.

Dies sollte jetzt kein Thread gegen SuSE werden (finde ich als Einsteiger-/Umsteigerdistri nach wie vor ok), sondern nur meine Meinung zum Debian Way darstellen, den ich klasse finde.

greetz
mastermind

Benutzeravatar
emge
Beiträge: 1525
Registriert: 20.10.2003 22:05:46
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Wohnort: 50° 45' 0" N 12° 10' 0" E

Beitrag von emge » 01.05.2004 09:43:14

mastermind_the_real_one hat geschrieben:...Ich für meinen Teil bin froh, dass die Developer die Sache gründlich machen und nicht alle drei Monate 'ne neue Version auf den Markt bringen wie damals SuSE...
Die "normale" Releasepolitik von Debian stellt doch (auch in diesem Thread) niemand in Frage. Im Gegentail, sie ist vermutlich der Hauptgrund, warum die meisten hier im Forum Debian (und insbesondere Woody) einsetzen.

Es geht in dieser Diskussion doch darum, dass Debian mitten in der Endphase von Sarge sich neue Kriterien ausdenkt, die erstmal erfüllt sein müssen, bevor man Sarge releasen will. Das schlägt viele Anwender vor den Kopf und ist mit Sicherheit ein ziemlicher Rückschlag für das Ansehen von Debian.

Viele Grüße, Marco

Benutzeravatar
Bert
Beiträge: 3751
Registriert: 16.07.2002 14:06:52
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von Bert » 01.05.2004 11:30:12

mastermind_the_real_one hat geschrieben:Jetzt muss ich meinen Senf auch mal zum Thema Distri-Alter dazugeben. Meiner Meinung nach ist es schei**egal wie alt Woody ist. Hauptsache es läuft stabil und bekommt Sicherheitsupdates. Wer unbedingt aktuell sein will oder aktuelle Software benötigt, der kann sich die selber kompilieren oder sollte Sid verwenden
Nun, wenn ich aber anfange alle benötigten Komponeten die ich eventuell auf einem Server brauche und die in Woody eben noch nicht die nötige Funktionalität haben am Packetsystem vorbei zu installieren oder selber Packete zu schnüren, dann heißt es eine Menge mehr an Arbeit und birgt die Gefahr, daß ich ein wichtiges Sicherheitsupdate verpasse. Und es ist ja nicht so, das Woody erst 1 Jahr alt ist.

Ansonsten hat emge das schon recht treffend formuliert.
Programmer: A biological machine designed to convert caffeine into code.
xmpp:bert@debianforum.de

Benutzeravatar
domo
Beiträge: 268
Registriert: 11.07.2002 18:18:27

Beitrag von domo » 01.05.2004 12:09:34

Es geht in dieser Diskussion doch darum, dass Debian mitten in der Endphase von Sarge sich neue Kriterien ausdenkt, die erstmal erfüllt sein müssen, bevor man Sarge releasen will. Das schlägt viele Anwender vor den Kopf und ist mit Sicherheit ein ziemlicher Rückschlag für das Ansehen von Debian.
Ach hör doch schon auf ! Das Ansehen von Debian beruht auf apt-get, Sicherheit und Freiheit. Gewisse Dinge, die jetzt im Kernel und in der Dokumentation sind, verletzten den 'Debian Social Contract', den Vertrag, den Debian - freiwillig ! - mit mir als User abschliesst. Das Ansehen von Debian schwindet rasch, wenn sie sich an ihre eigenen Regeln nicht halten. Dann bleibt nämlich nur noch der Marketinghype für Newbies.

Aber ja, das ganze ist ärgerlich. Am schönsten wäre doch morgen Weihnachten, Ostern und Geburtstag inkl Sarge+1 Relaease mit Gnome 2.8, KDE 3.4 und ohne Lizenzprobleme.

Überigens: Suse = Debian

Beide beziehen sich auf die gleichen Sourcen, es ist nur die Verpackung anders. Wenn du das neuste willst, dann nimm doch Suse. Alle 6 Monate die neueste Version: Ist doch geil !!

Benutzeravatar
emge
Beiträge: 1525
Registriert: 20.10.2003 22:05:46
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Wohnort: 50° 45' 0" N 12° 10' 0" E

Beitrag von emge » 01.05.2004 12:46:38

domo hat geschrieben:
Es geht in dieser Diskussion doch darum, dass Debian mitten in der Endphase von Sarge sich neue Kriterien ausdenkt, die erstmal erfüllt sein müssen, bevor man Sarge releasen will. Das schlägt viele Anwender vor den Kopf und ist mit Sicherheit ein ziemlicher Rückschlag für das Ansehen von Debian.
Ach hör doch schon auf ! Das Ansehen von Debian beruht auf apt-get, Sicherheit und Freiheit. Gewisse Dinge, die jetzt im Kernel und in der Dokumentation sind, verletzten den 'Debian Social Contract', den Vertrag, den Debian - freiwillig ! - mit mir als User abschliesst. Das Ansehen von Debian schwindet rasch, wenn sie sich an ihre eigenen Regeln nicht halten...
Hier geht es darum, dass man einfach mal so die Regeln ändert. Der originale SC bezieht sich nämlich auf "freie Software". Mitten im Sarge-Release will man jetzt mal schnell den SC änderun und das frei auf alles beziehen. Niemand verweigert sich dieser Notwendigkeit, aber imho bitteschön zu seiner Zeit.
Aber ja, das ganze ist ärgerlich. Am schönsten wäre doch morgen Weihnachten, Ostern und Geburtstag inkl Sarge+1 Relaease mit Gnome 2.8, KDE 3.4 und ohne Lizenzprobleme.

Überigens: Suse = Debian

Beide beziehen sich auf die gleichen Sourcen, es ist nur die Verpackung anders. Wenn du das neuste willst, dann nimm doch Suse. Alle 6 Monate die neueste Version: Ist doch geil !!
Bleib mal sachlich. Dann können wir auch weiterdiskutieren.

Grüße, Marco
Zuletzt geändert von emge am 01.05.2004 13:09:16, insgesamt 1-mal geändert.

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 01.05.2004 12:59:49

domo hat geschrieben: Ach hör doch schon auf ! Das Ansehen von Debian beruht auf apt-get, Sicherheit und Freiheit. Gewisse Dinge, die jetzt im Kernel und in der Dokumentation sind, verletzten den 'Debian Social Contract', den Vertrag, den Debian - freiwillig ! - mit mir als User abschliesst. Das Ansehen von Debian schwindet rasch, wenn sie sich an ihre eigenen Regeln nicht halten. Dann bleibt nämlich nur noch der Marketinghype für Newbies.
Ich benutze gerne Debian, gerade wegen apt-get usw. Auf dem Desktop gibt es für micht nichts anderes. Da kann ich auch ohne Probleme sid fahren.

In letzter Zeit mußte ich mehrere Testserver aufsetzen um Funktionalitäten zu testen (verschiedene Groupware, neuere DBs usw). Diese waren zum Glück alle nicht im produktiven Einsatz und ich konnte diese dann auf sarge aufsetzen. Anders bin ich mit vertretbaren Aufwand nicht zu der Softwareversionen gekommen, von dennen teilweise die Dinge abhingen die ich testen wollte.
Wenn ich diese Kisten jetzt in produktive Syste umwandeln muss, bin ich ganz schön angearscht. Auf sarge kann ich mich nicht verlassen. Es kommen keine Sicherheitsupdates und die Schnittstellen können sich mal eben ändern. Woody kann ich auch nicht wirklich verwenden. Wenn ich nämlich die Dinge per Hand installiere oder über irgendwelche Backportsseiten verliere ich den Punkt, weshalb ich Debian einsetze. Es ist dann nicht mehr konsistent, die Pakete passen nicht unbedingt zusammen, es gibt keine Sicherheitsupdates und ich kann mir nicht sicher sein das es irgendwann einein sauberen Upgradepfad geben.

Der große Vorteil von Debian sind nicht die testing oder unstable Zweige. Die sind schön für uns Desktopuser und spielen halt in einer Liga wie Gentoo, Suse, Fedora oder wie sie alle heißen.
Viel macht halt auch der stable-Zweig aus. Es ist einfach die Ausgewogenheit und stabile Plattform und die Sicherheitsaspekte die Debian da so interessant machen.
Wir reden hier ja nicht darüber ob Debian aller halbe Jahre eine neue Version rausbringt. Aber woody ist jetzt fast 2 Jahre alt [1], und die meiste Software war damals schon nicht wirklich aktuell. Wenn sarge sich jetzt noch länger hinauszögert, kann man meiner Meinung Debian immer weniger auf Servern einsetzen. Und gerade dort sah ich bis jetzt immer einen großen Vorteil der Distri. Man konnte sich einfach mal sicher sein, das es läuft und nichts passiert. Bloß irgendwann muß man auch mal einen neuen Server aufsetzen und hat andere Anforderungen als vor 2 Jahren und da ist Debian leider keine Alternative mehr.

cu

[1] http://www.debian.org/News/2002/20020719

Octeron
Beiträge: 40
Registriert: 07.09.2003 14:23:16

Beitrag von Octeron » 01.05.2004 22:53:46

@tylerD:

Da bin ich absolut deiner Meinung. Mir fehlen viele Funktionen und verbesserungen in Programmen. Ein Packetalter von 5-8 Monaten finde ich noch ok. Aber langsam wird mir Debian echt zu alt. Nur was soll ich machen? Zu Fedora wechseln? Def. nein!
Es müsste ein zweites Projekt geben, was ein wenig aktueller ist und wo die Sicherheit auf Platz 1. steht.
Ich habe selber einen kleinen Webserver, wo ich kostenlos Vereine hoste.
Leider haben diese z.b. Probleme mit einer alten PHP4- und Perl-Version.
Dazu finde ich, dass z.b. die neuen /proc bzw. top Packete viel besser aussehen und mehr informationen bieten, was mir die alte Version nicht gibt.
Ich habe mir auch mit Backports den aktuellen 2.6er Kernel installiert, da der 2.4.18 nicht mehr meine aktuelle Hardware unterstützt (Dual-Intel Netzwerkkarte):cry:

Benutzeravatar
jogix
Beiträge: 776
Registriert: 05.10.2002 20:08:16
Wohnort: Lampertheim
Kontaktdaten:

Beitrag von jogix » 05.05.2004 08:26:36

Octeron hat geschrieben: Es müsste ein zweites Projekt geben, was ein wenig aktueller ist und wo die Sicherheit auf Platz 1. steht.
Nicht unbedingt ein zweites Projekt, Debian sollte sich von vornherein ein alljährliches Release vornehmen und auch hart daran arbeiten. Daß es dann doch mal eineinhalb oder gar zwei Jahre werden, z.B. wegen größerer Umstellungen (Perl, gcc,....) ist ja kein Thema, aber man hat ein gutes Ziel vor Augen, auf das man zuarbeitet, so wie eigentlich bei Sarge: 1.Dez 2003 -> Juni/Juli 2004 (wäre es wahrscheinlich released worden)

Somit bleibt Debian Debian, sicher und stabil, und man schafft es vielleicht, den stable Zweig etwas aktueller zu halten.
cheers,
Jochen
___________________________________________________
Testing can prove the presence of bugs, but not their absence. -- Dijkstra

Antworten