Philosophie: Evolution

Smalltalk
Benutzeravatar
HELLinG3R
Beiträge: 1328
Registriert: 15.04.2004 07:54:33

Beitrag von HELLinG3R » 12.07.2004 09:02:14

zum thema Fernsehen:
ich habe einen Fernseher, aber ich schalte ihn höchstens einmal im Monat ein...

Es kommt einfach echt nichts gescheites mehr, und für Information ziehe ich immernoch die gute alte Zeitung vor. (Süddeutsche)

Sorry wenn ich das so sagen muss, aber wenn ich mir die breite Masse ansehe, fällt mir auf, dass wir (als individuum UND als Volk) immer dümmer werden.
Es gibt einfach zu viele Menschen, die sich nicht um Hintergründe scheren und bloß mitlaufen/mitgrölen, zu viele Hausfrauen, die sich nur von früh bis soät ihre Talkshows ansehen und nicht warhaben wollen, das das alles bloß inszeniert ist.
Es gibt zu viele Bild-leser.
Es gibt zu viele Stadtkinder, die nurnoch den Konsum kennen und meinen Milch kommt aus der Tüte und Strom aus der Steckdose.

[EDIT]
Ach ja, meine Zukuntfsvision:
Was ich mir wünsche:
Man sieht sich nicht mehr als nation sondern als gemeinschaft. Man strebt zusammen nach Wachstum und Wissen, die Menschheit hat endlich das dumpfen dahindämmern in egoistischen Spießbürger-sümpfen hinter sich gelassen, nicht Nationale bedürfnisse spielen eine Rolle, sondern die Bedürfnisse der Menschlichen Rasse.

Was sein wird:
Es sieht aber leider danach aus, dass dies noch ein sehr weiter Weg ist, dessen Ziel wir vielleicht sogar niemals erreichen.
Es wird wohl eher soweit kommen, dass sich Amerika und China/Asien (oder Pakistan) in einen Krieg verwickeln.
Nach und nach werden sich immer mehr Nationen von Amerika abschotten, weil die Welt schön langsam merkt, dass die nur egoistische sch****e fabrizieren.
Nachem Asien erfolgreich auf Wasserstofftechnologien gesetzt hat, sind sie fast unabhängig voim Öl und werden die Europäer, die das Potential dieser Energieform nicht gesehen haben, vom Politischen Weltmarkt verdrängen.

Was unsere Welt braucht, sind intelligentere Menschen, die sich nicht nur um sich selbst kümmern. Europa muss sich endlich zu einem Gegengewicht zu Amerika zusammenschliessen (nicht ein Europa wie jetzt ("loser-viel-länder-zusammenschluss"), sondern ein Land Europa mit "Bundesländern" (Wie jetzt schon in der BRD))
-> Dann gäbe es 3 Nationen (Amerika, China, Europa) die die Welt beherrschen; das würde ermöglichen, dass auch die Amis sich gedanken über die Menschheit machen müssen und nicht nur über das eigene Land.
Die Amis können sich alles rausnhemen, weil ihnen momenatn einfach niemand militärisch/wirtschaftlich das wasser reichen kann. Das muss aufhören, wenn wir eine friedleichere Welt wollen. (Siehe nur Co² ausstoss - die Amis sind eine der wenigen Industrienationen, die das Kyotoprotokoll niocht anerkennen und schön weiter die Luft (auch unsere) verschmutzen.

Benutzeravatar
domo
Beiträge: 268
Registriert: 11.07.2002 18:18:27

Beitrag von domo » 12.07.2004 10:37:01

Es gibt einfach zu viele Menschen, die sich nicht um Hintergründe scheren und bloß mitlaufen/mitgrölen, zu viele Hausfrauen, die sich nur von früh bis soät ihre Talkshows ansehen
Ist das jetzt schon sexistisch, wenn du von Menschen allgemein gleich auf Hausfrauen losgehst ? Was hier noch fehlt sind all die tollen Typen, die ausser Titten, Boliden und Gigahertz nichts im Sack - ähm Kopf haben.
Wenn du schon Hausfrauen speziell erwähnst, dann bitte auch die andere Gruppe, die die ohne Mami kein Hemd und keine Socken kaufen oder gar waschen können.

Asserdem glaube ich, dass ohne Hausfrauen in unserer Gesellschaft gar nichts mehr läuft. All diese Besserwisser (Manager, Experten, Politiker...) bringen ohne Mami nähmlich gar nichts hin. Such die Frau !
Freedom is the freedom to say that two plus two make four. If that is granted, all else follows.

Benutzeravatar
HELLinG3R
Beiträge: 1328
Registriert: 15.04.2004 07:54:33

Beitrag von HELLinG3R » 12.07.2004 10:45:20

[/quote]Ist das jetzt schon sexistisch, wenn du von Menschen allgemein gleich auf Hausfrauen losgehst ?![/quote]
Mein Posting sollte nicht auf eine spezielle Gruppe bezogen sein, sondern auf die Allgemeinheit; ich wollte dies nur durch ausgewählte Beispiele belegen.

Benutzeravatar
kain
Beiträge: 185
Registriert: 22.11.2003 08:18:07
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von kain » 13.07.2004 08:48:06

So wir dikutieren zuviel darüber was geschehn ist und nicht warum..
Also warum z.B. haben die Amis den Krieg gegen den Iraq geführt:

Gut man mag darauf antworten wegen des Öls, aber warum haben sie dann denn Afgahnistan Krieg geführt??

Ich glaube Frau Zypris hatte gar nciht so unrecht als sie Bushs Taktik mit den Methoden Hitlers verglich. -> Die Usa sind so pleite und das Volk wird immer unzufriedener. Was macht man wenn man alles Geld ins Militär gesteckt hat und das Volk deswegen motzt? Aus irgendwelchen Gründen einen Krieg führen! HItlers Grund in Polen einzumarschieren, waren angebliche Grenzübertritte, Bushs Grund für den Irakkrieg war die Bedrohung durch ABC Waffen. Beides von Anfang an unglaubwürdige Argumente.. Aber sie haben jedes mal gewirkt.. Der Krieg dient nicht nur Beschaffung des Öls sondern auch zur Ablenkung von der Lage in den USA. Wer von euch war den schon mal in letzter Zeit in den USA? Habt ihr dort nicht die Starken Probleme (Arbeitslosigkeit, Armut, Verschmutzung der Städte etc.) gesehn. WIrtschaftlich hat die USA schon lange nichts mehr zu sagen... z.B:

Wer ist Exportweltmeister: WIR (:

Das klingt immer so merkwürdig, aber es bedeutet das wir mehr Waren ins Ausland exportieren als irgend ein anderes Land.. Näturlich jetzt in Euro und nicht im Gewicht.

Und Russland darf man in einer jetzigen Zukunftsvision auch nicht vergessen.. Langsam aber sicher hat sich Putin als Diktator eingesetzt. Erste Enteignungen finden schon Staat.. oder habt ihr das mit dem Milliardär nicht mitbekommen? Und militärisch etc. ist Russland auch nciht abzuschreiben...

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 13.07.2004 09:02:25

Wo wir gerade bei unseren Freunden, der amerikanischen Regierung sind, lustig find ich auch, dass die jetzt prüfen lassen die Wahlen nach hinten zu schieben. Klar irgendwann kommt schon mall wieder ein Krieg der uns bessere Umfrageergebnisse beschehrt. Wir arbeiten fest daran, nur so schnell zeigt sich kein Schurke und in Korea waren wir schon, da gibts ja nichts zu holen :lol:

cu

Benutzeravatar
Night.Hawk
Beiträge: 655
Registriert: 24.05.2003 11:00:39
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Night.Hawk » 13.07.2004 11:41:15

Zum Thema Fernsehen:

Ich denke so schlecht ist Fernsehen garnicht, man muß sich nur die Mühe machen, die richtigen Programme und Sendungen zu finden. Die laufen aber meißt nicht auf RTL, SAT1 und Co., sondern eher auf XXP, arte, 3sat usw. Vorallem wissenschaftliche, politische und sozialpolitische Themene ebenso wie Geschichte. Aber man muß halt suchen.

Zu dem Thema gibt es auch nen netten Artikel: http://www.zeit.de/2004/27/Titel_2fFernsehkonsum

Tja, unsere Zukunft. Da gibt es wohl soviele Meinung, wie es Menschen auf der Welt gibt, wie es mal werden wird.

Wünschenswert wäre wohl eine Gesellschaft, die keine Klassenunterschiede mehr macht. In der es keine Armut und sozialen Unterschiede mehr gibt. Aber bis die Menschheit das erreicht...und ob überhaupt...?

Das momentan wichtigste Ziel, dürfte wohl die Abwahl von Bush sein. Das dürfte wohl einige Probleme nicht umbedingt beseitigen, aber doch vermindern.

Als nächstes müßte mann alle unsere Politiker irgendwo einsperren, so mit Verpflegung für einen Monat, und sie erst wieder raus lassen, wenn die kappiert haben, das die für uns was erreichen sollen und nicht für ihr eigenes Ego an der Regierung oder Opposition sind. Wenn es länger als nen Monat dauert...deren Problem :)

Das mit Europa als Land und den heutigen Ländern als Bundesstaaten ist ne nette Idee, wird aber wohl an den doch regional zu großen Unerschieden im Moment noch scheitern. Alleine das Theater bei der Euroeinführung ist ja schon ein abschreckendes Beispiel dafür.

Ich denke allerdings, das wichtigste für die Zukunft wäre, das Bildungsniveau des bundesdeutschen Durchschnittbürgers soweit zu heben, das erkannt wird, dass das Lenben keine Soap ist, sondern real da draußen stattfindet. Das die Medien nicht nur Wahrheiten verbreiten, sondern auch nach ihren eigenen Interessen handeln oder ihrer Sponsoren.

Oder ganz Platt ausgedrückt (als Beispiel): Es ist nicht wichtig, das ich das neueste Handy habe, oder die tollste neue Mode, solange es Menschen in Deutschland gibt, die nicht wissen, wie sie in unserem Sozialstaat ihre Kinder ernähren sollen

Dafür werden aber Unsummen für schwachsinnige Projekte ausgegeben, die keiner braucht oder mit weniger Geld sozialökonomischer gelöst werden könnten.

Aber denken ist in unserem Land leider all zu häufig keine Stärke mehr.


Gruß

Night.Hawk

Benutzeravatar
AspeLin
Beiträge: 664
Registriert: 19.06.2003 16:06:16
Wohnort: Berlin

Beitrag von AspeLin » 13.07.2004 17:44:20

kain hat geschrieben: Gut man mag darauf antworten wegen des Öls, aber warum haben sie dann denn Afgahnistan Krieg geführt??
Um z.B. eine Pipeline von Usbekistan ans Arabische Meer zu legen, ohne daß die Afghanen ihre eigenen Eimerchen drunterstellen oder die Preise diktieren. Die Amerikaner achten auch darauf, daß die Nachbarländer "ihrer" Förderstaaten "demokratisiert" sind, damit es zu keinen Überfällen kommen kann, wie damals durch den Irak, der in Kuwait (Förderland Nr.1 der USA) einmarschiert ist.
kain hat geschrieben: WIrtschaftlich hat die USA schon lange nichts mehr zu sagen...
Falls das ernst gemeint ist: Das stimmt nicht. Der Krieg kostet die USA zwar gewaltige Summen, aber ein Land, das wirtschaftlich schwach ist, könnte sich soetwas nicht leisten. Und damit es so bleibt, sichert man sich einen Rohstoff, von dem fast alle Industriezweige abhängen. Ihre eigenen Reserven haben die USA schon seit 20 Jahren nicht mehr angerührt.
kain hat geschrieben: Und Russland darf man in einer jetzigen Zukunftsvision auch nicht vergessen.. Langsam aber sicher hat sich Putin als Diktator eingesetzt. Erste Enteignungen finden schon Staat.. oder habt ihr das mit dem Milliardär nicht mitbekommen?
Ich finde es richtig, gegen Lobbyisten hart vorzugehen, besonders wenn sie Ölmagnaten sind (s.o.). Man darf nicht vergessen, daß Russland bisher immer zentralistisch regiert wurde und es ein riesiges Land mit acht Zeitzonen ist. Es ist in dieser Phase seiner Entwicklung wichtig, jede Art der Unterwanderung zu verhindern, weil sich eine nachträgliche Kontrolle schwieriger gestalten würde.
Night.Hawk hat geschrieben: Das mit Europa als Land und den heutigen Ländern als Bundesstaaten ist ne nette Idee, [...]
Leider ist die EU bereits heute kaum entscheidungsfähig, es gibt einfach zu viele Interessen und immer Staaten, die Entscheidungen blockieren. Das dürfte mit der Ost-Erweiterung nicht besser werden.
Night.Hawk hat geschrieben: Ich denke allerdings, das wichtigste für die Zukunft wäre, das Bildungsniveau des bundesdeutschen Durchschnittbürgers soweit zu heben, [...]
Im Augenblick denkt man leider an Elite-Universitäten, anstatt erstmal eine flächendeckende, vernünftige Grundausstattung aller Universitäten durchzusetzen... :roll:

Nanu, sind wir jetzt wieder OT im Small-Talk? :lol:
Täuschung ist das Silikon der Postmoderne.

Benutzeravatar
domo
Beiträge: 268
Registriert: 11.07.2002 18:18:27

Beitrag von domo » 13.07.2004 19:39:07

Night.Hawk hat geschrieben: Das momentan wichtigste Ziel, dürfte wohl die Abwahl von Bush sein. Das dürfte wohl einige Probleme nicht umbedingt beseitigen, aber doch vermindern.
Dazu wird es wohl nicht kommen, der schon im 2000 nicht gewählte Bush hat neulich wieder mal bekanntgegeben, welche Staaten er schon auf sicher hat (mit Hilfe von bestochenen Richtern, von ihm kontrollierten Wahlmaschinenherstellern, Freunden in Entscheidungsgremien und so weiter und so fort)
Night Hawk hat geschrieben: Als nächstes müßte mann alle unsere Politiker irgendwo einsperren, so mit Verpflegung für einen Monat, und sie erst wieder raus lassen, wenn die kappiert haben, das die für uns was erreichen sollen und nicht für ihr eigenes Ego an der Regierung oder Opposition sind. Wenn es länger als nen Monat dauert...deren Problem :)
Gute Idee...
Nigh Hawk hat geschrieben: Oder ganz Platt ausgedrückt (als Beispiel): Es ist nicht wichtig, das ich das neueste Handy habe, oder die tollste neue Mode, solange es Menschen in Deutschland gibt, die nicht wissen, wie sie in unserem Sozialstaat ihre Kinder ernähren sollen

Dafür werden aber Unsummen für schwachsinnige Projekte ausgegeben, die keiner braucht oder mit weniger Geld sozialökonomischer gelöst werden könnten.
Apropos schwachsinnige Projekte: Hier in der Schweiz will die Armee Panzer kaufen. Panzer !!!!
In welcher Panzerschlacht des letzten Jahrhunderts wollen den diese Idioten diese Unsummen kostenden Dinger denn einsetzen ?
Night Hawk hat geschrieben: Aber denken ist in unserem Land leider all zu häufig keine Stärke mehr.

Gruß
Dito
Freedom is the freedom to say that two plus two make four. If that is granted, all else follows.

Benutzeravatar
rolo
Beiträge: 2697
Registriert: 29.08.2002 12:12:25
Lizenz eigener Beiträge: neue BSD Lizenz
Wohnort: hannover

Beitrag von rolo » 13.07.2004 21:06:23

also, ich würde auch gerne mal so'n panzer fahrn. PANZER fahrn halt, macht bestimmt echt spaß. ohne totmachen meine ich natürlich.

tylerD
Beiträge: 4068
Registriert: 10.07.2002 17:34:13
Wohnort: Halle/Saale
Kontaktdaten:

Beitrag von tylerD » 13.07.2004 21:15:34

Also falls ich als Soldat in irgend ein Kriesengebiet geschickt werden würde, würde ich lieber in nem Panzer irgendwo rumstehen als auf nem Pferd duch die Kante zu reiten.

In wie weit das für die Schweiz relevant ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin aber auch kein Militärexperte.

cu

Benutzeravatar
rolo
Beiträge: 2697
Registriert: 29.08.2002 12:12:25
Lizenz eigener Beiträge: neue BSD Lizenz
Wohnort: hannover

Beitrag von rolo » 13.07.2004 21:38:42

> Also falls ich als Soldat in irgend ein Kriesengebiet geschickt werden würde, würde ich lieber in nem Panzer irgendwo rumstehen..

ich finde, du siehst das viel zu negativ, mit die panzer.

edit:
ich trinke übrigends herri
http://www.herrenhaeuser.de/

Benutzeravatar
kain
Beiträge: 185
Registriert: 22.11.2003 08:18:07
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von kain » 13.07.2004 22:39:28

@aspelin: Das habe ich auch nur als aktuelles Beispiel benutzt.. Was ist mit der Beseitigung von Oppositionsmitgliedern?? Schon vergessen? Oder davon das Putin alle seine Gegner abgesetzt hat.. Sicher der Milliärdar hat sein Geld sicher nicht legal verdient.. aber wer tut das schon der so reich ist... Komm mir ja nicht mit Bill Gates (; Nur wie mom. mit ihm umgegangen wird ist auch nicht grade rechtsstaatlich und demokratisch.

MfG kain

Benutzeravatar
AspeLin
Beiträge: 664
Registriert: 19.06.2003 16:06:16
Wohnort: Berlin

Beitrag von AspeLin » 15.07.2004 19:32:23

kain hat geschrieben:Was ist mit der Beseitigung von Oppositionsmitgliedern?? Schon vergessen? Oder davon das Putin alle seine Gegner abgesetzt hat.
Russland ist im Moment eine Räuberhöhle. Und das ist in der Phase der Umstellung vom Sozialismus zum Kapitalismus auch kein Wunder. Korruption ist ein großes Problem. Wer da wen beseitigt, ist schwer auszumachen. Es gibt viele Interessen, deren Verfechter sich im illegalen Bereich bewegen.
Ich kenne mich zu wenig mit der russischen politik aus, um Putins Beweggründe zu beurteilen.
Täuschung ist das Silikon der Postmoderne.

Benutzeravatar
AspeLin
Beiträge: 664
Registriert: 19.06.2003 16:06:16
Wohnort: Berlin

Beitrag von AspeLin » 19.07.2004 22:32:58

Verdammte Politik! Der Thread ist so gut gestartet, und jetzt ist tote Hose. Aber mir ist was aufgefallen: Im Großen ist das genauso. Erst wird geträumt und geplant, und dann schlägt die Realität mit ihrer grausamen Nüchternheit zu. So ging der Bogen über eine mögliche schöne Zukunft, aber als wir bei der aktuellen Politik angekommen sind, war Schluß. Ist das sowas wie ein Naturgesetz?

Um das Ganze wieder anzukurbeln (mit Bezug): Kein Mensch weiß, was eigentlich Moral oder "gut" ist. Einige (dämliche) Philosophen knobeln daran schon tausende Jahre. Aber ein Stern (aus dem ja auch wir entstanden sind) ist doch genausowenig moralisch oder unmoralisch, gut oder schlecht. Wann sollen sich da die Moral und das Gute dazwischengeschoben haben? Irgendwie in die Ursuppe gefallen? Man, sieht der Pferdekopfnebel heute wieder falsch und schlecht aus :lol:!
Das was wir so nennen, erleichtert wohl eher das Sozialleben und ist ein evolutionäres Anhängsel, das objektiv betrachtet wertneutral ist, oder?
Täuschung ist das Silikon der Postmoderne.

Benutzeravatar
HELLinG3R
Beiträge: 1328
Registriert: 15.04.2004 07:54:33

Beitrag von HELLinG3R » 20.07.2004 14:13:34

Moral regelt tatsächlich unser Zusammenleben, ich denke
*jede* tat ist in erster linie wertneutral.
Erst die tat im zusammenhang mit deren folgen ist wertbelastet.
ist es "gut" für das soziale zusammenleben und den arterhalt ist es moralisch vertretbar.

Natürlich ist diese Aussage so nicht haltbar, man braucht nur mal die Beispiele "Vergewaltigung" und "Gentechnologien/Embryonalforschung" ansehen....


Aber auch mal was anderes:
In der aktuellen PM steht ein sehr interessanter Artikel über die Zeitforschung drinnen.
Glaubt man dem Artikel (ja, er ist sehr einleuchtend) ist Zeit an sich und Zukunft und Vergangenheit bloße Illusion.
Unser gesamtes Leben spielt sich also in diesem unheimlich kurzen Zeitraum, genannt JETZT ab.
Vergangenheit ist nichts weioter als erinnern, und erinnern ist ein Vorgang im JETZT. Analog dazu die zukunft.
Daraus Folgt natürlich, dass es keine Zeit gibt und auch, dass das Gesamte Universum vom Anfang bis zum Ende in dieser kurzen und doch unendlichen Zeitspanne JETZT stattfindet.
Es gibt nur sich verändernde Realität, Zeit ist eine Illusion und Erfindung des Menschen (Man erinnere sich an die ersten Sonnenuhren - Zeit ist gekoppelt an natürliche Ereignisse)
ein weiterer Denkanstoss - sag mir bite mal einer, wielange eine sekunde ist, ohne irgendwie auf Zeit bezug zu nehmen! (Man kann Zeit nicht ohne Zeit erklären)

Benutzeravatar
domo
Beiträge: 268
Registriert: 11.07.2002 18:18:27

Beitrag von domo » 20.07.2004 15:35:03

AspeLin hat geschrieben: Um das Ganze wieder anzukurbeln (mit Bezug): Kein Mensch weiß, was eigentlich Moral oder "gut" ist. Einige (dämliche) Philosophen knobeln daran schon tausende Jahre. Aber ein Stern (aus dem ja auch wir entstanden sind) ist doch genausowenig moralisch oder unmoralisch, gut oder schlecht. Wann sollen sich da die Moral und das Gute dazwischengeschoben haben? Irgendwie in die Ursuppe gefallen? Man, sieht der Pferdekopfnebel heute wieder falsch und schlecht aus :lol:!
Das was wir so nennen, erleichtert wohl eher das Sozialleben und ist ein evolutionäres Anhängsel, das objektiv betrachtet wertneutral ist, oder?
Lies mal wieder die Bibel ! Und bevor du jetzt Abwehrreaktionen zeigst - Oh, nein, nicht dieses alte Buch - so sage ich dir, dass ich das kürzlich mal getan habe und ich überhaupt nicht religiös bin. Ich war ganz einfach erstaunt, wie anders das tönt, wenn man es selber liest und nicht irgend ein religiöser Fanatiker einem das Zeug an den Kopf wirft...

Konkret: Das was du da im Zitat sagst - wertneutrale Welt, gut versus schlecht, wie kommt das auf diese Welt - ist Inhalt des sogenannten Sündenfalls (im 1. Buch Mose zu finden). Was mich so erstaunt hat, war der genaue Wortlaut: "Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist."

Hehe: Das Paradies war - laut diesem alten Buch - der Zustand, als die Menschen nicht wussten, was gut und böse ist. Die Welt war für diese Menschen wertneutral, keine Moral, keine Gesetze, nichts. Einfach nicht wissen, was gut und böse ist. Einfach leben. Sich nicht als Gott aufspielen.

Ist das nicht eine erstaunlich radikale Weltsicht für so ein altes Buch?

Sorry, falls ich dich mit Bibelzitate langweile, aber es ist mir halt beim Lesen deines Beitrages gleich wieder eingefallen.

Have fun
Freedom is the freedom to say that two plus two make four. If that is granted, all else follows.

Benutzeravatar
npi
Beiträge: 567
Registriert: 03.08.2003 17:52:10

Beitrag von npi » 20.07.2004 15:43:26

HELLinG3R hat geschrieben: ein weiterer Denkanstoss - sag mir bite mal einer, wielange eine sekunde ist, ohne irgendwie auf Zeit bezug zu nehmen! (Man kann Zeit nicht ohne Zeit erklären)
eine Sekunde ist definiert als die Dauer, die ein - ich glaube - Cäsium Atom für eine bestimmte Anzahl Schwingungen braucht. Kann man also gut ohne Zeit erklären.
Natürlich ändert das nichts daran, das Zeit für uns schwer zu greifen ist, ich denke vor allem deshalb, weil wir uns darin nicht bewegen können (noch nicht ;-) ).

gruß,
npi

/EDIT: hab nochmal recherchiert wegen der Sekunde:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sekunde hat geschrieben:Eine Sekunde ist definitionsgemäß das 9.192.631.770-fache der Periode einer Mikrowelle, die mit einem ausgewählten Niveauübergang im Cäsiumatom in Resonanz ist.
"Bis zur Unendlichkeit, und noch viel weiter!"
--Buzz, Toystory

Benutzeravatar
HELLinG3R
Beiträge: 1328
Registriert: 15.04.2004 07:54:33

Beitrag von HELLinG3R » 20.07.2004 16:39:46

npi hat geschrieben:hab nochmal recherchiert wegen der Sekunde:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sekunde hat geschrieben:Eine Sekunde ist definitionsgemäß das 9.192.631.770-fache der Periode einer Mikrowelle, die mit einem ausgewählten Niveauübergang im Cäsiumatom in Resonanz ist.
ohne dir zu nahe treten zu wollen, du hast mich nicht verstanden.
Die definition bezieht sich sehr wohl auf zeit (nämlich auf die Vergangenheit, die aber keine Realität beinhaltet, da sie nur noch eine Erinnerung ist - in diesem falle der Zeitunterschied der schwingungen)

Weil die Vergangenheit nur eine Erinnerung ist (ausserdem keine konsistente, jeder erinnert sich anders) und die Zukunft reine Fiktion, dürften Zeitreisen unmöglich sein.

daraus folgt auch, dass man Zeit nicht messen kann. Jeglicher Versuch ist in irgendeiner weise auf die Abfolge von Dingen gebunden (Radioaktiver Zerfall, die Schwingungen eines Uhrpendels etc), Zeit ist eine reine Menschliche Einbildung; die ausserdem noch verschieden wahrgenommen wird (Einstein'sche Relativitätstheorie)

Benutzeravatar
AspeLin
Beiträge: 664
Registriert: 19.06.2003 16:06:16
Wohnort: Berlin

Beitrag von AspeLin » 21.07.2004 19:17:36

Ich hab den Artikel zwar nicht gelesen, aber so wie ich das jetzt verstanden habe, meinen die, daß Vergangenheit und Zukunft nicht physisch vorhanden sind, daß wir uns also nicht wie eine Nadel auf einer Schallplatte in einer Spur durch die Zeit bewegen, sondern daß die Gegenwart das einzige ist, was messbar und gegenständlich existiert.
Diese "Erkenntnis" ist eigentlich trivial. Es ist nicht neu, daß "Zeit" ein abstrakter menschlicher Begriff ist, der ein Maß für Veränderungen der beobachtbaren Umwelt ist. Wir erkennen verstrichene Zeitspannen nur daran, daß sich etwas um uns verändert hat. Die Erde hat ihre Position zur Sonne verändert, die Bäume werfen ihr Laub ab, wir bekommen Falten und graue Haare, denken einen Gedanken. Der Absolute Stillstand würde den Stillstand der Zeit bedeuten.
Wir wissen, daß u.a. Masse einen Einfluß auf den messbaren Ablauf der Zeit hat. Bewege ich mich von der Erde weg, verläuft die Zeit für mich - relativ zu der Zeit auf der Erde - "langsamer" ab. Ich würde die Bewegungen auf der Erde wie in Zeitlupe wahrnehmen, während ich für die Menschen auf der Erde schnell altern würde. Das bedeutet, daß sich die Atome und die subatomaren Teilchen langsamer bewegen, wenn sie sich von einem Gravitationsfeld entfernen. Das ganze Universum ist von sich überlagernden Gravitationsfeldern durchzogen. Die Geschwindigkeit der Zeit in einem Beobachtungsraum hängt also von den Gravitationsfeldern ab, die ihn durchziehen.
Man kann sagen, das Vakuum ist wie ein unausgelasteter Prozessor, und die Atome (oder ihre Bestandteile) sind die Bits. Je mehr Bits durch den Prozessor gehen, desto langsamer wird seine Verarbeitungsleistung. Je mehr Atome sich in einem Raum befinden, desto langsamer vergeht dort die Zeit.
Täuschung ist das Silikon der Postmoderne.

Benutzeravatar
HELLinG3R
Beiträge: 1328
Registriert: 15.04.2004 07:54:33

Beitrag von HELLinG3R » 22.07.2004 08:53:15

exakt!

Ich finde es nur erstaunlich was das eigentlich bedeutet:
Dass sich unser gesamtes Leben in einem unheimlich kurzen augenblick abspielt!
wir leben sozusagen nur jetzt in ebendiesem moment, der rest ist illusion; dieser eine Moment verändert sich halt ständig.

Antworten