Stallman in Stuttgart!

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 28.09.2004 17:20:59

cliff99 hat geschrieben:@Hackmeck:
Der Bericht auf Pro-Linux ist nicht von der Stuttgarter Rede, sondern von einer wahrscheinlich identischen in Luxemburg.
Stimmt.
Die Aussage
"Das Entwickeln und Benutzen patentierter Algorithmen und Ideen im nicht kommerziellen Einsatz - dh. wenn damit kein Umsatz erzielt wird, sei es über Verkauf oder durch die Benutzung - sei weiterhin erlaubt." ist für mich neu und dürfte meiner Einschätzung nach den Kampf gegen Softwarepatente ziemlich erschweren.
Ist mir auch neu. Wie ist das jetzt z.B. bei GPL-Programmen? Die kommerzielle Verwertung ist ja erlaubt aber durch die GPL stark eingeschränkt (überzogene Preise kann man für eine Software, die frei kopierbar sein muß, wohl kaum verlangen).

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BeS
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Beitrag von BeS » 28.09.2004 17:27:30

Hackmeck hat geschrieben: Ist mir auch neu. Wie ist das jetzt z.B. bei GPL-Programmen?
Diese Aussage bringt garnichts, da es weiterhin Freie Software Entwicklung unmöglich macht und auch weiterhin alle kleinen und mittelständische Softwareunternehmen in den Ruin treiben würde.
Die kommerzielle Verwertung ist ja erlaubt aber durch die GPL stark eingeschränkt (überzogene Preise kann man für eine Software, die frei kopierbar sein muß, wohl kaum verlangen).
Das würde ich nicht sagen. Freie Lizenzen, egal wie sie heißen, sind die einzigen Lizenzen die allen auch die volle "kommerzielle Freiheit" lassen. Semi-freie und nicht-freie Lizenzen sind es die kommerzielle Tätigkeiten stark einschränken oder sogar ganz unmöglich machen.

Zum eigentlichen Thema:
Die Rede von Stallman in Stuttgart wurde ja aufgenommen, weiß hier jemand ob man das irgendwo runterladen kann oder ob das noch geplant ist? Auf der Lightwerk Seite konnte ich nichts finden und auch eine email-Anfrage von mir blieb bisher unbeantwortet.
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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 28.09.2004 17:35:45

BeS hat geschrieben:
Hackmeck hat geschrieben: Ist mir auch neu. Wie ist das jetzt z.B. bei GPL-Programmen?
Diese Aussage bringt garnichts, da es weiterhin Freie Software Entwicklung unmöglich macht und auch weiterhin alle kleinen und mittelständische Softwareunternehmen in den Ruin treiben würde.
Die kommerzielle Verwertung ist ja erlaubt aber durch die GPL stark eingeschränkt (überzogene Preise kann man für eine Software, die frei kopierbar sein muß, wohl kaum verlangen).
Das würde ich nicht sagen. Freie Lizenzen, egal wie sie heißen, sind die einzigen Lizenzen die allen auch die volle "kommerzielle Freiheit" lassen.
Naja, ich würde sagen, daß sich mit einem Code unter BSD-Lizenz noch mehr Kapital schlagen läßt - damit kann man schließlich wirklich machen, was man möchte. Die beste kommerzielle Vermarktung einer Software erreicht man IMHO, indem man eben gewisse Freiheiten wie das Verteilen der Software unterbindet und nicht gezwungen ist, den Quellcode mitzuliefern.

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Beitrag von BeS » 28.09.2004 17:47:15

Hackmeck hat geschrieben: Naja, ich würde sagen, daß sich mit einem Code unter BSD-Lizenz noch mehr Kapital schlagen läßt
Die BSD-Lizenz ist ja auch eine Freie Software Lizenz, insofern wiederspricht es nicht meiner Aussage. ;)
- damit kann man schließlich wirklich machen, was man möchte.
Wir leben aber nicht in einem Dschungel für uns alleine.
Manche würde es vielleicht auch als Vorteil sehen, wenn man unangenehme Zeitgenossen selbstständig aus dem Weg räumen könnte. Ich denke das ist aber nicht der Sinn einer zivilisierten, demokratischen und freien Gesellschaft.
Die beste kommerzielle Vermarktung einer Software erreicht man IMHO, indem man eben gewisse Freiheiten wie das Verteilen der Software unterbindet und nicht gezwungen ist, den Quellcode mitzuliefern.
Du verwechselst hier "max. Profit eines einzelnen" oder die Möglichkeit einer Monopolbildung mit der "max. kommerziellen Freiheit".

Ein einzelner kann vielleicht mit einer proprietären Lizenz mehr Geld machen, aber was ist mit den tausenden die das Programm kaufen und es vielleicht nichtmal im kommerziellen Umfeld einsetzen dürfen?

Proprietäre Lizenzen ermöglichen vielleicht für einen oder wenige einen max. Profit. Aber wirkliche kommerzielle Freiheit und selbstbestimmt bekommt man nur mit Freier Software.
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Beitrag von cliff99 » 28.09.2004 19:14:55

Hm, ich finde, die Diskussion "Freie Lizenz" oder "Proprietäre Lizenz" im Sinne von Copyrights passt nicht wirklich zur Softwarepatent-Thematik. Softwarepatente Schaden beidem. Ob kommerziell oder nicht, ob closed oder open Source, gewinnen tun nur die großen Firmen mit vielen Patenten und viel Geld für Anwälte in der Tasche, wenn Softwarepatente erlaubt werden. Kleine Firmen, auch die, die (proprietäre) Win-Soft entwickeln, können mit Softwarepatenten super leicht ins Aus getrieben werden. Ich will jetzt nicht die ganze Rede von RMS wiederholen, aber unter anderen ist ein Patentinhaber nicht einmal verpflichtet, eine Lizenz anzubieten.

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Beitrag von Hackmeck » 28.09.2004 19:14:57

BeS hat geschrieben:
Hackmeck hat geschrieben: Naja, ich würde sagen, daß sich mit einem Code unter BSD-Lizenz noch mehr Kapital schlagen läßt
Die BSD-Lizenz ist ja auch eine Freie Software Lizenz, insofern wiederspricht es nicht meiner Aussage. ;)
Okay, ack.
- damit kann man schließlich wirklich machen, was man möchte.
Wir leben aber nicht in einem Dschungel für uns alleine.
Manche würde es vielleicht auch als Vorteil sehen, wenn man unangenehme Zeitgenossen selbstständig aus dem Weg räumen könnte. Ich denke das ist aber nicht der Sinn einer zivilisierten, demokratischen und freien Gesellschaft.
Ich glaube Du hast mich nicht richtig verstanden. Ich halte die BSD-Lizenz keineswegs für besser als die GPL, im Gegenteil!
Die beste kommerzielle Vermarktung einer Software erreicht man IMHO, indem man eben gewisse Freiheiten wie das Verteilen der Software unterbindet und nicht gezwungen ist, den Quellcode mitzuliefern.
Du verwechselst hier "max. Profit eines einzelnen" oder die Möglichkeit einer Monopolbildung mit der "max. kommerziellen Freiheit".
Nein. Es geht mir hier darum, wie "kommerziell" die GPL ist. Ich würde sagen, sie ist nicht all zu "kommerziell", da sie zwar alle kommerziellen Freiheiten gewährt jedoch zur kommerziellen Verwertung nur bedingt geeignet ist.
Ein einzelner kann vielleicht mit einer proprietären Lizenz mehr Geld machen, aber was ist mit den tausenden die das Programm kaufen und es vielleicht nichtmal im kommerziellen Umfeld einsetzen dürfen?

Proprietäre Lizenzen ermöglichen vielleicht für einen oder wenige einen max. Profit. Aber wirkliche kommerzielle Freiheit und selbstbestimmt bekommt man nur mit Freier Software.
Ja, ack.

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Beitrag von Hackmeck » 28.09.2004 22:50:52

fluid hat geschrieben:Über den Vortrag in Frankfurt:

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/a ... 21,00.html
Eine Diskussion im Usenet zu dem Beitrag mit Ulrich Hansen, dem Autor des Artikels:

http://groups.google.de/groups?hl=de&lr ... linux.misc

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Diskussion mit dem Autoren der ZDF Meldung

Beitrag von brody » 29.09.2004 23:16:47

eine lesenswerte Diskussion mit dem Journalisten vom ZDF

http://www.linux-community.de/Neues/story?storyid=14517

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The Heineken Uncertainty Principle:
You can never be sure how many beers you had last night.
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