Will Debian survive the rise of Linux?

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fragsausen
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Will Debian survive the rise of Linux?

Beitrag von fragsausen » 30.06.2003 17:06:52

Hi Leute,
ein interessanter (englischer) artikel über die (desktop)zukunft von debian, in dem der autor fürchtet, dass debian in naher zukunft keine rolle mehr spielen wird, da allen guten features wie z.B. apt auch unter redhat laufen und der durchschnittsuser immer weniger bereit ist, sich stundenlang mit how-tos zu beschäftigen.
http://articles.linmagau.org/modules.ph ... 212&page=1
I've got two words for you, and you're not going to like them: usability and visibility.

Without usability, Joe User won't be able to install Debian and get on with doing the things he expects to do with his computer. Without visibility, he won't even know Debian exists in the first place.

And that's the crux of it. If Debian is going to continue to grow and develop, we're going to have to work on more than just technical innovation: we need to work on usability and visibility.

Marketing and usability testing aren't normally done by volunteers because they're not fun, at least not to programmers. In fact most programmers consider that while usability testing is a (sometimes) necessary evil, 'marketing' is just a dirty word that should never be uttered in good company (ie: other programmers!). It also has very commercial connotations, which is why I prefer to use the term 'visibility'.
der autor ist übrigens ein debianfreund.

gefunden auf /.

was meint ihr?

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abi
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Beitrag von abi » 30.06.2003 17:36:17

will Debian denn wirklich auf den Desktop ? :-)

nihonto
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Beitrag von nihonto » 30.06.2003 17:57:33

Na ja, das Schöne an Debian ist doch, dass es sich betriebswirtschaftlichen Gewinnkalkulationen und einer entsprechenden Geschäftsstrategie nicht beugen muss. Als "pures" Linux (im Sinne von "unverfälscht") könnte es jedoch eine durchaus interessante Nische besetzen (in der es letztlich heute schon ist). Es könnte natürlich auch als reine Server-Distri überleben (was ich schade fände, denn ich hab' keinen Server, sondern nutze Debian ausschließlich auf dem Desktop). Zudem wird es als Gegenentwurf zur unternehmensfixierten Software-Entwicklung kaum an Anziehungskraft verlieren. Denn Debians, auf Freiheit und freiwilligem Mitmachen basierendes Konzept ist ja letztlich auch Werbung in eigener Sache. Wer sowas mag wird Debian spannend finden. Er oder sie wird nicht nur von den technischen Qualitäten angezogen, sondern wohl auch von dem ideellen Überbau.
Eine klassische Werbekampagne würde dem Debian-Image vermutlich sogar Schaden zufügen. Interessant wäre es allerdings, wenn man Behörden und/oder NGOs überzeugen könnte, Debian einzusetzen. Das hätte eine indirekte, weil nicht von Debian ausgehende, öffentliche (Werbe-)Wirkung. Die "visibility" wäre also gegeben.

Grüße in die Runde!
Thinkpad Edge E520 (Intel Core i5, 4GB RAM, 128 GB Crucial M4 SSD) + ITX-Desktop (Asrock H77M-ITX, Intel Core i3-2120T, 8GB RAM, 64 GB Samsung 830 SSD)

Indy500
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Beitrag von Indy500 » 30.06.2003 18:37:27

Und wer soll die Installationen vornehmen? Hinter Debian steht keine Firma und auch Behörden legen Wert auf Support mit entsprechenden Rahmenverträgen. Mit der Installation ist es ja dann auch nicht getan, da auch die Wartung und Migration gewährleistet sein muss. Am Beispiel von München sieht man ja das Linuxe ala Suse und Redhat im gewerblichen Umfeld eindeutig die Nase vorn haben werden.

Deshalb wird Debian dort wo man nicht in der Lage sein wird die Installation und Konfiguration selber vorzunehmen keine Chance haben. Wenn bei oder nach der Migration irgendetwas schiefläuft muss ja irgendjemand verantwortlich sein da sowas sehr schnell sehr viel Geld kosten kann....und da ist eine Firma immer im Vorteil.

Ich kann mich dem Artikel nur anschliessen das Debian inpunkto "usabillity und visibillity" einige Anstrenugnen unternehmen muss um weite Verbreitung zu finden und ein Gegenpol zur "Kommerzware" zu werden. Der Hauptgrund für mich, Debian einzusetzen ist nur Apt. Ansonsten unterscheiden sich alle Linuxe eh nur durch Distri spezifische Tools und teilweise durch verschiedene Konfigurationskonzepte. Die eigentliche Software ist eh bei allen dieselbe.

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abi
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Beitrag von abi » 30.06.2003 21:39:32

Indy500 hat geschrieben: Der Hauptgrund für mich, Debian einzusetzen ist nur Apt.
dann kannst du auch SuSE einsetzen oder Caldera oder connectiva (http://apt4rpm.sf.net)

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Dark-Kamui
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Beitrag von Dark-Kamui » 30.06.2003 21:56:41

Mir geht es bei Debian mehr um die klare Struktur, ich kann nicht unter jeden rpm System problemlos jeder rpm installieren, war jedenfalls meine Erfahrung mit SuSE. Bei Debian hat wesentlich besser funktioniert. Ach ja zum besseren Verbeitung von Debian im kommerziellen Umfeld sorgen die Distrubitionen die darauf basierenden, die beste Fassung ist ja zur der Zeit Xandros, ehemals Corel Linux, aber das sowas auch übel aussehen kann sieht man ja an Lindows. Aber letztlich entscheidet in guten Firmen der zuständige Administrator was auf die Computer kommt ;)
Gruss David
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Sam
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Beitrag von Sam » 30.06.2003 22:43:05

O.K., Ich bin kein sysad oder sonst Profi. Trotzdem war ich von der praktischen Wartungsfreiheit von Debian begeistert. Andere Betriebssysteme erinnern mich an Autos der ersten Stunde, die aus allen Ecken geknallt haben.
Ich finde ein transparentes zurechnungsfähiges Betriebssystem äußerst anwenderfreundlich.
Sam

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suntsu
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Beitrag von suntsu » 01.07.2003 06:49:57

Debian will never die :lol:

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Six
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Beitrag von Six » 01.07.2003 06:54:18

Dark-Kamui hat geschrieben:Ach ja zum besseren Verbeitung von Debian im kommerziellen Umfeld sorgen die Distrubitionen die darauf basierenden, die beste Fassung ist ja zur der Zeit Xandros, ehemals Corel Linux, aber das sowas auch übel aussehen kann sieht man ja an Lindows.
Zustimm. Aber was ist verkehrt am neuesten Lindows? Die Geschäftspraktiken?

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Dark-Kamui
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Beitrag von Dark-Kamui » 01.07.2003 08:51:06

Six hat geschrieben:
Dark-Kamui hat geschrieben:Ach ja zum besseren Verbeitung von Debian im kommerziellen Umfeld sorgen die Distrubitionen die darauf basierenden, die beste Fassung ist ja zur der Zeit Xandros, ehemals Corel Linux, aber das sowas auch übel aussehen kann sieht man ja an Lindows.
Zustimm. Aber was ist verkehrt am neuesten Lindows? Die Geschäftspraktiken?
Ja dieser komische Abodienst für freie Software sorgt meiner seitens für Magenkrämpfe. Geld für etwas verlangen was man mit apt problemlos und kostenlos installieren kann finde ich persönlich irgendwo ziemlich unverschämt. Xandros verkauft wenigstens eine Lizens mit CrossOver dazu und soweit ich gehört, habe es noch nicht praktisch ausprobiert, habe kann es auch rpm und deb Pakete zentral verwalten.
Gruss David
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startx
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Beitrag von startx » 02.07.2003 12:21:18

dass lindows (mal ganz abgesehen davon dass der name irreführend ist) einen
zeitlich begrenzten zugriff auf open source programme gibt ohne (nachvollziehbar
aus deren kommerzieller sicht) den user darauf hizuweisen dass es das alles umsonst
gibt ist hart an der grenze zum verstoss gegen die gpl.

Miriam
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Beitrag von Miriam » 02.07.2003 22:07:28

Hi Leute,
startx hat geschrieben:dass lindows (mal ganz abgesehen davon dass der name irreführend ist) einen
zeitlich begrenzten zugriff auf open source programme gibt ohne (nachvollziehbar
aus deren kommerzieller sicht) den user darauf hizuweisen dass es das alles umsonst
gibt ist hart an der grenze zum verstoss gegen die gpl.
Das ist moralisch gesehen richtig. Aber Moral kann man nicht essen.
Die Tests in den Zeitungen bescheinigen dieser Distri aber auch kein gutes Zeugnis.
Gott hat's gegeben, Gott hat's genommen.

Ich sehe durchaus eine Zukunft für Debian. Und zwar nicht nur in der Nische.
Als Umsteigerin von SuSE finde ich das Konzept von Debian (und nicht nur von apt) hervorragend. Ich habe endlich ein paar Dinge verstanden. Ich sehe aber auch durchaus ein, daß es nicht viele Leute gibt, die wirklich etwas lernen wollen, zumindest wenn sie das nicht beruflich müssen.

Das Hauptproblem sehe ich deshalb nicht in der Usability sondern in der Visibilty.
Andere Distributionen laufen mit KDE 3.1.2 oder Gnome 2.2.1, während ich hier im stable Bereich noch sonstwo bin. Visibility sales. Und bis sich ein Neuling zu den unoffiziellen Software-Lagern durchgearbeitet hat, ohne sich das gesamte System zu zerschießen mit den 100000ten Abhängigkeiten das dauert. Mal ganz davon abgesehen die Gigabyte an heruntergeladenen Daten auch noch vernünftig zu sichern, denn nicht jede hat eine Flat.

Ich würde und habe bereits vielen Leuten Debian empfohlen, aber eines müssen sie mitbringen Zeit! Ohne ausreichend Zeit und dem Willen Erfahrungen zu machen ist Debian nicht zu verantworten. :twisted:

SCNR für das Statement

CU
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startx
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Beitrag von startx » 02.07.2003 23:20:00

@miriam
nee moral kann man nicht essen, ist aber kein grund die leute über den tisch zu ziehen (lindows).

debian hat halt die prämisse, so stabil wie möglich zu sein: und da geht es halt nicht
immer die neuesetn spielereien von kde oder gnome sofort zu übernehmen. es steht jedem
frei auf testing zu wechseln.

das problem mit den updates via netz ist ja nicht debianspezifisch, das ist bei suse auch
so ausser du läufst los und holst dir alle 6 monate das ganze packet.

ich finde es übrigens erstaunlich wie viele menschen debian benutzen, und zwar keneswegs nur
als server. ich hätte mir vor ein paar jahren auch nicht träumen lassen, nur noch mit debian
zu arbeiten.

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jogix
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Beitrag von jogix » 02.07.2003 23:51:11

startx hat geschrieben:ich hätte mir vor ein paar jahren auch nicht träumen lassen, nur noch mit debian
zu arbeiten.
Gibt's denn noch andere Betriebssysteme??? :lol:

Ich denke auch, daß Debian durchaus eine Zukunft hat. Wenn man sich so umhört, steigen viele - meist aus irgendwelchen Lizenzgründen - auf Linux um, fangen dort meist mit SuSe, Mandrake oder RedHat an, um dann irgendwann zu Debian umzusteigen - weil#s einfach besser ist.

Und wenn man so die Entwicklung in letzter Zeit verfolgt, dann kann man ja doch durchaus beobachten, daß die Debian Crew insbesondere im Bereich der Usability arbeitet, also ich sach ma graphisher verbesserter Installer, es werden Gedanken an eine bessere (?!) Konfiguration verschwendet, also insgesamt anwenderfreundlicher oder besser gesagt anfänger- und einsteigerfreundlicher. Wenn dieser Schritt denn mal vollzogen ist, sehe ich keinen Grund mehr, warum man z.B. SuSe Debian vorziehen sollte, im Moment zählt durchaus noch das Argument der Installation & Konfiguration. Mit Knoppix ist ja schon mal ein Anfang gemacht.....

Gerade wenn die sich Usability nicht mehr hinter den kommerziellen Distributionen verstecken muß, wird sich wohl auch die Visibility drastisch verbessern. Ich denke da z.B. mal an unsere T-Shirt Aktion. Was erreichen wir denn damit? Wir machen Werbung für ein Projekt und je mehr Leute Debian nutzen und wie wir begeistert sind, umsomehr werden da auch für Werbung machen, mit T-Shirts rumlaufen, Debian auf ihren Websiten promoten, und und und....

Ich denke schon, daß langfristig Debian nichts im Weg steht! Insbesondere auch deswegen, weil kein finanzieller/wirtschaftlicher Druck vorhanden ist. Wenn beispielsweise durch Aktionen wie die der SCO die SuSe Verkaufszahlen sinken, können die vielleicht irgendwann mal den Laden dicht machen, das wird bei Debian nicht passieren, da die Entwickler ja freiwillig daran arbeiten.
cheers,
Jochen
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pdreker
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Beitrag von pdreker » 03.07.2003 01:52:52

try hat geschrieben:will Debian denn wirklich auf den Desktop ? :-)
Ob es will oder nicht, ich zwinge es... :P

Patrick
Definitely not a bot...
Jabber: pdreker@debianforum.de

Miriam
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Beitrag von Miriam » 03.07.2003 17:33:08

HI @ ALL

@startx
startx hat geschrieben:@miriam
nee moral kann man nicht essen, ist aber kein grund die leute über den tisch zu ziehen (lindows).
Dazu gehören immer zwei und einer muß sich auch über den Tisch ziehen lassen. Erzähl mir nicht dich hätte noch NIE jemand über den Tisch gezogen. Ich rechtfertige hier nichts, aber das ist die freie Marktwirtschaft, oder so ähnlich. :wink:
debian hat halt die prämisse, so stabil wie möglich zu sein: und da geht es halt nicht
immer die neuesetn spielereien von kde oder gnome sofort zu übernehmen. es steht jedem
frei auf testing zu wechseln.

das problem mit den updates via netz ist ja nicht debianspezifisch, das ist bei suse auch
so ausser du läufst los und holst dir alle 6 monate das ganze packet.

ich finde es übrigens erstaunlich wie viele menschen debian benutzen, und zwar keneswegs nur
als server. ich hätte mir vor ein paar jahren auch nicht träumen lassen, nur noch mit debian
zu arbeiten.


Full ACK. Unter den Bedingungen, die ich oben genannt habe denke ich werden es auch immer mehr werden. Nur meine Bekannten stehen mittlerweile voll im Berufsleben und da freut man sich auch, wenn etwas schnell und sofort funktioniert.

Stabilität versus "Visibility". Das ist aber der Kampf den Debian zu kämpfen hat. Bei Komerz-Distris sind halt nun die wirklich aktuellen Programme dabei.
Und SuSI ist im Vergleich trotzdem verdammt stabil im Vergleich zu ....
.... wird sich in Zukunft wahrscheinlich auch verändern.

Zum Update auf Testing möchte ich nochmal darauf hinweisen, daß nicht jeder eine
DSL-FLAT hat und per ISDN ist das aktuell halten meiner Debian schon lustig genug.
Der Computer ist ein Werkzeug für viele, nicht mehr und nicht weniger. Verschiedene
Einflüße aber haben, bei uns allen, den Pavlovschen Reflex zum Thema höchste Versionnummer inplantiert (implementiert?). Das ist die Krux die gebrochen werden muß.

CU
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startx
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Beitrag von startx » 03.07.2003 19:08:19

@miriam
Dazu gehören immer zwei und einer muß sich auch über den Tisch ziehen lassen. Erzähl mir nicht dich hätte noch NIE jemand über den Tisch gezogen. Ich rechtfertige hier nichts, aber das ist die freie Marktwirtschaft, oder so ähnlich.
schon richtig ;-) , nur ist das lustige an der ganzen gnu und debian geschichte, dass sie sich- zumindest zum teil - ausserhalb der "gesetzte des marktes" (wies immer so schön heisst) entwickeln.

(um das aber nochmal zu betonen: es soll niemand daran gehindert werden user-freundliche und kinderleicht bedienbare frontends/systools oder so zu schreiben.) ich glaub nicht dass wir da verschiedene meinungen haben. aber um es etwas pathetisch auszudrücken:
was mich an debian (an unix generell) begeistert ist eben dieses - nennen wirs - etwas kantige,konsolenartige feeling (himmel versteht mich jemand 8O ? ) .

oder noch malerischer: es ist schön im theater zu sitzen, aber ich finde es einfach klasse zu
sehen dass alles nur kulisse ist und schau auch gerne mal dahinter.
(oje feltel, wir brauchen einen philosophie-thread im forum)

startx.
ps: ich denk noch ein bisschen nach und schreib dann mal nen buch drüber ...

Miriam
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Beitrag von Miriam » 03.07.2003 19:29:38

HI @ ALL

@startx
schon richtig ;-) , nur ist das lustige an der ganzen gnu und debian geschichte, dass sie sich- zumindest zum teil - ausserhalb der "gesetzte des marktes" (wies immer so schön heisst) entwickeln.
FULL ACK. Das ist ja auch der Reiz für mich.
(um das aber nochmal zu betonen: es soll niemand daran gehindert werden user-freundliche und kinderleicht bedienbare frontends/systools oder so zu schreiben.) ich glaub nicht dass wir da verschiedene meinungen haben. aber um es etwas pathetisch auszudrücken:
was mich an debian (an unix generell) begeistert ist eben dieses - nennen wirs - etwas kantige,konsolenartige feeling (himmel versteht mich jemand 8O ? ) .
JA, ich. :oops:

oder noch malerischer: es ist schön im theater zu sitzen, aber ich finde es einfach klasse zu
sehen dass alles nur kulisse ist und schau auch gerne mal dahinter.
(oje feltel, wir brauchen einen philosophie-thread im forum)

startx.
ps: ich denk noch ein bisschen nach und schreib dann mal nen buch drüber ...
Philosophie Thread! Geniale Idee!! Ich bin dabei!
Ich bin von deiner Denkweise gar nicht so weit weg. Ich bin auch deshalb bei
Debian gelandet.

Aber so langsam glaube ich das sich da etwas zusammenbraut über
Linux, daß sich gewaschen hat. Und wenn sich nicht wirklich GROSSE Firmen finden
werden, die die Gemeinde unter ihre finanziellen Fittiche nimmt, muß Linux in den
Untergrund gehen bis es wirklich komplette OpenHardware-Rechner gibt.
TCPA, Neue propietäre Protokolle, mangelnde Unterstützung bei schnelleren Produktzyklen,
SoftwarePatente. aufgebohrte NICHT offengelegte Erweiterungen von angeblich offenen Protokollen. Quo vadis, Gnu/Linux/GPL? (Waren nur ein paar Ideen)

Da sehe ich die Probleme. Es bleibt spannend.

CU
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startx
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Beitrag von startx » 03.07.2003 19:53:47

Philosophie Thread! Geniale Idee!! Ich bin dabei!
yep, abgemacht! können wir ja demnächst mal im "anregungen" forum vorschlagen.
ansonsten, wie wärs mit nem "debian meets poerty" workshop,
insgeheim wollte ich ja e immer der kerouac der open source welt werden ;-)

ich werd mal nen debian haiku schreiben müssen,
startx.

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Beitrag von Miriam » 03.07.2003 19:57:53

HI

@startx

Wie wär's mit

Debian, oder nicht Debian. Das ist hier die Frage. :oops:

Eigentlich ja nicht, aber Debian nichts ist unmöglich!

CU
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jogix
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Beitrag von jogix » 03.07.2003 21:39:12

Hi,

prinzipiell ziehe ich auch die Konsole einer Klicki-Klicki-Bunti-Umgebung vor, aber somit schafft man sich nicht gerade Respekt, Anerkennung oder gar Verbreitung unter den User-Massen (oder sollte ich sagen DAU's)

However, Miriam, Deine Bedenken sind IMHO berechtigt, aber sobald eine Firma exklusiv für Linux Sponsoren-Rechte hat, oder gar ganz unter ihren Fittichen, dann ist doch auch klar, wo das hingeht -> jedenfalls weg von GPL & Co.!

Dann lieber einige Jahre reines Nischendasein fristen, aber sobald der Softwaremarkt zusammenbricht, wieder unabhängig dastehen! Wobei ich der meinung bin, daß Linux mehr denn je gefragt ist, wobei man hier nicht Linux sondern eher freie Software sagen sollte. Insbesondere unsere sehr gute (welt-)wirtschaftliche Situation fördert doch gerade den Einsatz von OS und wenn das mal etwas verbreiteter ist, will's ja auch keiner mehr hergeben!
cheers,
Jochen
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Beitrag von Miriam » 03.07.2003 22:08:39

Hallo an alle.

@jogix
jogix hat geschrieben: However, Miriam, Deine Bedenken sind IMHO berechtigt, aber sobald eine Firma exklusiv für Linux Sponsoren-Rechte hat, oder gar ganz unter ihren Fittichen, dann ist doch auch klar, wo das hingeht -> jedenfalls weg von GPL & Co.!
Nein, genau das meine ich nicht. IBM hat ein grosses und gutes Linux Engagement
ohne die Verletzung der GPL, soweit ich das zumindest das sehen kann. Das Problem ist
das schon bestehende Monopol und das Geld daraus, daß nicht wirklich angegangen
werden will. Kein mittlere Softwareschmiede kann und will es sich wirklich mit M$ verscherzen.
Als Idee sähe ich da ein OpenPatent, denn auch GPL Programme sind eigentlich Urheberrechtlich geschützt. IBM hat auch die wirtschaftliche Macht um sich gegen M$ stellen zu können ohne Angst haben zu müssen.

Eigentlich ist es ein "Condition Race" irgendwie. Eine Marketingschlacht der Überzeugung welches Konzept kann mehr Menschen besser ernähren. Wobei wir dann wieder bei der Kohle wären.
Dann lieber einige Jahre reines Nischendasein fristen, aber sobald der Softwaremarkt zusammenbricht, wieder unabhängig dastehen! Wobei ich der meinung bin, daß Linux mehr denn je gefragt ist, wobei man hier nicht Linux sondern eher freie Software sagen sollte. Insbesondere unsere sehr gute (welt-)wirtschaftliche Situation fördert doch gerade den Einsatz von OS und wenn das mal etwas verbreiteter ist, will's ja auch keiner mehr hergeben!
Das wird so nicht klappen, außer du kannst 10 Jahre mit deinem jetzigen Rechner leben.
Und das bezweifle ich, selbst wenn du nicht wirklich anspruchsvoll bist. Das Problem mit OpenHardware ist die Invstitionsvolumen, daß notwendig ist derartige Produkte zu erzeugen, zu vermarkten UND davon zu leben, ohne daß sie eine Große Firma einfach kopiert und dich kaputt macht. Patentfrage, so wie ich das sehe. Ohne vernünftige Hardwarebasis keine Zukunft. Kein HW-Hersteller bekennt sich wirklich zu Linux. Siehe auch aktuellen Motherboard-Test in der aktuellen c't.

Ob der Softwaremarkt wirklich zusammenbrechen wird bezweifle ich. Ich sehe nur eine wirkliche Möglichkeit wie sich die Szene selbst helfen kann. Kurz: OpenSource setzt die Konzepte, entwickelt die Ideen und setzt die (GUI-)Standards.

Noch ein weiter Weg.

CU
Miriam

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jogix
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Beitrag von jogix » 03.07.2003 22:13:53

Miriam hat geschrieben: Ob der Softwaremarkt wirklich zusammenbrechen wird bezweifle ich. Ich sehe nur eine wirkliche Möglichkeit wie sich die Szene selbst helfen kann. Kurz: OpenSource setzt die Konzepte, entwickelt die Ideen und setzt die (GUI-)Standards.

Noch ein weiter Weg.
Genau dahin sehe ich im Moment einen Trend - wenn auch nicht unbedingt im GUI Bereich und auch generell nicht sonderlich ausgeprägt, aber es bewegt sich gerade etwas!
Siehe die Schlacht um München - es ist schon eine echt Alternative, doch in den Köpfen muß das auch erst mal umgesetzt werden und das konservative Denken besiegt werden.
cheers,
Jochen
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Indy500
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Beitrag von Indy500 » 03.07.2003 22:41:33

prinzipiell ziehe ich auch die Konsole einer Klicki-Klicki-Bunti-Umgebung vor, aber somit schafft man sich nicht gerade Respekt, Anerkennung oder gar Verbreitung unter den User-Massen (oder sollte ich sagen DAU's)
Wenn ich sowas schon wieder lese kriege ich Krämpfe. Deiner Meinung nach sind also alle Gui-User DAU's oder wie soll man das verstehen?

Ihr redet immer von eurer Konsole, nur was macht ihr denn alle mit eurer Konsole?
Schreibt Ihr den ganzen Tag Briefe mit vi oder nano? Oder startet eure Programme durch um zu sehen ob sie noch laufen?
Kommt Ihr euch dadurch Elitär vor? Nach dem Motto: Wir sind Linuxuser und wissen wie man was an der Konsole eintippt und deswegen sind wir besser als die blöden GUI klicker. Das ganze auch noch mit dem als kompliziert geltenden Debian...wir sind doch wahre Helden.

Als ich meinen ersten PC hatte gabs noch kein Windows und ich kann sehr gut mit einer Kommandozeile umgehen auch unter Linux und ich arbeite zu 90% mit einer GUI. Wer will mir denn erzählen das er bei seinem alltäglichen Kram nicht mit einer GUI arbeitet?
Man soll das benutzen was für die bestimmte Aufgabe am effizientesten ist und das ist bei den meisten Alltagsgeschichten eben eine GUI.

Wer will, das Linux/Unix einmal MS ablöst, der soll sich mal klar machen daß das nur mit der Masse geht und die Masse will mit einem PC arbeiten oder seine Freizeit totschlagen und sich nicht mit OS interna rumschlagen. Die wollen etwas surfen,zocken,CD's brennen und evtl. noch was Video gucken. Da hilft so ein "arrogantes" Gelaber auch nicht weiter die Leute von Unix zu überzeugen.

Im Gegenteil, Linux sollte so DAU freundlich wie möglich gemacht werden damit kann man die Leute überzeugen das es noch etwas anderes und einfach zu bedienendes als MS gibt.

Was die Hardwareunterstützung betrifft, je größer die Installationsbasis desto mehr Unterstützung gibt es durch die Hersteller. Was erwartet Ihr denn bei einem OS mit einer Installationsbasis von +/- 5%?

Linux steht gerade an der Schwelle auch als Desktopsystem interessant zu werden und im Großen und Ganzen ist die Hardwareunterstützung gar nicht so schlecht. Gerade in den letzten Monaten haben sich immer mehr hersteller zu Linux bekannt und es werden mehr. Zwar langsam aber stetig. Wartet mal 2-3 Jahre ab dann sieht das alles ganz anders aus.

Openhardware hat langfristig keine Chance weil der Markt einfach nach einer sicheren Plattform verlangt. Gerade im Bereich Finanzdienstleistung ist das auch unbedingt erforderlich. Die Frage ist nur wie man soetwas angeht und implementiert. Die Zertifizierung darf keinesfalls in der Hand eines Unternehmens oder einer Nation sein.

Kein Monopol hat langfristig überlebt...auch das MS Monopol wird untergehen. :wink:

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Beitrag von startx » 04.07.2003 12:23:45

hi, ich investiere ja auch ne menge zeit daruf dass microdings untergeht ... ;-)

allerdings sollte es meiner meinung nicht untergehen, weil linux bunter ist oder
besseres anti-aliasing hat, sondern weil es wichtig ist dass die menschen verstehen
was das "free" in freedom bedeutet, wie enorm wichtig fragen von
"intellectual property", "informations- und kommunikationsfreiheit" für das
nächste jahrhundert werden. es geht dabei nicht um mp3's, dass ist nur
ein erster test um die leute daran zu gewöhnen dass in zukunft andere darüber
entscheiden was sie wie und wo wissen sollen und weitergeben dürfen (siehe tcpa,
software patente, genpatente usw)

nicht umsonst sagte kürzlich irgendein corbis-typ "intellectual property is the
oil of the 21st century".

das mit der konsole ist ne persönliche ästhetische frage, und wie gesagt, ich mags
ja auch mal bunt (s.o.), dat kann jeder selber wissen ....

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