[erledigt] xrandr für Laptop und Beamer

[paedubucher]

In der Schule muss ich oft irgendwelche Sachen präsentieren. Dazu hänge ich meinen Laptop per HDMI an den Beamer. Dann aktiviere ich den HDMI-Ausgang per xrandr. Das Problem ist aber die Auflösung. Mein Laptop unterstützt maximal 1366x768 Pixel. Der Beamer unterstützt jedoch wesentlich höhere Auflösungen, wobei 1024x768 die grösste Auflösung ist, die von beiden Geräten unterstützt wird. Nun sieht das aber auf dem grossen Beamer recht bescheiden aus, und auf meinem Bildschirm habe ich links und rechts dicke, schwarze Balken.
Nun habe ich mir eine Lösung mit Panning eingerichtet:

Code: Alles auswählen

xrandr --output HDMI1 --mode 1920x1080
xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --panning 1920x1080

Das ist ein Kompromiss. Das Problem ist nun, dass auf der Leinwand das Bild oben links zu liegen kommt und bei weitem nicht die ganze Fläche abdeckt, wie dies mit der maximalen Auflösung der Fall wäre. Andererseits muss ich auf dem Laptop stark mit der Maus hin und her fahren, um die verschiedenen Teile des Bildes überhaupt sehen zu können.
Je höher ich die Beamer/panning-Auflösung wähle, desto mühsamer wird es auf dem Laptop; und desto besser die Auflösung für den Laptop ist, desto schlechter sieht das Bild auf der Leinwand aus. Das Publikum leidet entweder unter dem schlechten Bild oder aber unter der schlechten Präsentation.
Kennt jemand eine bessere Lösung für das Problem?

[hikaru]

Kennt jemand eine bessere Lösung für das Problem?

Anderer (vielleicht besser passender) Workaround:
Benutze --scale-from statt --panning :

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --scale-from 1920x1080

Damit wird dein Laptop-Bild auf 1920x1080 skaliert, statt es zu scrollen. Es wirkt, als hättest du ein FullHD-Panel verbaut. Alles wird etwas kleiner und da du kein echtes FullHD-Panel hast leidet auch die Darstellungsqualität - aber eben nur für dich, nicht für dein Publikum.

Bessere Lösung:
Besorg dir einen Laptop (oder nur ein passendes Panel), welcher der Beamer-Auflösung gewachsen ist.


Edit:
Zusätzlich zum scale-from-Parameter wirst du vermutlich weiterhin den bekannten panning-Parameter brauchen. Das ändert optisch nichts, aber ohne ihn wird vermutlich dein Mauscursor auf die native Auflösung beschränkt sein.

[paedubucher]

Anderer (vielleicht besser passender) Workaround:
Benutze --scale-from statt --panning :

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --scale-from 1920x1080

Damit wird dein Laptop-Bild auf 1920x1080 skaliert, statt es zu scrollen. Es wirkt, als hättest du ein FullHD-Panel verbaut. Alles wird etwas kleiner und da du kein echtes FullHD-Panel hast leidet auch die Darstellungsqualität - aber eben nur für dich, nicht für dein Publikum.

Das funktioniert hervorragend, besten Dank! Natürlich wird es dann bei mir auf dem Bildschirm etwas unscharf, damit kann ich aber besser leben als mit der panning-Lösung.

Bessere Lösung:
Besorg dir einen Laptop (oder nur ein passendes Panel), welcher der Beamer-Auflösung gewachsen ist.

Endlich liefert mir einer einen Grund zum Aufrüsten!
Mein Laptop ist bereits drei Jahre alt, tut es aber ansonsten immer noch bestens. Das mit der Auflösung ist in der Tat etwas mühsam. Meine Freundin könnte ihn aber sicherlich bestens gebrauchen
Aber ich nehme vorerst mal Vorlieb mit meiner Lösung, die aus zwei Skripten besteht:

~/bin/projon (zum Einschalten):

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh
xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --scale-from 1920x1080
xrandr --output HDMI1 --mode 1920x1080

~/bin/projoff (zum Ausschalten):

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#!/bin/sh
xrandr --output HDMI1 --off
xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --scale-from 1366x768

Gibt es eine andere Möglichkeit, das Skalieren wieder abzustellen, als zweimal die identische Auflösung mitzugeben (siehe letzte Zeile)?

[hikaru]

Den mode-Parameter kannst du dir für das Laptop-Display in beiden Fällen sparen. Und die Aufrufe für beide Ausgänge lassen sich auch kombinieren:

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --scale-from 1920x1080 --panning 1920x1080 --output HDMI1 --mode 1920x1080 --same-as eDP1

(Beachte auch den Edit in meinem ersten Beitrag!)

[paedubucher]

Den mode-Parameter kannst du dir für das Laptop-Display in beiden Fällen sparen. Und die Aufrufe für beide Ausgänge lassen sich auch kombinieren:

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --scale-from 1920x1080 --panning 1920x1080 --output HDMI1 --mode 1920x1080 --same-as eDP1

(Beachte auch den Edit in meinem ersten Beitrag!)

Danke für die Info! Und ja: der Edit vom ersten Beitrag ist durchaus wichtig. Ich hatte das Problem vorher tatsächlich und löste es durch die Vertauschung der beiden Zeilen.

Nachtrag: Jetzt noch die endgültige Lösung, soeben im Schulzimmer getestet.

~/bin/projon

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh
xrandr --output eDP1 --scale-from 1920x1080 --panning 1920x1080 --output HDMI1 --mode 1920x1080 --same-as eDP1

~/bin/projoff

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh
xrandr --output HDMI1 --off --output eDP1 --scale 1x1 --panning 0x0+0+0

[scientific]

Gnome3 kann sowas doch prima!
Wozu mit xrand herumfuhrwerken?

[Meillo]

Gnome3 kann sowas doch prima!
Wozu mit xrand herumfuhrwerken?

... und dann installiert man sich Gnome3 bloss um die Einstellung mit der Maus rumklicken zu muessen, statt xrandr zu lernen, das man wunderbar automatisieren und damit beliebig in sein System einbauen kann.

Leider habe ich kein grafisches Debian-System zur Hand, damit ich dir sagen koennte wieviele Pakete mit wievielen Megabytes ich fuer Gnome3 installieren muesste.

[scientific]

Meine Platte hat 500 GB.
Da spielen 500MB oder gar ein GB keine Rolle

[hikaru]

... und dann installiert man sich Gnome3 bloss um die Einstellung mit der Maus rumklicken zu muessen, statt xrandr zu lernen, das man wunderbar automatisieren und damit beliebig in sein System einbauen kann.

Leider habe ich kein grafisches Debian-System zur Hand, damit ich dir sagen koennte wieviele Pakete mit wievielen Megabytes ich fuer Gnome3 installieren muesste.

Da kann ich aushelfen:

Code: Alles auswählen

0 aktualisiert, 373 neu installiert, 1 zu entfernen und 16 nicht aktualisiert.
Es müssen 341 MB an Archiven heruntergeladen werden.
Nach dieser Operation werden 1.026 MB Plattenplatz zusätzlich benutzt.
Möchten Sie fortfahren? [J/n] n

ausgehend von etwas, das zum Jessie-Release als Xfce-Standardinstallation anfing

Über 1000 Pakete zu installieren die man nicht braucht, um ein DE zu nutzen das man nicht will, um eine Funktionalität nachzurüsten die man längst hat - das könnte glatt aus einem Douglas-Adams-Roman stammen.

[Meillo]

Meine Platte hat 500 GB.
Da spielen 500MB oder gar ein GB keine Rolle

Dann ist das wohl die passende Wahl fuer dich.

Das Gegenteil bei mir. Meine CF-Karte hat 8 GB und mein System belegt rund 2,4 GB davon. (Das ist in dem Fall allerdings kein Debian sondern Crux, wobei meine Debian-Systeme auch nicht viel anders aussehen.)

Es geht um die Verhaeltnismaessigkeit und um die Stimmigkeit. Gnome3 passt da in keiner Weise dazu. Ich will damit nur zeigen, dass es durchaus sehr unterschiedliche Systeme gibt und dass das was dem einen natuerlich vorkommt, fuer einen anderen abwegig ist. Das eben als Reaktion auf deinen Kommentar warum man mit xrandr ``rumfuhrwerken'' will, wo Gnome3 das doch ``prima'' kann.

[DerChris]

Als leichte "Mausklickalternative" könnte man auch arandr nutzen.

[Meillo]

Leider habe ich kein grafisches Debian-System zur Hand, damit ich dir sagen koennte wieviele Pakete mit wievielen Megabytes ich fuer Gnome3 installieren muesste.

Auf meinem grafischen Debian-Rechner bei der Arbeit (bei dem ich nicht besonders darauf achte was ich installiere):

Code: Alles auswählen

0 upgraded, 564 newly installed, 0 to remove and 5 not upgraded.
Need to get 314 MB of archives.
After this operation, 927 MB of additional disk space will be used.

Als leichte "Mausklickalternative" könnte man auch arandr nutzen.

Das sieht doch schon viel besser aus:

Code: Alles auswählen

0 upgraded, 1 newly installed, 0 to remove and 5 not upgraded.
Need to get 70.9 kB of archives.
After this operation, 492 kB of additional disk space will be used.

[hikaru]

Als leichte "Mausklickalternative" könnte man auch arandr nutzen.

Kann denn arandr mittlerweile so exotische Optionen wie panning und scale ansteuern?
In meiner Erinnerung kann es nur grundlegende Auflösungseinstellungen, aber die Erinnerung stammt aus Squeeze-Zeiten.

[DerChris]

Das müsste man testen. Hab zur Zeit leider kein passendes System zur Überprüfung parat.

[hikaru]

Das müsste man testen. Hab zur Zeit leider kein passendes System zur Überprüfung parat.

Ich habe gerade mal in einer VBox-VM mit Stretch/Xfce nachgeschaut. VBox unterstützt nicht alle xrandr-Optionen soweit ich weiß, was arandr theoretisch beim GUI-Aufbau berücksichtigen könnte, aber von so viel Intelligenz in diesem einfachen Programm gehe ich nicht aus.

Angenommen arandr präsentiert in der VM den vollen Funktionsumfang, dann stehen diese xrandr-Optionen zur Verfügung:
mode, rotate, primary, pos

[DerChris]

Ich habe gerade mal in einer VBox-VM mit Stretch/Xfce nachgeschaut. VBox unterstützt nicht alle xrandr-Optionen soweit ich weiß, was arandr theoretisch beim GUI-Aufbau berücksichtigen könnte, aber von so viel Intelligenz in diesem einfachen Programm gehe ich nicht aus.

Angenommen arandr präsentiert in der VM den vollen Funktionsumfang, dann stehen diese xrandr-Optionen zur Verfügung:
mode, rotate, primary, pos

Besten Dank für deine Mühe!
Dann reicht arandr für bestimmte Anwendungsfälle schlicht nicht aus. Aber wenn man einmal die passende xrandr-Kombi gefunden hat, lüppt ja auch alles.

[MartinV]

Nun habe ich mir eine Lösung mit Panning eingerichtet:

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xrandr --output HDMI1 --mode 1920x1080
xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --panning 1920x1080

[.,,,]Andererseits muss ich auf dem Laptop stark mit der Maus hin und her fahren, um die verschiedenen Teile des Bildes überhaupt sehen zu können.

Auch wenn panning in diesem Thread durch eine andere Lösung ersetzt wurde, möchte ich auf eine weitergehende Konfiguration hinweisen, die es angenehmer in der Handhabung macht. Im obigen Beispiel bewegt sich die Ansicht erst, wenn man mit der Maus den Bildschirmrand schiebt.
Man kann den "schiebenden Rand" schon früher auslösen, hier 200 Pixel nach allen Seiten:

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --panning 1920x1080+0+0/1920x1080+0+0/200/200/200/200

[hikaru]

Man kann den "schiebenden Rand" schon früher auslösen, hier 200 Pixel nach allen Seiten:

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --mode 1366x768 --panning 1920x1080+0+0/1920x1080+0+0/200/200/200/200

Und wenn man die border-Parameter auf die halbe Auflösung des Displays setzt, dann hat man eine Art Bildschirmlupeneffekt im Vollbild, in dem sich das Bild immer unter dem zentrierten Cursor bewegt, so lange man etwa in der Mitte des virtuellen Desktops ist (den mode-Parameter kann man sich auch hier sparen):

Code: Alles auswählen

xrandr --output eDP1 --panning 1920x1080+0+0/1920x1080+0+0/683/384/683/384

So richtig sinnvoll wird so eine Einstellung mMn aber erst, wenn man mit virtuellen Desktops arbeitet, die deutlich größer sind als das Display.

[Meillo]

Und wenn man die border-Parameter auf die halbe Auflösung des Displays setzt, dann hat man eine Art Bildschirmlupeneffekt im Vollbild, in dem sich das Bild immer unter dem zentrierten Cursor bewegt

Das ist eine nette Sache!


Ich selbst verwende zu 90% nur ``xrandr --auto'', und bloss wenn --auto nicht richtig funktioniert dann mache ich es manuell mit --scale. Trotzdem cool was man noch so alles machen kann ... wenn man den Bedarf dazu hat.

[paedubucher]

Gnome3 kann sowas doch prima!
Wozu mit xrand herumfuhrwerken?

Weil ich kein Gnome verwende. Bei mir hat das nichts mit Speicherplatz zu tun, sondern damit, dass ich mit dwm einen Window-Manager habe, mit dem ich Ressourcen wie Bildschirmfläche, Zeit, Memory usw. optimal ausnutzen kann. Das bedingt, dass ich halt ab und zu etwas lernen muss. Dafür läuft mein dreijähriger Laptop immer noch flotter als die High-End-Geräte meiner Kommilitonen mit Windows 10.