alsa konfiguieren

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 15.07.2016 11:43:21

Beispiel Banshee

Erst mal allgemein für alle, um das bereits Gesagte zu unterstreichen. Unter Bearbeiten -> Titeleigenschaften kann man für Audio CD sehen:
981 KB/sec, 44100 Hz, 2 Kanäle, 16 Bits pro Sample, Codec Flac

Zum Import von Audio-CDs als MP3 mit Banshee:
Bearbeiten -> Einstellungen - Quellspezifisch -> Quelle: Audio CD, es erscheint die Option MP3 (LAME-Encoder) mit 2 Kodiermöglichkeiten
Konstante Bitrate mit 64 bis 320 kbps
Variable Bitrate mit Qualität 0 ... 9 ... sehr aussagekräftig :evil:
Was tat ich einfach: KBR auf Maximum, hatte dazumal wenig Zeit, Party stand an. Und nun dieser Thread. :mrgreen: :THX:

Deshalb stellt sich mir die Frage, ob das wirklich die qualitätsmäßig beste Lösung für mp3 war/ist. (Die Dateigrößen der mp3s sind eher zweirangig, FP sind groß genug. Mir ist bekannt, dass es mittlerweile bessere/verlustfreie Formate als mp3 gibt, aber mp3 das ist wohl immer noch weit verbreitet, mein altes Auto-Radio kann nur das - also Audio-CD und mp3-CD.)

Die Bitrate vor Konvertierung müsste sich ja aus Samplingrate 44.100Hz x Samplingtiefe 16 Bbit x 2 Kanäle = 1.411.200 bit/s ergeben. (Komme irgendwie nicht auf 981 KB/sec?) Und nun wird umcodiert ... also Bitrate einfach auf Maximum - oder doch besser nicht? Konstante oder Variable Bitrate?

(Wir sind mittlerweile etwas OT, aber den Bezug zu o. g. Beiträgen finde ich interessant.)
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 15.07.2016 12:30:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von MSfree » 15.07.2016 12:00:17

Jana66 hat geschrieben:Deshalb stellt sich mir die Frage, ob das wirklich die qualitätsmäßig beste Lösung für mp3 war/ist.
In diesem Zusammnhang:
Alt, aber immer wieder interessant:

http://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzver ... 87592.html

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 15.07.2016 12:37:06

Ah 256 kbit/s genügen - alles andere ist Einbildung - und mit 320 kbit/s ist man eindeutig (oder eingebildet) auf der sicheren Seite. :mrgreen:
(Wenn es eben keinen Zusammenhang zur urspünglichen Kodierung und zu billigeren Lautsprechern/Kopfhören gibt.)

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von MSfree » 15.07.2016 13:29:34

Jana66 hat geschrieben:Ah 256 kbit/s genügen - alles andere ist Einbildung - und mit 320 kbit/s ist man eindeutig (oder eingebildet) auf der sicheren Seite. :mrgreen:
128kBit sind nur selten zu wenig. Es gibt ein paar wenige Situationen, bei denen das nicht ausreicht, z.B. Snare Drums, du ein sehr breites Spektrum an Frequenzen erzeugen, bei denen die Kompression durch weglassen von Frequenzen hörbare Artefakte erzeugt. Ich nehme daher 160kBit und bisher hat sich noch keiner über die "schlechte" Qualität beschwert und ich selbst höre da keine Artefakte mehr.

Überhaupt, wenn man selbst schon fragen muß, was die beste Bitrate ist, sollte man sich mal überlegen, warum man so eine Frage stellt. Mit der Qualität kann es ja nichts zu tun haben, denn man würde nicht fragen, wenn man wirklich einen Unterschied hören würde. Es geht also wirklich nur um Esoterik und Voodoo, genauso wie sauerstofffreie Kabel für 200 Euro pro Meter.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 15.07.2016 15:17:53

Der Hörgenuß wird begrenzt durch die physikalischen Höreigenschaften des menschliche Ohres, das bekanntermaßen nur einen begrenzten Frequenzumfang hören kann. Das ändert auch eine noch so teure HiFi Anlage nicht. Das ist nun aber wirklich nicht neu. Allerdings wird es schon Qualitätsunterschiede der verschiedenen Wiedergabemedien geben, was den Klirrfaktor oder Klangreinheit angeht. Subjektiv empfinde ich einen FLAC Sound doch etwas voluminöser als eine normale MP3 Datei. Ich bin nicht sachkundig, denke aber, es wird wohl an der höheren Abtastrate liegen.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von MSfree » 15.07.2016 15:43:09

ralli hat geschrieben:Allerdings wird es schon Qualitätsunterschiede der verschiedenen Wiedergabemedien geben
Naja, jein. Ob ich eine unkomprimierte CD-Aufnahme (44kHz 16Bit Steroe) abspiele oder ob ich die verlustfrei als 44kHz, 16Bit, Stereo FLAC abspiele, ist egal, die (entkomprimierten) Daten sind identisch.

Ausserdem gibt es das FLAC Format nicht. Du kannst in FLAC so ziemich alles von 8kHz bis 192kHz Abtastrate in 8 bis 32 Bit Signaltiefe mit 1 bis 8 Kanälen speichern.
Subjektiv empfinde ich einen FLAC Sound doch etwas voluminöser als eine normale MP3 Datei.
Das ist eben genau das, was mit dem von mir verlinkten Heise-Artikel schon im Jahr 2000 widerlegt wurde. Es gab damals auch einen Puplikumstest, bei dem man verschiedene Musikstücke in 128kBit-MP3, 256kBit-MP3 und Original-CD-.Rip runterladen konnte und bewerten sollte. Den Dateien war nicht anzusehen, wie sie komprimiert wurden, weil man die dekomprimierten Stücke als WAV runterladen und probehören mußte. Das Ergebnis war, daß die Erkennungsrate für MP3 im Bereich des zu erwartenden Zufalls lag. Mit andern Worten, wer meint, einen Unterschied zu hören, bildet sich etwas ein.
Ich bin nicht sachkundig, denke aber, es wird wohl an der höheren Abtastrate liegen.
Ein 44kHz MP3 hat die gleiche Abtastrate wie ein 44kHz-FLAC oder ein 44kHz-CD-Rip.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 15.07.2016 16:21:37

MSfree, ich kann nicht anders, als philosophisch darauf zu antworten:
Da alle moralische Verantwortlichkeit des Menschen von seinen Wertempfindungen bestimmt wird, muß dem epidemischen Irrglauben entgegengetreten werden, daß nur dem Zähl- und Meßbaren Wirklichkeit zukomme. Es muß überzeugend klargemacht werden, daß unsere subjektiven Erlebnisvorgänge den gleichen Grad von Realität besitzen wie alles, was in der Terminologie der exakten Naturwissenschaften ausgedrückt werden kann.
Zitat Konrad Lorenz.

Die große Frage ist doch, wie definieren wir Realitätsverlust? Für mich ist es ein Realitätsverlust, wenn ich dem Subjektiven weniger Realität zuschreibe als wie den physikalischen Meßergebnissen.

Und weiß Du was? Im Zweifelsfalle würde ich mehr meinem Ohr vertrauen als wie die angegebenen Meßwerte. Da staunst Du was? Und danach würde ich auch meine Kaufentscheidung treffen.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von smutbert » 18.07.2016 20:48:26

Hier geht es wohl kaum um Wahrnehmungen, die etwas mit Moral zu tun haben :)
Angefangen hat es mit mp3 vs flac und nachdem Speicherplatz kaum noch ein Argument ist, bleiben wohl nur wenige, dafür aber möglicherweise zwingende Gründe für mp3, wie zB die Kompatibilität mit einem bestimmten Wiedergabegerät, ansonsten sprechen meiner Meinung nach so viele Gründe für flac, dass die Wahrnehmung auch schon egal ist...
Die Diskussion wie man mit der Diskrepanz zwischen eigener Wahrnehmung und Messungen oder technischen Daten umgeht, ist zwar wahrscheinlich ganz interessant, aber so wie sich solche Threads in Hifi-Foren entwickeln, habe ich auch etwas Scheu, um nicht zu sagen Angst vor so einer Diskussion und in diesen Thread passt sie jedenfalls bestimmt nicht :wink:
____

Grundsätzlich ist die Qualität bei gleicher durchschnittlicher Datenrate mit einer Variablen Bitrate höher, weil der Encoder dann die Einsen und Nullen dort „investieren“ kann wo sie notwendig sind, aber die genaue durchschnittliche Bitrate kennt man erst nach dem Kodieren und wenn es um Kompatibilität mit merkwürdigen Geräten geht (und für mich ist alles was weder ogg noch flac kann höchst merkwürdig), dann ist man mit einer konstanten Bitrate von maximal 192 kBit/s immer noch auf der sichersten Seite.
Zufällig ist 192 kBit/s auch so ungefähr die Bitrate ab der sich die Trefferquote bei seriösen Hörtests nicht mehr von reinen Zufallstreffern abhebt.

Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, dann klingt es ja noch lange nicht schlecht. Wenn es darum geht was besser klingt — mp3 oder Original hat meines Wissens auch schon gelegentlich ein ~128-160 kBit/s mp3 über das Original triumphiert ☺

320 kBit/s war übrigens soweit ich weiß lange Zeit das Maximum, aber inzwischen gibt es bei Lame auch höhere Bitraten - nur dürfte es dann mit der Kompatibilität mit einigen Abspielgeräten nicht so gut aussehen.
In einer alten Version stand in der lame-Dokumentation, dass die Verluste bei 160-180 kBit/s bereits nicht mehr wahrnehmbar wären. Ich bin nicht sicher ob man seitdem die Ohren verbessert hat - lame ist aber jedenfalls bestimmt weiterentwickelt worden und besser geworden.

Bei der Variablen Bitrate gibt es auch eine Tabelle mit Anhaltspunkten, so wird "-V 2" empfohlen, was ungefähr auf eine durchschnittliche Bitrate von 190 kBit/s hinauslaufen soll, die beste Qualität bietet "-V 0" mit durchschnittlich ~245 kBit/s. 5 sind demnach ~130 kBit/s und von 7 oder noch höheren Werten wird definitiv abgeraten, weil hier offensichtlich VBR versagt - bei so niedrigen Bitraten wird stattdessen ABR empfohlen, aber nachdem "-V 7" wohl schon weniger als ~128 kBit/s ergibt dürfte das heutzutage ohnehin weitgehend uninteressant sein.


Debianbanshee hat übrigens schon dafür gesorgt, dass ich ein paar meiner CDs mehrmals gerippt habe.
Es hat CDs, von denen es keine Titelinformationen gefunden hat und wegen eines Bugs waren das viele CDs, einfach unter »unknown/album/title 01.mp3« oder so ähnlich gespeichert und dasselbe mit der darauffolgenden CD gemacht und der nächsten, … Dabei hat es nicht nur die gerade erst gerippten mp3s überschrieben, nein es hat sich sogar die eigene Datenbank kaputt gemacht 8O

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 19.07.2016 08:48:55

Und genau das ist der springende Punkt, die Kompatibilität mit vorhandenen Abspielgeräten sollte man schon beachten und im Auge behalten. Persönlich tendiere ich zu flac, aber das können normale Player auch schon nicht mehr, klar sie heißen ja auch mp3 Player. Allerdings benutze ich selbst kein mobiles Abspielgerät und höre Musik nur zwischendurch mal am PC, da ist flac ja kein Problem. Das mit der Wahrnehmung und dem Zitat würde ich liebend gerne mal diskutieren, aber hier ist wohl nicht der richtige Ort dafür. Ganz einfach, weil der Technik, Laborwerte ect und viele andere Dinge zu viel Wert beigemessen wird,und der gesunde Menschenverstand oft, weil eine Sache nicht mehr ganzheitlich betrachtet wird, auf der Strecke bleibt. Im übrigen konnte ich das dem Thread zugrunde liegende Problem trotz Eurer Hilfe nicht lösen. Ich habe bei einer erneuten Minimalinstallation die entsprechende Datei angelegt. Er hat sie in Mixer dann zwar als Standardkarte richtig angezeigt, aber es kommt nach wie vor kein Ton. Ich werde bei dem Gnome Desktop bleiben, da kann ich zwischen dem Onboard Chip und der externen USB Soundblaster wählen. Aber das scheint nur mit Pulseaudio zu gehen. Egal, es funktioniert und die Ausgabequalität ist wirklich gut. Was will ich mehr, ich bin zufrieden. Nochmals vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von smutbert » 19.07.2016 09:13:13

Hm, es muss natürlich auch ohne Pulseaudio gehen, aber wo der Fehler liegt, kann ich nur raten. Eine Möglichkeit wäre, dass sich im Mixer irgendwo ein stumm geschalteter Schalter oder Regler versteckt und ihn erst Pulseaudio aktiviert hat - in dem Fall sollte es nach der Deinstallation von Pulseaudio sogar weiterhin funktionieren. Auch Tippfehler sind immer wieder ein heißer Tipp...

Wenn du der Sache auf den Grund gehen willst, könntest du ev. noch einmal posten, was du in welche Datei geschrieben hast und mit welchen Programmen du es ausprobiert hast.
Wenn nicht, dann lassen wir es - schließlich ist Pulseaudio ja dazu da, den Umgang mit dem Audiosystem zu vereinfachen...

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 19.07.2016 10:00:31

Grundsätzlich interessiert es mich schon.

Meine Minimalinstallation sieht folgendermaßen aus:

Bei Taskel alles abwählen und nach erfolgter Grundinstallation folgende Pakete installiert

xserver-xorg-video-nouveau
xserver-xorg
x11-utils
xinit

Fenstermanager jwm

Dateimanager rox-filer

für Sound nur alsa-base und alsa-utils

als Klangreger volumeicon

mpg123 und libav-tools

ich dachte, das reicht für Sound und Video, oder?

und ein paar diverse Pakete wie leafpad, epdfview, gpicview, xarchiver, xfburn

Na ja, ich bin Deiner Empfehlung gefolgt und habe folgendes in die ~/asoundrc geschrieben, die ich im Homeverzeichnis angelegt habe.

defaults.pcm.rate_converter "speexrate_best"

defaults.pcm.!card U0x41e0x30d3
defaults.ctl.!card U0x41e0x30d3

Vielleicht stimmt was nicht mit meiner Minimalinstallation. Beim Mate Desktop wurden beide Sound Devices angezeigt, wenn ich dann aber die USB Soundblaster auswählte, kam ebenfalls kein Ton. Lediglich unter Gnome und ich glaube KDE funktionierte es einwandfrei. Eigentlich wollte ich mir diese fetten Desktops nicht mehr antun...

So mehr weiß ich auch nicht, irgendwo scheint ja der Hund begraben zu sein.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von smutbert » 19.07.2016 10:52:35

Soweit sieht es fast (!) richtig aus:
Es muss »~/.asoundrc« heissen, und nicht ~/asoundrc

Bei Mate ohne Pulseaudio erreichst du in den Einstellungen übrigens soweit ich mich erinnere gar nichts. Früher gab es auch ohne Pulseaudio ein paar Möglichkeiten auszuwählen welche Soundkarte verwendet werden soll, aber inzwischen, bietet meines Wissens nur noch KDE diese Möglichkeit und dort empfinde ich den Multimedia/Audio/Phonon-Konfigurationsdialog mit genauso wie ohne Pulseaudio sehr gewöhnungsbefürftig.

Nach den Anwendungen, mit denen Du keinen Ton bekommst habe ich gefragt, weil manche Anwendungen Pakete brauchen, so benötigen zB gstreamer-Anwendungen, wie für die Wiedergabe über ALSA Debiangstreamer1.0-alsa bzw. Debiangstreamer0.10-alsa, für die Wiedergabe über Pulseaudio sind dagegen Debiangstreamer1.0-pulseaudio bzw. Debiangstreamer0.10-pulseaudio zweckmäßiger.
Das ist mit ein Grund aus dem ich das ganze zuerst lieber mit aplay und ähnlich simplen Programmen auf der Kommandozeile teste.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von whiizy » 19.07.2016 12:36:25

smutbert hat geschrieben: Früher gab es auch ohne Pulseaudio ein paar Möglichkeiten auszuwählen welche Soundkarte verwendet werden soll, aber inzwischen, bietet meines Wissens nur noch KDE diese Möglichkeit und dort empfinde ich den Multimedia/Audio/Phonon-Konfigurationsdialog mit genauso wie ohne Pulseaudio sehr gewöhnungsbefürftig.
Zum Glück schwingt mit einem verschlankten Desktop-Environment, wie LXQt, das Pendel auch mal wieder etwas zurück. Benutze ich unter Debian Sid auf einem Netbook und da braucht es hier nicht mehr, als Alsa und den QasMixer. In letzterem kann man die Audiointerfaces einfach auswählen (auch temporär angesteckte USB-Soundcards). Keine selbsterstellten .asoundrc oder alsa.conf oder so, funktioniert einfach.

KDE finde ich in den Einstellungen, die man über System Settings > Multimedia präsentiert bekommt, auch nicht intuitiv oder schön. Kann man in den meisten Fällen aber auch komplett ignorieren. Dafür ist der KMix sehr komfortabel und kann praktisch alles abwickeln.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 19.07.2016 15:49:03

Danke Euch Beiden. Ja der fehlende Punkt war ein Tippfehler. Dadurch wird ja die Datei im Homeverzeichnis "unsichtbar". In echt habe ich den mit Sicherheit nicht vergessen. Bei der nächsten Minimalinstallation werde ich mal die benötigten gstreamer Bibliotheken mit installieren. Allerdings erklärt das nicht, warum denn der Onboard Chip auch ohne gstreamer Pakete wie mit mpg123 Sound abspielt. Oder braucht mpg123 auch kein gstreamer Paket? Gome setzt ja auf Vereinfachung und das ist ganz gut gelungen, finde ich.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von smutbert » 19.07.2016 16:53:41

Es gibt Anwendungen, die gstreamer verwenden, um diverse Audio- und Videoformate zu lesen und dekodieren und um Ton und Video aufzunehmen oder abzuspielen und nachdem gstreamer wohl aus der Gnome-Ecke kommt kommt, sind das hauptsächlich Gnome- und GTK-Programme.

Das KDE/QT-Gegenstück zu gstreamer wäre Phonon, das seinerseits wahlweise auf xine, vlc oder gstreamer zurückgreifen kann.

Es gibt aber viele Programme, die keines von beiden verwenden, allen voran so simple Kommandozeilenprogramme wie mpg123 oder aplay.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von whiizy » 19.07.2016 17:54:52

smutbert hat geschrieben:Es gibt Anwendungen, die gstreamer verwenden, um diverse Audio- und Videoformate zu lesen und dekodieren und um Ton und Video aufzunehmen oder abzuspielen und nachdem gstreamer wohl aus der Gnome-Ecke kommt kommt, sind das hauptsächlich Gnome- und GTK-Programme.
Die Grenzen sind da wohl nicht sehr scharf. Eine reine Qt-Applikation ist z.B. mein Webbrowser Debianqupzilla und dieser benötigte bei mir zur Sound-Ausgabe von Youtube-Videos nur zusätzlich das Debiangstreamer1.0-alsa Paket.

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 19.07.2016 19:53:49

Juchuuu, es ist geschafft. Ich habe einen dritten Anlauf unternommen und lediglich zusätzlich das Paket gstreamer1.0-alsa installiert. Als Klangregler habe ich volumeicon instaliiert, der sich wunderbar in jwm integriert. Damit funktionieren auch die Multimediatasten meiner Tastatur. Im Homeverezichnis habe ich die .asoundrc mit folgendem Inhalt angelegt:

Code: Alles auswählen

defaults.pcm.!card U0x41e0x30d3
defaults.ctl.!card U0x41e0x30d3
Nachdem ich die Zeile

Code: Alles auswählen

defaults.pcm.rate_converter "speexrate_best"
herausgenommen habe, funktioniert auch mpg123 und moc.

Und was habe ich gelernt? Es lohnt sich nicht aufzugeben, geht nicht, gibts nicht. @smutbert, vielen Dank für Deine Unterstützung, Du hast ja auch nicht locker gelassen. Ich werde wohl mal eine umfassende Anleitung für eine resourcenschonende Debian Minimalinstallation schreiben mit LaTeX und Lyx und die dann hier als Download zur Verfügung stellen. Dann habe ich auch etwas zurück gegeben, denn ich habe hier viel lernen dürfen in den letzten 10 Jahren. Dort stelle ich auch eine optimierte Konfigurationsdatei für den genialen Fenstermanager jwm zur Verfügung.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von whiizy » 19.07.2016 20:27:35

ralli hat geschrieben: Juchuuu, es ist geschafft.
Congrats! Stehvermögen zahlt sich aus!
Selbst lernt man ja auch immer dazu, Debianvolumeicon-alsa kannte ich z.B. noch gar nicht und Debianjwm werde ich mir jetzt bestimmt auch mal wieder ansehen.

Gruß

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von smutbert » 19.07.2016 20:48:52

ralli hat geschrieben:[…]
Nachdem ich die Zeile

Code: Alles auswählen

defaults.pcm.rate_converter "speexrate_best"
herausgenommen habe, funktioniert auch mpg123 und moc.[…]
:facepalm:
daran hätte ich denken sollen. Damit du mit dieser Zeile das bessere Resampling verwenden kannst, ist das Paket Debianlibasound2-plugins notwendig.
(Vielleicht willst du die Zeile dann doch noch einmal ausprobieren ☺)

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 20.07.2016 07:45:41

whiizy hat geschrieben:
Congrats! Stehvermögen zahlt sich aus!
Selbst lernt man ja auch immer dazu, Debianvolumeicon-alsa kannte ich z.B. noch gar nicht und Debianjwm werde ich mir jetzt bestimmt auch mal wieder ansehen.

Gruß
Danke, da kommt Freude auf. :mrgreen: Der jwm Fenstermanager ist fast ein Geheimtipp. Warum er bei seiner relativ einfachen und guten Konfigurierbarkeit immer so vernachlässigt wird, wird mir ein immerwährendes Rätsel bleiben. Es lohnt sich, sich den mal anzuschauen und sich damit zu beschäftigen.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 20.07.2016 07:48:46

smutbert, mein Guter, das war es. Dieser Eintrag samt seiner Bibliothek hat die Ausgabequalität deutlich gesteigert, auch mit dem Kopfhörer. DANKE! :THX:
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 12.01.2017 09:38:07

Die einfachste Lösung wäre natürlich gewesen, die Onboard Soundkarte im Bios zu disablen. Habe ich jetzt auch gemacht. Aber so habe ich auch etwas hinzugelernt.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von guennid » 12.01.2017 10:53:41

OT:
ralli hat geschrieben:Der jwm Fenstermanager ist fast ein Geheimtipp. Warum er bei seiner relativ einfachen und guten Konfigurierbarkeit immer so vernachlässigt wird, wird mir ein immerwährendes Rätsel bleiben.
So geheimmäßig fand ich den nicht, ich habe den schon vor geschätzt über 10 Jahren benutzt, aber letztlich zugunsten von openbox aufgegeben, hauptsächlich weil ich das Panel nicht meinen Wünschen entsprechend einrichten konnte. :wink: Sollte das jetzt anders sein, würde ich mir der auch wieder interessieren. Er war damals mit Abstand der kleinste unter den mir bekannt gewordenen WMn

Grüße, Günther

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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von ralli » 12.01.2017 12:09:49

Das Panel bei JWM ist schon in Ordnung, aber es bedarf einiger manueller Nacharbeit in der Konfigurationsdatei. In der aktuellen Version hat sich gegenüber einem älteren JWm schon einiges geändert, aber ich denke, das der Entwickler den JWM trotzdem mit Absicht klein und spärlich lassen möchte und nur das allernötigste als Zusatznutzen integriert.
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Re: alsa konfiguieren

Beitrag von guennid » 12.01.2017 14:17:44

Na, dann mach' ich's mal konkreter: Ich will eine Temperaturanzeige im Panel. Die Batterie-Anzeige - falls es die gibt - müsste ich mir anschauen. In der Regel gefiel mir nicht so besonders, was da auf dem Markt ist. Mit fbpanel konnte ich meine Vorstellungen realisieren. fbpanel mit jwm zu verheiraten ist mir nicht gelungen. Mit dem Rest von jwm einschließlich panel hätte ich keine Probleme. Das Ding per Editor zu konfigurieren ist kein Thema.

Grüße, Günther

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