Grafikkarte "hochtemperieren"

Debian auf Notebooks und speziellen Geräten wie eingebetteten Systemen, Routern, Set-Top-Boxen, ...
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Patsche
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Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Patsche » 13.11.2014 12:19:31

Hi Leute,

ich suche ein Programm oder einen Befehl um die Grafikkarte meines Schwiegervaters mal ins Schwitzen zu bringen. Grund ist, dass die Grafikeinheit irgendwo eine kalte Lötstelle besitzt, die durch pusten mit einem Heißluftfön verschwindet. Da mein Schwiegervater keine grafisch aufwendigen Dinge damit tut, dachte ich, dass man die Karte eben so ab und zu mal mit ins Schwitzen bringen sollte, damit ich den Heißluftfön nicht alle paar Tage zum Einsatz bringen muss.

Angaben zur Grafikkarte:

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lspci -nnk | grep "VGA\|'Kern'\|3D\|Display" -A2 
02:00.0 VGA compatible controller [0300]: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] RV730/M96 [Mobility Radeon HD 4650/5165] [1002:9480]
	Subsystem: Mitac Device [1071:9270]
	Kernel driver in use: radeon

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glxinfo | grep "OpenGL version"
OpenGL version string: 3.0 Mesa 10.3.2
Angaben zum System:

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lsb_release -a
No LSB modules are available.
Distributor ID:	Debian
Description:	Debian GNU/Linux testing (jessie)
Release:	testing
Codename:	jessie
Wie man sieht, wird der freie radeon Treiber verwendet. Die meisten brauchen aber den unfreien fglrx.

Oder meint ihr, dass es sogar reicht die CPU auf Touren zu bringen? Ich bin für alles offen.

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hikaru
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von hikaru » 13.11.2014 13:08:55

Ich habe mal eine Nvidia-Grafikkarte (mit Fehler im Produktionsprozess) mit Unigine Heaven [1] geschrottet. Das braucht allerdings proprietäre GPU-Treiber.
Debian0ad oder ein anderes grafisch aufwändiges Spiel könnte auch helfen die Grafikkarte ordentlich zu fordern.

Ich halte es allerdings für fraglich ob die Grafikkarte aus eigener Kraft die nötige Temperatur schafft. Die RoHS-Lote haben Schmelztemperaturen um die 200°C soweit ich weiß. GPUs schalten sich aber schon deutlich unter 100°C selbst ab (es wäre auch fatal ein laufendes Bauteil bis zum Schmelzpunkt seiner Komponenten zu treiben). Für eine kalte Lötstelle mag das trotzdem reichen, aber als gezielte Maßnahme scheint mir das nicht geeignet.


[1] https://unigine.com/products/heaven/

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Patsche
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Patsche » 13.11.2014 13:18:32

Ich hoffe einfach, dass durch die entstehende Wärme das Lötstelle geschlossen bleibt. Läuft dieser Benchmark denn auch mit dem freien Treiber? Ich hab eben die Erfahrung, dass man den unfreien Treiber braucht.

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Lord_Carlos
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Lord_Carlos » 13.11.2014 13:38:09

Patsche hat geschrieben:Ich hoffe einfach, dass durch die entstehende Wärme das Lötstelle geschlossen bleibt. Läuft dieser Benchmark denn auch mit dem freien Treiber? Ich hab eben die Erfahrung, dass man den unfreien Treiber braucht.
Eh, solange die Unfreien 3d beschleunigung koennen sollte dem nichts in wege stehen.

Google spuckt auch das hier aus:
http://www.geeks3d.com/gputest/
http://www.binarytides.com/glmark-linux ... rformance/

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JuergenPB

Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von JuergenPB » 13.11.2014 14:07:13

hikaru hat geschrieben:Die RoHS-Lote haben Schmelztemperaturen um die 200°C soweit ich weiß.
Ja. Der Schmelzpunkt liegt meist höher als bei den alten bleihaltigen Loten
Beim Nachlöten von kalten Lötstellen sollte man niemals die neuen RoHS-Lote mit (alten) bleihaltigen Lot mischen.
Bleifrei immer bleifrei nachlöten — bleihaltig immer bleihaltig nachlöten.

Ich denken nicht, daß es sinnvoll ist eine GraKa permanent hochzuheizen, damit sie funktioniert.

…damit sie heiß werden kann, könnte man auch den Stecker vom Lüfter abziehen; oder ihn sonstwie stilllegen…

R.I.P.

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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Patsche » 13.11.2014 14:17:54

Lord_Carlos hat geschrieben:Eh, solange die Unfreien 3d beschleunigung koennen sollte dem nichts in wege stehen.
Es läuft aber eben der Freie und nicht der Unfreie auf diesem System. Daher die Frage, ob dieser Benchmark auch mit dem freien Treiber funktioniert.
JuergenPB hat geschrieben: Ich denken nicht, daß es sinnvoll ist eine GraKa permanent hochzuheizen, damit sie funktioniert.
Soll ja auch nur ab und zu laufen. ;) Aber wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann muss er ab und zu 0ad anmachen. :D

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Lord_Carlos
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Lord_Carlos » 13.11.2014 14:19:52

JuergenPB hat geschrieben: …damit sie heiß werden kann, könnte man auch den Stecker vom Lüfter abziehen; oder ihn sonstwie stilllegen…
Oder austauschen ;-)

Aber wegen "Mobility Radeon" nehme ich an es handelt sich um ein Laptop, wo diese beiden Moeglichkeiten leider nicht ... moeglich sind.

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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Lord_Carlos » 13.11.2014 14:21:23

Patsche hat geschrieben:
Lord_Carlos hat geschrieben:Eh, solange die Unfreien 3d beschleunigung koennen sollte dem nichts in wege stehen.
Es läuft aber eben der Freie und nicht der Unfreie auf diesem System. Daher die Frage, ob dieser Benchmark auch mit dem freien Treiber funktioniert.
Ich habe mich verschrieben, sollte natuerlich heisen:
Lord_Carlos hat geschrieben:Eh, solange die freien 3d beschleunigung koennen sollte dem nichts in wege stehen.
Ich glaube bei genau dem Unity Benchmark brauch man aber auch OpenGL 4.0

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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von hikaru » 13.11.2014 14:34:03

Lord_Carlos hat geschrieben:
JuergenPB hat geschrieben: …damit sie heiß werden kann, könnte man auch den Stecker vom Lüfter abziehen; oder ihn sonstwie stilllegen…
Oder austauschen ;-)

Aber wegen "Mobility Radeon" nehme ich an es handelt sich um ein Laptop, wo diese beiden Moeglichkeiten leider nicht ... moeglich sind.
Das kommt auf die Kontruktion an.
Wenn die GPU einen eigenen Lüfter hat (ist bei 17"-Notebooks teils der Fall), dann lässt sich der möglicherweise abziehen ohne die CPU-Kühlung zu beeinträchtigen. Oft sind aber auch hier die Heatpipes so verlegt, dass es keine klare Trennung zwischen CPU- und GPU-Kühlung gibt.
Die GPU könnte austauschbar sein wenn sie z.B. auf einem MXM-Sockel sitzt.

Alternativ zum Versuch die GPU zu reparieren oder auszutauschen könnte man sie vielleicht auch (weitgehend) stillllegen. Meine gegrillte Nvidia-Karte funktionierte z.B. hinterher mit dem vesa-Treiber noch tadellos. Für Office reicht das.

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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Patsche » 13.11.2014 15:35:26

Ja es ist ein Laptop von der Firma "Medion". Es handelt sich genauer um das Gerät "Medion Akoya P8614"
-> http://www.aldi.medion.com/md98310/nord_01/
Die GPU ist auch nicht gesockelt und kann somit auch nicht ausgetauscht werden. Die CPU und GPU teilen sich einen Lüfter und den Heatpipe, sind also auch nicht getrennt. Die Auswirkung dieses Wackelkontaktes besteht darin, dass sich der Laptop dann auch nicht mehr rührt. Man schaltet ihn ein, die Lüfter drehen sich und dann passiert nichts mehr. Wenn ich dann gezielt mit dem Heißluftfön auf die Grafikeinheit gehe, dann bootet er auch wieder ganz normal. Andererseits könnte es auch an der Hauptplatine legen. Vielleicht reicht es auch, wenn ich die CPU mal ab und an auf hochtouren laufen lasse. Da gab es doch auch einen Befehl, den kenne ich nicht mehr.

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hikaru
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von hikaru » 13.11.2014 15:58:06

Patsche hat geschrieben:Vielleicht reicht es auch, wenn ich die CPU mal ab und an auf hochtouren laufen lasse. Da gab es doch auch einen Befehl, den kenne ich nicht mehr.

Code: Alles auswählen

cat /dev/zero > /dev/zero
4x parallel ausführen um beide Kerne mit Hyperthreading auszulasten.

Noch etwas mehr Hitze erzeugt mprime [1], da hierbei auch die FPU beansprucht wird.


[1] http://www.mersenne.org/download/#download

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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Patsche » 13.11.2014 17:32:52

Danke Euch! Ich teste das mal hikaru. :THX:

rendegast
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von rendegast » 13.11.2014 18:07:15

FurMark http://www.ozone3d.net/benchmarks/fur/
gibt sich mit opengl20 zufrieden.
(unter wine laufen zumindest die älteren ~ 1.6.5, ~ 1.8.0)
mfg rendegast
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(Lin Yutang "Moment in Peking")

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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von Patsche » 14.01.2015 14:21:10

Ich habe das jetzt mal genau beobachtet. Der Laptop hat diese Probleme nur, wenn ich Standby (Suspend2Ram)zulasse. Der Rechner lief jetzt mehrere Wochen normal.Dann habe ich den Standby-Betrieb wieder zugelassen und schon ist das Problem wieder da. Ich muss dann den Laptop wieder mit dem Fön bearbeiten. Kann das am Standby liegen? Wie ist das möglich? Und warum startet der Rechner dann nicht mehr?

rendegast
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Re: Grafikkarte "hochtemperieren"

Beitrag von rendegast » 14.01.2015 15:21:07

Neuen Rechner?
Das kaputte(?) Ding headless als NAS oder Media-Server?

Grafikkarten soll mensch ja "backen" können,
bei einem laptop-Mainboard auch mal probieren?
Dazu käme aber wohl ein komplexes Auseinandernehmen/Zusammenbauen.
mfg rendegast
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