Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Debian auf Notebooks und speziellen Geräten wie eingebetteten Systemen, Routern, Set-Top-Boxen, ...
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Dogge
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Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 11.02.2015 14:40:04

Ich spiele mit dem Gedanken meine alte Röhre rauszuwerfen und einen moderneren Fernseher anzuschaffen. Ich würde den auch gerne an einer anderen Stelle positionieren, habe aber keine Lust ein Kabel quer durch die Wohnung zu legen. Da ich bisher mit HTPCs RPis etc. keinerlei Erfahrung habe möchte ich mal fragen ob das was ich vorhabe so umzusetzen ist oder ob jemand aufgrund seiner Erfahrungen da Stolperfallen oder Probleme sieht.

Topologie: DVB-C ----> RPi1 ----WLAN----> RPi2 ---HDMI---> TV

RPi1: Soll das Signal per DVB-C empfangen und via TVHeadend ins Netz streamen.
RPi2: Soll per XBMC das Fernsehsignal von TVHeadend ausgeben und Netflix streamen. XBMC sollte auch meine DVD-Backups von meinem Backup-Server wiedergeben können (minidlna).

Könnte man das so realisieren? Ich würde mir dafür zwei Raspberry Pi 2 anschaffen, da ich auf diesen Debian (nicht Raspbian) installieren könnte und ich gerne auf allen meinen Rechnern die gleiche Distribution einsetzen möchte um mich nicht ständig mit distributionsspezifischen Eigenheiten rumzuschlagen.
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tr01
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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von tr01 » 11.02.2015 15:48:19

Hey,

ja, das könnte man meiner Meinung nach realisieren. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, nur wollte ich nur einen Raspberry Pi benutzten. Ich persönlich würde dir aber trotzdem zu Raspian raten, da das speziell für den RPi entwickelt wird und schneller ist. Raspbian ist im Prinzip gleich zu Debian, mir ich noch kein großer Unterschied aufgefallen (außer den Repos)

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 11.02.2015 15:53:13

Sollte bei ARMv7 nicht ein ordentliches Debian besser laufen als das auf ARMv6 optimierte Raspbian? Ich kenn mich mit Architekturen nicht wirklich aus, habe das aber so im Netz gelesen.

Edit: Debian Jessie für RPi2: http://sjoerd.luon.net/posts/2015/02/de ... e-on-rpi2/
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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von hikaru » 11.02.2015 16:35:16

Ich sehe noch nicht was RPi1 in der Kette soll, aber ich kenne natürlich deine Situation nicht.
Spontan würde ich es eher so aufziehen:

Code: Alles auswählen

DVB-C ----> RPi ---HDMI---> TV
             |
    ??? <-- WLAN --> ???
             |
             v
            ???
Von der Rechenleistung her würde ich dem RPi2 die Aufgabe zutrauen, vorausgesetzt du kannst den Hardware-Videodecoder nutzen.
Ob er den I/O schafft wenn gleichzeitig lokal und im WLAN ein Film läuft würde ich aber bezweifeln. Da müsste vermutlich irgendwas vom Schlag eines Atom oder zumindest eine ARM-Kiste mit ausgewachsenem Bus-System ran.
Wenn ich das richtig aufgeschnappt habe soll der RPi2 aber einen eigenen Chip für Ethernet bekommen haben, so dass zumindest das nicht mehr über USB laufen muss. Falls du die Kiste also an die Leine legen kannst könnte ich mir vorstellen, dass sich das mit dem I/O wieder ausgeht. Dann dürfte eigentlich nur noch die Massenspeicheranbindung ein Flaschenhals sein.

Für die (hardwarebeschleunigte) Videowiedergabe sollte die Frage nach ARMv6 oder v7 egal sein. Bei allem anderen müsste ARMv7 wegen Thumb-2 und je nach Szenario unter armhf auch wegen VFP im Vorteil sein. Raspbians Vorteil gegenüber Debian könnte sein, dass die performancekritischen Pakete optimal auf den ARMv6-Befehlssatz des RPI1 zugeschnitten sind, während Debians armel/armhf eine eher generische ARMv7-Implementation sind. Die können z.B. beide kein NEON wenn ich richtig informiert bin.

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 11.02.2015 16:43:09

Ganz einfach: Der eine hängt am Kabelanschluss, der andere am Fernseher. Es geht darum, dass ich im Jahr 2015 nicht x Kabel durch die Wohnung ziehen möchte. Ist umständlich und sieht scheiße aus. Deswegen auch WLAN statt LAN. ;)

Da ich gleichzeitig nur einen Film schauen kann gäbe es ja nur Wiedergabe lokal ODER (XOR) aus dem Netz. Hardware-Decoder sollte kein Problem sein, die Lizenz kostet ja nicht wirklich viel. Zu den Ausführungen über die Vorteile/Nachteile von Raspbian kann ich mangels Verständnis nichts sagen.

Ach ja, mir fällt gerade auf, dass ich hier vielleicht etwas undeutlich war: Ich würde mir das neue Modell kaufen. RPi1 und RPi2 war als Nummerierung gedacht, weil ich ja zwei nutzen würde. :D
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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von hikaru » 11.02.2015 17:11:05

Die Nummerierung ist klar. ;)

In deinem Szenario sollte RPi2 keine Probleme machen, da er über USB (WLAN) nur einen Strom entgegen nimmt. RPi1 könnte in Extremsituationen zum Flaschenhals werden, denn er nimmt über USB (DVB-C-Stick) einen Strom entgegen und sendet ihn auch über USB (WLAN) wieder weg.
Ich habe in 1080p30 (h264) schon 20MB/s als Spitzenwert gesehen. Das mal zwei über USB 2.0 wird eng. Aber es sind eben Spitzenwerte. Wenn du in Ausnahmefällen mit Framedrops oder Artefakten leben kannst sollte das gehen.

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 11.02.2015 17:45:19

Hmm, wenn ich also noch ne Festplatte dran hänge um über TVHeadend etwas aufzuzeichnen wäre dann wohl Schicht im Schacht?
Gibt es eine Alternative zum Pi, die ich mit Debian betreiben kann und die weniger Einschränkungen bzgl. USB hat?
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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von hikaru » 12.02.2015 00:19:09

Dogge hat geschrieben:Hmm, wenn ich also noch ne Festplatte dran hänge um über TVHeadend etwas aufzuzeichnen wäre dann wohl Schicht im Schacht?
Je nach Volumen des Datenstroms würde ich das befürchten. Da müsste aber schon HD-Material (720p) ran.
Dogge hat geschrieben:Gibt es eine Alternative zum Pi, die ich mit Debian betreiben kann und die weniger Einschränkungen bzgl. USB hat?
Ich habe hier ein Cubieboard 2 zu stehen. Das hat einen eigenen Ethernetchip (und ist auch über LAN verbunden), einen SATA-Port (an dem eine alte 2,5"-HDD hängt von der das OS auch deutlich schneller läuft als von µSD oder dem internen Flash) und zwei USB-2.0-Ports.
Ich könnte am Wochenende mal testen wie viel I/O die Kiste veträgt. Allerdings habe ich hier noch ein 100MBit/s-Netzwerk, so dass ich darüber nur wenig I/O erzeugen kann. Über die HDD und ein paar USB-Sticks sollte ich das Ding aber vermutlich an seine Grenzen bringen können.
Der Cubietruck ist dem Cubieboard 2 in vielen Punkten ähnlich und könnte eine Option sein.

Aber probier es doch erstmal mit einem RPi2 und hänge testweise einen PC oder ein Notebook an den Fernseher! Falls es funktioniert besorgst du dir noch einen zweiten RPi2. Falls nicht suchst du dir eine andere Spielerei für den RPi2 oder stößt ihn wieder ab.

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 12.02.2015 11:51:05

Ich lasse den Fernseher erst mal an der Buchse stehen und probiere es mit einem RPi. Da LAN oder WLAN beim RPi ja beides über USB gehen müsste ich halt dann in den sauren Apfel beißen und doch das Koaxialkabel an den geplanten neuen Stellplatz verlegen, auch wenn ich es nicht schön finde.
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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von hikaru » 12.02.2015 12:21:09

Dogge hat geschrieben:Ich lasse den Fernseher erst mal an der Buchse stehen und probiere es mit einem RPi.
Das wäre ja die Rolle des RPi2 aus deinem Szenario (diesmal wieder Nummerierung in der Kette ;) ) und sollte unproblematisch sein, da nur das Daten holen über USB (DVB-C) läuft, die Ausgabe aber über HDMI, welche nichts mit USB zu tun hat.
Dogge hat geschrieben:Da LAN oder WLAN beim RPi ja beides über USB gehen
Beim RPi1 (Geräteversion) ja, beim RPi2 soll LAN einen eigenen Chip haben der nicht über USB geht. Deshalb ursprünglich mein Einwurf mit dem Kabel.
Dogge hat geschrieben:müsste ich halt dann in den sauren Apfel beißen und doch das Koaxialkabel an den geplanten neuen Stellplatz verlegen, auch wenn ich es nicht schön finde.
Meine Kabel liegen fast alle unter der Scheuerleiste.

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von catdog2 » 12.02.2015 12:54:22

beim RPi2 soll LAN einen eigenen Chip haben der nicht über USB geht.
Nope
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 12.02.2015 13:52:44

Da stellt sich mir jetzt die Frage: Wenn ich diese "WLAN-Brücke" weglasse und doch Kabel ziehe, macht es dann überhaupt noch Sinn einen RPi zu nutzen oder sollte ich lieber einen Fernseher mit integriertem DVB-C Tuner oder halt einen Receiver kaufen? Hätte ich mit der Eigenbau-Lösung noch irgendwelche Vorteile? Ich denke mal auf UPNP-Server können die vermutlich auch alle zugreifen.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass alle DVB-C Sticks, die im Internet für Linux empfohlen werden irgendwie nirgends zu kaufen sind. :roll:
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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von hikaru » 12.02.2015 14:24:04

catdog2 hat geschrieben:Nope
Ok, danke!
Hast du zufälliges irgendwas Belastbares? Ich habe für den Chip nichts, war nur aufgeschnappt.

@Dogge:
Ich würde mir einen DVB-C-Fernseher oder -Receiver kaufen. Aber ich habe ja auch keine Aversion gegen Kabel*. ;)
Die Eigenbaulösung hätte den Spaßfaktor des Bastelns als Vorteil. Echte Vorteile im Betrieb sehe ich nicht.
UPnP sollten alle Fernseher mitt Netzwerkdose (oder eigenem USB-WLAN-Dongle) können. Allerdings würde ich die nur ins Netz lassen wenn ich mir sicher wäre, dass ich das richtig konfiguriert habe. Denn in Sachen Datenschutz machen Fernseher heutzutage riesige Sauereien. Deshalb hänge ich immer noch einen HTPC dazwischen wenn Netzwerkinhalte auf den Schirm sollen.


*) Selbst meine HTPC-Tasatur habe ich mit 6m USB-Kabel unter der Scheuerleiste verkabelt weil mich der eine Meter freischwingendes Kabel neben der Couchlehne weniger stört als das Akkugefummel.

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Re: Debian/Raspberry/XBMC/TVheadend allg. Frage

Beitrag von Dogge » 12.02.2015 15:30:43

Stimmt, Misstrauen gegenüber den TV-Herstellern wäre ein Argument für die Eigenbau-Lösung oder einen Receiver. Der Fernseher bekommt einfach keinen Netzzugang und kann nichts anstellen. Die Fußbodenleiste ist bei mir eher zierlich und ich glaube nicht, dass ich da ein Koaxialkabel unterbringe. Außerdem gibt es dazwischen auch noch eine Türe. :roll: Hmm, mal überlegen was ich da tue.

Edit: Obwohl es auch reichen würde dem TV nur Zugriff auf das lokale Netzwerk, nicht das Internet zu geben. Kann man im Router ja bestimmt konfigurieren.
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