Direkt nutzbarer *Pi?

Debian auf Notebooks und speziellen Geräten wie eingebetteten Systemen, Routern, Set-Top-Boxen, ...
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dirk11
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Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von dirk11 » 19.04.2016 11:26:37

Hi Leute,

gibt es momentan auf dem Markt einen mit Debian direkt nutzbaren *-Pi? Sprich ich hole mir z.B. die netinstall.iso von debian.org und kann damit auf dem Gerät installieren?
Ich dachte erst, der OrangePi wäre dafür ein Kandidat, aber auch der benötigt wohl Anpassungen von GitHub laut hier.

DeletedUserReAsG

Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.04.2016 12:06:02

Alle Rechner dieser Art basieren auf der ARM-Architektur und haben kein BIOS oder EFI (sondern einen spezifischen Bootloader) weswegen ein bootbares Image immer genau für ein Gerät passt. Dazu kommt, dass nahezu alle dieser Rechner unfreie Treiber oder Firmwares benötigen – was du suchst, kann es also nicht geben.

Debootstrappen und so ein bis auf den angepassten Kernel, Bootloader und ggf. Firmware reines Debiansystem installieren kann man hingegen mit allen.

dirk11
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von dirk11 » 19.04.2016 12:14:08

Ein BIOS ist mEn auch gar nicht notwendig, es reicht doch ein Bootloader wie uBoot, welcher auf das korrekte Device zugreift!?

NAB
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von NAB » 19.04.2016 12:20:31

Mit genug Fantasie ist der Intel Compute Stick ein Pi ...
Never change a broken system. It could be worse afterwards.

"No computer system can be absolutely secure." Intel Document Number: 336983-001

DeletedUserReAsG

Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.04.2016 12:45:02

dirk11 hat geschrieben:Ein BIOS ist mEn auch gar nicht notwendig, es reicht doch ein Bootloader wie uBoot, welcher auf das korrekte Device zugreift!?
Ein BIOS hat bei x86 u.A. die Aufgabe, eine standardisierte Schnittstelle zur Hardware zu stellen, damit der Bootloader nicht für jedes Board angepasst werden muss. Bei ARM ist das nicht so, und es reicht eben auch nicht, einfach irgendwo uBoot auf die Karte zu malen. Der muss an der richtigen Stelle liegen und für das jeweilige Board passend konfiguriert sein. Etwas, das man ähnlich eines Netinstall-ISOs nutzen könnte, kann daher nur mit genau einem Board funktionieren.

Da kann man sich das Installationsmedium auch sparen, und gleich ein für den jeweiligen Rechner erstelltes Systemimage anbieten – wie’s ja auch üblicherweise gemacht wird.

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hikaru
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von hikaru » 19.04.2016 12:47:24

NAB hat geschrieben:Mit genug Fantasie ist der Intel Compute Stick ein Pi ...
Für dieses Maß an Fantasie braucht man aber schon fast bewusstseinserweiternde Drogen.

Stellen wir den Thread doch mal vom Kopf auf die Füße:
Was soll das Gerät machen?

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shoening
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von shoening » 20.04.2016 19:38:18

Hi,

ich habe mir letztes Jahr ein Vilros Raspberry Pi Starter Kit geholt.
Da war ein Debian 8 auf der mitgelieferten Micro SD Karte direkt vorinstalliert.

Ciao
Stefan
Bürokratie kann man nur durch ihre Anwendung bekämpfen.

meile
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von meile » 01.05.2016 22:05:42

Was gefällt Dir denn nicht am RASPBIAN JESSIE LITE Image?
https://www.raspberrypi.org/downloads/raspbian/
iBook G4 - Debian Unstable - ppc GNU/Linux

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seep
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von seep » 02.05.2016 06:46:15

Banana Pi Pro mit Bananian Linux (https://www.bananian.org/faq) wäre eine Option: "Q: Why Bananian Linux? A: No bloatware, minimal Debian 8 installation, clean and simple." Läuft hier seit einem halben Jahr stabil als Samba-Server.

Phantasmagorium
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von Phantasmagorium » 10.07.2016 16:51:07

Es gibt durchaus Geräte, auf denen man eine Netzwerk-Installation von Debian Jessie ausführen kann. Voraussetzung ist normalerweise die Unterstützung des Geräts durch den Standard-Kernel und Standard-U-Boot.

Da der Raspberry Pi nicht mit dem Standard-Kernel funktioniert, sondern einen speziell angepassten benötigt, funktioniert auch der Debian-Netzwerk-Installer meines Wissens nicht auf dem Raspberry.

Aber auf dem Banana Pi kann man ein Debian Jessie mit dem Debian-Netzwerk-Installer installieren. Man braucht also nicht unbedingt ein Bananian, obwohl es manchmal sinnvoll ist. Auf dem Orange Pi soll es auch gehen. Näheres erfährst du hier: https://wiki.debian.org/InstallingDebianOn/Allwinner. Bei Geräten mit Allwinner SoC ist auch https://linux-sunxi.org hilfreich.

Allerdings steckt die Tücke, wie so häufig, im Detail! So fehlen bei Jessie beispielsweise noch die Treiber für Grafik und Audio. Ich weiß auch nicht, ob U-Boot bei Jessie LBA48 unterstützt. Wenn man also größere Festplatten verwenden möchte, sollte man das vorsichtshalber auch prüfen.

Cae
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Re: Direkt nutzbarer *Pi?

Beitrag von Cae » 11.07.2016 01:49:48

Ich hatte fuer ein BeagleBone Black [1] mit bewundernswert wenig Aufwand ein bootfaehiges Image bauen koennen, unter Verwendung von reinen main-Quellen (von x86 aus). Allerdings ist der Grafik-Teil kaputt, d.h. man sieht ueber HDMI nichts (oder das Signal ist ungueltig o.ae.); vermutlich braeuchte man da noch Treiber in BLOB-Form. Stoerte mich aber nicht weiter, da Serielle und SSH einwandfrei funktionieren.

Das Ganze ist sogar unter [2] dokumentiert, es funktioniert aber ggf. nicht alles direkt wie beschrieben. Meine damals erfolgreiche Build-VM lebt noch, ich koennte dann ggf. weiterhelfen.

Gruss Cae

[1] https://wiki.debian.org/FreedomBox/Hardware/BeagleBone
[2] https://wiki.debian.org/InstallingDebia ... BeagleBone
If universal surveillance were the answer, lots of us would have moved to the former East Germany. If surveillance cameras were the answer, camera-happy London, with something like 500,000 of them at a cost of $700 million, would be the safest city on the planet.

—Bruce Schneier

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