Lüftersteuerung bei Toshiba Satelite L670

[berni42]

Ich hab' bei meinem Laptop (Toshiba Satelite L670) regelmäßig das Problem, dass er sich überhitzt und dann automatisch abschaltet. Wenn er auf voller Last läuft, schon nach ca. 1 Minute. Ich vermute sehr stark, dass es daran liegt, dass der Lüfter unzureichend beschleunigt wird, wenn die Temperatur steigt. Der Lüfter beschleunigt zwar ein bissl, wenn es heißer wird, aber das scheint nicht zu reichen. Ein, zwei mal, hatte ich es schon, dass der Lüfter für den Bruchteil einer Sekunde stark beschleunigt hat und dann aber wieder zurück gegangen ist auf das normale Maß. Von daher denke ich, dass der mehr können müsste.

sensors liefert:

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coretemp-isa-0000
Adapter: ISA adapter
Core 0:       +65.0°C  (high = +95.0°C, crit = +105.0°C)
Core 2:       +67.0°C  (high = +95.0°C, crit = +105.0°C)

radeon-pci-0100
Adapter: PCI adapter
temp1:        +70.5°C  (crit = +120.0°C, hyst = +90.0°C)

Aber leider keinen Eintrag für den Lüfter.

pwmconfig gibt im Wesentlichen "/usr/sbin/pwmconfig: There are no pwm-capable sensor modules installed" aus.

sensors-detect bringt auch keine weiteren Sensoren zu Tage und im Internet habe ich dazu auch nichts finden können. Deswegen die Frage, ob mir da jemand weiterhelfen kann?

[BenutzerGa4gooPh]

Hallo, willkommen!
Installiere mal
http://thinkwiki.de/TLP_-_Linux_Stromsparen
und vorher intel-microcode
und als erstes deinstallieren: laptop-mode-tools
Dadurch sollten Stromverbrauch und Erwärmung um 10% sinken.
Vielleicht läuft "unnützes Zeug":

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top

zeigt dir Prozesse.

Der Lüfter ist nicht defekt, verunreinigt? Ausbauen, prüfen, reinigen? Beim einfacheren Reinigen durch Aussaugen von aussen Lüfter dabei festklemmen.

[berni42]

Hallo, willkommen!
Installiere mal
http://thinkwiki.de/TLP_-_Linux_Stromsparen
und vorher intel-microcode
und als erstes deinstallieren: laptop-mode-tools

Letzteres war gar nicht installiert. Der Rest entschärft das Problem etwas (und ist natürlich auch sonst sinnvoll), behebt es aber nicht. Wenn ich alle vier Kerne unter Vollast laufen lasse, verabschiedet er sich immernoch recht zügig. (Im Moment habe ich nur 1 1/2 und die Temperatur von beiden Prozessoren ist bereits jenseits der 95°.)

Vielleicht läuft "unnützes Zeug":

Ne, der Load im Normalzustand ist niedrig.

Der Lüfter ist nicht defekt, verunreinigt? Ausbauen, prüfen, reinigen? Beim einfacheren Reinigen durch Aussaugen von aussen Lüfter dabei festklemmen.

Ich denke nicht. Das Problem hatte ich ja schon direkt nachdem ich den Laptop vor 5 Jahren gekauft hatte. Ich war bislang nur immer zu faul, es anzugehen. Aber in letzter Zeit habe ich einige rechenintensive Anwendungen, und da nervt es schon etwas, wenn sich der Computer ständig verabschiedet...

Danke auf alle Fälle schon mal für den Stromspar-Tipp.

[MSfree]

Wenn ich alle vier Kerne unter Vollast laufen lasse, verabschiedet er sich immernoch recht zügig.

Wie fühlt sich denn die Lufttemperatur an den Auströmern an? Ungewöhnlich kühl?

Ich denke nicht. Das Problem hatte ich ja schon direkt nachdem ich den Laptop vor 5 Jahren gekauft hatte.

Naja, das ist aber ein Herstellungsfehler. Das Kühlsystem muß auch maximale Auslastung vertragen.

Wenn man ein wenig googelt, stellt man fest, daß Toshiba wohl unter Umständen defekte Heatpipes bei dem Modell verbaut hat. Abhilfe schafft dann wirklich nur eine neue Heatpipe.

[berni42]

Wie fühlt sich denn die Lufttemperatur an den Auströmern an? Ungewöhnlich kühl?

Ne, irgendwo zwischen warm und heiß.

Naja, das ist aber ein Herstellungsfehler. Das Kühlsystem muß auch maximale Auslastung vertragen.

Ich hätte jetzt vermutet, dass es unter Windows funktioniert hätte und das Problem eher darin liegt, dass Linux den Ventilator falsch betreibt. Ist sowas auch denkbar? Aber es kann natürlich auch ein Herstellungsfehler sein. Noch ein Grund, keinen Toshiba mehr zu kaufen...

[MSfree]

Ich hätte jetzt vermutet, dass es unter Windows funktioniert hätte und das Problem eher darin liegt, dass Linux den Ventilator falsch betreibt.

Naja, normalerweise kümmert sich das BIOS unabhängig vom Betriebssystem um die Lüfter.

Hast du das aktuellste BIOS installiert?

[berni42]

Hast du das aktuellste BIOS installiert?

Öhh, nein. Ich wusste gar nicht, dass man das aktuallisieren kann...

[wanne]

Zuerstmal das installieren

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apt-get install lm-sensors
sensors-detect

Kannst du mal gucken was passiert, wenn der Rechner heiß wird:

Code: Alles auswählen

sensors
cat /sys/class/hwmon/hwmon*/pwm[0-9]

[berni42]

Zuerstmal das installieren

Code: Alles auswählen

apt-get install lm-sensors
sensors-detect

Ist bereits installiert. sensors-detect habe ich laufen lassen. Kam coretemp raus. Das steht bereits in /etc/modules.

Kannst du mal gucken was passiert, wenn der Rechner heiß wird:

Code: Alles auswählen

sensors

Siehe oben. Wenn er heiß ist, sind die Zahlen größer, geht bis 105°, dann schaltet er sich ab. Das verwende ich schon seit einigen Jahren um (manuell) Prozesse anzuhalten, wenn es zu heiß wird und ich gerade am Rechner sitze.

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cat /sys/class/hwmon/hwmon*/pwm[0-9]

Code: Alles auswählen

cat: /sys/class/hwmon/hwmon*/pwm[0-9]: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden

hwmon0 und hwmon1 gibt es. 0 scheint für die CPUs zuständig zu sein, 1 für die Festplatte, wenn ich das richtig interpretiere. Beide Verzeichnisse enthalten viele Dateien und Unterverzeichnisse. Von den Inhalten her ist es im Wesentlichen das selbe, was auch sensors ausgibt.

[BenutzerGa4gooPh]

Ich hätte jetzt vermutet, dass es unter Windows funktioniert hätte und das Problem eher darin liegt, dass Linux den Ventilator falsch betreibt.

Naja, normalerweise kümmert sich das BIOS unabhängig vom Betriebssystem um die Lüfter.

Hast du das aktuellste BIOS installiert?

Na mach doch mal: BIOS und Anleitung und evtl Tool downloaden: http://www.toshiba.de/support/drivers/
(Bei meinen Lappi (Lenovo) geht das nur mit einem speziellen Windows-Programm für
diesen Zweck.Kannst ja bei Bedarf von MS eine Win-Testiso 60 oder 90 Tage ziehen, falls das bei Toshiba auch so ist.)

Und Vorsicht, nach deiner Lappi-Bezeichnung im Titel habe ich noch "Unterarten" gefunden, das RICHTIGE BIOS nehmen, vlt. anhand Seriennummer oder Typenschild wählen (manchmal auch unter Akku versteckt).

[rendegast]

Ich finde da nur

L670:
2.30-WIN 3432 Tue Feb 14 10:01:00 GMT 2012

L670D:
1.70-WIN 1640 Wed Sep 04 14:56:00 BST 2013

Satellite Pro L670:
2.30-WIN 3432 Tue Feb 14 10:01:00 GMT 2012



Wird denn überhaupt dynamisch getaktet?

Code: Alles auswählen

watch -n1 grep Hz /proc/cpuinfo

[berni42]

Ich hab' mir das mit dem BIOS-Update gerade mal angeschaut, aber das fühlt sich irgendwie nicht richtig für mich an. Es scheint mir vom Aufwand her doch recht viel zu sein mit Windows-CD und dergleichen. Dann besteht immer die Gefahr, dass doch was schief läuft und der Rechner nicht mehr starten will. Und zuletzt weiß ich ja auch gar nicht, ob es überhaupt was nutzt. Da ist mir der Status-Quo ohne Gefahr doch lieber...

[BenutzerGa4gooPh]

Ist doch deine Entscheidung. Ich habe es schon 3 x (an 2 Rechnern) gemacht, problemlos.

Mach doch wenigstens rendegasts Kommando - gerade mal selbst probiert.
Die Werte ändern sich laufend - beweist wohl Dynamik.

[berni42]

Mach doch wenigstens rendegasts Kommando

Ups. Das hatte ich vor lauter BIOS übersehen. Die Werte wechseln zwischen 1199 und 2667 Hertz; letzters nur, wenn Last anliegt.

[BenutzerGa4gooPh]

Mein letzten Vorschläge wäre dann:

Ein sparsamens DE (KDE z. B. hat wohl mehr "am laufen" als LXDE oder die ganz Kleinen). Vielleicht kannst Du an deinen eigentlichen, rechenintensiven Anwendungen auch etwas optimieren? Andere, sparsamere für den gleichen Zweck, das gleiche Ergebnis

Diskrete GPU evtl. nicht benutzen - abschalten im BIOS - so in deinem Lappi vorhanden?
(Letzteren Punkt habe ich jetzt nicht für deinen Lappi geprüft, müsste man bei Interesse drüber reden, vielleicht brauchst du sie ja auch dringend.)

Manche GPUs haben auch mit freien Treibern und Energiesparmaßnahmen Probleme. Könnte man den unfreien Treiber testen.

Und eine Reinigung mit Staubsauger und festgeklemmten Lüfter dabei kann nicht schaden!

Bevor man am abgehangenen Debian großartig weiterbastelt würde ich OS-Fehler auschließen: Mal eine ganz moderne (Kernel, ACPI) Live-ISO auf USB (Stretch/Ubuntu/Mint?) booten, Lüfterverhalten testen?

[berni42]

Mein letzter Vorschlag wäre dann: Ein sparsamens DE (KDE z. B. hat wohl mehr "am laufen" als LXDE oder die ganz Kleinen).

Ich verwende XDM und fvwm2. Ich glaub' das ist alles schon recht sparsam eingerichtet.

Vielleicht kannst Du an deinen eigentlichen, rechenintensiven Anwendungen etwas optimieren?

Naja, die eine (selbstgeschriebene) habe ich insofern angepasst, dass es gelegentlich "sensors" aufruft und bei zu hohen Werten pausiert.

Richtig problematisch ist povray. Das erkennt, dass der Rechner vier Kerne hat und nutzt die dann auch. Ich hab' leider noch keinen Weg gefunden, povray zu sagen, dass es nur einen verwenden soll. Zum Glück sind die meisten Bildchen so schnell durch, dass es geht, wenn man vorher wartet, bis die Temperaturen weit genug unten sind.

Manchmal frage ich mich, ob man nicht ein Script schreiben könnte, was bei zu hohen Temperaturen Prozesse temporär anhält, die viel Load verursachen. (Ich mache das ja gelegentlich Manuell mit CTRL-Z im xterm; ich weiß aber nicht, wie ich CTRL-Z von einem Skript aus an einen Prozess schicken kann (und auch nicht, wie ich danach dann "fg" ausführen soll.)

Diskrete GPU evtl. nicht benutzen - abschalten im BIOS - so in deinem Lappi vorhanden? Letzteren Punkt habe ich jetzt nicht für deinen lappi geprüft, müsste man bei Interesse drüber reden.

Mit den Einstellungen im BIOS hatte ich schon rumprobiert und zumindest eine gefunden, die insofern hilfreich war, dass der Rechner etwas langsamer läuft, aber dafür weniger Hitze produziert. Von diskreter GPU habe ich jetzt nichts gefunden.

[BenutzerGa4gooPh]

Erstmal habe ich vorhergehenden Beitrag nacheditiert.

Und dann gib mal die Grafik:

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lspci -nnk | grep "VGA\|'Kern'\|3D\|Display" -A2

[berni42]

Erstmal habe ich vorhergehenden Beitrag nacheditiert.

Hab' ich grad schon gesehen. Da schaue ich mal, was ich machen kann mit Staubsauger/Modernem OS. (Wobei ich da auch jedesmal gehofft habe, dass eine neuere Debian-Version das Problem behebt.)

Und dann gib mal die Grafik:

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lspci -nnk | grep "VGA\|'Kern'\|3D\|Display" -A2

Code: Alles auswählen

01:00.0 VGA compatible controller [0300]: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Park [Mobility Radeon HD 5430/5450/5470] [1002:68e0]
        Subsystem: Toshiba America Info Systems Device [1179:fd00]
        Kernel driver in use: radeon

[BenutzerGa4gooPh]

An der Grafik kannst du m. E. nichst tun, hast gar keine diskrete GPU, der AMD-Treiber wird genutzt.

Letzter schmutziger Trick: Im Akkubetrieb greifen Energiesparmaßnahmen (hoffentlich). Die gleichen Prozesse laufen in längerer Zeit, es entsteht Wärme in längerer Zeit, der Lüfter bringt diese besser weg. Also rechenintensive Anwendungen dauern länger aber der Lappi erwärmt sich nicht so. Weiß nicht, ob das während der rechenintensiven Anwendung akzeptabel ist. Ob der Akku alle ist oder die Kiste wegen Hitze abschaltet, kommt wohl auf das Gleiche raus?!

Ich an Deiner Stelle würde noch recherchieren, was MSFree zu der fehlerhaften Kühlung (Heatpipe) sagte, BIOS-Update machen, Lüfter tauschen, Lappi innen reinigen. Etwas Risiko gehört zum Spiel und macht das Leben interessant.
(Beispielsweise Lenovo hat da Reparaturanleitungen im Netz, vlt. Toshiba auch.)

Mehr fällt mir nicht ein, die Anderen können auch noch was sagen, vlt. zu alternativen Anwendungen ... .

[berni42]

Mehr fällt mir nicht ein,

Das war doch schon sehr viel - und insbesondere habe ich mich sehr darüber gefreut, wie schnell ihr hier antwortet. (In anderen Foren hätte man um diese Zeit frühestens mit der ersten Antwort gerechnet...) Danke schön!

[Tintom]

Hast du eine Möglichkeit das Laptop mit Windows zu starten um zu sehen, ob das Problem dort auch existiert?
Bei google gibts einige Meldungen zu dem Hersteller und fehlerhaften BIOS-Implementierungen der Lüftersteuerung. Ein BIOS-Update wäre hier wohl wirklich angebracht (sofern verfügbar).
Falls das BIOS-Update ausscheidet bliebe noch die Möglichkeit mit den ACPI-Einstellungen ein wenig zu spielen. Das "Zauberwort" heißt hier DSDT. In dieser Datei sind u.a. Anweisungen enthalten, wie sich die Hardware bei bestimmten Betriebssystemen verhalten soll.
Um die Datei lesen zu können, brauchst du das Paket iasl. Dann als root eine Konsole öffnen und folgendes ausführen:
# cd /tmp
# cat /sys/firmware/acpi/tables/DSDT > dsdt
# iasl -d dsdt
Anschließend sollte eine Datei mit dem Namen dsdtl.dsl unter /tmp auftauchen. Ein grep -i osi dsdt.dsl zeigt dir an, für welche Windows-Versionen Befehle seitens des Herstellers implementiert wurden. Nicht wundern, wenn die Windows-Versionen etwas komisch klingen. Bei mir sieht das etwa so aus:

# grep -i osi /tmp/dsdt.dsl
If (CondRefOf (\_OSI, Local0))
If (\_OSI ("Windows 2001"))
If (\_OSI ("Windows 2001 SP1"))
If (\_OSI ("Windows 2001 SP2"))
If (\_OSI ("Windows 2006"))
If (\_OSI ("Linux"))
If (\_OSI ("FreeBSD"))
Store (0x01, \OSIF)
If (LNot (\OSIF))
Name (OSIF, 0x00)

Der Linux-Kernel meldet sich standardmäßig bei der Hardware als Linux-Kernel an. Wenn der Hersteller aber nun keine Regeln für Linux definiert hat ("If (\_OSI ("Linux"))" fehlt oder ist falsch), kannst du schauen, ob sich deine Hardware anders verhält, wenn du ihr vorgaukelst, dass anstelle von Linux ein Windows gestartet wird. Das geht so:
1) Zunächst notierst du dir die Windows-Einträge aus deiner Liste, die dir grep ausspuckt.
2) Du startest dein System neu und sobald das Grub-Auswahlmenü erscheint, drückst du 'c'
3) Nun fügst du in der Zeile mit dem Kernel die Option acpi_os_name hinzu und nimmst irgendeinen Eintrag aus deiner Liste, so dass es etwa so ausschaut:(...)/boot/vmlinuz(...) ro acpi_os_name="Windows 2006" quiet
4) Kernel mit 'b' booten
Schau, ob sich das System anders verhält und wenn nicht, probierst du einfach die anderen Einträge aus deiner Liste aus.

[hikaru]

Im Grunde klingt das alles nach einer gelösten/defekten Heatpipe. Im günstigsten Fall ist lediglich die Wärmeleitpaste auf der CPU eingetrocknet und stellt keinen ordentlichen Kontakt mehr zwischen Die und Heatpiope her. Das wäre bei einem fünf Jahre alten Gerät keine Seltenheit.

Mach die Kiste mal auf und erneuere die Wärmeleitpaste!