Ruhezustand; Bildschirmhelligkeit unter Debian Jessie

[briegelderbusch]

Hallo zusammen,

bisher habe ich auf meinem Netbook (Acer Travel Mate) Kubuntu (zuletzt 16.04) genutzt. Nun wollte ich auf Debian 8.6 umsteigen. Nach der Installation sind nun aber leider folgende Probleme aufgetreten:

- Bildschirmhelligkeit lässt sich nicht verstellen - weder grafisch in KDE unter Systemeinstellungen -> Energieverwaltung (hier wird nicht wie bisher gewohnt ein entsprechender Regler angezeigt), noch per Fn + Pfeiltasten (unter Kubuntu sprechen diese vom Hersteller dafür vorgesehenen Tastenkombinationen auf die Bildschirmhelligkeit an)

- Ruhezustand funktioniert nicht: die Ruhezustands-Taste wirkt wie ein Logout mit Rückkehr zum Display-Manager, dasselbe passiert nach Herunterklappen des Rechners

- Nach vergeblichem Versuch der Aktivierung des Ruhezustands bzw. Herunterklappen des Bildschirmes bleibt der Rechner, nachdem ich versucht habe, ihn herunterzufahren, eingeschaltet bei einem schwarzen Bildschirm hängen und er muss durch Stromtrennung ausgeschaltet werden. Dabei scheint der Rechner nicht halbwegs korrekt heruntergefahren zu werden, da beim anschließenden Neustart nach Entschlüsselung der Festplatte Meldungen über die Wiederherstellung von Daten mithilfe des Journals auftauchen. Der Versuch des Runterfahrens mittels "shutdown now" führt erstmal zur Ausgabe der Fehlermeldung "Failed to start poweroff.target: Transaction is destructive.", nachdem dann die übliche Broatcast-Meldung "The system is going down for power-off NOW!" kommt (was allerdings nicht passiert).

weitere Probleme, mit denen ich leben könnte:

- Nach der Installation lässt sich das Touchpad nur im "Basic Mode" aber nicht im "Advanced Mode" (z.B. Tippen ohne festes Drücken) nutzen (der Debian-Installer erkennt das Touchpad gar nicht, was sich aber problemlos mit einer USB-Maus umgehen lässt)

- Beim Herunterfahren ohne vorherigen Versuch der Aktivierung des Ruhezustands wird kein Ausschalt-Bild angezeigt, sondern das Bild wird irgendwie eingefroren und der Rechner schaltet dann plötzlich aus


Ich habe das ganze auf diesem Rechner und unter Debian mit den Display-Managern LightDM und KDM bzw. den Desktop-Oberflächen unter LXDE, Openbox und KDE4 getestet.

Hatte jemand mit der genannten Hardware schon mal ein solches Problem und hat es irgendwie gelöst bekommen?

Was mich im Moment aber am meisten interessiert: Wie kann es sein, dass all die genannten Probleme unter Ubuntu nicht auftreten, unter Debian dagegen schon (zumal ich dieselben Desktopoberflächen ausprobiert habe)? Ubuntu ist doch quasi Debian, wobei ein paar Dinge in den Repositories verändert wurden und Canonical solche Dinge wie eine eigene Desktopoberfläche entwickelt hat?!

Ich finde das sehr schade, da mir das Debian-Projekt insgesamt einen freieren und solideren Eindruck macht als Ubuntu.

[CH777]

Wie kann es sein, dass all die genannten Probleme unter Ubuntu nicht auftreten, unter Debian dagegen schon (zumal ich dieselben Desktopoberflächen ausprobiert habe)?

Höchstwahrscheinlich weil Ubuntu kein Problem mit der Auslieferung unfreier (proprietärer) Treiber hat, Debian hingegen schon. Es ist gut möglich, dass die meisten deiner Probleme mit dem Grafiktreiber zusammenhängen. Welchen Grafikchip hast du in deinem Netbook?
Ist das Paket firmware-linux installiert?
Ansonsten muss man in Debian öfters mal etwas selber konfigurieren, Ubuntu hat vielleicht bessere Voreinstellungen

Zum Touchpad könnte dir diese Seite weiterhelfen: Touchpadtreiber

[BenutzerGa4gooPh]

Nach vergeblichem Versuch der Aktivierung des Ruhezustands bzw. Herunterklappen des Bildschirmes bleibt der Rechner, nachdem ich versucht habe, ihn herunterzufahren, eingeschaltet bei einem schwarzen Bildschirm hängen und er muss durch Stromtrennung ausgeschaltet werden.

Herzlich Willkommen!

Hybrid-Grafikkarte mit NVIDIA Prime unter Ubuntu? https://wiki.ubuntuusers.de/Hybrid-Grafikkarten/PRIME/
Nach Installation von Bumblebee wird es mit Debian besser. Oder wenn man die dedizierte GPU im BIOS abschaltet. So es eine BIOS-Option dafür gibt.

Hardware posten macht sich gut, verhindert Glaskugeln und Kaffesatzleserei. Bin ja gespannt, ob ich richtig getippt habe.
Bumblebee ist nämlich ein von CH777 benannter Unterschied zu Ubuntu. Die machen das per grafischer Treiberverwaltung und PRIME. Also HW posten und dann schauen wir mal - nicht in die Glaskugel. GPU und CPU benennen. Netzwerk und WLAN hat wohl geklappt?!

Eigene Erfahrung: Ich bin mit meinem ersten Linux (OpenSuse) an (fehlendem) Bumblebee gescheitert. Deshalb meine Distris: Ubuntu, dann Mint (jeweils mit grafischer Treiberverwaltung und NVIDIA Prime) und für Debian brauchte ich Hilfe. Nun geht auch OpenSuse.

Noch ein Tipp: sources.list angepasst? https://wiki.debianforum.de/Sources.list
Unfreie Treiber und Multimedia musst du händisch nachinstallieren. Ist wohl beim neuen Ubuntu mittlerweile auch so. Also nicht gleich verzweifeln! Mein erstes Debian hat 4 Wochen gedauert (nicht Vollzeit). Kopf hoch und nicht aufgeben, der Lohn ist dann Ruuuhe - mit Debian Stable. Und das Problem mit einer dedizierten GPU (Bumblebee) hast du mit allen Linuxen - außer Ubuntu/Mint. Mal sehen, wie es mit Wayland wird. In Fedora wohl schon implementiert.

(Bereitschaftszustand unter Ubuntu/Mint im NVIDIA-Prime Power Modus ging bei mir übrigens nie. Im Intel-Modus immer. Eine dedizierte Billig-GPU wird gut und gern durch die integrierte INTEL-Grafik ersetzt. Deshalb habe ich mich von Bumblebee und dedizierter GPU per BIOS-Option "deaktivieren" getrennt.)