Notebook friert bein runterfahren ein

Debian auf Notebooks und speziellen Geräten wie eingebetteten Systemen, Routern, Set-Top-Boxen, ...
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zhermann
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Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 26.01.2017 11:04:52

Hallo,

bin neu auf Linux. Habe viele Distributionen getestet und bin bei Debian Jessie hängen geblieben. Bis jetzt habe ich eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, und es läuft sogar auf meinen HP Elitebook 2540p. Außer dem Fingerprint läuft alles.

Jetzt habe ich aber seit ein paar Tagen folgendes Phänomen, aber dummer weise nicht immer.

Wenn ich das Lapi neu starten (reboot) will oder einfach nur runterfahren bleibt es teilweise bei

Stopped LSB: RPC portmapper replacment

hängen.

Ich kann mir das einfach nicht erklären, bzw. weiß nicht wo ich suchen soll.

Eine google suche nach
Debian Jessie freeze at LSB:RPC portmapper replacment
hat mich auch nicht weitergebracht.

Hat vielleicht einer von euch eine Idee oder kann mir sagen in welchen der vielen LOG-Dateien ich suchen muss, um mehr zu erfahren.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Gruß ZHermann

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 26.01.2017 11:36:03

Machst Du auf dem Notebook irgendwas mit NFS oder so...?... z.B. NFS-Server? Wenn ja, würde ich einfach mal im Laufe der nächsten Tage direkt vor dem bzw. bei jedem runterfahren testen, ob das eine Auswirkung hat .... wenn alles geschlossen und ggf. auch manuell getrennt ist:

Code: Alles auswählen

systemctl stop rpcbind.service
Natürlich nur, wenn der Dienst überhaupt läuft.... also vorher einmal vergewissern, dass er auch wirklich per default gestartet wird.

Code: Alles auswählen

systemctl status rpcbind.service

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 26.01.2017 15:45:18

Hallo Tomi,

ja, ich binde mein QNAP-Share über NFS beim booten ein.

Ich probier es mal aus und melde mich wieder.
root@DEVELOP01:/home/XXXXX# systemctl status rpcbind.service
● rpcbind.service - LSB: RPC portmapper replacement
Loaded: loaded (/etc/init.d/rpcbind)
Drop-In: /run/systemd/generator/rpcbind.service.d
└─50-rpcbind-$portmap.conf
Active: active (running) since Do 2017-01-26 15:39:58 CET; 5min ago
Process: 424 ExecStart=/etc/init.d/rpcbind start (code=exited, status=0/SUCCESS)
CGroup: /system.slice/rpcbind.service
└─439 /sbin/rpcbind -w

Jan 26 15:39:58 DEVELOP01 systemd[1]: Starting LSB: RPC portmapper replacem.....
Jan 26 15:39:58 DEVELOP01 rpcbind[424]: Starting rpcbind daemon....
Jan 26 15:39:58 DEVELOP01 systemd[1]: Started LSB: RPC portmapper replacement.
Jan 26 15:40:05 DEVELOP01 systemd[1]: Started LSB: RPC portmapper replacement.
Hint: Some lines were ellipsized, use -l to show in full.
Gruß ZHermann
Zuletzt geändert von zhermann am 26.01.2017 15:46:35, insgesamt 1-mal geändert.

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 26.01.2017 15:46:24

über wlan...?.... was ich nun vermute.....
Zuletzt geändert von TomL am 26.01.2017 15:48:12, insgesamt 2-mal geändert.

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 26.01.2017 15:47:01

Ja :D

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 26.01.2017 15:48:24

.... und darüber hinaus den AP via Networkmanager verbunden?

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 26.01.2017 15:49:07

Ja :D ,

geht doch bestimmt besser, wie gesagt Newbie unter Linux.

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 26.01.2017 15:51:56

Ja, es geht besser .... und vermutlich liegt da die Quelle der Probleme. Das Problem ist vermutlich behoben, wenn Du vor dem Herunterfahren die Mounts mit umount beendest. Probiers mal ein paar Tage, und wenn das die Ursache ist, dann kann man das Problem leicht dauerhaft beheben.

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 26.01.2017 15:54:33

OK ich versuchs mal bis Sonntag so zu machen.

Wie könnte man es den besser machen? Bin für Tipps immer anfällig :D

Danke erstmal.

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 26.01.2017 16:02:10

Was man besser machen kann, steht erst fest, wenn klar ist, dass das auch wirklich das Problem ist. Bedauerlicherweise behalten sich die Networkmanager das Recht vor, Netzwerkinterfaces nach eigenem Ermessen zu öffnen und zu schließen.... wogegen ja prinzipiell erst mal nix einzuwenden ist. Nur leider führt das eben zu Problemen, wenn es an anderer Stelle im System noch offene/aktive Netzwerkverbindungen wie die genannten NFS-Mounts gibt. Und der Kernel ist halt hartnäckig beim Versuch Datenverlust möglicherweise offener Files auf diesen Remoute-Mounts zu vermeiden... nur, wenn die Verbindung weg ist, kann er halt nix mehr machen.... auch nicht, wenn er es noch solange versucht, nen Koppstand macht und dabei mit den Zehen wackelt... daraus resultieren dann eben manchmal diese unschönen Hänger beim Shutdown.

Was man macht... *hmmm*... hängt davon ab, wie orts-flexibel der Laptop verwendet wird... es gibt mehrere Möglichkeiten... da muss man dann abwägen, was die beste Lösung ist, oder welche Lösung das geringste Übel darstellt.

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 27.01.2017 10:18:07

Guten Morgen,

also hab das jetzt mal probiert.

1. Versuch:
- umount und das Laptop rebootet ohne Probleme. :D

2. Versuch:
- in der fstab mal das mount für den NFS Share auskommentiert und das Laptop bootet ohne Probleme. :D

3. Versuch:
- Alles wieder eingestellt, also auch das mounten in der fstab.
- Reboot direkt einfach nach dem anmelden und das Laptop rebootet. :D
- Reboot nach dem ich mal so 1h gearbeitet habe, ohne auf das share aktiv zuzugreifen, Laptop rebootet nicht mehr, bleibt bei LSB... hängen :oops:

In der fstab habe ich das NFS share wie folgt eingetragen:

# QNAP mounten
# xxx.xxx.xxx.xxx:/NET /media/NET nfs rw,sync,hard,intr 0 0

Gruss ZHermann

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 27.01.2017 11:50:48

Moin

Es gibt hier bedauerlicherweise ein "kombiniertes" Problem... soll heissen, Wechselwirkungen durch unterschiedliche Faktoren... das zudem durch die Tatsache erschwert wird, dass es sich beim Laptop um ein Gerät mit vielen Ortswechseln handeln könnte.

Man kann etwa folgendes sagen:
1. Networkmanager ist sinnvoll bei wechselnden WiFi-Verbindungen
2. Networkmanager ist überflüssig, wenn der Standort nie gewechsel wird
3. Networkmanager beachtet beim Schließen des WLAN-NICs keine offenen Remote-Mounts
4. ein statischer fstab-Eintrag für Netzwerk-Laufwerke ist nicht sinnvoll bei wechselnden WiFi-Verbindungen und bedarf konkreter Vorgaben, wenn der NFS-Srv nicht erreichbar ist

Das Problem ist, der Networkmanager in Verbindung mit Remote-Mounts ist im Moment definitiv die Quelle von Problemen, wenn man nicht selber vorher sicherstellt, dass vor dem "down" des Wlan-NICs die Remoute-Mounts unmounted sind.

Es gibt verschiedene Lösungs-Alternativen:
1. Auf den Networkmanager verzichten, wenn es sich um ein stationäres Gerät handelt
2. Auf "persistente" Remote-Mounts in der fstab verzichten, wenn es sich um ein mobiles Gerät handelt und wechselnde Wifi-Verbindungen genutzt werden
3. Sowohl persistente Mounts als auch den Networkmanager behalten, aber den Rechner nicht mehr übers Menü herunterfahren, sondern über einen Shutdown-Helper, der mit einem Abschalten-Symbol auf dem Desktop hinterlegt wird.

Bei der Wahl 1 wird die Netzverbindung einfach statisch eingerichtet, und dabei kann man sicherstellen, dass alles in ordentlicher Reihenfolge erfolgt und diese Umount-Probleme nicht mehr auftreten. Dazu wird der Networkmanager sowie dhcpcd deaktiviert.

Bei der Wahl 2 werden die NFS-Einträge aus der fstab herausgenommen und in eine explizite Mount-Unit eingetragen, die zusätzlich als Supporter ein kleines Script plus Service-Unit an die Seite gestellt bekommt, welches den Mount nur bei Verfügbarkeit des Home-NFS-Servers durchführt. Und gleichzeitig wird damit sicherstellt, dass beim Shutdown VOR dem Schließen der Netzverbindungen die Remote-Mounts getrennt werden.

Bei der Wahl 3 muss die fstab speziell angepasst werden und ein Desktop-Starter "Ausschalten" angelegt werden.

So... nun hast Du die Wahl.... 8) ... es sieht komplizierter aus, als es ist.....die einfachste Lösung ist vermutlich die Nr. 3.... aber eine ausdrückliche Empfehlung kann ich nicht wirklich geben. Auf unseren Laptops gibts die wildesten Kombinationen.... *lol*.... und alles funktioniert reibunglos.

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 27.01.2017 12:14:50

Hallo,

danke für die ausführliche Antwort.

Ich nehme dann das zweite Schweinderl:
2. Auf "persistente" Remote-Mounts in der fstab verzichten, wenn es sich um ein mobiles Gerät handelt und wechselnde Wifi-Verbindungen genutzt werden
Da ich eigentlich nicht immer auf dem share arbeite, sondern nur meine Backups drauf schiebe.
Alles andere mache ich über onedrive und dat funktioniert tadellos.

Danke für die Hilfe.

Gruss ZHermann

TomL

Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von TomL » 27.01.2017 12:32:18

zhermann hat geschrieben:Ich nehme dann das zweite Schweinderl:
2. Auf "persistente" Remote-Mounts in der fstab verzichten, wenn es sich um ein mobiles Gerät handelt und wechselnde Wifi-Verbindungen genutzt werden
In diesem Fall könntest Du Dein fstab-Statement noch mal nach folgendem Muster nachjustieren:

Code: Alles auswählen

/dev/sda2 /media/sda2 ext4 noauto,nofail,x-systemd.automount,rw,nosuid,nodev,noexec,nouser,sync,noatime 0 0
Dabei kommt es im wesentlichen auf diese 3 an: noauto,nofail,x-systemd.automount.

Die Auswirkung ist wie folgt:
1. Das NFS-Laufwerk wird nicht mehr per default verbunden. Das heisst, es gibt keine Probleme beim Systemstart, wenn der NFS-Server nicht erreichbar ist
2. Das NFS-Laufwerk wird erst dann dynamisch verbunden, wenn der Mount-Point geöffnet wird, zum Beispiel mit dem Filemanager
3. Wird der Mount-Point nicht geöffnet, findet kein Mount statt und der Shutdown läuft problemlos ab
3. Wurde jedeoch gemountet und es fehlt am Ende der Arbeit der umount, gibts wieder das Hänger-Problem

Das wäre eigentlich die fast-perfekte Variante.... wenn es da nicht noch einen kleinen Haken gäbe *fg* Und zwar kann sich das System aufhängen, wenn man dummerweise den Mountpoint öffnet obwohl der NFS-Server gar nicht erreichbar ist. Ein echtes Aufhängen ist es natürlich nicht, aber die Session steht erst mal stille, weil der Mount versucht wird, obwohl das unmöglich ist .... da brauchts dann vielleicht den Taskmanager, um mal vielleicht einen Prozess zu killen.

HTH

zhermann
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Re: Notebook friert bein runterfahren ein

Beitrag von zhermann » 27.01.2017 16:46:26

Hi,

ich versuch es mal.

Da ich wie gesagt das nur für Backups nutze, sollte die Lösung optimal sein.

Danke

Gruss ZHermann

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