so langsam komm ich mir hier in Deutschland wie in der letzten Reihe vor ...
nun, ich habe mich überwunden und Invair über das Kontaktformular Ihrer Homepage mein Interesse gestanden.
Und ich habe darauf hin einen netten, wenn auch "negativen" Bescheid bekommen, in dem erläutert wird, warum Invair nicht auf den Consumer Markt ihre Produkte anbietet, und es wohl auch nicht nötig hat, weil, so wie es den Eindruck macht, Invair neben dem Massenmarkt seine Nischen gefunden hat.
Was, wenn das stimmt, einen gewissen Respekt hinterläßt.
Ich gehe davon aus, den Brief hier zitieren zu dürfen.
Dann muß der nette Kollege von der Sales Abteilung sich u.U. nicht so oft wiederholen,
oder es findet sich vielleicht doch ein Weg, Invair Mut für den Privat Markt zu machen
(vorrausgesetzt ihre Produkte halten das was sie versprechen ....)
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vorab möchten wir uns für Ihre Anfrage bedanken.
Der Markt für mobile Gerät teilt sich grob in zwei Segmente auf: Consumer
(Private) und Business (Unternehmen), wobei der Businessmarkt wiederum zwei
Unterteilungen hat: Hersteller und Retailer (Wiederverkäufer)
Alle genannten Segmente inklusive deren Nischenmärkte haben komplett
unterschiedliche Bedingungen und dementsprechend unterschiedlich sind auch
die Anforderungen an jene, welche als Händler in die einzelnen Segmente
„einsteigen“ möchten.
Nachweislich unrentabel und komplett „überladen“ ist der Consumermarkt, in
welchem die einzelnen Hersteller „um jeden Preis“ um Marktanteile und Kunden
kämpfen. Wirklich neue Produkte werden nicht lanciert, vielmehr wird das in
etwa immer wieder gleiche Produkt in anderer Verpackung und mit leichten
Änderungen auf den Markt gebracht – wer nicht jeden Monat eine Neuankündung
publiziert, hat bereits verloren. Die Kosten für Marketing und Kundensupport
sind enorm und „Rentabilität“ ist schon fast ein Fremdwort.
Wenn Sie z.B. 10'000 Geräte an Privatkunden ausliefern, müssen Sie mit
mindestens 20'000 Kundenanrufen oder -mails kalkulieren: Erstkontakt und
mindestens eine Frage nach Auslieferung. Um diese Menge überhaupt seriös
bewältigen zu können, müssen Sie viel Geld in Personal und Infrastruktur
investieren.
Ein junges Unternehmen wie INVAIR, welches hohe Investitionskosten für die
Produkteentwicklung geleistet hat, müsste, um in den Consumermarkt
einsteigen zu können, nochmals viel Geld für die u.a. oben erwähnte
Problematik investieren – lediglich ein Punkt, von mehreren. Die Chance,
dass INVAIR über die notwendige „Kraft“ verfügt gegen „die Grossen
anzutreten“, lässt sich leicht abschätzen .. die Antwort kennen sicherlich
auch Sie.
Es gibt jedoch in ausgewählten Nischenmärkten noch durchaus rentables
Absatzpotential. Hierbei stellt die „Möglichkeit zur Individualität bzw.
Flexibilität“ des Herstellers jene Kraft dar, welche für ein gutes Business
benötigt wird – eine Eigenschaft, welche bei den Grossen der Branche nicht
mehr oder nur noch eingeschränkt möglich ist.
Die obige, kurze Antwort soll Ihnen aufzeigen, wieso INVAIR nicht in den
Consumermarkt liefert. Es ist nicht Willkür welche INVAIR dazu bewogen hat,
nicht in Private zu liefern. Es ist uns durchaus bewusst, dass sicherlich
auch der eine oder andere Privatkunde unsere Geräte gerne hätte bzw. diese
gut einsetzen könnte, doch verfügen wir weder über die notwendigen Mittel
noch über die entsprechenden Strukturen, um das Privatkundengeschäft auch
seriös betreiben zu können – auch wenn wir dies durchaus gerne tun würden.
Leider müssen wir Ihnen eine negative Antwort übermitteln. Sollte sich
unsere Vertriebspolitik ändern, werden wir Sie selbstverständlich gerne
direkt informieren.
Mit freundlichen Grüssen
Sales
INVAIR Technologies AG
