Computerklassik

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SGibbi
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 16.03.2017 23:37:44

MSfree hat geschrieben: Spätzünder! :mrgreen:
.
Wow, nee, kann nicht mithalten. Xenix habe ich bis Heute nicht "in Aktion" gesehen, und Linux war das Erste, was 64 Bit konnte, gar keine Frage, das ist so !

Einfach (m)ein Willkommen !
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DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.03.2017 06:04:59

KDE ist Heute ein Standard, ein Grundsatz
Muss an mir vorbeigegangen sein.
Vielleicht habe ich gehofft, daß mir irgendjemand erklärt, was zwischen Debian 2.0 und 8.0 "grundsätzlich" so alles passiert ist
Es hat sich weiterentwickelt. Neue Programmversionen, es kamen neue Programme rein, alte, nicht mehr weiterentwickelte Software flog raus.
wo man Installationsmedien für alte Debian Versionen bekommt, oder wie man das macht. Man bekommt derzeit Debian 8 aus allen Knopflöchern hintenrum reingepustet, und es ist ja auch wirklich gut, wenn es läuft, gar keine Frage, keine Kritik, aber Anderes nicht mehr so einfach , und wie man das besser macht als ich es kann. Ich meine, obwohl es wenigstens mal archiviert worden ist (was Andere nicht getan haben), das ist ja schonmal lobenswert, wie bekommt man das alte Zeux noch auf die Platte ?
Entweder man baut’s sich selbst, oder man debootstrapped es sich.
Was davon ist warum noch empfehlenswert ?
Nix. Die Versionen sind seit Jahren veraltet, entsprechend offen/unsicher wird eine solche Installation sein.
sagt uns statt dessen, was Debian konnte, und wie man es installiert bekommt, statt hier die "Leberwurst" zu spielen.
Es „konnte“ das, was die betreffenden Programmversionen zu jener Zeit konnten. Debian ist keine integrierte Software, sondern, wie jede Distri, ein Bündel von vielen Paketen mit einer Schleife drumherum.
Ich habe noch einen Pentium III in der Ecke
Mach’ doch Jessie drauf und freu dich, dass du die alte, ineffiziente (im Punkt Stromverbrauch vs. Leistung) Hardware noch nutzen kannst.

Semi-OT: ich verstehe die Diskussion nicht. Alter Kram ist alt, und heute in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr sinnvoll produktiv einzusetzen. Bleibt als Beweggrund Liebhaberei – dagegen ist nix einzuwenden, aber wie z.B. bei Oldtimern muss man sich dann halt damit beschäftigen, basteln und improvisieren – oder man bezahlt ’nen Haufen Geld an jemanden, der’s für einen macht.

Vollkommen-OT: SGibbi, wenn du aus‘m Nähkästchen „von früher“ plaudern willst, dann achte wenigstens drauf, dass deine Geschichten stimmig sind. Sonst wirkt’s unglaubwürdig und aus $quellen zusammengedichtet, aber nicht wie eine Beschreibung eigener Erfahrungen. Ist mir in deinen Textwüsten nun schon mehrfach aufgefallen – das geht nach hinten los ….

pferdefreund
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von pferdefreund » 17.03.2017 08:00:16

Die wirkliche Computerklassik ist für mit ein MVS aus den 70ern unter Hercules Mainfraime-Emulator. Da gab es noch gar keine PCs. Ist genial und ich habe sogar eine S/370 auf dem Smartphone am Laufen. Das Ding habe ich damals selber noch programmiert und bedient.

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ralli
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 17.03.2017 08:37:50

Altes Linux kann nicht mehr sinnvoll produktiv eingesetzt werden? Einspruch Euer Ehren! Zumindest meine Produktivität und Kreativität ist doch nicht von der Hardware abhängig. Über die Sicherheitsbedenken will ich nicht weiter diskutieren. Ich habe sie nicht. Und mein jetzt aufgesetztes openSUSE 10.3 läuft wie Butter und ist wenigstens doppelt so schnell in Allem wie ein aktueller Desktop. Es wäre schön, wenn wir bei aller Leidenschaft und unterschiedlicher Meinungen sachlich bleiben könnten. Es wird natürlich immer wieder spezielle Aufgaben geben, die neue Software erfordern. Aber surfen, mailen, Audio und Video geht auch mit einem 10 Jahre alten Linux. Auch openoffice war damals wesentlich schlanker und schneller.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.03.2017 08:51:23

Sicher, wenn du mit den Einschränkungen gegenüber heutigen Möglichkeiten produktiv arbeiten kannst, spricht nichts dagegen, derart alte Hardware zu nutzen. Der Trend geht ja sowieso in Richtung Entschleunigung und Selbsteinschränkung. Und wenn dir die Audio-/Videomöglichkeiten von vor 10 Jahren reichen, warum nicht? Meine Aussage war auch nicht, dass man’s nicht produktiv einsetzen könne, sondern dass es in der Regel nicht sinnvoll ist, sowas heute noch einzusetzen. Individuelle Ausnahmen bestätigen diese Regel – das ist dann eben diese Liebhaberei, die ich erwähnte und gegen die ich nichts einzuwenden hatte. Rational sinnvoll ist’s nunmal nicht – da kannst du dich auf den Kopf stellen, und wieder auf die Beine.

Und wenn’s gar darum geht, die betreffende Maschine ans Netz zu lassen: das halte ich für unverantwortlich.

scientific
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 17.03.2017 09:38:21

Nun... Textverarbeitungssoftware ist schon eine sehr feine Sache.
Nur erkenbe ich gerade für mich einen Trend hin zu Schreiben im Editor und daraus Pdf, Html, Präsentation... zaubern. Stichwort Markdown und Pandoc.

Wysiwyg ist oft ein super Konzept, aber halt nicht für alles.

Und bevor ich jetzt eine uraltversion von Openoffice einsetze, nehm ich lieber vim8 her und zaubere damit meine Texte. Das ist auf einem modernen Rechner mit aktueller Software keinen Deut langsamer.

Gimp löst auch Standardaufgaben heute besser und schneller als damals...

Und wenns um einen schnellen Desktop geht... FVWM, openbox usw. wird immer noch gepflegt und gerne verwendet... Und das an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen ist heut nicht mehr aufwand als es "damals" war...
Zuletzt geändert von scientific am 17.03.2017 09:43:12, insgesamt 1-mal geändert.
dann putze ich hier mal nur...

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Liffi
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von Liffi » 17.03.2017 09:39:28

niemand hat geschrieben: Und wenn’s gar darum geht, die betreffende Maschine ans Netz zu lassen: das halte ich für unverantwortlich.
Würde ich so unterschreiben. Wenn die Maschine nicht online geht und keine USB-Sticks (oder Disketten) von extern benutzt werden, halte ich den Betrieb für eine nette Spielerei.

scientific
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 17.03.2017 09:47:49

Es gibt einen Grund, warum Dinge über Jahrzehnte so sind, wie sie sind, und warum andere sich verändern...
3-rådrige Autos benötigen ein Rad weniger... Tolle Sache. Man spart 1/4 der Kosten für Räder, hat nur 3/4 des Rollwiderstandes... Man findet mit solchen Kraxen aber auch jedes Schlagloch...

So ähnlich ists auch mit veralteter Software.
dann putze ich hier mal nur...

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SGibbi
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 17.03.2017 15:03:13

niemand hat geschrieben:(...) ich verstehe die Diskussion nicht, (...) nicht (...) produktiv (...)
Okay. Dein Blick ist streng nach Vorn gerichtet. Dir wurde ein Haufen Sch*** überlassen, und Du arbeitest hart und streng zielgerichtet mit dem Blick nach Vorn an der Problemlösung. Auch ich werde davon profitieren, denn wir sind "open", d.h. am Resultat Deiner Arbeit werde auch ich teilhaben.

Tatsächlich jedoch trete ich hier auf wie die beiden Alten aus der Muppets Show und erzähle Dir was vom KandALF und mache einen Witz.

Resultat: Du bist nicht sonderlich amüsiert. Will ich verstehen, ob Du das glaubst oder nicht.

(1) Wäre Dir nichts überlassen worden, gäbe es auch keine Werkzeuge, das Problem zu beseitigen. Vielleicht gäbe es nicht einmal das Problem an sich, nicht diese Sch***, die Du nun beseitigen mußt. Hätten man nichts hinterlassen, hättest Du auch nichts zu tun, kein Anfang und kein Ziel. Man bittet um Dankbarkeit für das Überlassne wie Du um Dankbarkeit für Deine Arbeit bittest.

(2) Ich könnte jetzt auch Novatron spielen. Oder Packman oder Pango. Erinnert sich noch jemand an Digger ? "Dig It" wurde ja geradezu sprichwörtlich. Oder Qbert oder Brickout. Ich meine Grub Invaders kennt ja jeder moderne Linuxer, über Tetris oder Lemminge usw. reden wir mal nicht, das ist ja beinahe postmodern.

(3) Es ist bestimmt nicht "produktiv" in Deinem Sinne, alte Hardware und alte Software zu pflegen. Ich bezeichne das mal als "Kultur". Andere sehen es als ihr Lebenswerk.

Nach meinem Ermessen wäre es allerdings an der Zeit, daß auch Debian einen grafischen Boot kann. Es soll nicht der "Fortschrittsbalken" alla SuSE sein. Schon vor rund 20 Jahren gab es Distributionen, die die Kernelmeldungen zu einem Begrüßungsbild kombiniert anzeigten.

Es gab Distros, die im Hintergrund installieren, während man im Vordergrund Konifigurations Angaben macht. Schon vor runden 20 Jahren. Das ist echtes Multitasking, und das hat nicht einmal die vielgeschmähte SuSE erreicht. Aber warum sollte Debian das nicht können ?

Inspiration kann ein aktuelles Problem sein. Inspiration zum Besseren kann manchmal auch aus Kultur, dem Vergessenen, gewonnen werden. Wenn es was getaucht hat. Die künstlerische Detailarbeit, etwa zu den Icons des KDE 1.*, ist komplett weg. Der Heutige Desktop wirkt dröge und am Microsoft orientiert. Schade drum !
niemand hat geschrieben: (...) sind seit Jahren veraltet, entsprechend offen/unsicher wird eine solche Installation sein (...)
Junge, Junge, da wird mir aber schlecht. Wir leben in der Zeit der Vorratsdatenspeicherung. Auch wenn Dein System noch so dicht erscheint, "Big Brother" hört gnadenlos mit ! Auch wenn Wikipedia per https die Nutzer alter Browser sperrt, so ist doch bekannt (!) und auf Vorrat sogar gespeichert (!) welche Website und welchen Inhalt man und wann abgerufen hat. DAS zu verneinen ist tatsächliche $$$ und Augenwischerei.

Es ist der Umgang mit dem "offenen" Prinzip. Bankgeschäfte sollten nicht über das Internet laufen. Es ist schlichtwegs das falsche Medium. Geheime Daten haben auf einem Internet Rechner nichts verloren. Würde ich Heute hacken, würde ich nicht User, sonden Vorrats Daten Speicher ausspähen, das ist wesentlich zielführender.
niemand hat geschrieben: (...) Stromverbrauch vs. Leistung (...)
Mein jüngstes Pferd im Stall ist ein Intel E 5700 Rechner Baujahr 2011 mit 64 Bit und Dual Core (oder gar Quad ?) und 2 mal 3 GHz und 8 GB RAM. Auch nicht mehr sos ganz taufrisch, aber Debian 9 wird der wohl noch erleben.

Sein Stromverbrauch ist deutlich höher als derjenige meines Pentium III aus 2001.
(...) man Installationsmedien für alte Debian Versionen herbekommt (...)
niemand hat geschrieben: (...) Entweder man baut’s sich selbst, oder man debootstrapped es sich (...)
Wie geht das ? Hat irgendjemand irgendwo ein HowTo geschrieben ? Ich bin dafür zu blöd, ist halt so, und ich weiß auch keinen, der das kann. Trotzdem möchte auch ich das Archiv nutzen (dazu ist es ja da) und wissen wie das geht.

Ich könnte jetzt auch Tetris spielen, aber mein Spaß ist die Pflege alter Technik. Vielleicht, um damit Tetris zu spielen, bin mir da selbst nicht so sicher ...

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scientific hat geschrieben: (...) Nur erkenne ich gerade für mich einen Trend hin zu Schreiben im Editor
Geht mir genau so, alle meine Literatur hatte ihren Anfang im Ravitz Editor unter DR-DOS auf einem XT-Klasse Rechner. Auch dieses Posting wurde im Leafpad unter Linux geschrieben. Spätestens ab der zweiten Auflage schreibt (bzw. korrigiert) man aber doch in der Textverarbeitung.

Wie sind die Erfahrungen mit LYX bzw. LATEX ? Es scheint DIE Konstante der Unix Welt zu sein. Lohnt es noch, sich da einzuarbeiten ? Oder wird das wegen LibreOffice absterben ?

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pferdefreund hat geschrieben: Die wirkliche Computerklassik ist für mit ein MVS aus den 70ern unter Hercules Mainfraime-Emulator. Da gab es noch gar keine PCs. Ist genial und ich habe sogar eine S/370 auf dem Smartphone am Laufen. Das Ding habe ich damals selber noch programmiert (...)
Wow, ein echter Bitbeißer. Herzlich willkommen. Ich habe zwar im IBM Support (Festplattenwerk Mainz) gearbeitet, doch zu /360 weiß ich nur, daß es das erste System war, statistische Lochkarten und programmierbare wissenschafliche Rechnertechnik in einem System zu vereienen. /370 soll quasi identisch gewesen sein, halt bei höherer Leistung. Einfach (m)ein Willkommen hier !

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niemand hat geschrieben: SGibbi, (...) das geht nach hinten los (...)
Man wird sehen, bisher freue ich mich an der Teilnahme.
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MSfree
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von MSfree » 17.03.2017 15:16:32

SGibbi hat geschrieben:Mein jüngstes Pferd im Stall ist ein Intel E 5700 Rechner Baujahr 2011 mit 64 Bit und Dual Core (oder gar Quad ?) und 2 mal 3 GHz und 8 GB RAM. Auch nicht mehr sos ganz taufrisch, aber Debian 9 wird der wohl noch erleben.
Zum einen ist es "nur" ein Dualcore, andererseits ist das eigentlich noch verhältnismäsig moderne Hardware. Debian 9 ist darauf überhaupt kein Problem.
Sein Stromverbrauch ist deutlich höher als derjenige meines Pentium III aus 2001.
Hmm, das kann ich nicht ganz glauben, hängt aber letztlich auch von den anderen komponenten im Rechner ab. Mein alter P-3/500MHz hatte sich schon im Leerlauf lockere 60W genehmigt. Im Vergleich dazu saugt mein 9 Jahre alter Core2-Quad Q9300 (4x2.5GHz) nur 56W aus der Steckdose. Mein Core i7-2600 bringt es sogar auf nur noch 27W. OK, unter Last liegen die beiden Quadcores eher bei 100W, aber wann lastet man die Rechner schonmal zu 100% aus?

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ralli
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 17.03.2017 15:44:24

SGibbi, Dein letzter Beitrag +1. :THX:

Genau so denke und handel ich auch. Wenn wir das Erbe unserer digitalen EDV Pioniere nicht wertschätzen, dann zerstören wir willentlich Kultur. Für mich gibt es nichts spannenderes, als eine ältere Linux Distribution in vollem Umfange zu Laufen zu bringen. Da kommt Freude auf, wie sie sonst nur Oldtimer Liebhaber verspüren, wenn sie schrauben und basteln, und am Ende einem Auto neues Leben einhauchen.

Dir Paranoia mit den Sicherheitsbedenken habe ich noch nie gehabt. Und unsere Freude am Gelingen als unverantwortlich hin zu stellen, nun wers braucht ....

Linux ist ja geradezu prädestiniert mit seinen 1,5 % Marktanteil, andauernd von Viren angefallen zu werden. :wink:

Im übrigen bin ich seit 43 Jahren in der EDV. Habe noch eigenverantwortlich mit Lochkarten (Leser, Stanzer von IBM) gearbeitet.

Danke für Deinen bereichernden Beitrag. Es kribbelt mir, mir Caldera mal näher anzusehen.. Nur da wird es wohl keinen brauchbaren Browser mehr zu geben. Ich arbeite sehr viel mit Lyx und Latex, schreibe ganze Bücher und mehr damit. Ich weiß nicht mal, ob Latex ein Nischenprodukt ist, aber ich möchte es nicht missen.

Grüße Ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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tegula
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von tegula » 17.03.2017 17:43:21

SGibbi hat geschrieben:Nach meinem Ermessen wäre es allerdings an der Zeit, daß auch Debian einen grafischen Boot kann. Es soll nicht der "Fortschrittsbalken" alla SuSE sein. Schon vor rund 20 Jahren gab es Distributionen, die die Kernelmeldungen zu einem Begrüßungsbild kombiniert anzeigten.
https://wiki.debianforum.de/Bootsplash
https://wiki.debian.org/plymouth
SGibbi hat geschrieben:Wie geht das ? Hat irgendjemand irgendwo ein HowTo geschrieben ? Ich bin dafür zu blöd, ist halt so, und ich weiß auch keinen, der das kann. Trotzdem möchte auch ich das Archiv nutzen (dazu ist es ja da) und wissen wie das geht.
https://www.debian.org/releases/stable/i386/apds03.html
Du müsstest dann aber selbstverständlich das Archiv als Mirror eintragen [1] und dasjenige debootstrap*.deb benutzen, welches in der von dir gewünschten archivierten Debianversion enthalten ist.

Siehe auch: viewtopic.php?f=27&t=135657

[1] Beispiel (nicht ausprobiert):

Code: Alles auswählen

# /usr/sbin/debootstrap --arch i386 sarge /mnt/debinst http://archive.debian.org/debian/

pferdefreund
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von pferdefreund » 17.03.2017 19:25:41

Ja - mit einer S/370 hat meine Entwicklerkarriere begonnen. Deshalb habe ich heute noch dieses alte MVS 3.8 aus den 70ern am Laufen und da wird durchaus auch heute noch produktiv entwickelt. Wir haben vor Ablösung unserer Z/OS durch SAP (leider) vorher unsere IMS-Datenbanken ausgelesen und auf virtuelle Bänder geschrieben. Gesetzliche Archivierung und so. Nun - wie die ohne Z/OS wieder auslesen, falls ein Fall gebraucht wird ? Ganz einfach - habe da unter MVS 3.8 mit Cobol 68 und Assembler entsprechende Programme geschrieben und damit kommt man dann mit diesem Steinzeit-OS locker auf die Archivdaten. Ein Test mit solch einem virtuellen Band auf dem Smartphone war ebenfalls positiv. Also - generell sagen, alte Technik ist nutzlos stimmt nicht wirklich, wenn man Daten z. B. aufgrund rechtlicher Vorschriften 30 Jahre lang vorhalten muss - insbesondere wenn die gesamte Landschaft wechselt. Ist zwischen IBM Z/OS und z. B. SAP Unix schon der Zeichensatz, Architektur und und und....
Alleine für Archivdaten wäre dann eine Z/OS vorhalten doch etwas teuer, wenn es auch mit nem Smartphone geht.
Übrigens - damals anfang 80 haben wir mit so einer Maschine die komplette EDV einer großen Krankenkasse abgefackelt. Und da gab es schon Datenträgeraustausch mit 30 - 50.000 Meldungen pro Band usw. Sogar Online-Betrieb hatten wir schon und das mit 8 MB realem Hauptspeicher. Wir achteten damals tatsächlich auf jedes Byte und jede Instruktion. Auch Plattenplatz war teuer und da haben wir Stunden gerechnet und probiert, um ein paar Zylinder auf einer 3330-Platte mit ca 400 Cylindern und ca 200MB Platz zu sparen. So eine Platte kostete ja nur um die 30 - 40.000 DM.
Wen es interessiert - einfach mal nach Hercules und MVS 3.8 googeln.
Vor allem, wenn man sich da mal wirklich einarbeitet, wird man merken, dass damals schon viel mehr ging, wie wir heute vermuten. Programme dynamisch laden, Dateien dynamisch zuordnen, Wechselplatten, mal einen defekten Speicherbereich offline setzen - ebenso defekte Platten oder Bandlaufwerke - und und und. IBM war und ist da schon genial. Ich habe bis heute noch nicht gehört, das jemals so ein Mainfraime von außen gehacked wurde RACF sei Dank. Gegen Spione von Innen nutzt eh nix.

Apfelmann
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von Apfelmann » 17.03.2017 22:09:43

Den ersten Linux-Kontakt gab es mit einer Disketten - Zeitschriftbeilage, unter Windows ein Fenster, in dem ein Linux lief.

Mein Einstieg war dann Suse 4.3, ich habe immer mal wieder andere Distris probiert, bin aber fast immer an Hardwareproblemen gescheitert.
Bei Suse gab es ein Handbuch, Netzverbindungen waren damals bei uns zu Hause nicht möglich, so blieb ich eine ganze Weile bei Suse.

Ich benutze heute immer noch zwei kde1 Programme, weil ich nichts Besseres gefunden habe, bei Neuinstallationen sind die Auflösung der Abhängigkeiten immer ein kleines Abenteuer, (kweather 0.2)
so habe ich über die Jahre immer meine Lieblingsprogramme durch alle Distris mitgenommen.
Aktuell nutze ich bunsenlabs, zum probieren habe ich noch siduction -xfce und suse 42.1 plasma,

der letzte Weihnachtskalender von qemu war sehr schön, voller kleiner Systeme und Programme
http://www.qemu-advent-calendar.org/2016/

LG

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.03.2017 23:01:43

Dir wurde ein Haufen Sch*** überlassen, und Du arbeitest hart und streng zielgerichtet mit dem Blick nach Vorn an der Problemlösung. […]
Mir wurde gar nix überlassen. Überhaupt verstehe ich nicht recht, worauf du hinauswillst, mit hart arbeiten und Dankbarkeit und blub. Hier geht‘s, soweit ich verstanden habe, um ’ne uralte Version von Debian und ob/wie man sie heute nutzen könnte. Dazu sage ich: kann man machen, aus Liebhaberei. Sollte man lassen, wenn man ernsthaft arbeiten will. Nicht mehr, nicht weniger.
Nach meinem Ermessen wäre es allerdings an der Zeit, daß auch Debian einen grafischen Boot kann.
Nun verwirrst du mich vollends. Neuer Kram ist doof, weil alter Kram das auch tut, aber der Boot solle bitte graphisch sein, und überhaupt? Abgesehen davon, dass es an dir liegt, den graphischen Bootscreen nach Wunsch einzurichten. Debian bringt alles dafür Benötigte mit.
Es gab Distros, die im Hintergrund installieren, während man im Vordergrund Konifigurations Angaben macht.
Nun bin ich aber interessiert: wie lautet der Name der Distribution, die eine Installation ohne die benötigten Daten durchführen kann?
Die künstlerische Detailarbeit, etwa zu den Icons des KDE 1.*, ist komplett weg.
LOL? Guck dir mal heutige Iconthemes an. Gibt nicht nur das Standard-Thema – da gibt’s richtig fein künstlerisch wertvolle Sachen …
Junge, Junge, da wird mir aber schlecht. Wir leben in der Zeit der Vorratsdatenspeicherung.
Alter, Alter, da wird mir aber schlecht. Nur, weil die NSA die öffentliche Wahrnehmung so verzerrt hat, dass Lieschen Müller glaubt, sie würden alles knacken können, ist’s okay, ein System offen wie ein Scheunentor zu fahren? Also echt mal …. Die meisten Spamschleudern und Botnetzteilnehmer im Netz sind keine von der NSA aufgemachten Rechner, sondern schlicht Maschinen, die mit alter/veralteter Software mit wohlbekannten Sicherheitslücken gefahren wurden.
Sein Stromverbrauch ist deutlich höher als derjenige meines Pentium III aus 2001.
Dann solltest du dringend die Konfiguration anpassen. Debianpowertop kann dir dabei helfen.
Wie sind die Erfahrungen mit LYX bzw. LATEX ?
LaTeX … kann man fein mit ‘nem normalen Editor schreiben, wenn man mag. Bis auf in speziellen Fällen wird’s im Alltag aber kaum genutzt. Aus Gründen. LyX … was willst du eigentlich, SGibbi? Guck dir das Programm mal an – das ist ein würdegern-WYSIWYG-Editor für LaTeX. Das auf richtig alter Hardware betreiben? Viel Spaß …. Konstante? Konstante Wartezeit, vielleicht.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 18.03.2017 08:59:01

Ja die "Mir doch wurscht, ob ich abgehört wurde, ich hab nix zu verbergen"-Einstellung treffe ich auch oft an.
Es geht so gut wie immer um die Angst vor updates...

Erst wenn ich dann erzähle, dass rubd um das Update dann die Lücken auch veröffentlicht werden, und damit weiß dann jeder wie man sie nützen kann, dann gibts wieder ein wenig Aufmerksamkeit.
Ich erzähle dann, dass das wahre Problem der Missbrauch des eigenen Rechners als Spamschleuder, oder wenns ganz blöd kommt, als Kinderpornoverteilstelle ist...
Da schlucken dann die meisten.

Das wird aber sofort wieder "weggeklickt" mit dem Argument, dass sich ja eh keiner für "meinen" Rechner interessiert...

Gelegentlich zeige ich dann

Code: Alles auswählen

 journald -f
damit man live zuschauen kann, wie IP-Adressen aus China, Russland oder Hawaii versuchen mit allen möglichen Usernamen und Passwort-kombinationen auf meinem "ganz normalen unbedeutenden Laptop" einzudringen.

Ich hab dabei eine dynamische DNS-Konfiguration... Das muss aber ein unbelehrbarer Updateverweigerer nicht sofort wissen. Es reicht ja ein präparierter WLAN-Hotspot oder eine Sicherheitslücke im heimischen Billig-Router...

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 18.03.2017 09:06:39

OK, hast mich überzeugt. Es ist ja auch kein Problem, eine ältere Linux Version in einer VM zu installieren und nicht ans Netz zu gehen.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 19.03.2017 01:56:36

Wow, Danke für die interessanten Beiträge :hail: Bitte nicht beleidigt sein, wenn ich nicht Alles beantworten kann. Zum /370 fehlt mir schlichtwegs der Zugang, doch sind wenigstens Weblinks dabei, sodaß man im Beitrag auch was Software findet. Und man kann mit dem Autor in Kontakt treten. Genau so soll es sein. :THX:
niemand hat geschrieben: Dazu sage ich: kann man machen, aus Liebhaberei. Sollte man lassen, wenn man ernsthaft arbeiten will. Nicht mehr, nicht weniger.
Kann man mal so stehen lassen. Friede :suche:
SGibbi hat geschrieben:Wie geht das ? Hat irgendjemand irgendwo ein HowTo geschrieben ?
Habe mal reingeklickt. Ist sehr verständlich geschrieben. Ist genau das, was ich haben wollte. vielen Dank! :THX: Wird gelegentlich ausprobiert ! Werde mal Debian 7 auf einem K6 probieren. Oder sind andere Versionen passender ? Werde dann berichten.
niemand hat geschrieben: Nun bin ich aber interessiert: wie lautet der Name der Distribution, die eine Installation ohne die benötigten Daten durchführen kann?
na, die Antwort kannst Du haben. Es ist das eingangs erwähnte Caldra. Der Mechanismus, soweit ich ihn überblicke, betrifft zunächst eine "Grundinstallation", ein "Grundsystem", das stets gleich ist. Während dieses im Hintergrund kopiert & entpackt, werden im Vordergrund Konfigurationsangaben gemacht. Das wird gespeichert (gepuffert). Danach kann man weitere Pakete auswählen, während das Grundsystem weiter im Hintergrund installiert. Sobald das Grundsystem entpackt hat, wird es aus den gespeicherten Angaben automatisch konfiguriert. Danach kommt eine "Nachinstallation" der individuellen Pakete, für die man teils ebenfalls Konfigurationseingaben gemacht hat.

Der Multitasking Installer ist erstaunlich stabil. Meist ist man im Vordergrund schneller, dann kann man vordergründig Tetris spielen, während im Hintergrund weiter installiert wird. Ist man im Vordergrund zu langsam, pausiert die Hintergrundinstallation irgendwann. Eine einfache Installation mit KDE auf 486 DX 4 120 (ca. 600 MB Plattenplatz) dauert nicht viel mehr als eine Stunde insgesamt.

Das Ganze läuft grafisch unter X11 (Motif). Die Quelltexte liegen auf der Sources CD anbei, falls Du es Dir genauer ansehen willst.
ralli hat geschrieben:Danke für Deinen bereichernden Beitrag.
mal ein spätes Dankeschön für Deine Links zu oldSuSE. :P :P :P Sowas ist ja nun wirklich nicht mehr ganz so einfach zu finden, und wird sicherlich dem Einen oder Anderen helfen.
ralli hat geschrieben:Es kribbelt mir, mir Caldera mal näher anzusehen. Nur da wird es wohl keinen brauchbaren Browser mehr zu geben.
Im Original dabei ist der gute alte Netscape 4.6 dabei. Der ist Heute so historisch, den muß man einfach nochmal gesehen haben. Wahrscheinlich wissen die Heutigen Hacker nicht einmal mehr was das überhaupt ist, geschweige denn, wie man den hackt. Sagen wir mal, Google geht noch damit (selbst probiert) und man findet für das alte Zeux immer noch die eine oder andere "AnyBrowser" Website (Any Browser stets als Keyword mit in die Suche eingeben). Aber besonders weit kommst Du damit wirklich nicht mehr. Für meinen 486er hatte ich Opera 6.0 drauf, der läuft noch flüssig und wirkt Heute nicht ganz so steinzeitlich wie der Netscape. Falls Du eine etwas schnellere CPU hast, empfehle ich Opera 7.11. Damit hast Du in etwa das Niveau von Firefox 2, falls Du verstehst was ich meine (Wikipedia geht damit nicht mehr, aber es gibt ja auch Alternativen). Einfach nach "Opera old Version free download" googeln. Du solltest von der Opera Website die statisch gelinkten Tarballs nehmen. Die RPM laufen nicht. Installiere bei Opera den KDE mit virtuellem Desktop, dann hast Du mehr vom Bildschirm.
ralli hat geschrieben:Ich arbeite sehr viel mit Lyx und Latex, schreibe ganze Bücher und mehr damit. Ich weiß nicht mal, ob Latex ein Nischenprodukt ist, aber ich möchte es nicht missen.
Das war doch mal eine klare Ansage von einem, der es auch tatsächlich anwendet. Es ist schon beim alten Caldera mit dabei, stammt wohl noch aus Unix Zeiten, läuft stabil und druckt auch richtig (geprüft mit einem HP Laserjet 4). Außerdem findest Du auf der "Commercial" CD eine Star Office 5 dazu, die damals übrigens auch einen eingebauten Webbrowser hatte. Etwas besser als der Netscape, aber Heute leider auch völlig veraltet.
scientific hat geschrieben: Gelegentlich zeige ich dann

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damit man live zuschauen kann, wie IP-Adressen aus China, Russland oder Hawaii versuchen mit allen möglichen Usernamen und Passwort-kombinationen auf meinem "ganz normalen unbedeutenden Laptop" einzudringen.
Ich nutze dafür Wireshark. Das Problem, das Du beschreibtst klingt nach einem Torrent Subserver. Die werden üblicherweise installiert um ill**al Videofilme herunterzuladen, und verteilen dann mitunter auch noch so einiges Anderes, das man eigentlich gar nicht verteilen will.

Es gibt halt wirklich ein paar Dinge, die man mit einem "offenen" System nun wirklich nicht tun sollte, da gebe ich Dir Recht. Bankgeschäfte auf offenem System sind geradezu eine Einladung für "Big Brother" zu wissen, was Du auf der Kante hast, sensible Daten haben auf einem Internet Rechner grundsätzlich nichts zu suchen, und Bit Torrent aus einem offenen System zu fahren ist Overkill, da gebe ich Dir vollkommen Recht, das sollte man nun wirklich nicht tun.

"NSA Hysterie" ist jedoch genauso fehl am Platz wie der Gedanke, daß man einen Internet Rechner wirklich "dicht" bekommen könnte. Es gibt halt ein paar Dinge, die man mit offenen Systemen wirklich nicht tun sollte. Manchmal vermisse ich die LED der alten Wählmodems, da konnte man sehen, ob man gerade was versendet, obwohl man eigentlich gar nichts zu versenden hat. Vielleicht programmiert irgendwann irgendjemand ein "einfaches" Programm, das dem Offenen Prinzip folgend offen auf dem Desktop anzeigt, was die Netzwerkkarte gerade tut. Oder, gibt es das bereits ?

Vielleicht hatte ich Glück. Ich habe alte Systeme Den Anfang machte mir Arachne für DOS als Webbrowser. Der ist nun wirklich völlig offen, und doch ist mir nie etwas passiert. Im Zweifelsfall den Netzwerk Stecker ziehen. Etwas Aufmerksamkeit und "Netiquette" gehören halt dazu, sorry wenn ausgerechnet ich das so sage.
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
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scientific
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 19.03.2017 04:22:27

SGibbi hat geschrieben:
scientific hat geschrieben: Gelegentlich zeige ich dann

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 journald -f
damit man live zuschauen kann, wie IP-Adressen aus China, Russland oder Hawaii versuchen mit allen möglichen Usernamen und Passwort-kombinationen auf meinem "ganz normalen unbedeutenden Laptop" einzudringen.
Ich nutze dafür Wireshark. Das Problem, das Du beschreibtst klingt nach einem Torrent Subserver. Die werden üblicherweise installiert um ill**al Videofilme herunterzuladen, und verteilen dann mitunter auch noch so einiges Anderes, das man eigentlich gar nicht verteilen will.

Es gibt halt wirklich ein paar Dinge, die man mit einem "offenen" System nun wirklich nicht tun sollte, da gebe ich Dir Recht. Bankgeschäfte auf offenem System sind geradezu eine Einladung für "Big Brother" zu wissen, was Du auf der Kante hast, sensible Daten haben auf einem Internet Rechner grundsätzlich nichts zu suchen, und Bit Torrent aus einem offenen System zu fahren ist Overkill, da gebe ich Dir vollkommen Recht, das sollte man nun wirklich nicht tun.

"NSA Hysterie" ist jedoch genauso fehl am Platz wie der Gedanke, daß man einen Internet Rechner wirklich "dicht" bekommen könnte. Es gibt halt ein paar Dinge, die man mit offenen Systemen wirklich nicht tun sollte. Manchmal vermisse ich die LED der alten Wählmodems, da konnte man sehen, ob man gerade was versendet, obwohl man eigentlich gar nichts zu versenden hat. Vielleicht programmiert irgendwann irgendjemand ein "einfaches" Programm, das dem Offenen Prinzip folgend offen auf dem Desktop anzeigt, was die Netzwerkkarte gerade tut. Oder, gibt es das bereits ?

Vielleicht hatte ich Glück. Ich habe alte Systeme Den Anfang machte mir Arachne für DOS als Webbrowser. Der ist nun wirklich völlig offen, und doch ist mir nie etwas passiert. Im Zweifelsfall den Netzwerk Stecker ziehen. Etwas Aufmerksamkeit und "Netiquette" gehören halt dazu, sorry wenn ausgerechnet ich das so sage.
So viel Platz für Spekulationen...

Es ist schlicht ein ssh-Server, damit ich meinen Rechner von außen auch erreichen kann. Es dauert nicht lange bis die ersten Loginversuche starten, nachdem ich den erstmalig unter der Domain mittels dynamischem DNS online gestellt habe.
Erstaunlicherweise kamen relativ schnell erste Loginversuche, obwohl der anfangs nur mit einer IP online war...

Scheinbar grasen die Bots ganze IP-Bereiche nach offenen Ports ab und starten dann Wörterbuchangriffe mit verschiedensten Login-Usernamen. "root" und "admin" sind dabei die häufigsten.
Ich habe jetzt einmal den Port am Router nach außen auf eine sehr hohe Nummer gelegt. Damit sind so gut wie alle Loginversuche aus China und Russland weg. Dann hab ich fail2ban aktiviert und noch den pam-google-authenticator... Root-Login ist sowieso verboten.

Aber es ist sehr erstaunlich, wie schnell Angriffsversuche auf einen soeben geöffneten Port beginnen. Und wenn ich mir da ungepatchte Router mit niedrigen Kernel/Firmware-Versionen mit bekannten Sicherheitslücken vorstelle, dann weiß ich, dass Rechner sogar im LAN hinter NAT bei einem Router mit Standard-Login-Daten und am Rechner mit Passwörtern wie "123" ganz schnell in effiziente Botnetze integriert sind...

Da geht es gar nicht um den NSA-Wahnsinn, da geht es auch nicht um Torrents (btw... woher hast du die Erkenntnis, dass Torrents für illegale Videodownloads verwendet werden? Debian vertreibt z.B. die Installations-ISOs auch per Torrent... und ich habe in den letzten 10 Jahren ausschließlich für Debian-Isos Torrents verwendet...) und illegale Machenschaften... (nochmals Torrent und Videos... Das Downloaden ist in Österreich nicht verboten... nur der Upload!), da geht es schlicht um bekannte Sicherheitslücken in bekannter Hardware, die jeder mit Internetanschluß daheim hat, und dass man Teil eines Botnetzes wird, welches für illegale Machenschaften missbraucht und vermietet wird.

Ein altes Linux auf einem abgeschotteten Rechner (also nicht am Netz hängend), ja das kann schon spannend sein... aber ich würds niemals dauerhaft verwenden oder gar dauerhaft ans Netz hängen.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.03.2017 07:43:13

Manchmal vermisse ich die LED der alten Wählmodems, da konnte man sehen, ob man gerade was versendet, obwohl man eigentlich gar nichts zu versenden hat.
Du hast in Hardware die Aktivitäts-LED der NIC und auch an den Switches, in Software gibt es Unmengen an Lösungen. Ich selbst bevorzuge einen Graph in Debianconky, wenn ich es genauer wissen will, auch mal Debianiftop, wenn ich wissen will, welches lokale Programm da kommuniziert Debiannethogs, […]
na, die Antwort kannst Du haben. Es ist das eingangs erwähnte Caldra. Der Mechanismus, soweit ich ihn überblicke, betrifft zunächst eine "Grundinstallation", ein "Grundsystem", das stets gleich ist.
Hmm … wieviele Sekunden pro Installation spart man denn da so, und wieviele Sekunden sind das so über’s Jahr verteilt, wenn man, so wie ich in der letzten Zeit, auf etwa 0,2 Installationen pro Jahr über alle Maschinen incl. VMs und Container kommt? Mit anderen Worten: wozu soll das gut sein? Ich habe dann doch lieber die direkte Kontrolle über den Installationsverlauf, und die zwei bis zehn Sekunden, die das Kopieren des „Grundsystems“ dauert, lohnen sich auch nicht für ‘ne Runde Tetris.
Bankgeschäfte auf offenem System sind geradezu eine Einladung für "Big Brother" zu wissen, was Du auf der Kante hast
„Big Brother“ (in Orwells Sinne) fragt, sollte ihn das tatsächlich interessieren, einfach über’s Finanzamt oder sonstige Stellen ab. Der muss sich nicht herablassen, dein Onlinebanking zu belauschen.
"NSA Hysterie" ist jedoch genauso fehl am Platz wie der Gedanke, daß man einen Internet Rechner wirklich "dicht" bekommen könnte.
Stimmt schon, aber „bekomme ich eh nicht komplett sicher, also kann ich mir auch ’ne Distri von anno dunnemals, mit hunderten Angriffspunkten, die alle öffentlich nachlesbar und teils mit kostenlosen, einfach zu benutzenden Exploits ausnutzbar sind, drauftun und nutzen“ ist der verkehrteste Schluss, denn man daraus überhaupt ziehen könnte.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 21.03.2017 19:12:24

scientific hat geschrieben: So viel Platz für Spekulationen...
Da haben wir uns gehörig mistverstanden. Von meiner Seite ein dickes "Sorry".

schraube gerade an einem alten P4, bin mal wieder mit der SuSE unterwegs, und wollte mal reinsehen, was aus "meinem" Thread geworden ist.

Ich bin von einem anynoymen Beispiel ausgegangen. Motto: Gefahr erkannt - Gefahr vorgeführt - Gefahr gebannt - Krone aufsetzen lassen". Ansonsten hast Du ja klargestellt, und das lassen wir mal so stehen.

Ich verfolge gerade Deine Diskussionen um gparted und clonezilla. Spannendes Thema, ich rette derzeit alte Linux Installationen damit. Aus verfügbaren Quellen könnte ich die größtenteils nicht mehr neu aufsetzen. Ich habe die CD's einfach fix & fertig runtergeladen, und es hat funktioniert für mich. Auf den Gedanken, das selbst zu bauen, und daß das Alles bereits in Debian drin ist, wäre ich nicht gekommen.

Ich war gerade sehr erstaunt, was Debian 8 aus einem alten P4 (BIOS Datum aus 2004) herausholt. Sicherlich, 3 GHz HT, 2 GB RAM im Paarmodus, P4P800 Board. Für "normale" Büroanwendungen spüre ich kein Limit, und das darf auch schonmal das Video auf Tagesschau.de sein. Und das Ding ist fast 15 Jahre alt.

Was (welches Debian) würdet Ihr auf einen AMD K6, was auf einen Pentium II nutzen ? Was habt Ihr damals benutzt, wie sind Eure Erfahrungen ?

Den P 2 habe ich von meinem Internisten geschenkt bekommen, ich hatte zuvor nie einen Petnium II. Ist ein Siemens Nixdorf Xpert, Riesenkiste in arztweiß, und nichts läuft darauf, zumindest nicht stabil. Mal geht der Sound nicht, mal das Netzwerk nicht, mal wird der Hostname nicht gefunden, usw. Nicht einmal Windows 98 geht darauf installieren. Und wenn er denn doch mal hoch kommt, ist er fürchterlich dröge, als hätte der Arzt den von Vorn bis Hinten desinfiziert. Ist das beim P II so, oder kann man den mit Debian anfeuern ?

An dem K6 hänge ich sehr, obwohl es wirklich nix Besonderes ist. Sagen wie "geliebe Katastrophe". Flaschenhals ist ein etwas knapper Cache von nur 128 KB. Zur Zeit läuft ein speziell dafür gebautes SuSE 11.2 darauf, ist schön, aber arg langsam.
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von tegula » 23.03.2017 10:04:38

SGibbi hat geschrieben:Was (welches Debian) würdet Ihr auf einen AMD K6, was auf einen Pentium II nutzen? [...]
Der AMD-K6 wird von Jessie (Debian 8; aktuelles Stable) noch unterstützt, aber nicht mehr von zukünftigen Debianversionen [1]. Der Pentium-2 wird AFAIK weiterhin unterstützt.

[1] https://lists.debian.org/debian-devel-a ... 00001.html

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 23.09.2021 15:40:18

Sorry, daß ich das jetzt mochmal hochhiole, aber ich pflege mein Zeux. Wenn auch, zugegeben, von meiner Seite etwas PC lastig. Wir können gerne ins Deutsche Museum in München gehen, und uns z.B. die alte Zuse ansehen. Ist angeblich noch (oder wieder) voll betriebsklar.

Um den letzten Beitrag zu beantworten:
Debian 8 läuft schon lange nicht mehr auf AMD K6 CPU. Das ging mal, ganz am Anfang. Aber irgendwann wanderte derr nVidia Treiber in den Kernel, und der braucht SSE. Der AMD K6 hatte kein SSE. Das schmiert nerim Booten gnadenlos ab. Was der letzte i586 Kernel von Jessie war, der noch mit einem AMD K6 klarkommt, weiß ich nicht. Ich kann es im Moment auch nicht ausprobieren. Mein K6 steht im Oldtimer Regal, und schläft.

Grund hier nochmal zu posten ist, daß MS XENIX mittlerweile zum kostenneutralen Download bereit steht:

https://winworldpc.com/product/xenix/286

Wer sich nicht mehr erinnert: MS XENIX war ein Unix Clone für 16 Bit Maschinen, konkret den IBM AT und kompatibel. "XENIX fähig" war mitte / ende der 1980er Jahre ein echtes Verkaufsargument für den 286er AT.

Besonders erfolgreich war XENIX leider nicht. Es gab kaum Software für XENIX. Shooting Star aus heutiger Sicht war MS-Word, das ursprünglich für XENIX debütierte. Das ist so ähnlich, wie MS EXCEL einst für den MAC debütierte, und das MS BASIC war mal ein MSX Standard für 8 Bit Heimcomputer. Das ist aber eine andere Geschichte.

Mit MINIX für den IBM PC / XT (2 verschiedene Rechner)

https://de.wikipedia.org/wiki/Minix_(Betriebssystem)

sowie MS XENIX stehen dem User nun auch unixoide Systeme für uralte PC Rechner zur Verfügung, ich meine, falls man sowas noch pflegt. Werde es ausprobieren, sobald ich Zeit fürt sowas finde. Im Moment hacke auch ich an Debian 11 herum.
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von baeuchlein » 23.09.2021 17:25:40

Bei dem K6-Rechner muss man vermutlich mal einen eigenen Kernel aus den Quellen (von Debian oder kernel.org) konfigurieren (z.B. per "make menuconfig" o.ä.) und auf den Rechner abstimmen. Anscheinend hat der Default-Kernel von Debian 8 in seiner kompilierten Form diesen nVidia-Treiber drin, der dann lauthals nach SSE schreit. Also muss man den Kernel selber neu kompilieren.

Vielleicht ist der von Debian kompilierte Kernel zum Glück schon so konfiguriert, dass er in der Datei /proc/config.gz seine Konfiguration drin hat. Diese Datei kann man dann ins Kernelquellen-Verzeichnis kopieren, dort mit gunzip auspacken und schließlich die entstehende Datei config zu .config (mit dem Punkt vor dem Namen!) umbenennen. Dann könnte man die Kernelkonfiguration von Debian gleich mit "make menuconfig" o.ä. nachbearbeiten und z.B. den nVidia-Treiber (bei Drivers/Graphics) mal 'rausnehmen. Wenn das Ergebnis sich dann wieder kompilieren lässt, hat man gleich wieder 'nen funktionierenden Kernel, wenn auch nur mit irgendwelchen Standardtreibern (z.B. VESA) für die alte nVidia-Grafik. Aber besser ein lahmes Treiberchen als gar kein Bild...

Grundsätzlich jedenfalls kann man Debian 8 auch ohne SSE in der CPU betreiben, wie ein alter Pentium-I-Rechner im Regal hinter mir zeigt. Da habe ich allerdings den Kernel komplett nach eigenen Wünschen angepasst, ähnlich wie oben beschroben, äh, beschrieben. :mrgreen:

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von KP97 » 23.09.2021 17:40:43

@baeuchlein
Die Debiankernel beinhalteten _noch nie_ propritäre Treiber wie Nvidia. Das wäre ein eklatanter Verstoß gegen die Philosophie der Debian Macher.

@SGibbi
Du scheinst wirklich furchtbare Langeweile zu haben, die jahrealten Threads wieder hervorzukramen.
Davon werden Deine Beiträge aber auch nicht besser.

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