reiserfs oder ext3 für Audio?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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tato
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reiserfs oder ext3 für Audio?

Beitrag von tato » 27.04.2004 19:45:30

Hallo, ich habe eine Partition erstellt, die im Moment noch mit ext2 formatiert ist. Ich möchte sie für Musikaufnahmen verwenden, und wäre daran interessiert welches Format dafür besser geeignet ist (keine Knakser, schnell!) Anbei, mit welchen Befehlen kann ich denn meine /dev/hda5 in das neue Format ändern? :wink:
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chimaera
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Beitrag von chimaera » 27.04.2004 19:47:37

ich als dein moderator empfehle xfs.. ;)
ext3 ist mir zu träge, mir reiserfs habe ich keine erfahrung.
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Beitrag von feltel » 27.04.2004 19:53:29

Hab bisher noch nie Probleme (auch Geschwindigkeitsmäßig) mit ext3 gehabt. Vorallem hat ext3 den Vorteil von *allen* Linuxen und Kernels supportet zu werden, da ext3 auch als ext2 gemountet werden kann und im Falle des Falles ein ext3-Dateisystem wieder zu ext2 gewandelt werden kann.

Aus ext2 machst Du mittels "tune2fs -J /dev/DEINE-PARTITION" ein ext3-Filesystem. Musst dann noch die /etc/fstab anpassen und dort ext3 als Dateisystem statt ext2 eintragen.

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Beitrag von pdreker » 27.04.2004 19:56:22

chimaera hat geschrieben:ext3 ist mir zu träge
Bidde? ext3 ist ja alles mögliche, aber träge?

Abgesehen davon: Eine aktuelle Festplatte drückt so ca. 50MB/s auf die Scheiben... Das reicht, um unkomprimierte PAL Videos (YUV422) mit 5.1 Sound RAW in Echtzeit mit 25fps rauszuschreiben....

Wenn es bei der reinen Audioaufzeichnung "Knackser" gibt, dann ist die Anwendung fehlerhaft. Es gibt keine Garantie, dass man einen Write *sofort* bearbeitet bekommt, also muss die Anwendung auf jeden Fall buffern...

BTW: reiserfs3 hier...

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Beitrag von chimaera » 27.04.2004 19:57:30

hatte mit ext3 folgendes phänomen: das öffnen eines ordners mit ~300 unterordnern dauerte mit konqi fast eine minute. das gleiche mit xfs geht *schnippundda*.

aber kompatibilität ist natürlich ein argument.
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Beitrag von pdreker » 27.04.2004 20:06:22

chimaera hat geschrieben:hatte mit ext3 folgendes phänomen: das öffnen eines ordners mit ~300 unterordnern dauerte mit konqi fast eine minute. das gleiche mit xfs geht *schnippundda*.
Hehe...

Das war (!) ein bekanntes Problem bei ext2/3, das allerdings daran lag, dass die Datenstruktur bei Verzeichnissen mit extrem vielen Dateien einfach ineffizient wurde. Irgendwann wurden dann hashed index trees eingeführt (komplett kompatibel) und damit geht's *schnippundda* ;-)

Notfalls "tune2fs -O dir_index ...." (siehe manpage tune2fs).

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Beitrag von tato » 27.04.2004 20:06:32

Ja, da streiten sich scheinbar die Gelehrten. Wie mache ich denn aus ext2 ein xfs System, und was soll ich dann in die fstab schreiben? Den Befehl tune2fs -J /dev/hda5 habe ich mit dem Resultat -bad journal options spezified- ausgeführt. mfg tato :roll:
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Beitrag von pdreker » 27.04.2004 20:07:59

Das muss ein kleines "j" sein...

Um ein Dateisystem zu formatieren brauchst Du mkfs. XFS braucht IIRC ein iegenes Tool (Paket xfstools?).

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Beitrag von feltel » 27.04.2004 20:09:10

tune2fs -j kannst Du nur auf ein ext2-Dateisystem anwenden. Unterstützt Dein Kernel (welche Version?) überhaupt ext3. Was sagt denn "cat /proc/filesystems"?

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Beitrag von feltel » 27.04.2004 20:10:45

pdreker hat geschrieben:Das muss ein kleines "j" sein...
Oops, mein Fehler ;-)

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Beitrag von chimaera » 27.04.2004 20:10:56

pdreker hat geschrieben: Notfalls "tune2fs -O dir_index ...." (siehe manpage tune2fs).
hatte ich, und nichts mit *schnippundda*
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Beitrag von feltel » 27.04.2004 20:12:22

chimaera hat geschrieben:
pdreker hat geschrieben: Notfalls "tune2fs -O dir_index ...." (siehe manpage tune2fs).
hatte ich, und nichts mit *schnippundda*
Was sagt mir das? Du hast nen langsamen Rechner :mrgreen:

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Beitrag von chimaera » 27.04.2004 20:18:51

feltel hat geschrieben:Was sagt mir das? Du hast nen langsamen Rechner :mrgreen:
du meinst meinen high-performance-barebone?

[schwanzvergleich]

Code: Alles auswählen

# hdparm -tT /dev/hda

/dev/hda:
 Timing buffer-cache reads:   2888 MB in  2.00 seconds = 1443.50 MB/sec
 Timing buffered disk reads:  176 MB in  3.06 seconds =  57.53 MB/sec
[/schwanzvergleich]

*räusper* :mrgreen:
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Beitrag von pdreker » 27.04.2004 20:22:17

chimaera hat geschrieben:
pdreker hat geschrieben: Notfalls "tune2fs -O dir_index ...." (siehe manpage tune2fs).
hatte ich, und nichts mit *schnippundda*
Auch mit neu angelegten Verzeichnissen?

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Beitrag von chimaera » 27.04.2004 20:26:03

pdreker hat geschrieben: Auch mit neu angelegten Verzeichnissen?
klar, ich leg' alle 300 verzeichnisse neu an :?:
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Beitrag von tato » 27.04.2004 20:32:59

:P kurze Anmerkung, ich habe das Filesystem erfolgreich nach ext3 geändert. Bitte diskutiert nur weiter, sehr interssant. mfg tato :wink:
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Beitrag von feltel » 27.04.2004 21:28:24

chimaera hat geschrieben:[schwanzvergleich]

Code: Alles auswählen

# hdparm -tT /dev/hda

/dev/hda:
 Timing buffer-cache reads:   2888 MB in  2.00 seconds = 1443.50 MB/sec
 Timing buffered disk reads:  176 MB in  3.06 seconds =  57.53 MB/sec
[/schwanzvergleich]

*räusper* :mrgreen:
Na Toll, wieder mal ein Benchmark bei dem mein Rechner voll abk*ckt. Ich glaub ich brauch nen neuen. *grummel* ;-)

Code: Alles auswählen

neo:/home/feltel# hdparm -tT /dev/hda
 
/dev/hda:
 Timing buffer-cache reads:   860 MB in  2.00 seconds = 430.00 MB/sec
 Timing buffered disk reads:  100 MB in  3.09 seconds =  32.36 MB/sec
Obwohl das wenig über die Filesystem-Performance aussagt.

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Beitrag von chimaera » 27.04.2004 22:37:28

feltel hat geschrieben:Obwohl das wenig über die Filesystem-Performance aussagt.
das hab' ich ja auch nicht behauptet. ich hab nur gesagt, dass ext3 hier recht behäbig zu werke ging, wohingegen xfs sehr flott ist.
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Beitrag von peschmae » 28.04.2004 16:42:29

Naja, nachdem meine Versuche (vor langer Zeit allerdings) mit reiserfs mit defektem Dateisystem endeten bin ich wieder zurück zu Ext2.
Einen wirklichen Vorteil in Ext3 gibts ja nicht (wem stürzt schon der Linux-Rechner ab, das gibts ja gar nicht :wink: ).
Naja, auch das hat bei mir Probleme gemacht - beim Umstieg auf 2.6.0Testx wollte der das nicht mounten - bin mit ro-gemountetem Dateisystem auf ner Rescue-Shell gelandet. Nach etwa 10x rebooten gings dann wieder, ohne dass ich was geändert hätte.
Bei 2.6.3 tats dann wieder blöde - dasselbe. Diesmal mit fsck korrigiert - funktionierte ein bisschen und dann wieder nicht mehr.

Deshalb habe ich jetzt XFS. Bisher ohne Probleme - bin soweit zufrieden damit.

Dass eines von denen schneller/langsamer sei kann ich aber so nicht behaupten :)

MfG Peschmä

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