root rechte und user rechte

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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pdreker
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Beitrag von pdreker » 12.05.2004 18:14:29

Mein Punkt war folgender: Wenn Du ausschliesslich als root arbeitest, kann potentiell jede Lösch-, Verschiebe- und Kopieraktion fatale Folgen haben, weil root sich über alle Dateirechte hinwegsetzen kann. Es gibt noch andere, wesentliche subtilere Stolperfallen. Das von mir angeführte "rm -rf .*" sieht auf den ersten Blick so, als ob es alle Dateien und Verzeichnisse in einem Verzeichnis löscht, deren Name mit eine "." beginnt. Leider beginnt auch ".." mit einem Punkt. Da ".." aber das übergeordnete Verzeichnis ist, löscht dieser Befehl alle Dateien und Verzeichnisse rekursiv aufwärts. Ergebnis ist normalerweise ein in wenigen Sekunden fast komplett geleertes Dateisystem. Alles ist dann weg, und es gibt keinen Weg, das zu fixen, ausser neu zu installieren.

Grundsätzlich sollte man nur dann als root arbeiten, wenn man wirklich die erhöhten Privilegien braucht. Unter Windows 2000, mag es ja schmerzhaft sein, wenn man keine Administratorrechte hat, aber unter Linux kann man für gewöhnlich *absolut* problemlos als User arbeiten, und root Rechte nur bei Bedarf annehmen. So würde z.B. auch der "rm -rf .*" Fehler darauf beschränkt, dass der User seine persönliche Daten zerstört, das System bleibt aber unbeeinflusst, da der normale User keine ausreichenden Rechte hat, um das System zu zerstören.

Du solltest vielleicht eher 'mal versuchen rauszufinden, *warum* bestimmte Programme nicht als User laufen. Da ist ja offensichtlich etwas "defekt", und was garantiert Dir, dass sich das nicht auch auf andere Teile des Systems auswirkt? Das ist zwar eher unwahrschinelich, aber einfach dauerhaft als root zu arbeiten, ist eher die schlechteste Lösung.

Wenn Du keine Lust oder Zeit hast, Dich mit dem System im Detail auseinanderzusetzen, ist Debian eigentlich der falsche Ansatz. Versteh' mich nicht falsch: Ich will Dich nicht wegjagen oder vergraulen! Ich sage nur, dass eine gewisse Bereitschaft sich mit den Fehlern, die auftreten, auseinanderzusetzen eigentlich Voraussetzung ist... Dazu gehört natürlich eine gewisse Erfahrung, die man sich erst erarbeiten muss, aber durch einfaches aufgeben, bekommt man diese Erfahrung nicht...

Patrick
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