sarge/sid from scratch oder Knoppix

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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alexatdebian
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sarge/sid from scratch oder Knoppix

Beitrag von alexatdebian » 20.07.2004 15:01:17

Hallo,
ich befürchte ihr könnt das nicht mehr hören, hab deshalb auch erst mal das forum durchsucht aber bin immer noch nicht wirklich schlauer.
also:
ich bin vor ewigen zeiten von suse auf mandrake umgestiegen, jetzt will ich nach debian wechseln.
ich dachte mir ich mach eine netzwerkinstallation von sarge - das ist gründlich daneben gegangen (irgenwie war der installer buggy oder so, auf jedenfall lief's nicht recht).
weil ich das system zum arbeiten brauch (und ich schon ne zeit linux mache und daher weiss dass eine vernünftige installation länger dauern kann) hab ich mir dann doch mal die knoppix linux-tag dvd (3.5) gegriffen und darüber sarge istalliert.

jetzt meine frage:
früher gas da wohl probleme beim systemumbau knoppix-> debian.
ist das noch immer so?
ich würd knoppix ja nur als installationstool verwenden und dann nur noch mit apt weitermachen, da ich ja eigentlich ein echtes debiansystem haben will.
ist das zu empfehlen?

2) in diesem zusammenhang frage ich mich, warum "ein einzelner" wie knopper so ne gute hardwareerkennung hinkriegt, die debian testing aber dermassen übel zu installieren ist (bei mir läuft x nicht, acpi usw. auch nicht)?
die debian community ist doch groß genug?
bei verwendung des testing installers hab ich mich gefühlt wie vor 6 jahren, als ich noch alle hardwaredaten erst sammeln und dann beim installieren eingeben musste.
wie soll ich nem anfänger sowas "verkaufen" ? der zeigt mir doch nen vogel!

3) da ich's nicht lassen kann will ich nochmal versuchen ein echtes debian aufzubauen, mit eigenem kernel etc. da ich für sowas nur zeit hab wenn ich im zug sitze ziehe ich mir mit jigdo die testing dvd-images (kann ich dann mit jigdo updaten sobald ich netz hab), die sollte ich mounten und dann von platte installieren können.

ich benötige aber bestimmt ein paar pakete aus der unstable. wie mach ich das am besten? nen cvs ball ziehen? oder gibts da irgendwelche "zwischenreleases" wie weekly oder so?
also - was zieh ich mir wie auf platte um von dort installieren zu können?
nehm ich den testing installer und inst. einige unstable packages drauf oder nehm ich lieber gleich nen unstable installer und downgrade eineige pakete?


das war jetz viel text, aber so bin ich halt :D

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Flowyerg
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Beitrag von Flowyerg » 20.07.2004 16:27:23

Hurra die Waldfee, viele Fragen... Naja ich versuch mich mal an dir...
früher gas da wohl probleme beim systemumbau knoppix-> debian.
ist das noch immer so?
ich würd knoppix ja nur als installationstool verwenden und dann nur noch mit apt weitermachen, da ich ja eigentlich ein echtes debiansystem haben will.
ist das zu empfehlen?
Hmm... Knoppix ist ja an sich ein Debian. Jedoch, meine persönlichen Ansicht nach, sollte man schauen ob man nicht doch ein ordentliches Debian hinbekommt, weil Knoppix viel enthält was man nicht braucht und vor allem nen ziemlichen Versionenmix beinhaltet.
Generell ist es aber kein Problem das komplette Knoppix zu installieren.
2) in diesem zusammenhang frage ich mich, warum "ein einzelner" wie knopper so ne gute hardwareerkennung hinkriegt, die debian testing aber dermassen übel zu installieren ist (bei mir läuft x nicht, acpi usw. auch nicht)?
die debian community ist doch groß genug?
bei verwendung des testing installers hab ich mich gefühlt wie vor 6 jahren, als ich noch alle hardwaredaten erst sammeln und dann beim installieren eingeben musste.
wie soll ich nem anfänger sowas "verkaufen" ? der zeigt mir doch nen vogel!
Das Problem daran ist, dass nicht der Herr Knopper die gesamte Hardware-erkennung alleine entwickelt und konzipiert hat. Die Problematik ist, das Knoppix ein komplett lauffähiges System ist, soll heißen sämtliche Software ist schon installiert und die Programme werden zur runtime ausgeführt.
Jetzt stell mal den Debian-Installer daneben, dass ist ein Minimalsystem was ohne viel Schnickschnack auskommen muss, natürlich läuft da nicht alle mögliche Software, die man sich wünschen würde.
Ne alternative wäre die Erstellung einer Live-CD mit allen möglichen tools und nem Installer...
Zu deiner letzten Frage: Diese Problematik wird oft angesprochen, aber Debian wendet sich nunmal mehr an den schon etwas fortgeschrittenen oder zumindest aufgeschlossenem User.Aber keine Ahnung wie sich das noch entwickelt, aber so schlecht wie du den Installer machst ist er nicht, aber dafür ist er ja Beta. Probier mal den aktuellen Debian.-Installer aus, der hat ein recht adäquate Oberfläche und auch nen 2.6er Linux-Kernel.
ich benötige aber bestimmt ein paar pakete aus der unstable. wie mach ich das am besten? nen cvs ball ziehen? oder gibts da irgendwelche "zwischenreleases" wie weekly oder so?
also - was zieh ich mir wie auf platte um von dort installieren zu können?
nehm ich den testing installer und inst. einige unstable packages drauf oder nehm ich lieber gleich nen unstable installer und downgrade eineige pakete?
Kurz und bündig: Apt-pinning
einfach danach googlen und du wirst fündig :-)
Generell ist es so, dass du dir ein Testing installieren kannst und Pakete aus unstable installieren kannst, sollte kein großer Aufwand sein. Deine Idee mit dem Downgrad von einigen Paketen finde ich nicht so sehr gut, spätestens beim nächsten upgrade sind sie wieder da. Deswegen lieber Testing nehmen und das eine oder andere Paket aus unstable installieren.

Nebenbei gesagt: es gibt keinen unstable-installer, meines Wissens nach, eher gibt es die Möglichkeit ein komplettes System auf Basis von unstable mit dem Debian installer zu kreieren, ebenso kann man aber auch Testing damit installieren.
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Jochen Skulj
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Beitrag von Jochen Skulj » 20.07.2004 18:02:02

Beim Vergleich Debian <=> Knoppix muss man immer auch berücksichtigen, dass Debian für mehr als 10 Hardware-Architekturen ausgelegt ist und Knoppix halt nur auf PC's läuft. Da muss man einfach auch andere Prioritäten setzen. Der Sarge Installer mag beim ersten mal etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber im Prinzip funktioniert es ganz gut - die Hardware-Erkennung hat bei mir wenigstens keine Probleme bereitet. Wie schon gesagt wurde, kannst du mit der Netzwerkinstallation von Sarge auch Unstable installieren. Bevor die Pakete über apt-get installiert werden, kann man im Installer apt-get konfigurieren und da wird man auch gefragt, ob man auf das Repository von Stable, Testing oder Unstable zugreifen möchte.

Wenn man Knoppix-like ein SID/Unstable installieren möchte, kann man Kanotix verwenden (http://www.kanotix.de). Das ist eine auf Knoppix basierende Live-CD, die auch über einen HD-Installer verfügt. Im Unterschied zu Knoppix stammen aber alle Pakete aus Unstable, sodass man bei späteren Updates keine Probleme mit falschen Paketabhängigkeiten erhält.

Jochen

P.S.: auch ich habe erst kürzlich zum ersten mal Debian Sarge installiert. Die Probleme, die bei mir aufgetreten sind, und die entsprechenden Lösungen habe ich auf meiner Website dokumentiert.
Zuletzt geändert von Jochen Skulj am 20.07.2004 18:09:23, insgesamt 1-mal geändert.

alexatdebian
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Beitrag von alexatdebian » 20.07.2004 18:04:59

hallo,

also das pinning ist ok, sowas hab ich schon mal wo gelesen.
werd wohl auf testing einsteigen und einige unstable pakete verwenden.

was noch bleibt ist die frage wie ich mir einen mirror auf platte anlege, von wo aus ich die gewünschten pakete bei bedarf nachinstallieren kann....
...ich will nicht den ganzen mirror kpieren, da sind ja noch files für andere architekturen mit drin - sondern nur die i386 files. gibts dafür 'n tool?

zu knoppix:
ich meinet eigentlich nicht die software - es ist klar das die auf ner live cd geht.
ich meine die reine hardwareerkennung. warum soll ich bei der installation alles möglich und unmögliche angeben (mouse/touchpad) z.B., wenn es ne möglichkeit gibt das zu erkennen? bei knoppix und anderen echten distris geht das ja. man könnte den user informieren was man gefunden hat und aussuchen lassen was gleich konfiguriert werden soll. dann könnte der experte alles anpassen, der anfänger erst mal default valuies verwenden und das system würde trotzdem laufen....

gruß
alex

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Flowyerg
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Beitrag von Flowyerg » 20.07.2004 19:14:44

was noch bleibt ist die frage wie ich mir einen mirror auf platte anlege, von wo aus ich die gewünschten pakete bei bedarf nachinstallieren kann....
debmirror sag ich dazu nur, aber ersteinmal eine Frage: WARUM?
Ich komme auch ohne mirror wunderbar zurecht. Zudem was nützt ein Mirror? >15000 Pakete, die up to date sein sollen? Wenn man an nem system vll so 5000 installiert hat? Ich hab momentan 3000 und ich würd mich beißen, wenn ich auf die Idee kommen sollte nen Mirror anzulegen. Gibt genug im netz, aber Wie gesagt, wenn du meinst, dann schau dir mal debmirror an.
ich meinet eigentlich nicht die software - es ist klar das die auf ner live cd geht.
ich meine die reine hardwareerkennung. warum soll ich bei der installation alles möglich und unmögliche angeben (mouse/touchpad) z.B., wenn es ne möglichkeit gibt das zu erkennen? bei knoppix und anderen echten distris geht das ja. man könnte den user informieren was man gefunden hat und aussuchen lassen was gleich konfiguriert werden soll. dann könnte der experte alles anpassen, der anfänger erst mal default valuies verwenden und das system würde trotzdem laufen....
Ja, aber Hardwareerkennung ist _nur_ softwareseitig möglich. Du kannst nicht davon ausgehen, dass ein Installer, der nur die notwendigsten Komponenten enthält gleich noch die gesamte Hardware erkennen und konfigurieren soll, dazu wären extra Programme notwendig. Momentan läuft es doch recht gut, so wie es ist. Der Installer lädt alle möglichen module, eines davon wird schon für die vorhandene Hardware passen.

Für die Installation reicht es aus, wenn die notwendige Peripheri funktioniert und man auf die Festplatte zugreifen kann. Der Rest ist dann problemlos über neuen Kernel und so weiter machbar.
Nach einer Sarge Installation kann man zum Beispiel auch discover installieren, was wirklich sehr effektiv die vorhandene Hardware erkennt und die entsprechenden Module lädt.
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alexatdebian
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Beitrag von alexatdebian » 20.07.2004 19:47:26

debmirror hatte ich inzwischen auch gefunden, läuft schon :D

die idee ist dabei folgende:
wir ham hier nen mirror im internen netz.
ich hab nur zeit debian zu installieren, wenn ich unterwegs bin (im zug). da ich genug plattenplatz hab ist die idee folgende:
mirror auf platte (geht ja inten schnell), dann hab ich alles dabei.
debian unterwegs installieren. wenn dann alles läuft was ich brauch mirror löschen.
dann hab ich ein lauffähiges system das nicht riessig ist, während der einrichtungsphase aber alles aktuell dabei (imgegensatz zu dvd's o.ä.)

hardwareerkennung:
ok, das ist ne grundsätzlich andere philosophie, die auch sinn macht. also nur das nötigste "hochbringen" (evtl ohne x), den rest erledigt der user - dafür ist das system nicht so zugemüllt. macht sinn.
wenn man dann anschliessend ne halbwegs automatische x-configuration machen könnte.
die meisten debian nutzer die ich kenne erzeugen einXF86config-4 file mit knoppix und verwenden das unter debian sid/sarge, evtl mit feintuning. warum so ein tool nicht gleich als paket zu verfügung stellen? gibts sowas? (discover muss ich mal ausprobieren)
weiss jemand was knoppix dazu benutzt?
...mann, wenn ich das so durchlese schäme ich mich fast ein bischen, ich hör mich schon an wie'n lamer :?
ich will nicht den falschen eindruck vermitteln: ich kann das alles auch von hand machen, hab ich auch schon...als schüler und student...nur fehlt mir inzwischen bei 12 arbeit/tag irgendwie die zeit. feintuning geht halt besser.

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