Welche Distribution? [Anregungen]

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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nihonto
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Beitrag von nihonto » 02.09.2004 08:09:28

Fahre hier neben Debian Sid noch FreeBSD 5.2.1, was ja - schaut man mal nicht so genau hin - Gentoo recht ähnlich ist. Mir gefallen beide Systeme ziemlich gut, wobei beide so ihre Vor- und Nachteile haben. Dabei würde ich das Ports-System von FreeBSD nicht unbedingt zu den Vorteilen zählen.
Es ist zwar immer recht spannend, beim Kompilieren zuzuschauen, aber der Zeitaufwand ist einfach enorm. Da hat Debian mit apt klar die Nase vorn - zumindest für mich mit meinem reinen Desktop-Rechner). Weiterer Nachteil von FreeBSD (zumindest für mich): Gängige Web-Features wie Java und Flash laufen nur in einer Linux-Emulation. Ich weiß, zu Flash und Java sind die Meinungen sehr gespalten, aber für mich ist es einfach Standard, dass sowas unterstützt werden muss (wer's abschalten will, kann das ja machen).
Der Vorteil von FreeBSD gegenüber Debian liegt in der größeren Aktualität der Ports (auch gegeüber Sid!).

Vom handling her sind beide Betriebssysteme aber schon ziemlich ähnlich. Einen Geschwindigkeitsvorteil von selbstkompilierten Paketen gegenüber binaries habe ich noch nie feststellen können.

Aber das ist auch nur meine Meinung und mein subjektiver Eindruck :wink: !
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Flowyerg
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Beitrag von Flowyerg » 02.09.2004 11:46:52

Auch ich spreche mich hier absolut für ein pro-Debian aus.
Wenn ich schon eine Distribution wie Gentoo nutze, dann nutze ich auch deren Vorteile (und das ist bei Gentoo nun mal das compile from source). Wie bereits im Thread mehrfach angesprochen: Es gibt einfach zuwenig Binaries (oder diese sind nur durch lange suche zu finden), das kann ich zwar kaum behaupten, da ich (als ich ein Gentoo hatte sowieso alles selbst kompiliert habe.
Gentoo hat einige nette Vorzüge, Portage gefällt mir recht gut, aber selbiges bekommt man auch mit apt-build in etwa hin.

Debian hat auch seine Nachteile (Veraltete Pakete in stable, keine Sicherheitsupdates in Testing, womöglich kritische Fehler in SID), aber generell kann ich kaum schlechtes über Debian sagen. Wenn ich ein Paket brauche, dann installiere ich es schnell, wenn es keine binaries gibt kompiliere ich mir das schnell als Debian-Paket (einer der größten Vorteile von APT, jedes Paket, was per dpkg installiert wird, kann ohne probleme wieder entfernt werden, würde man z.B. make && make install verwenden, dann hat man nicht unbedingt jederzeit den Überblick was gerade aus fremden Pakete stammt.

meine Meinung :-)
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Albion
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Beitrag von Albion » 02.09.2004 13:40:42

Habe in meiner VM nun auch mal einige Distris ausprobiert...

Nur mal ein kurzes Statement:

Suse 9.1:Leicht zu installieren, Ist klasse vorkonfiguriert, durch yast gut zu administrieren, für jemand der sich mit dem System nicht so intensiv beschäftigen möchte gar nicht schlecht...
Mir ist das System aber nicht transparent genug...

Slackware: Von einem System was 10 Jahre existiert hätte ich ne komfortablere Installationsmöglichkeit erwartet...
Ist das furchtbar, habs erst mal aufgegeben, muss ich in Ruhe noch mal machen ;)

Fedora 2: Gute und recht einfache Installation, hatte etwas Schwierigkeit mit X (die nutzen X.org) konnte ich aber dank guter Debian kenntnisse schnell lösen...
Macht nen guten Eindruck, aber nicht so aktuell (Gnome 2.6.0)
Auch gute Update Möglichkeiten...
Allerdings wehsentlich weniger Pakete als bei Debian..
Halte es aber für ein gutes Desktop System...
Ein Nachteil, bei mir benötigt Fedora seeehr lange zum booten ...
Keine Ahnung wieso, da hab ich auch Debian oder Suse in der VM 3 mal gestartet...

So das wars erst mal. ;)
Die Tage werde ich mal Mandrake austesten...
Und Gentoo kommt auch noch dran, das nutzt ein Freund von mir und der ist recht zufrieden...

Ach ja noch ne Frage...
Der RC1 Installer von Sarge hat mir folgendes in meine source.list gepackt:
deb http://security.debian.org/ testing/updates main contrib non-free

Heißt das jetzt, dass es doch Sec. Updates für Sarge gibt?

cu & hus
Albion
debian testing 64Bit / 3.2.0-4-amd64
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dass wir nicht alles haben, was wir wollen,
sollten wir lieber dafür dankbar sein,
dass wir nicht alles bekommen,
was wir verdienen.

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Beitrag von Savar » 02.09.2004 21:30:14

ja es gibt security updates für testing, aber sie werden nicht derart schnell und aktuell gepflegt wie die für stable (das hab ich mir alles sagen lassen...)
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Beitrag von Hackmeck » 03.09.2004 08:12:29

Savar hat geschrieben:also ich hatte fast keine Probleme und selbst wenn es mal welche gibt, dann findet man meist im Forum oder per Google hilfe..
Ja, ich benutze auch unstable und hatte bisher fast nie Probleme mit dependencies. Wenn ja, habe ich meist ein wenig gewartet und beim nächsten apt-get dist-upgrade waren sie dann weg. Als ich noch testing fuhr (was mir irgendwann zu langweilig wurde) habe ich nie irgendwelche Paketprobleme gehabt. Wer also einigermaßen aus Nummer Sicher gehen will, nutzt einfach testing oder das im Begriff stable zu werdende sarge ...

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Hackmeck
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Re: Welche Distribution? [Anregungen]

Beitrag von Hackmeck » 03.09.2004 08:17:28

b0LbiT hat geschrieben:Den geschwindigkeitsvorteil, der vom selber-kompilieren entstehen soll, konnte ich in der VMWare auch nicht nachvollziehen oder bemerken.
Den gibt es wohl auch nicht wirklich, hier z.B. eine Meinung aus dem Gentooforum dazu:
die Prozessoroptimierung bringt im Hinblick auf andere Distros praktisch garnichts mehr, da alle aktuelle Distros auf i586 oder höher optimieren. Z.T. sind so manche CFLAGS die ich schon gesehen (und auch verwendet hab ) sogar performancverschlechternd.
Die Vorteile die gentoo gegenüber anderen Distris hat, sind eben nach wie vor:
- Transparentes System ohne Systemverwaltungstools die hier und dort irgendetwas ändern.
- Immer ein aktuelles System.
- Leichte Installation von Programmen Dank portag und ebuilds
Quelle: http://www.gentooforum.lexx-net.de/view ... 3752a331b4

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